Zuschüsse von Großeltern

Hallo. Ich habe mal eine Frage wie das bei euch so ist. In unserem Freundes- und Bekanntenkreis bekommen gefühlt alle finanzielle Unterstützungen. In Form von Grundstücksübergabe, Wohung ohne etwas dafür zu bezahlen, Zugabe zum Hausbau. Bei unseren Nachbarn wird der Kredit fürs Haus komplett von den Eltern übernommen. Mein Mann und ich haben von unseren Eltern beim Hausbau vor 4 Jahren jeweils zur Hälfte die Küche übernommen bekommen ( je 5000€ ) . Darf ich mir von meinen Eltern heute noch anhören und sie haben nicht wenig Geld.
Meine Eltern geben sich nicht viel zum Geburtstag oder Weihnachten. Außerhalb gibts sowieso nichts für das Kind . Kaufen wir alles. Monatlich was sparen fürs Enkelkind ist angeblich auch nicht drin.
Ich finde es halt einfach immer nur sehr viel was andere angeblich bekommen. Komplette Urlaube bezahlt oder Einschlugen, Fahrräder für die Kinder usw. Gefühlt sind wir die einzigen die alles selbst finanzieren. Da wird man ganz ehrlich schon etwas neidisch und auch traurig. Meine Eltern und Schwiegereltern hätten genug Geld, haben aber einfach kein Interesse oder Lust daran , dem Kind auch mal eine Freunde zu machen ,indem man von sich aus mal was schenkt, das finde ich dann wiederum auch sehr schade.
Auf der anderen Seite müsste ich mich vermutlich wieder monatelang dafür bedanken.



Gibt es noch anderen, denen es "so geht" ?

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Hallo,

Ja uns...

Aber...es ist unser Kind und dem entsprechen unsere Verantwortung und nicht diese von den Großeltern

So denken wir 🤷‍♀️

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Wir haben noch nie Geld von meinen Eltern bekommen. Die Eltern meines Mannes sind schon viele Jahre tot, ich habe sie nicht kennen gelernt. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob andere etwas bekommen oder nicht... Ich bin ehrlich gesagt sehr froh darüber, dass wir alles was wir haben, selbst erreicht haben. Wir bekommen zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Geschenk, genau wie unser Kind. Zwischendurch gibt's nichts. Ich wüsste auch nicht wieso. Wenn wir ein Fahrrad brauchen, dann kaufen wir es uns fertig. Mir wäre es viel zu blöd, deshalb irgendwo irgendwen zu fragen. Wenn wir Hilfe brauchen, helfen meine Eltern. Passen auf den Kleinen auf, helfen im Garten wenn man mehr Hände braucht, haben uns wenn nötig bei der Renovierung unseres Hauses geholfen. Das ist für uns absolut ausgerichtet.

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Was geben sie euch emotional?

Dieses aufs Geld schauen, finde ich furchtbar.

Nachvollziehbar ist es, wenn auch emotional Kälte, Desinteresse herrscht und dann Geld als "Bindung" angesehen wird. Als Größe zum messbaren vergleichen.

Mein Vater hat von seinen Eltern eine Decke bekomme und Nahrung. Ab Ausbildung hat er seine Mutter unterstützt. Sicher, das waren noch andere Zeiten und er hat im Krieg viel verloren.
Er uns Kinder das nie spüren lassen, sondern gezeigt, dass man auch mit wenig Geld viel Liebe, viel Erfüllung leben kann.

Sicher wir hatten mehr als er in seiner Kindheit, darüber freute er sich sehr.
Er brachte uns aber auch bei, das wertzuschätzen und nicht zu vergleichen.

Was andere haben, war ihm egal. Weil er mit dem, was er sich erarbeitet hatte, gut ausgekommen ist.

Für eine halbe Küche hätte er uns arbeiten lassen. Nicht aus Geiz, sondern wegen der Erfahrung, für unser "wir haben uns das selbst erarbeitet" Gefühl und dafür bin ich sehr dankbar.

Eltern sind tot, aber das Wissen, dass ich es auch ohne sie schaffen kann,
dass ich mir selbst und meinen Fähigkeiten vertrauen kann,
dass ich unterscheiden gelernt habe zwischen echter Not, wichtigkeit und "das bekomme ich schon selbst hin", dafür bin ich dankbar.

In Notwendigkeiten waren sie immer da. Für eine kaputte Waschmaschine oder wenn eine Küche kaputt gegangen wäre, dann hätte er immer, wirklich immer ausgeholfen.

Aber eben so, dass es zum Leben reicht, als Start um sich selbst wieder aufzubauen.
Mit dem Vertrauen, dass "mehr" in den eigenen Händen liegt.
Nach seinem Tod kann ich damit sehr, sehr viel anfangen.

Wenn ich etwas möchte, warte ich nicht darauf, bis jemand ... oder warum haben andere....

sondern ich habe das Vertrauen, das er mir schenkte: wie löse ich es, wo bekomme ich es her zu den Möglichkeiten, die ich habe.

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Und warum ist das schlimm, Bindung durch Geld zu erkaufen? Die einen Urgroßeltern meines Sohnes lieben ihn über alles. Sie wohnen jedoch weit entfernt und wenn man mit dem Urenkel kommt, verstehen sie auch nicht wirklich viel. Sie lieben ihn über alles, aber können ihm das einfsch nicht zeigen. Beide sind Flüchtlinge, lange schon Renter, meine Oma war Putzfrau, mein Opa Gärtner, dann nach Unfall schwerbehindert. Und dennoch bekommt mein Sohn zum Geburtstag und zu Weihnachten jeweils immer 1000€, zu besonderen Anlässen noch mehr. Sie leben bescheiden, ihr Geld investieren sie in meinen Sohn (und haben es vorher in mich und meine Geschwister und Cousins investiert). Mein Sohn wird nie wirklich eine Bindung zu ihnen aufbauen können, auch wenn sie das gerne hätten, weil sie einfach dazu nicht in der Lage sind. Trotzdem wird er eines Tages sehr, sehr glücklich sein über einen 5 stelligen Betrag auf dem Konto und - hoffentlich- liebevoll an seine Urgroßeltern zurückdenken. Ich bin ihnen nämlich sehr dankbar für das Geld, welches sie in mich investiert haben. Das war eben ihre Art, Liebe zu zeigen, um im Gegensatz zu manch anderen Kommentatoren habe die erkannt. Meine anderen Großeltern sind komplett anders- haben finanziell sie nie was überwiesen, mich aber immer nach der Schule betreut, in den Urlaub gefahren, in Freizeitparks, auf Wettkämpfen angefeuert...die lieben mich natürlich auch. Aber zu sagen, dass die mich mehr lieben oder ich die bitteschön mehr zu lieben hätte finde ich ziemlich unverschämt.

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"Bindung durch Geld zu erkaufen? Die einen Urgroßeltern meines Sohnes lieben ihn über alles"

Das widerspricht sich irgendwie.

Sie erkaufen sich nicht die Bindung.
Sie drücken die vorhandene Bindung, die vorhandene Liebe in Geld aus.

Erkaufen wäre eher, wenn da emotional nicht wirklich was da ist und sie damit erkaufen, was nicht vorhanden ist.


Dass es schlimm ist, habe ich auch nie behauptet.
Die Erwartungshaltung kann ich oft nicht verstehen.
Umgekehrt bin ich dankbar dass ich Bindung hatte und brauchte es nicht in Geld form.

Wenn beides zusammen vorkommt, ist doch prima.

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Hallo,

ich finde, du behandelst 2 unterschiedliche Themen:

- das erste ist die grosszügige finanzielle Unterstützung, die gefühlt alle um dich herum bekommen (ob das immer alles so stimmt, sei dahingestellt). Ich habe beides kennengelernt: meine Eltern haben zu Lebzeiten schon soviel vom Erbe verteilt, wie es ging, damit wir Projekte wie Hauskauf etc. in Angriff nehmen konnten. Meine Schwiegereltern haben dies nie getan, uns aber handwerklich unterstützt. Das konnte man zwar nicht direkt auf dem Kontostand sehen, aber hat uns auch so einiges an Geld gespart. Alles in allem war aber die Unterstützung durch meine Eltern immer viel grosszügiger. Und ganz ehrlich, ohne die Hilfe meiner Eltern hätten wir unser Haus nicht kaufen können und dafür sind wir wirklich sehr dankbar. Aber nach dieser Anschubfinanzierung war es für uns auch selbstverständlich, dass wir den Rest alleine auf die Reihe kriegen und selbst finanzieren. Und wie du so schön sagst, dann brauchen wir uns auch bei niemandem bedanken.

- das zweite ist: "mal dem Enkel eine Freude machen". Das ist ja ein ganz anderes Register und da geht es nicht um die finanziellen Mittel, sondern den Willen, etwas zu schenken, was dem Kind Freude macht Das finde ich persönlich "schlimmer", denn da geht es nicht um finanzielle Möglichkeiten, sondern um das Interesse, das man hat. Vielleicht ist an dieser Stelle einfach mal Redebedarf bei euch...?

Schlussendlich könnt ihr aber stolz darauf sein, komplett auf eigenen Beinen zu stehen und niemandem Rechenschaft schuldig zu sein. Das ist doch auch ganz angenehm, oder?

LG
fontaine

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Hallo.

Deine Gefühle kann ich schon nachvollziehen. Wenn es gefühlt um einen herum alle leichter haben, als man selber, kann einen selbst das auf jeden Fall neidisch machen und das Ganze kann man auch nicht immer komplett weg argumentieren.

Allerdings ist es bestimmt nicht immer genauso der Fall, wie es behauptet wird. Was natürlich nicht heißen muss, dass manche wirklich extrem unterstützt werden.

Wir hatten vergangenes Jahr den Fall, dass im Neubaugebiet eine junge Familie durch Versteigerungsverfahren aus dem Haus mussten. Es stellte sich heraus, dass der Hausbesitzer (Vermieter) verstorben war. Diese Familie war aber bereits in der Bauphase als Besitzer nach aussen aufgetreten. Niemand hätte vermutet, dass sie nur Mieter waren, die sich nach dem Sterbefall die Ablöse des Hauses nicht leisten konnten. Der Schein kann trügen.

Ich finde es auch nicht schlimm, dass du so denkst. Irgendwie schließt ein derart kühles finanzielles Verhältnis ein warmes emotionales Verhältnis aus aus meiner Sicht. Natürlich versuche ich jetzt meinen Kindern gescheite Werte zu vermitteln, aber soweit unsere Möglichkeiten es zulassen, werden wir Ihnen helfen und auch für sie sparen, damit sie es nicht unnötig schwer haben.

Ich selbst habe immer viel Unterstützung durch meine Oma erhalten. Dennoch kann ich sehr gut haushalten und gebe nichts unnötiges aus, vergleiche und spare, erfreue mich an kleinen Dingen.

Später habe ich geerbt . Sofort hat meine Mutter die Hand aufgehalten. Eine Mutter, die mich weder aufgezogen hat, noch je für mich da war. Eine Mutter mit Suchtproblemen... Natürlich habe ich sie nicht finanziell unterstützt, was natürlich böse Missgunst nach sich zog.

Sei stolz. Sei dir bewusst, dass deine Gefühle normal und menschlich sind. Versuch trotzdem, dich nicht darauf zu konzentrieren.

LG

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Ich bin stolz darauf, dass ich auch ohne Omi- und Opilein, die ohnehin nicht mehr leben, alles finanziell gestemmt bekomme bzw wir.
Wir haben beide gute Jobs und unser Kind war unsere Entscheidung - also erwarte ich auch nicht, dass da Geldbeträge fließen oder es Geschenke im Überfluss geben muss.
Ja, manche leben durch die Almosen der Familie vielleicht manchmal etwas sorgenfreier, aber sie bekommen es in den Ar... geschoben, während ich das Haus oder den Urlaub genieße, weil ich es selbst erwirtschaftet habe.
Wie dem auch sei - neidisch bin ich auf die Familien nicht.
LG

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Wow, sorry, aber das klingt echt neidzerfressen. Allein die Wortwahl (herablassend "Omi und Opilein", in den" A... geschoben") - total überheblich ("ich genieße die Urlaube, die ich selbst erwirtschaftet habe").

Kann Dir doch egal sein, wie andere sich finanzieren, es nimmt Dir doch keiner was weg.

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„aber sie bekommen es in den Ar... geschoben„

Du bist ja extrem neidisch. Wie schade. Damit erreichst Du nur eigene Unzufriedenheit, die Situation änderst Du nicht.

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Selbstverständlich bezahlen wir unseren Hauskredit, unsere Urlaube und die Einschulungen unserer Kinder selbst. ;-) Wüsste jetzt nicht, wieso meine Eltern (70+) mir das mir (42) bis ins vierte und fünfte Lebensjahrzehnt noch bezahlen sollten?

Ich glaube, ich wäre richtig entsetzt, wenn meine Kinder irgendwann von mir erwarten würden, dass ich ihnen ihr Haus abzahle.

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"Mein Mann und ich haben von unseren Eltern beim Hausbau vor 4 Jahren jeweils zur Hälfte die Küche übernommen bekommen ( je 5000€ ) . Darf ich mir von meinen Eltern heute noch anhören ..."

also wir haben bisher-außer normale Geschenke- keine Gelder oder Naturalien zugesteckt bekommen. alles, was wir haben, haben wir mit eigener Hand erwirtschaftet. zum einen, weil die eigene Familie selbst nicht viel hat, zum anderen weil wir es auch gar nicht annehmen würden, um dem "wird uns heute noch aufs Brot geschmiert" vorzubeugen. Wenn arge Not herrschte, würden wir über "borgen" nachdenken. aber natürlich mit fester Rückgabe. Ja und ich kenne einige, wo die Familie wohlhabend ist und ordentlich zuschustert. wäre meins nicht.

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achso.. und nein, ich würde es mit meinen Kindern genauso machen. geld in den Hintern pusten gibt es nicht.

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geld in den Hintern pusten gibt es nicht.


Ich finde dies ist eine sehr gruselige Einstellung.
Wir haben unseren Kindern sehr viel ermöglicht und dies ist richtig und gut.
Mein großer Sohn hat sein Studium sehr schnell abgeschlossen und hat sich nicht um Geld Sorgen machen müssen und sich vieles leisten können,dies hat ihn nicht davon abgehalten ein anständiger Mensch zu werden und mit Geld gut umzugehen.
Meine Kinder sind alle sehr spendabel.
Nun ist er Papa hat seine Arbeit reduziert damit seine Frau ihr Studium abschließen kann.
Wir haben ihnen das Haus geschenkt.

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Kenne ich, von unserem Freundeskreis... Wir selbst bekommen nichts, haben nie etwas bekommen, und wollen auch nichts bekommen!

Lass sich die anderen doch damit schmücken 😉😅 Ihr könnt wenigstens immer behaupten Euch alles alleine aufgebaut und finanziert zu haben, so wie wir. Und ich bin verdammt stolz darauf und interessiere mich nicht die Bohne dafür, was andere alles in den Hintern gesteckt bekommen

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"[...] interessiere mich nicht die Bohne dafür, was andere alles in den Hintern gesteckt bekommen"

Die Wortwahl klingt schon ziemlich missgünstig, dafür dass es einem angeblich egal ist. 🤣

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Nee nee, wirklich nicht 😅 es ist mir wirklich Wurst 😳