Überfordert

Ich brauche mal etwas Input von außen.
Ich bin 41 habe einen 3 jährigen Sohn und gehe 20 Stunden arbeiten. Irgendwie ist mir im Moment alles zu viel. Kind ist krank ich bin auch nicht fit in der Arbeit gibt es nur Stress. Ich bin zwar für 20 Stunden eingeteilt, arbeite aber tatsächlich 25- 30 Stunden.. Ich habe immer ein mega schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber, wenn er länger im Kindergarten bleiben muss... Mein Mann hilft wo er kann, ist aber selber 40 Stunden in der Arbeit und auch öfter auf Dienstreise.. Somit bleibt viel an mir hängen.. Was mich aber im Moment extrem fertig macht ist die Arbeit. Irgendwie hat jeder vergessen, dass ich nur halbtags hier bin. Ich werde mit Arbeit überhäuft. Am Jahresbeginn ist es in meinem Job besonders stressig, da geht es oft drunter und drüber und ich mitten drin. Was mir letzte Woche echt den Rest gegeben hat war, dass ein Abteilungsleiter einer anderen Abteilung mit der ich und andere Kollegen von mir viel zu tun hat, mich wegen einer lächerlichen Kleinigkeit total und ungut fertig gemacht hat.Er hat zuvor schon blöd über mich bei meiner Chefin geredet, die hat ihm allerdings die Fakten auf den Tisch geknallt, und ihn zurechtgewiesen
Trotzdem hatte ich durch diesen Zwischenfall Mehrarbeit und musste meine Arbeit noch extra dokumentieren.. Der Kollege hat durch falsches Personalmanagement 3 Wochen lang nur eine Person in der ganzen Abteilung sitzen. Der hat dann die Panik bekommen, dass alles nicht rechtzeitig fertig wird.. Ich war dann der Prellbock an dem er den Frust ausgelassen hat. Weil ich halt sehr viele Daten von ihm brauche. Nach dem zweiten Vorfall bin ich zu meiner Chefin und habe dort fast zu heulen begonnen, so fertig war ich. Normalerweise löse ich Konflikte selber gehe nicht petzten, aber es war einfach zu viel.. Dank meiner Chefin wurde die Situation gelöst, besagter Kollege hat sich entschuldigt.. Momentan macht es mir keinen Spaß mehr... Ich weiß nicht was mit mir los ist, früher hat mir der Stress nichts gemacht..
Gibt es Tips wie ich solche Situationen besser managen kann?

1

Was passiert denn mit den Stunden die Du mehr arbeitest? Werden Sie ausbezahlt oder kannst Du sie abfeiern? Ist absehbar dass die Situation besser wird? wenn ja würde sagen: Zähne zusammenbeißen und durch. Die Krankeitsphase im kiga ist in 2 Monaten durch und dann gönnst Du Dir von den Überstunden 2 Wochen alleine frei.

Wenn es absehbar nicht besser wird sehe ich 2 Möglichkeiten:

a) Du stockst die Stunden auf und bekommst dafür dann auch mehr Geld. Das kannst Du in eine Haushaltshilfe investieren so dass Du mehr freie Zeit mit Deinem Sohn hast, dafür dass er länger im KiGa bleiben muss
b) Du kommuniziert auf der Arbeit ganz klar dass Du nur 20 Stunden hast und dass du bestimmte Dinge nicht mehr übernehmen kannst weil Deine Workload zu hoch ist.

4

Meine Überstunden lasse ich mir auszahlen, da wir nur max. 30 ansparen können und dann wird automatisch gecuttet. Ich habe als ich wieder zurück in den Job gegangen bin die Agenden einer 40 Stunden Kraft bekommen.... Ich mach das jetzt in 25-30 Stunden... Es wird mir zuviel, ich habe lange gebraucht um mir das einzugestehen, aber es ist zuviel.. Bei mir in der Firma steht eine Umstrukturierung bevor, die warte ich noch ab, ich hoffe dadurch wird einiges besser. Ich habe halt auch Angst, dass wenn ich jetzt sage, dass es zuviel ist, bin ich gleich abgestempelt als faul und unkooperativ...
Als Halbtagskraft ist man eh irgenwie das letzte Glied in der Kette..

2

Ich habe während meiner Teilzeittätigkeit auch ab und an mal klarstellen müssen, dass ich "nur" eine Teilzeitkraft bin und ich eben nicht die selbe Leistung bringen kann und werde wie eine Vollzeitkraft. Natürlich kann und sollte man in begrenztem Rahmen Mehrarbeit leisten, das ist für mich absolut nachvollziehbar. Aber nicht so, dass man nur noch ein schlechtes Gewissen hat.

Dennoch gab es diese Phasen bei mir auch, allerdings hatte ich da ohnehin 35 Stunden vereinbart, arbeitete aber weit mehr als 40 Stunden. Ich hatte beizeiten das Gefühl, weder meinem Job, noch meinem Kind, auch nicht dem Haushalt und schon gar nicht meiner Wochenendbeziehung gerecht zu werden.

Aaaaaber - solache Phasen kommen und gehen. Wenn bei euch tatsächlich "nur" am Jahresanfang so viel anliegt, ist es vielleicht sogar absehbar und somit dann auch irgendwie zu schaffen.

Dennoch liegt es an einem selbst, irgendwann auch nein zu sagen und ein deutliches Stopsignal zu geben.

3

Mich hat die Vergangenheit (leider auch auf die harte Tour, so wie es bei dir zu sein scheint) folgendes gelehrt:

Wer braucht dich mehr, Chef oder Kind?
- öhm Naja, das Kind/Kinder

Wer ist dankbarer und fairer dir Gegenüber?
- hm, auch das Kind/Kinder

Wer wird dich in der naheliegenden Zukunft ohne wenn und aber herzlich empfangen und dir deine Fehler nicht vorhalten?
- ja, auch das Kind/Kinder

Das war 3:0. Danach wusste ich was zu tun ist. Ich verstehe dass es nicht einfach ist, besonders wenn man seinen Job mag und es nur 1-2 Kollegen von 300 sind, die einen mürbe machen.
Das schlechte Gewissen wenn man nicht alles erledigt, die Selbstvorwürfe weil man nicht schnell genug Arbeitet und das Kind "vernachlässigt".

Ich habe ein deutliches Statement gesetzt in dem ich Stunden reduziert habe.
Wo ich in 3 Jahren stehe weiß ich nicht. Wenn meine Firma mich dann auf die Ersatzbank geschickt hat weil es "ja eine völlige Frechheit war Mutter zu werden" (Achtung Polemik!!!) Dann trennen sich unsere Wege.

Geh in dich, überlege, wie du dir Kuh vom Eis bekommst. So eine Last ist auf Dauer Gift für das Familienleben.

5

Hallo,

Dann brauchst Du kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Dein Sohn die Kita besucht. Andere sind jeden Tag Ganztags in der Kita und finden es auch ok. In anderen Ländern ist das völlig normal.
Ich selbst kenne das mit dem Gewissen aber auch, ich arbeite knapp 40h/ Woche und weiß sehr gut wie Du Dich fühlst. Ich bin die einzige Vollzeit-arbeitende Mama bei uns im Kiga soweit ich weiß... Da kommt von den Kids öfter auch mal der Vorwurf andere haben mehr Spielnachmittage ... #gruebel Aber bei uns ist es eben jetzt grade so. Und meist wollen sie auch bis zum Schluss im Kiga bleiben. Spielnachmittage mache ich eben danach (auch wenns für mich dann echt anstrengend ist).

Im Job: wie soll man denn in 20h das Arbeitspensum von 35h hinbekommen?! Das schafft niemand... ein dickeres Fell für Dich wäre am wichtigsten erstmal.
Ich würde an Deiner Stelle ein klärendes Gespräch mit Deinem Vorgesetzten führen: Du hast 20h in der Woche: was machst Du und was lässt Du fallen wenn Du Dein Arbeitspensum für den Tag/ die Woche erfüllt hast?! Du lässt Dir die Aufgaben priorisieren und meldest Dich frühzeitig wenn absehbar ist, dass Du es alleine nicht in der vorgegebenen Zeit schaffst.
Ganz stoisch führst Du wenn nötig solche Gespräche täglich.
Komm gerne auch entgegen: im Notfall bist Du ein wenig länger da und machst mehr. Aber setzte gleichzeitig Deine Grenze: mehr geht nicht immer.

Ansonsten bräuchtest Du vielleicht grade mal am Wochenende einen Tag zum Ausspannen für Dich?
Auf jeden Fall: Kopf hoch, das packst Du!

Liebe Grüsse

6

Also,

Ich arbeite auch wahnsinnig gerne und freue mich wenn es wieder los geht (gerade in Elternzeit).
Aber, meine Stunden werde ich reduzieren müssen, mein Kind wartet in der Kita dann auf mich. Da muss man ganz einfach klipp und klar kommunizieren.

Wenn mir mein Chef zu viel Aufgaben gibt, stelle ich immer direkt die Frage "Okay, was hat denn Prio eins? Ich habe nämlich noch Aufgabe X hier, beides werde ich heute nicht schaffen."
Chefs vergessen gerne mal was man noch so auf dem Schreibtisch liegen hat 😅

Ich bin fleißig und arbeite zügig. Oft genug mitgekriegt wie viele Kollegen nebenbei gemütlich bei Facebook surfen, ich investiere meine Zeit definitiv besser. Aber man muss auch selber wissen was schaffe ich in der Zeit, was kann ich leisten dass meine Arbeit noch vernünftig ist und muss dieses auch gut organisieren/aufteilen und mit Vorgesetzten darüber kommunizieren.
Immer witzig wenn die Kollegen, die locker 1 bis 2 Stunden übern Tag im Internet waren, blöd gucken wenn ich dann pünktlich Feierabend mache und meine Arbeit erledigt ist und die Kollegschaft dann länger im Büro sitzt...

Übrigens, niemand wird an unserem Grab stehen und sagen "Mensch, die war aber stets fleißig".
Wir unterzeichnen immerhin einen Vertrag, der umfasst bei dir 20 Stunden, es ist deine Zeit die du anbietest. Ich verstehe nicht wie man mehr von seiner Zeit ständig hergeben kann! Betonung liegt auf Ständig. Ich habe manchmal auch Projekte wo es absehbar ist das Überstunden anstehen, das sollte aber nicht die Regel sein!

Sieh zu, dass dir dein Job wieder Spaß macht und dein Kind nicht zu kurz kommt. Block ruhig mal Arbeit ab, frag nach Prio, lass es anderweitig verteilen, rede sonst mit deiner Chefin.

Alles Gute dir.

7

Mein Rat: Grenze dich ab. 20 Std.sind 20 Std.und keine 25-30 Std. Rede mit deiner Chefin. Erkläre ihr deine Situation.

8

Alle die bei uns in teilzeit arbeiten immer mehr. Die die in vollzeit sind arbeiten immer nur ihre Stunden ab. Mich hat das immer gewundert dass die Menschen es nicht unterscheiden können. Eine Freundin von mir hat es so gelöst dass sie für 30 std zurück gekommen ist es aber immer als teilzeit betitelt hat. Somit wussten alle dass sie nicht immer verfügbar ist. Man vergisst schnell was teilzeit und vollzeit heißt wenn die Arbeit auf dem tisch liegt.