Einzelkind mit Einzelkind?

Hallo zusammen,

Ich bin alleinerziehende Mama, mein Sohn ist 7, neuer Partner ist nicht in Sicht.
Und das ist überhaupt kein Problem für uns. Wir haben uns unser Leben sortiert und uns geht es wirklich gut.
Mir war schon in der Schwangerschaft klar, dass ich nur dieses eine Kind haben möchte und es ein Einzelkind bleiben wird.
Grundsätzlich stehe ich heute noch genauso dazu.
Ich selber habe zwar Geschwister, die haben aber keinen großen Mehrwert in meinem Leben.

Ich weiß, dass es mehrere Menschen gibt, die selber Geschwister haben und sich trotzdem bewusst für ein Einzelkind entschieden haben (die gleiche DNASuppe ist immerhin keine Garantie, dass man sich versteht) und auch Einzelkinder, die sich bewusst für mehrere Kinder entschieden haben. Und natürlich Geschwisterkinder mit mehreren Kindern.
Aber gibt es hier Jemanden, der als Einzelkind aufgewachsen ist und sich bewusst für ein Einzelkind entschieden hat?

Langsam geht mir nämlich das ewige Gerede "jedes Kind braucht Geschwister-Kein Einzelkind würde sowas seinen eigenen Kindern antun" auf die Nerven und seit kurzem erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken, dass mein Sohn vielleicht doch ein Geschwisterkind braucht. Da ich aber weder Partner, noch Kinderwunsch habe, sind es nur die äußeren Einflüsse, die mich zu den Gedanken bringen. Also suche ich nun bewusst nach Einzelkindern mit Einzelkindern.

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Hallo

Was nützen dir Erfahrungen von anderen?
Es wird sicher viele Einzelkinder geben die Geschwister vermisst haben genau wie genug die ihr Einzelkind Dasein genossen haben.
Genauso gibt es viele mit Geschwistern die gerne auf sie verzichtet hätten und andersrum.
Warum bringt dich das gerede von anderen zum Grübeln?
Bekommst du ein Kind für die anderen oder weil du dir eins wünschst?

Du hast deine Entscheidung doch schon längst getroffen und das ist auch völlig in Ordnung so.
Lass die anderen doch reden (auch wenn es nervt)
Du bist glücklich wie es ist und wünschst dir kein weiteres Kind mehr.
Ob dein Sohn mal Geschwister vermissen wird, weiß man nicht. Sowas kommt doch eher auf den Charakter an denke ich.
Geschwister zu haben oder Einzelkind zu sein kann beides sowohl vor wie auch Nachteile haben.
Jedem recht machen, kann man es ohnehin nicht.
Beim Kinder kriegen gibt es keinen Kompromiss.
Entweder man wünscht sich noch mehr oder eben nicht.
Beide wege sind völlig in Ordnung.

Alles liebe dir.

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Hallo,

mein Mann ist Einzelkind und unser Sohn auch. Ich habe einen Bruder. Die Entscheidung kein weiteres Kind zu bekommen haben wir gemeinsam getroffen.
Zu meinem Bruder habe ich 5 Jahre Altersunterschied, wobei ich die Ältere bin. Fand es zu Kindertagen einfach nur nervig. Heute verstehen wir uns sehr gut, aber das ist eben keine Garantie.

Auch der beste Freund meines Mannes war Einzelkind und er hat auch nur einen Sohn mit seiner Frau.

LG
Tanja

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Also ich selbst bin Einzelkind, habe aber 2 Kinder. Meine Freundin ist einzelkind und hat "nur" 1 Kind und es wird auch kein weiteres geben.

Bei ihr war das auch so gewollt. Sie sagt immer eins reicht, sie möchte sich nicht zerteilen um jeden gerecht zu werden und ist froh (Kind ist nun 8), dass die anstrengende Kleinkind Zeit vorbei ist und ihr Sohn immer selbstständiger wird. Es gibt da aber auch kein gerede, dass das Kind ein Geschwister braucht.

Ich denke man braucht sich da auch nicht rechtfertigen, es ist doch jedem selbst überlassen wie viele Kinder man möchte. Einfach drüber stehen 🙃

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Lass die Leute reden, ich bin auch AE und habe nur ein Kind und dabei bleibt es, mein Umfeld sagt auch aber wenn der Partner kommt wo eins will usw. Hab einen Freund, der will Gott sei dank keine Kinder, sonst wäre er auch raus aus der Wahl gewesen, und alles ist gut.

Du hast das so entschieden und gut, ich denke Kinder finden beides mal gut und mal scheisse, egal ob Einzelkind oder Geschwister dabei sind.

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Ich bin Einzelkind und mein Kind ist und bleibt es auch - und das ist auch gut so.

Ich wollte und brauchte nie Geschwister und vermisse dahingehend nichts. Darum kann ich in keiner Weise nachvollziehen, warum anscheinend immer wieder Mütter glauben, das Kind "brauche" ein Geschwisterkind. Entweder möchte man mehrere Kinder oder eben nicht. Niemals jedoch würde ich ein weiteres Kind für mein Kind bekommen.

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Ich bin als Einzelkind aufgewachsen, habe mich auch bewusst für nur ein Kind entschieden, lebe auch als Single-Mama und bin glücklich so wie es ist. Mein Kind findet es auch ok keine Geschwister zu haben, sie bekommt bei Freunden genug mit, wie nervig Geschwister sein können.

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Wenn ich keinen Partner hätte und wollte, würde ich über diese Frage nicht nachdenken.

Es hat alles seine Vor- und Nachteile - das Leben mit Geschwistern und das Leben ohne. Und es kann beides super gelungen oder furchtbar schief laufen, aber das liegt dann wohl kaum allein an dem einen Fakt wie viele Geschwister man nun hat oder nicht hat, sondern an eurem familiären Zusammenhalt, der Erziehung, den Rahmenbedingungen eures Lebens, Regeln und Vereinbarungen.

Lass Dich nicht stressen. Ich habe beides gelebt. Und es hat kein Model wirklich klar die Nase vorn. Als ich mit meiner Tochter alleine war, hatte ich einfach unheimlich viel Zeit auf alles zu achten. Ich habe sicher mehr in ihre Erziehung gelegt als es mit mehreren Kindern machbar gewesen wäre. Viele Regeln und Werte konnte ich glasklar vermitteln, weil es keine Abstufungen für ältere Geschwister oder andere Familienmitglieder gab, die es relativieren. Es gab nur uns.

Wenn ich beschlossen habe, dass 18 Uhr Schlafenszeit war, dann gab es niemanden für den was anderes galt. Und kam sie raus, war bei mir auch das Licht aus und ich hab damit niemanden gestört. Sie hat gesehen, dass nix spannendes mehr läuft und das Kapitel Abends aus dem Bett kommen, war innerhalb weniger Tage durch. Natürlich bin ich nicht 18 Uhr schlafen gegangen. Aber sie hat eben nix anders mitbekommen. Meine Tochter ist bis heute so, wenn sie schlafen geht, kommt sie nicht noch Mal raus....bis zum Morgen. Es sei denn sie ist wirklich krank oder sowas.

Nachteil: Wir waren aufeinander fixiert und eingespielt und konnten spielend leicht in einer Art "eigenem Kosmos" leben, der nicht immer den Anforderungen des echten Lebens entsprach.

Als sie 5 war lernte ich meinen Mann kennen. Meine Ziehtochter kam hinzu. Mit 7 zogen wir zusammen und heirateten. Die Kinder teilten sich ein Zimmer, weil sie sehr harmonisch miteinander waren und wir erst eine größere Wohnung gesucht haben. Von jetzt auf gleich mjssten wir beide uns umstellen und es gab jetzt noch ein zweites Kind und zwei Cousinen im gleichen Alter, die auch oft mit da waren. Die Familie meines Mannes ist zudem groß.

Meine Tochter hat in ihrer Sozialkompetenz und Konfliktfähigkeit tatsächlich dadurch sehr profitiert. Auch ohne wäre sie ein liebes Mädel, aber sie bekommt so eben Eindrücke vom Leben durch viele Menschen.

Dafür verändern sich auch manche Rahmenbedingungen und Regel und Wertsysteme, vielleicht auf eine Weise die mehr Grauzonen beinhaltet. Aber die Kinder werden ja auch älter und wir Erwachsenen entspannter. Mir wäre nur klar, wenn hier jetzt noch ein Kleines dazu rumliefe würde es automatisch mehr Schnulli von den Großen aufschnappem, als mein Einzelkind das damals konnte ;). Dafür wird es vermutlich ein Kind sein, dass mühelos in einer Gruppe seinen Platz findet und sich behaupten kann.

Man kann es also drehen und wenden.

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Ich bin Einzelkind, innerhalb unserer Familie gibt es einige Einzelkinder... da wird dann halt Familie immer kleiner, da es irgendwann weder Tanten/Onkel, noch Cousinnen/Cousins gibt... ich finde das traurig... auf der Seite Meines Mannes hatte nur die Oma eine Schwester die hat eine Tochter, die ist Kinderlos. Seine Schwester auch Kinderlos. Falls wir mal ein Kind bekommen sollten gäbe es also genau eine Tante und keine Cousins und Cousinnen.

Ich finde das schade und traurig. Es gibt auch niemanden, der dein Leben so lange begleitet, wie ein Geschister. Die wenigsten Freundschaften halt so lange und sind so eng.
Und ich denke, dass können sich viele Menschen gar nicht vorstellen, die in großen Familien aufgewachsen sind. Hier bestehen "Große Familientreffen" aus max. 10 Menschen.

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Ich glaube Du hast da etwas idealisierte Vorstellungen. Mein Bruder und ich haben uns bis zum 13. Lebensjahr ein Zimmer geteilt und sicher viel zusammen gehockt, aber so richtig in der Seele verbunden.... als ein Begleiter durchs Leben....hat uns nichts. Wir sind sehr verschieden. Schon immer gewesen. Wir leben auch jetzt ganz anders. Mein Bruder ist Familie und wir helfen uns wenn es drauf ankommt, wir haben keinen Streit und wenn wir uns sehen, kommen wir gut klar, aber mein Alltagsleben findet komplett ohne ihn statt. Eigentlich sehen wir uns nur durch unsere Eltern und wenn er einen Schlafplatz in der Stadt braucht, weil er auf Reisen ist. Das ist für mich auch nicht schlimm..... Es war schon immer so und wird auch immer so sein. Mein Bruder hat keinen Zuhörer ersetzt oder Spielfreund oder Hund oder Gefährten oder irgendeine andere Funktion für mich erfüllt, als die mit mir in der selben Familie aufzuwachsen. Ich weiß, dass es für manche "mehr" ist, aber das ist eben wenn die Konstallation der Charaktere rein zufällig gut passt und das Interesse beiseitig auf mehr steht. Es gibt auch genug Geschwister, die sich bloss prügeln, streiten, beschimpfen, sich meiden....

Es ist einfach nicht gesagt, dass dein Leben fröhlicher verlaufen wäre mit. Womit es aber garantiert besser verlaufen wäre, mit mehr guten Freundschaften und Spielkontakten von klein auf.

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Danke, für deine Sichtweise. Ich habe hier mal einen Artikel verlinkt, vorallem im ersten Teil wird geschildert,w as ich meine mit dem Zusammenhalt in einer Großfamilie:

https://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2020-03/familienmodelle-standardmodell-patchwork-homoehe-adoptionsrecht/komplettansicht

Ich selbst beklage mich nicht. Meine Kindheit war soweit okay. Es gab fast immer Spielkameraden. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Und von da weg gezogen.
Ich habe keinen Kontakt mit den Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin. Und das, obwohl ich gut integriert war, Sportverein, Kneipe, Veranstaltungen...
Wenn ich im Ort bin und jemanden sehe, dann redet man kurz, aber sie sind kein Teil meines Lebens.
Bis auf eine langjährige Freundin aus der Grundschule. Sie war die einzige, die mit mir in eine Klasse ins Gymnasium kam, wir haben auch zusamemn Abitur gemacht. Sie begleitet mich seit über 30 Jahren. Ich keinen ihre Familiengeschichte und sie meine. Nicht durch erzählen, sondern durch miterleben.

Diejenigen, die noch dort wohnen haben zumeist einen engen Kontakt untereinander, ihre Kinder wachsen miteinander auf, sowie sie bereits miteinander aufgewachsen sind und teilweise auch deren Eltern. Da begleitet man sich auch ein Leben lang. Und man weiß alles voneinander... wer mit wem wann was hatte, was in den Familien los ist usw...
Bei Beerdigungen(vorallem hier), Hochzeiten und runden Geburtstagen ist das halbe Dorf auf den Beinen. Weil man sich halt ein Leben kang kennt. In der Familie meines Mannes ist es anders. Da kommen zu Beerdigungen nur die engsten Verwandten und evtl. eine handvoll Freunde. Mit 15 Leuten auf dem Friedhof stehen... das kannte ich vorher nicht.

Ich weiß, dass Geschwister nicht immer einen guten Kontakt miteinander haben es oft Reibereien gibt, Streit, Zank... aber ohne Geschwister gibt es halt auch keine nähere und keine erweiterete Familie. Und das finde ich persönlich eben schade.

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Also ich bin selbst Einzelkind gewesen und fand das immer richtig "schei***".
Ich habe mir immer ein Geschwisterchen gewünscht, aber meine Eltern wollten patu keine Kinder mehr.
Ich war froh, das wir immer einen Hund hatten. Da habe ich etwas Geschwister-Ersatz gefunden.

Mir tun alle Kinder wahrscheinlich genau deswegen einfach leid, die alleine mit Mama & Papa aufwachsen. Mehr kann ich dazu auch eigentlich nicht sagen, da ich mich für viele Kinder entschieden habe (3 Kinder). Und ich würde gerne 4 Kinder haben.

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Ich hätte viel lieber einen Hund gehabt als eine Schwester, und sie war dann auch kein guter Haustierersatz;-).
Ich wäre viel lieber Einzelkind gewesen. Wir haben trotzdem drei Kinder, weil wir uns die gewünscht haben. Die mögen sich schon meistens. Aber ich glaube, die hätten auch nicht unbedingt Geschwister gebraucht.