Uneinsichtige Schwiegereltern

Leider weiß ich nicht mehr, bei wem ich mir Rat holen kann... mein 11 Monate alter Sohn hat schlimme Neurodermitis. Aktuell haben wir sie endlich ein bisschen im Griff. Laut Bluttests hat er gegen Eiklar und Katzen Antikörper, das heißt diese verschlimmern seinen Hautzustand. Da ich noch stille, heißt es auch für mich, auf Eiklar zu verzichten. Wir möchten zwar noch einen aussagekräftigeren Test machen, auf der Haut, aber dafür müsste mein kleiner längere Zeit symptomfrei sein.
Nun zu meinem Problem: meine Schwiegereltern sorgen sich auch um den kleinen Mann, jedoch nehmen sie mich beim Thema Ernährung nicht ernst. Schwiegermutter tut immer so als hätte sie vergessen, was wir jetzt essen dürfen und was nicht.. jedes mal frage ich nach, ob in dem Essen das sie uns/dem Kleinen anbietet, Ei drin ist. Jedes Mal heißt es ja. Und wenn ich dann sage, sorry das dürfen wir nicht essen, guckt sie mich verwundert an und meint mir wird schon nichts passieren (! Nicht ich bin drauf allergisch, ihr Enkel!). Das gibt mir das Gefühl, sie hält mich für doof, aber es ist halt einfach wichtig, vor allem da es unserem Sohn so schlecht geht und die Ärzte selber langsam nicht wissen, wie sie seine Neurodermitis behandeln können.
Bald geht das Semester los, ich wollte mein Masterstudium fortsetzen und für ein paar Stunden die Schwiegereltern auf den kleinen aufpassen lassen. Aber ich habe kein Vertrauen, was soll ich nur tun? Mein Mann steht zwischen zwei Stühlen und ich werde zunehmend auch auf ihn sauer...

Vielleicht war/ist jemand in ähnlicher Situation ? Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße
Nasti

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Hallo,

kommt mir bekannt vor so ein Verhalten. Bei uns ist es allerdings Verstopfung und dass man dann gewisse Sachen meiden soll.

Bei uns hilft nur, klipp und klar zu kommunizieren, dass ein Arzt gesagt hat, dass dieses und jenes nicht gegessen werden soll, da das Kind sonst unerträgliche Bauchschmerzen bekommt. Natürlich hat das kein Arzt gesagt, das weiß man normalerweise, welche Sachen stopfen und welche nicht.

Wenn mein Kind dann wieder bei Oma und Opa ist, muss ich jedes Mal sagen, denkt an die Bauchschmerzen und Verstopfung. Nicht soviel Süsskram.

Es klappt mittlerweile ganz gut.

Vielleicht sagst Du denen nochmal deutlich in einem Gespräch, dass es Dir bezüglich des Eiklars nicht um Dich geht, sondern um ihren Enkel und fragst dann, ob sie das nicht verstehen oder Dir das nicht glauben. Manchmal helfen nur ganz klare Ansagen.

Liebe Grüße

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Danke für deine Antwort! Ja, klare Ansagen könnte man meinen, sind gut. Ich komme mir allerdings wie ein Papagei vor, der jedes Mal das Gleiche sagt und dennoch kommt es bei denen nicht an. Aber ich versuche es nochmal, in einem ungestörten Gespräch. Bei uns ist es ja so, dass es ärztlicher Rat ist, kein Eiklar zu essen. Süßkram ist auch so ein Thema 🙈 ich habe das Gefühl, sie wollen dem kleinen Mann nur die ungesunden Sachen geben. Wobei sie selbst zugeben, dass sie seine Liebe so "erkaufen " möchten, dass er von denen alles bekommt. 😣😣

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Das Problem mit dem "erkaufen" kennen glaube ich so einige Mütter 😅🙈
Das Papageien Gefühl ist schon mal eine gute Übung für dein Kind später, da muss man auch gefühlt täglich das gleiche erzählen 😂

Versuche denen deutlich zu machen, dass sie ihm damit schaden und du ihn dann nicht bei ihnen lassen kannst. Meine Mutter meinte auch alles besser zu wissen, bis sie ihren Enkel 6 Monate nicht mehr gesehen hat. Seitdem ist die Diskussion beendet. Sie wollte auch absolut nicht hören, das war dann die Konsequenz... am besten wäre es glaub ich aber, wenn dein Mann und du gemeinsam an einem Strang zieht und mit ihnen redest. Dafür müsstest du deinem Mann aber auch klar machen auf welchem Stuhl er zu sitzen hat. Er sitzt nicht zwischen den Stühlen, er sollte sich klar und deutlich zu seinem Sohn positionieren. Denn es geht schließlich um seine Gesundheit.

Viel Glück 🙃

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Oh je, der arme Kleine. Vielleicht hilft es nochmal ganz klare Worte zu finden.
"Ich weiß ihr wollt eurem Enkel nicht schaden und ich bin sehr froh, wenn ihr uns unterstützt wenn ich wieder studieren gehe. Aber ich habe den Eindruck, dass ihr das mit der Ernährung des Kleinen nicht ernst genug nehmt. Er darf diese Dinge nicht essen, auch nicht in kleinsten Mengen. Ihr werdet davon vielleicht nicht direkt etwas merken, aber seine Neurodermitis wird davon so schlimm, dass er sich überall blutig kratzt und es bricht mir das Herz, ihm dann nicht helfen zu können, nur weil in seinem Essen Ei war. Tut ihm den Gefallen und achtet ganz genau darauf, dass diese Dinge nicht in seinem Essen enthalten sind. Hier habe ich alle vom Arzt verbotenen Lebensmittel aufgeschrieben. Ich kann ihn nur bei Personen lassen, die es schaffen, ganz genau auf die ärztlichen Anordnungen zu achten. Es ist die einzige Möglichkeit sein Leid zu lindern."

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Der Text ist super! Danke schön! Iich versuche es auf jeden Fall nochmal wenn wir alleine sind, sonst lassen sie sich vom kleinen "ablenken " und ich kann noch so viel reden, es kommt gefühlt nichts an.

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An deiner Stelle würde ich tatsächlich den Beginn deines Masterstudiums verschieben.

Wenn die Großeltern sich nicht mal ein einziges Produkt merken können, dass eurem Sohn schadet.
Ich kenne solche beratungsresistenten Großeltern.
Als meine Tochter noch kleiner war durfte sie abends kein Joghurt oder Pudding,weil sie nachts davon erbrach. Für Oma war das jedes Mal neu. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie verstand um was es ging. Sie dachte wohl eher ich würde es einfach dem Kind nicht gönnen, dass Oma sie mit Pudding verwöhnen dürfte.

Solange das mit dem Ei oder besser gesagt ohne Ei nicht zu 100 Prozent funktioniert würde ich mein Kind dort nicht alleine lassen. Vielleicht verstehen sie dann wie ernst dieses Thema ist.
An deiner Stelle würde ich bei ihnen nichts mehr essen, wo ein Ei drin sein könnte. Selbst da wäre ich mir nicht sicher, wenn Omi es abtut und einfach sagt, dass keines drin ist, damit du Ruhe gibst.

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Danke für deine Antwort. Das stimmt, ich habe auch meine Bedenken, dort irgendwas zu essen, deshalb bringe ich meist für uns etwas mit 😄 die Schwiegermutter will aber natürlich die ganze Zeit etwas von "ihrem" Essen dem Kleinen anbieten 🤦‍♀️

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Ja, ich war auch schon in dieser Situation, mein Sohn hatte auch Neurodermitis, Antikörper gegen Ei und Milch im Blut und ich habe voll gestillt. Er war ungefähr gleich alt.

Vorneweg: Du kannst ihn so krank nicht zur Betreuung weggeben, das ist dir hoffentlich selber klar. Weder die Pflege, noch das häufige Wickeln als auch die allergenfreie Nahrung kann niemand so gut machen wie du und dein Mann. Deine Schwiegermutter schon gleich gar nicht, so wie sie sich benimmt.

Dein Studium wirst du verschieben müssen. Das wirst du nicht hören wollen, bei mir war es auch schwierig mit der Arbeit, aber so ist es mit Kindern. Das wird noch öfter passieren.

Ich sollte damals abstillen und Neocate füttern, ich habe es nicht gemacht und auch alles weiter gegessen. Die Allergien gingen weg und die Neurodermitits wurde auch langsam besser.

Eigentlich hatte ich in der Neurodermitisschulung der Klinik gelernt, dass man nicht verzichten sollte und alles anbieten muss, damit sich nicht noch schwerere Zustände etablieren. Das war aber vor 13 Jahren, vielleicht gibt es da neuere Erkenntnisse inzwischen.

Ich würde an deiner Stelle zur einer Zweitmeinung tendieren. Ich war mit meinem Sohn damals bei etlichen Kinder- und Hautärzten, eine Katastrophe. In der dermatologischen Ambulanz einer Uniklinik fühlte ich mich gut aufgehoben.

Die Provokationstestung mit Ei wurde damals stationär gemacht und war ohne Befund. Heute ist er allergisch gegen Hausstaubmilben und Gräser, also ganz etwas anderes.

Meistens verschwindet die Neurodermitis irgendwann wieder und die Kinder bekommen Asthma. Das solltest du für die Zukunft auf dem Schirm behalten, falls dein Kind mal länger hustet und es nicht weggeht.

Du kannst mich gerne anschreiben, wenn du noch Fragen hast.

LG

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Hey, vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort!
Wir waren zwar schon stationär in einer Hautklinik, leider ohne Erfolg. Da seine haut immer schlecht ist (keine Schübe sondern ein andauernder Schub mit Ekzemen und juckreiz 😥), konnte bis jetzt kein Provokationstest durchgeführt werden. Nun haben wir eine andere Klinik empfohlen bekommen und werden es dort versuchen. Wir waren auch schon bei mehreren Hautärzten neben Kinderarzt und sogar Homöopathin... so richtig findet niemand was, außer 2 bluttests mit Abstand von 3 Monaten, bei beiden waren Antikörper gegen Ei. Daher verzichten wir erstmal drauf. Wir haben also noch etwas vor uns...

Das Studium lass ich jetzt tatsächlich ruhen. Ich fühle mich unwohl bei der Sache und das Wohlergehen meines Sohnes ist mir wichtiger. Ich hatte nur den Gedanken, dass ich evtl. übertrieben reagiere und es wird schon irgendwie. Aber alleine die Reaktionen hier im Forum, bestärken mich in meiner Meinung. Danke nochmal 😇

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Wir waren damals in der Klinik am Biederstein in München, nur falls das von der Entfernung her für euch eine Option ist. Inzwischen aber monatelanger Vorlauf für Termine, auch für Privatpatienten.

Ich sage dir mal, was ich in der Schulung gelernt habe:

Täglich 2 Mal Basispflege (leider ausprobieren, welche Lotion oder Creme) morgens und abends. Sofort wickeln, wenn etwas in der Windel ist. Kleidung auf links anziehen wegen den Nähten und alles immer in den Trockner, damit es weicher wird.

Waschmittel musst du echt ausprobieren, mein Sohn hat das Flüssigwaschmittel von Ecover gut vertragen.

Die entzündeten Stellen immer mit Dermatop (Cortisoncreme) eincremen, so lange, bis es besser ist. Ob vor oder nach der Basispflege, da scheiden sich die Geister. Ich habe es davor gemacht und zuerst einwirken lassen, mein Mann macht es auch so.

Wenn es besser ist, nur noch einmal täglich. Wenn es so bleibt, jeden 2. Tag. Dann jeden 3. usw... langsam ausschleichen halt.

Gegen Juckreiz hilft Fenistil (Tropfen), aber nur auf nicht entzündete Haut draufschmieren. Nicht die Salbe, sondern die Tropfen auf der Haut verteilen. Kannst du ihm auch oral geben, wenn er es nimmt.

Was bekommt ihr für ein Antiallergikum? Wahrscheinlich sowieso Fenistil, oder?

Homöopathie kannst du vergessen, das hat bei uns gar nichts gebracht.

Allergien kann man angeblich verhindern, wenn man möglichst viel verschiedene Beikost einführt. Keine Ahnung, ob das klappt. Nahrungsmittelallergien sind lebensbedrohlich und so selten, dass das fast niemand hat. Unverträglichkeiten sind ein anderes Thema. Einziger valider Bluttest ist der RAST. Danach muss trotzdem provoziert werden, der Bluttest ist nur ein Hinweis.

Stress verschlechtert den Zustand der Haut zusätzlich, deshalb habe ich dir von einer Fremdbetreuung abgeraten. Ich habe es damals der Kinderärztin nicht geglaubt (wobei sie es auch nicht so deutlich gesagt hat wie ich jetzt zu dir) und es wurde dadurch noch schlimmer. Wir haben alle 3 Monate lang nachts kaum geschlafen, es war der Horror. Kannst du dir ja vorstellen...

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Nicht zum Thema Schwiegereltern, aber:
Schau dir mal Schlossfriedensberg an. Das ist eine Klinik für Hautkrankheiten die ohne Kortison behandelt. Mein Bruder war dort mit seiner Tochter. Sie war laut Bluttest auch nur auf Eiklar allergisch, aber reagiert auf 50% der Lebensmittel die es gibt, die so per Bluttest gar nicht ermittelt werden können. Die haben da ein vielfältiges Programm um Ursachen herauszubekommen.

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Dann lass sie doch bei dir zuhause aufpassen.

Erstens hat dein Kind deine gewohnte Umgebung und du kannst essen vorbereiten oder auch Sachen verstecken 😅

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Das wäre größtenteils der Fall, jedoch nicht immer möglich. Aber die bessere Variante, das stimmt 😀

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Hi,
Mach doch einen Korb mit Lebensmitteln, die du für gut empfindest und koch mittagessen vor und bringe es zu den Schwiegereltern. Schau, dass da auch was "Süßes" dabei ist, was ok ist.
Sag Ihnen dann, der Arzt erlaubt nur diese Lebensmittel und ihr müsst ein Tagebuchnführen über die Lebensmittel und Symptome (vllt.müsstbihr das in Zukunft tatsächlich mal).
Dann muss die SchwiMu nicht mehr überlegen, hat aber auch was "Leckeres" was sie ihm anbieten kann. Vllt kann sie auch mal mit zum Arzt gehen...wenn der "Herr Doktor" etwas sagt, zieht das sicherlich besser, als wenn es von euch kommt.
Lg

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Das mit dem Tagebuch finde ich eine klasse Idee!

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Hey, danke für deine Antwort!
Ich bringe zwar keinen Korb mit aber ich nehme beim Besuch bei Schwiegereltern immer Essen für den kleinen mit, meist aber Snacks, da ich ja noch stille. Wenn sie uns besuchen, was oft der Fall ist, sehen sie, was er mittags oder abends zu essen bekommt. Ich erzähle ja auch, was ich für ihn koche.

SchwieMu war mit uns beim Hautarzt (ihr Hautarzt, bei dem wir uns laut SchwieMu unbedingt vorstellen sollten). Nach dem Besuch dort hat sich nichts geändert, diese Menschen kapieren es einfach nicht. Wenn ihr die Ärzte empfehlen, weniger fettiges zu essen, meint sie nur sie wüsste es, aber sie ändert ihr Essverhalten nicht. Aber das ist ihre Gesundheit.

Sie meinte gestern (Geburtstag von SchwieVa, bei dem das meiste Essen mit Ei war 😂) sie wüsste nicht, wie man ohne Ei backen soll. Als ich anfing von meinen Ei-freien Muffins zu erzählen, hörte sie mir nicht zu. Das interessiert sie nicht. Ganz schwieriger Mensch. Schwieger kommt wohl vom Wort schwer 🤔

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Dass Großeltern alles geben wollen, was den Eltern nicht recht ist, kenne ich hier auch, aber meine Kinder haben glücklicherweise keine Allergien, dass ich da manchmal drüber weg sehen konnte.

In deinem Fall würde ich sie nicht das Kind betreuen lassen. Entweder das Studium noch etwas verschieben oder eine andere Betreuung (Krippe, Tagesmutter, Babysitter, ...) wählen.

Inwiefern steht dein Mann zwischen zwei Stühlen? Glaubt er denn Ärzten nicht, oder findet er es nicht so schlimm, wenn es dem Kind schlecht geht? Oder wie kann man das Thema denn noch anders sehen?

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Huhu
Mein Mann steht ganz klar zu mir und seinem Sohn. Ich habe mich da vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Ich meine, dass er seiner Mutter die Sache auf freundliche Weise nicht erklären kann bzw. sie es so nicht kapiert. Einen Streit oder z.b. Kontakt abbrechen für eine Zeit lang, das möchte er auch nicht. Das sind ja seine Eltern, die ihren 1. Enkel abgöttisch lieben... Somit sind wir mit ihm beide ratlos gewesen, wie man das ganze vernünftig lösen kann. Nun ist die Entscheidung gefallen. Dad Studium verschiebe ich. Mein Sohn wird von niemandem außer mir und meinem Mann betreut.

Lg

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Streit oder Kontaktabbruch fände ich auch nicht richtig; sie sind ja sicher liebevolle Großeltern, nur eben keine verlässliche Betreuung.

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Du hast ja schon viele gute Antworten bekommen.
Was mir noch einfällt: ich würde nicht das Wort Eiklar verwenden sondern einfach sagen, es darf nichts gegessen werden wo Ei drin ist.
Ist zwar nur eine Nuance. Aber vielleicht denken die Großeltern, Eiklar wäre nochmal irgendwie was spezielleres und normales Ei geht? (Ich weiß, logisch ist das nicht...)

Aber ich würde mein Kind unter den Umständen vorerst auch nicht allein zu den Großeltern lassen.

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Hey,
Denen hab ich auch nie gesagt, Eiklar geht nicht, Eigelb schon. Hab immer gesagt Ei. Für mich weiß ich, was ich essen darf, wo nur Eigelb drin ist. Für die Schwiegereltern fand ich die Differenzierung auch zu kompliziert und irreführend 😄