Bin ich eine schlechte Mutter? 😥

Hallo ihr Lieben

Ich möchte gerne meine Gedanken mit euch teilen, mit meinem Mann kann ich darüber nicht reden..

Ich habe vor einem Monat einen wunderbaren kleinen Jungen geboren. Er ist ein absolutes Wunschkind.

Leider bin ich Zuhause angekommen, gleich in eine Wochenbettdepression gefallen. Die neue Situation mit dem Kind plus die ganze Virusgeschichte wurden mir zu viel. Ich konnte kaum essen und habe ihn einer Woche 12 Kilo abgenommen. Durch Gespräche mit der Hebamme und Tropfen wurde es viel besser.

Ich bin aber leider immer noch oft mit dem kleinen überfordert. Ich habe den Anspruch an mich, das der kleine so wenig wie möglich weint. Wenn er weint werde ich leider total hektisch und übertrage das natürlich auf den kleinen. Ich weiss eigentlich das Kinder halt nun mal weinen, ich kann aber einfach nicht locker bleiben 🤷‍♀️
Nun hat er besonders Abends mit Kolliken zu kämpfen. Es zerreisst mir fast das Herz den kleinen so weinen zu sehen 😕

Nun zu meinem eigentlichen Problem. Ich fühle mich als total schlechte Mutter. Der Vater kann den kleinen viel besser beruhigen, da er ruhig bleibt. Ich mache mir unnatürlich viel Sorgen um den kleinen. Es geht soweit das ich mir manchmal wünsche kein Kind zu haben damit diese Sorgen aufhören 😬 Ich habe das Gefühl jede andere Frau wäre besser für meinem Sohn als ich.. Wenn die Überforderung ganz schlimm ist, denke ich manchmal ich würde ihn besser zur Adoption freigegeben. Damit er eine bessere Mama bekommt..

Ich liebe meinen Sohn. Ich habe auch sehr viele absolute Glücksmomente mit ihm. Aber sobald ich ihn nicht beruhigen kann, nehmen meine Gedanken wieder ihren Lauf..

Geht es euch manchmal auch so? Das ihr das Gefühl habt vieles Falsch zu machen? Ich hoffe sehr das es besser wird wenn der kleine älter wird und nicht mehr so zerbrechlich ist.. Zudem kann ich mir Hilfe durch meine Kollegin oder Mutter holen wenn Kontakt wieder erlaubt ist..

Vielen Dank fürs "zuhören". Es tut gut meine Gedanken zu formulieren.

Ich würde mich über andere Erfahrungen freuen. Vielleicht bin ich nicht ganz alleine mit solchen Gedanken? Und wurde es bei euch besser mit der Zeit?

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Guten Morgen,

Du bist keines Wegs eine schlechte Mama, glaube mir! Ich würde jetzt mal behaupten das jede gute Mutter diesen Gedanken mindestens 1x im Leben hatte, in dem sie dachte alles falsch zu machen oder nicht gut genug zu sein. Fühl dich gedrückt, ich kann dich gut verstehen und kann dir aber versichern das du in deine Aufgabe rein wachsen wirst, ich selber war bei meinen ersten Kindern (Zwillinge) auch so oft überfordert und wusste gerade anfangs nicht weiter, das ist ganz normal. Es gibt nicht DIE perfekte Mutter, jeder muss sich erst in dieser neuen Rolle finden... Und wenn dein Mann den Kleinen abends besser beruhigen kann dann ist das nicht schlimm, es wird die Zeit kommen wo der kleine besser von dir beruhigt werden kann und später vielleicht wieder vom Papa. Wenn er gerade jetzt mehr Ruhe ausstrahlt würde ich das nicht als negativ sehen, es ist gut denn so kannst du dir den Druck nehmen es schaffen zu MÜSSEN, dass solltest du positiv sehen.

Du wirst in deine Rolle als Mama rein finde, nimm dir etwas Druck, du musst keine strahlende Bilderbuchmama sein wie es einem oft vorgelebt wird. Du bist auch nur ein Mensch.

Ganz liebe Grüße, Raupe

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Hallo,

du bist keine schlechte Mutter. Und ja, diese Gedanken eine schlechte Mutter zu sein kenne ich nur zu gut. Meine Tochter, mittlerweile fast 9 Jahre alt, war ein absolutes Wunschkind. Man hat da in der Schwangerschaft so seine Vorstellungen, wie man es machen möchte und es sich ausmalt. Als sie dann auf der Welt war, waren wir natürlich überglücklich. Aber es war einfach extrem anstrengend. Sie war ein Schreikind. Das ging mit 2 Wochen los.
Ich kam regelmäßig über meine Grenzen und ja, immer wenn ich sie nicht beruhigt bekommen habe, habe ich mich als schlechte Mutter gefühlt. Abends, wenn mein Mann nach Hause kam, hat er die Kleine in den Arm genommen und nach 3-5 Minuten hat sie friedlich geschlafen.
Auch ich habe mich damals reingesteigert und natürlich wusste ich, dass sich das überträgt, aber ich konnte einfach nicht anders. Diese Gedanken kamen immer, wenn es nicht nach einer gewissen Zeit geklappt hat.
Der Anfang mit einem Baby kann echt schwer sein. Ich habe nach und nach einen Weg gefunden mich selbst zur Ruhe zu bringen und damit wurde auch meine Tochter nach und nach ruhiger, auch wenn es lange gedauert hat. Bei uns war es das leichte Wippen auf dem Pezziball und dabei Lieder singen. Vielleicht hilft es dir ja auch.

Den Gedanken eine schlechte Mutter zu sein, kamen in diesen Schreiphasen immer wieder, sie kamen aber seltener. Ganz abgelegt hatte ich dies aber erst, als ich zum Ersten Mal ganz alleine einkaufen war (Drogerie und Supermarkt am Ort), meine Tochter war frisch gestillt und sie blieb bei Papa daheim. Ich hatte mein Handy leider auf lautlos und so habe ich seine 30 Anrufe in dieser 3/4 Stunde nicht gehört. Ich kam nach Hause und sie hatte sich (mal wieder, ich kannte das ja), in Rage gebrüllt. Mein Mann war echt durch. Ich nahm sie in den Arm, wickelte sie und ein paar Minuten später schlief meine Tochter ruhig in meinen Armen. Mein Mann war komplett fertig. Daraus habe ich gelernt, dass es auch bei ihm so sein kann und dass es ganz normal ist, wenn das Schreien einen gewissen Punkt erreicht einfach nur stresst und man eben nicht mehr ruhig bleiben kann.

Also Kopf hoch, du bist eine gute Mutter und ihr müsst euch einfach alle erst in diese neue Rolle einfinden. Ihr werdet euren Weg finden!

LG

Isabel

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Natürlich wird das besser mit der Zeit.
Es ist euer erstes Kind, da spielt man manchmal schon verrückt. Man will ja schließlich nichts falsch machen.
Die perfekten Eltern gibt es aber nicht.
Schneide dir eine Scheibe von deinem Mann ab, er geht ruhig und gelassen an die Sache ran.
Das Baby spürt das und die Ruhe überträgt sich aufs Baby.
Bei uns war es auch schon immer so, dass mein Mann endlose Ruhe ausstrahlt.
Ich bin der Typ mit Hummeln im Hintern.
Das kann man sich alles zu Nutze machen.
Mein Mann brachte die Kinder schneller zum Beruhigen, dafür war ich diejenige, die mit den Kindern viel unterwegs war und Späße mit ihnen gemacht habe.

Euer Baby ist erst einen Monat alt.
Da ist es normal, dass vieles noch drunter und drüber geht.
Ihr werdet gemeinsam als Familie zusammenwachsen. Dabei geht es nicht darum wer das Kind besser und schneller beruhigt. Ist doch kein Ranking.
Koliken kenne ich auch von meinem ersten Kind. Klar zerreißt es einem das Herz das Kind so zu sehen, aber es geht vorbei und es gibt Mittel und Wege wie z. B. den Fliegergriff um Abhilfe zu schaffen.
Mach die schlau darüber.
Bei uns hat eine Fahrt mit dem Kinderwagen über Stock und Stein im Wald ganz gut geholfen. Das leichte Ruckeln half den Winden freien Lauf zu lassen.

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Hallo,

das Kennzeichen einer schlechten Mutter ist, dass ihr ihr Kind egal ist. Sie würde nie in einem Forum um Hilfe bitten, weil ihr Kind sie schlicht und einfach nicht interessiert.

Ergo bist du keine schlechte Mutter, dein Kind ist dir nicht egal und du interessiert dich dafür wie es ihm geht.

Meine Kinder sind 9 und 12 Jahre alt, auch heute noch habe ich das Gefühl eine schlechte Mutter zu sein, weil man nicht in jeder Situation richtig reagieren kann.

Die meisten von uns haben ein ideal, welches man erreichen möchte. Wir müssen uns jedes mal aufs neue klarmachen, dass dies nicht erreichbar ist, jeder Mensch sein bestes gibt.

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Ich denke, die Angst eine schlechte Mutter zu sein, zeichnet vor allem gute Mütter aus 😁 dass der Start etwas holprig sein kann, ist mir noch gut in Erinnerung, gerade wenn die kleinen am Anfang viel weinen und man Sorge hat, alles falsch zu machen. Aber bedenke: gerade am Anfang können die wuzzis ja wirklich noch nichts anderes außer essen, schlafen und brüllen 😅 es wird besser, sobald sie sich ein bisschen besser mit ihrer Umwelt auseinander setzen können und mehr wahrnehmen 😘 bis dahin: durchhalten, nicht verzweifeln und ruhig auch den Papa ran lassen wenn es funktioniert 🙂❤️

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Vielen Dank für eure Antworten. Es tut gut zu hören das es nicht nur mir so geht 🙈

Die ganze Corona Geschichte macht es auch nicht einfacher. Zuhause fällt einem fast die Decke auf den Kopf. Die Grosseltern durften den kleinen noch nicht einmal auf den Arm nehmen. Das belastet mich auch 😥

Zudem habe ich seit der Geburt starke Rückenschmerzen. Kann den kleinen keine 5 Minuten tragen, dabei möchte er doch genau das.. Kann jedoch nicht in Therapie wegen Corona 🤔 Habe nun eine Hängematte für den kleinen. Da sitzte ich teils gefühlt Stunden daneben und schaukle ihn. Aber auch da wieder das schlechte Gewissen das ich ihm nicht das geben kann was er möchte (getragen werden..) Gehe dafür viel mit ihm spazieren, solange das noch erlaubt ist..

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Huhu,

bei uns war es so, dass wir zwar das schreien nicht als Problem hatten, aber sie ließ sich keine Minute ablegen. (Wenn sie mal geschrien hatte gings mir aber ähnlich wie dir... Also mit den Gefühlen).
Wenn du gerade so Probleme hast mit dem Rücken, dann versuche eine bequeme Position zu finden. Bett, Sofa, Petziball... Und dann nimmst du dein Kind in den Arm. Vielleicht stört es sich erstmal daran, dass du nicht rumläufst, aber zumindest bei mir hat sie es recht schnell akzeptiert, dass ich das eben nicht mache. Rumschaukeln kann man auch im Sitzen. Dann hättest du dein Kind bei dir und ihr habt beide die Chance runter zu kommen. Genieße das Wochenbett! Die offizielle Erlaubnis nur rumzuliegen und zu kuscheln, wenn man es so machen will! Handy, Kopfhörer und Serie ansehen :)
Übrigens akzeptiert unsere Tochter mit über zwei Jahren noch nicht, dass der Papa sie zum beruhigen im Sitzen im Arm hält. Er muss immer noch mit ihr laufen... Das hat sie so eingefordert und Papa um den Finger gewickelt. Bei mir wird eigentlich nur im Sitzen oder Liegen gekuschelt und unterwegs auch (kaum) gefragt, ob ich sie trage... Ich kann ohne Buggy spazieren gehen, bei Papa will sie ganz schnell getragen werden....

Versuch es, es dir gemütlich zu machen und dein Kind einfach auf dir drauf zu haben. Wenn du entspannter bist mit weniger Schmerzen, dann hast du mehr Geduld. Ich weiß, alle Babys sind unterschiedlich, aber ein Versuch ist es wert :)

Alles Gute!

8

Hallo,

Du bist ganz sicher keine schlechte Mutter. Im Gegenteil.

Ich glaube beim ersten Kind sind nahezu alle überfordert. Ich weiß noch wie es bei uns war, wir haben uns am Anfang immer gefragt warum weint sie?? Haben alles durchprobiert und wurden immer nervöser. Meist hatte sie Hunger, wo ich komischerweise immer als letztes drauf kam weil sie sehr oft trinken wollte. Unsere Unsicherheit hat sich auf sie übertragen, da Babys Instinkte haben. Sie merkte die Mama ist nervös, also stimmt was nicht, heißt Gefahr. Bei Gefahr kann ein Baby nur schreien, weglaufen geht ja noch nicht.

Wenn Dein Mann es gut kann das Baby zu beruhigen, dann lass ihn machen. Vielleicht möchtest Du ihn dabei mal beobachten, was macht er genau und wie reagiert euer Baby darauf?

Wenn Du allein bist mit Baby und es ist versorgt und weint trotzdem dann versuch doch mal es fest im Arm zu halten und lächle es an. Egal wie es Dir geht, setzt Dich hin, lächle und atme erstmal tief, dann wird Dein Atem ruhiger und Du auch. Vielleicht kannst Du Dich auch dabei hinlegen und Meditationsmusik hören wenn Du das magst. Probier einfach mal aus.

Alles Gute
Sunny

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Hey,
zu Beginn konnte mein Freund auch viel besser mit unserem Sohn. Er ist einfach viel unbedarfter und mit weniger Druck unserem Sohn begegnet. Ich habe mich gegen das Stillen entschieden und habe mich deswegen wie eine ganz schlechte Mutter gefühlt und dachte, dass ich das irgendwie "kompensieren" muss indem ich alles andere richtig machen MUSS. Das ging natürlich nach Hinten los.
Weinen des Kindes ist kein Maßstab , ob man eine gute Mutter ist. Es ist gut, wenn dein baby auch mal weint und dir seine Bedürfnisse zeigt. Dein baby wird auch einfach mal einen schlechten Tag haben. Haben wir ja auch. Und dann reicht es völlig, dass du für es da bist.
Das Wichtigste ist, dass es spürt, dass es geliebt und gesehen wird egal ob es lacht oder weint. Du machst das großartig! Sei stolz auf dich!

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Du bist eine gute Mama, glaube mir..
Für deine Depression such dir bitte hilfe. Ich hatte das auch und das reden hat mir viel geholfen. Auch habe ich Wege aufgezeigt bekommen damit umzugehen.
Mir tut das weinen meiner Kinder körperlich weh.. Ich habe als Baby auch immer versucht das beide nicht weinen.. Mich hat das dann auch noch mehr gestresst. Aushalten und das Baby begleitend weinen lassen war nicht drin weil es mir einfach weh tut und mich ganz doll triggert..dem warum versuchen wir in meiner Therapie gerade auf den Grund zu gehen.
Gedanken wie.. Das baby ist ohne mich besser dran hätten wir alle mal.
Versuch die von der romantischen Vorstellung wie sie im TV gezeigt wird zu lösen... Für michch waren die ersten Monate reines Überleben und kennenlernen.
Alles Liebe euch