Überholte Ansichten der Eltern

Hallo an Alle! Wollte mal eure Meinung hören. Vorsicht wird lang.
Habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und meinem Schwiegerpapa ( meine Schwiegermama ist leider schon vor einigen Jahren verstorben). Jetzt bin ich nach langer Kinderwunschzeit (12 Jahre) mit Fehlgeburten Mitte Dreissig mit unserem ersten Kind in der 29 Woche schwanger.
Kürzlich haben wir ( mein Mann und ich wohnen 300 km von unseren Eltern entfernt) unsere Eltern besucht. Und bei diesem Besuch wurden uns natürlich tausend gutgemeinte Ratschläge gegeben.
Normalerweise prallt Mist von mir ab wie von ner frisch gewachsten Windschutzscheibe — aber diesmal bin ich echt ins Grübeln gekommen. Evtl weil ich schwanger bin? Hormone und so?!
Vorab: Meine Mama ist eine seeehr willensstarke und durchsetzungsfähige Person. So wie sie es will wird es In der Regel gemacht. Meinem Papa ist es egal- der hält sich raus aus allem.
Mein Schwiegerpapa ist sehr konservativ und sehr schnell eingeschnappt und beleidigt, wenn man seine Meinung nicht teilt.
Alle (Eltern und Schwiegerpapa)sind schon älteren Datums.
Hier die Dinge die mir sauer aufgestossen sind:

1) Meine Mama erzählt mir meine Schwägerin würde ihrem Dreijährigen immer verbieten Kakao zu trinken. Angeblich vertrage er es nicht. Er habe aber noch nie Probleme damit gehabt. Und da er es so gerne mag, bekommt er es immer als Abschiedsgetränk von ihr.

Am nächsten Tag besuche ich meinen Bruder und besagte Schwägerin. Diese erzählt mir (ohne das ich sie drauf ansprach): Der Kleine hat ne nachgewiesene Lactoseintoleranz. Leider verträgt er z.b. Kakao ganz arg schlecht. Und obwohl sie ihm strikt nix davon geben muss er sich trotzdem noch sehr häufig erbrechen.
Auf diskrete Nachfrage meinerseits kam raus, dass das wohl insbesondere der Fall ist wenn die Kids grad bei der Oma waren. Warum bloss? 🙄

Das hab ich- wieder zurück bei meinen Eltern bei meiner Mutter angesprochen. Aber die sieht es gar nicht ein und will weitermachen wie bisher. Hauptsache das Kind kriegt seine Willen ( auch wenn es dann erbrechen muss)
Ihre Theorie dazu: das Kind wird psychisch durch Druck der Eltern zum erbrechen gebracht und hat wahrscheinlich eher Bulimie als eine Intoleranz. 😔🙄
Wir reden immer noch über einen Dreijährigen......

2) Wir ( Mama und ich) schauen zusammen die Kiste mit Kinder/ Babyklamotten durch. Ein Grossteil der Sachen stammt noch aus der Nachkriegszeit (von ihr als Kind). Alles ist Synthetik und kratzt, oder echte Schurwolle. Dazu muss man sagen, dass ich auf Schafwolle allergisch bin- was meine Mama nicht davon abgehalten hat mich als Kind in die Sachen zu stecken (auch wenn ich den Tag vor Juckreiz kaum überstanden hab und drei Tage später noch wie ein Streuselkuchen aussah.)
Dem lieben Frieden willen hab ich ein paar Sachen mitgenommen (die halt in ner Kiste auf dem Speicher landen). Sie wollte mir dann ein- wirklich hübsches aber schrecklich kratzendes Kleid andrehen. Also hab ich ihr gesagt, dass es zwar hübsch aussieht, aber wegen dem groben Stoff (Nachkriegszeit halt) und der Kratzigkeit lieber doch nicht mitnehme, weil es eher unangenehm für das Kind ist. Sie daraufhin: Dann kriegt das Mädel es halt an wenn sie hier ist und du nicht dabei bist. 😳🤯
So viel zu meinen Eltern. Damit aber nicht genug. Waren dann beim Schwiegerpapa.

Mein Schwiegerpapa hat es bei verbalen Dingen belassen, die mich aber trotzdem sehr genervt haben.
Punkt 1: Männer sollen seiner Meinung nach nicht mit zur Geburt. Grund: da „vergeht“ ihnen ja lebenslang die Lust auf Sex. So was gehört sich auch nicht, das ist Frauensache.
Mein Mann hat daraufhin gesagt, dass er auf jeden Fall zur Geburt mitkommt, da er es miterleben möchte. Daraufhin hat der Schwiegerpapa gemeint, dass das dann wohl sein einzigstes Enkelkind bleibt. 🤯

Punkt 2: Wenn das Baby schreit, obwohl es satt und trocken ist müsse man es immer ins Bettchen legen und weg gehen. 🤦‍♀️ Er und seine Frau haben das Gebrülle damals nicht ausgehalten, also sind sie nach Draussen spazieren gegangen. Und immer wenn sie wieder am Haus vorbei sind und das Baby (das war mein armer Mann) weiter gebrüllt hat sind sie noch ne Runde um den Block gelaufen, bis es still war. Das zog sich manchmal über Stunden. Aber man müsse da konsequent bleiben.
Mein Mann und ich haben ihm wiedersprochen und gesagt, dass man das heute nicht mehr so macht - allein schon wegen der Gefahr z.b. das sich das Baby erbricht und dran erstickt. Oder sich stranguliert. Oder einfach einsam ist.
Tja, jetzt sind wir beide Weicheier...
Mein Mann hat mir übrigens als ich das hörte sehr leid getan. Man sagt ja, dass Urvertrauen in der Kindheit entsteht. Er hat bis heute ein sehr fatalistisches Weltbild, denkt immer dass das Schlimmste eintritt und hat auch eine Angststörung mit gelegentlichen Panikattacken.

Punkt 3 : Tragetuch sei mies für den Rücken. So einen Unfug sollen wir gar nicht anfangen. Der Kinderwagen sei das Beste fürs Baby.

Dabei will ich die Kleine viel tragen wenn sie es mag. Da kann ich mir bestimmt einiges Anhören in Zukunft. Da wollte ich ihm nicht auch noch widersprechen, er war zu dem Zeitpunkt schon sehr beleidigt.

Wie schafft man es bei so groben Theorien mit guten Argumenten gegenzusteuern?
Der Schwiegerpapa ist jetzt trotz unserer doch sehr zurückhaltenden Argumentation schon Tage eingeschnappt, weil wir seine tollen Ratschläge nicht ausreichend würdigten und nicht ganz so super fanden.

Manman. Ich liebe unsere Familien aber manches ist echt grenzwertig. Das übergriffige Verhalten von meiner Mama und der verbale Nonsens Seiten meines Schwiegerpapas. Oder seh ich das nur deshalb so eng, weil ich schwanger bin?
Will mich wieder mit dem Schwiegerpapa vertragen, aber meinen Standpunkt nicht aufgeben.
Kind alleine brüllen lassen geht gar nicht, Mann hätte ich bei der Geburt gerne dabei und tragen möchte ich auch. Ausserdem hab ich keine Lust dass unser Kind von meiner Mama potentiell gesundheitsschädliche Dinge bekommt oder meine Wünsche einfach übergangen werden.
Bin ich zu empfindlich. Soll ich es einfach ignorieren und trotzdem machen was ich will? Wie kann ich meine Mama überzeugen, das sie dem Kind meiner Schwägerin keine Milch mehr gibt? Gesund ist das ja auf Dauer nicht. Oder einfach ignorieren?

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Hallo,
die Antworten habe ich noch nicht durchgelesen. Das ist also evtl. doppelt. Hier ist die Situation ähnlich.
Ich habe gelernt zuzuhören und nichts außer ja oder Mhhh zu sagen.
Ich erzähle meinen Eltern und Schwiegereltern nicht, dass mein Kind in meinem Bett schläft, ich nach Bedarf und über zwei Jahre gestillt hab usw. .
Die Laktoseintoleranz wird akzeptiert, aber ansonsten ist Oma der Meinung, dass sie den Enkeln alles geben darf. Es trennen uns 100km. Ich bin immer dabei, weil das organisatorisch schwierig ist. Ich löse mich vor Ort ja nicht in Luft auf. Also für die Zeit Augen zu und durch, wenn es Schoki in rauen Mengen gibt. Wir sind ja selten da.
Klamotten konnte sie ihnen nix anziehen. Die Kinder kamen angezogen zu Oma und wozu dann umziehen?
Tragetuch habe ich auf Durchzug geschaltet und gemacht, was ich wollte.

Meine Schwiegermutter hat mir mal einen längeren Vortrag übers Stillen im vier-Stunden-Rhythmus gehalten. Ich habe freundlich gelächelt und und zustimmend Mhhhh und Aha gesagt.
Wozu soll ich ihr erklären in welchem Rhythmus ich das Kind stille? Wozu? Damit sie es im gleichen Rhythmus stillen kann? Käse? Wozu dann diskutieren?
Sie sah mich an und meinte: Du machst eh was du willst.
Fand ich toll. Sie hat es erkannt. Ganz neutral.

Schwiegervater fragte, ob das Kind schon mit acht Wochen durchschläft.
Antwort: Mal so, mal so.
(Kind war ein gaaaanz schlechter Durchschläfer, jahrelang). Aber wozu diskutieren? Er ist doch nachts nicht dabei.

Schreien lassen war früher so. War hier auch Thema: Ach, das ist der abendliche Spaziergang des Kindes. So trainiert es die Stimme.
Antwort: Aha, ja, mhhh.
Die Abende, die ich mit Kind auf dem Arm verbracht habe, damit es zur Ruhe findet, hat 100km weiter doch niemand gesehen. Wozu diskutieren?

Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest damit umzugehen.

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Danke für deine liebe und konstruktive Antwort ( eine der wenigen die die Grosseltern nicht als böse Sadisten hinstellt und mir am liebsten gleich das Jugendamt wegen Kindeswohlgefährdung auf den Hals hetzen wollen, weil ich versuche diplomatisch zu bleiben anstatt gleich Streit vom Zaum zu brechen und die Situation für alle best- und schnellstmöglich nach meinen Möglichkeiten zu lösen und für den Jungen auch langfristig zu verbessern.) Deine Antwort hat mir von allen bislang am meisten geholfen.
Man muss über manchem einfach drüber stehen. Denke ich muss das mit meinem Schwiegerpapa einfach gelassener sehen.

Und für das Problem mit der Lactose scheint meine Mama nach unserem heutigen Telefonat ja doch irgendwie einsichtig zu sein. Wenn sie es umstellen kann auf lactosefreie Milch, dann kann sie dem Enkel weiterhin eine Freude bereiten und seine gesundheitliche Situation verbessern.

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Sehe ich genauso. (Groß)Eltern haben halt ihren Erfahrungsschatz, was Erziehung vor 25/30/35 Jahren angeht. Damals war es halt so, sie sind bei ihren Kindern (Dir und deinem Mann) ja anscheinend gut damit gefahren.

in soweit verstehe ich die Generation, erwarte aber, dass sie sich mir und meinen Wünschen anpassen. Meine Mutter war mir manchmal zu streng gegenüber meinen Kindern, aber da hab ich sachlich mal was gesagt. Meine Kinder haben die Oma bis zum Schluß geliebt (ist seit 5 Jahren verstorben) und waren immer gerne bei ihr.

Meine Schwiegermama (wohnt im Haus) war das Gegenteil, sie hatten unten ein eigenes Spielzimmer, in dem sie toben konnten, quasi machen was sie wollten. Ok. Ist nicht mein ding, aber ich habe mich nie eingemischt.
Aber wenn diese Oma was tat, was ich nicht in Ordnung fand, habe ich sie darauf angesprochen. Einmal hat sie dem Kind auch was zu essen gegeben, was seine damalige Magenbeschwerden verstärkt hat. Ich habe dann sachlich gesagt, dass sie bitte machen soll, was ich/wir wünschen in solchen wichtigen Fällen, ansonsten können die Kinder halt nicht mehr allein zu irh runter kommen.
Ich habe sie auch mind. eine Woche nicht runtergelassen und danach erst mit einem von uns.

@ TE:
Ich finde es immer wichtig, das Maß zwischen verwöhnen erlauben und auf meine Vorstellungen eingehen zu finden. Bei deinen (Schwieger)eltern würde ich klipp und klar sagen, dass dein Kind nicht alleine zu ihnen kommt, wenn sie soviel veraltete Ansichten beim Kind durchsetzen wollen.

Aber noch ist dein Kind nicht auf er Welt, befass dich dann damit, wenn das Enkelkind wirklich da ist. und geniesse jetzt die Schwangerschaft.

und eins habe ich gelernt in den Jahren. Manchmal die Großeltern reden lassen, aber wenn was MIR wichtig ist, gleich den Mund aufmachen und deutlich was sagen. Uuund oft wird etwas besser akzeptiert, wenn das eigene Kind (der Großeltern ), also du bei deinen , Partner bei seinen Eltern was sagt.

Ich ließ den Großeltern gerne was durch gehen, z.B. Ohne die Lactoseintoleranz würde ICH den Kakao zum Ende hin akzeptieren. Ich hoffe, du verstehst was ich meine; Großeltern dürfen/durften hier auch verwöhnen. Aber sie sollten immer mit den Eltern ihres Enkels (uns) an einem Strang ziehen.

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Zum einen hoffe ich, dass du deiner Schwägerin die Sache mitgeteilst hast.

Und dann fehlen dir eindeutig ein paar "Eier" ;-)

Das alles wäre der ideale Punkt gewesen sich zu positionieren: Mein Kind, meine Regeln!

Und deine Mama muss nicht überzeugt werden: die Sache mit der Milch sagst du deiner Schwägerin und lässt sie das klären und du teilst deiner Mutter mit, dass dein Kind nicht ohne Aufsicht bei ihr sein wird, wenn sie sich da nicht bessert.
Und warum nimmst du die Klamotten mit?

Du bekommst ein Kind! Zeit erwachsen zu werden.

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Ja, das mit den Eiern hat die Kinderwunschklinik auch schon bemängelt. Ne, Spass mal beiseite.
Würde ich es meiner Schwägerin sagen würde ich damit ein Riesenfass aufmachen damit. Meine Mama ist superliebevoll zu den Enkeln. Sie lebt nur in ihrer eigenen Welt. Sachen wie Allergien oder Lebensmittel Intoleranzen sind bei ihr keine Krankheiten, sondern neumodische Hirngespinnste. Sie würde dem Kleinen nicht wissentlich schaden, allerdings hält sie ihr Verhalten für top in Ordung- sie tut ihm ja was Gutes. Und brechen muss er bei ihr nie ( immer nur bei den Eltern). Sie ist diesbezüglich eher einfach strukturiert würde ich sagen.
Und was genau soll es bringen es der Schwägerin zu sagen, dass es zwischen den Beiden richtig kracht? So richtig schön Unfrieden stiften? Das will ich nicht. Werde eher versuchen meine Mama doch irgendwie zu überzeugen.

Die Klamotten hab ich aus selbigem Grund mitgenommen. Was schadet es wenn sie bei mir auf dem Dach rumgammmeln und ich meiner Mama eine Freude damit machen kann ( Dachte ich da noch. Da waren wir noch nicht an dem Punkt an dem sie der Kleinen den Kram zwangsweise anziehen wollte )

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Sorry, dann war das mit den Eiern sehr unangebracht...

Ich weiß nicht, ich mag das zu streng sehen, aber das ist doch bewusste Körperverletzung. Das Kind hat Bauchschmerzen von dem Zeug. Und ist das gut, dass man den Darm weiter stresst, wenn der Probleme mit xy hat? ich denke nicht.

"Sachen wie Allergien oder Lebensmittel Intoleranzen sind bei ihr keine Krankheiten, sondern neumodische Hirngespinnste."
Dann hoffe ich, dass es keine ernsten Allergien bei euch geben wird, das kann lebensgefährlich sein.

Ne, da würde meine Mutter eine klare Ansage von mir bekommen.

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Komisch ist es schon, dass selbst die besten Familienverhältnisse plötzlich alle schlecht werden, wenn Tochter/Schwiegertochter schwanger sind - es häuft sich auffallend.
Aber gut. Ihr wohnt 300 km weit weg und nicht in einem Haus, also sehe ich keinen Grund, sich hier aufzuregen. Die Schwägerin ist selbst erwachsen, sie kann sich alleine wehren und z.B. das kranke Kind der Oma mal hinbringen, wenn sie es nicht anders lernt.
Ansonsten warte einfach ab, welche Probleme sich überhaupt ergeben. Die Ansichten Deiner Eltern kennst Du ja schon länger und haben Dich seither auch nicht gestört. Schon im voraus auf Verdacht das alles zu thematisieren ist sicher nicht hilfreich.
Uraltklamotten würde ich ganz sicher keinem Baby mehr anziehen, egal, was ich selber vertrage oder auch nicht. Aber warum das jetzt schon zum Streitthema machen? Ich denke nicht, dass Du Dein Kind die nächsten Jahre gleich alleine bei der Oma lässt, bei der Entfernung. Also warte alles erstmal einfach ab und schalte auf Durchzug.
LG Moni

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Die Verhältnisse sind und werden hoffentlich nie schlecht. Bin nicht der Typ Mensch der es sich kleinen Streitigkeiten zu liebe sofort mit allen verscherzt.
Mich wundert nur, dass meine Mama teils so uneinsichtig ist. Evtl hätte es mich nicht tangiert wenn ich nicht schwanger wäre. Werde wohl deinem Rat folgen und erst mal schaun wie das so weitergeht. Sind ja weit weg von uns.
Aber wegen meinem Neffen werd ich so lange auf den Wecker gehen bis sie das mit der Kakaogabe einstellt. ( oder es ihm als Begrüssungstrunk gibt- wenn sie das Erbrochene ein paar mal selbst wegwischen muss sieht sie es vielleicht doch ein. )

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Moin!

Wie soll die Schwägerin sich denn wehren wenn sie gar nichts von dem Kakao weiß?

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Hey,

die Großeltern meines Mannes waren zum Teil auch so. Und wir wohnten gemeinsam in einem Haus. Allerdings war Ruhe als wir mehrfach gesagt haben, das es andere Zeiten sind und wir es eben anders machen.

Lediglich bei der Sache mit der Laktoseintoleranz würde ich einschreiten und es deiner Schwägerin sagen. Der arme Junge. Muss sich übergeben nur weil Oma ihren Willen durchsetzen muss.

Bei allen anderen Dingen: lächeln und winken

LG und dir alles Gute
Tanja

4

Grundsätzlich sehe ich hier keinen Punkt, der das Verhältnis zwischen euch und den Eltern nachhaltig in Gefahr bringen könnte. Eure Eltern stammen aus einer älteren Generation, sind mit eigenen Vorstellungen, Ratschlägen und dem damals "Richtigen" aufgewachsen und haben ihre Kinder genau danach erzogen - so wie ihr euch eben heute an die Richtlinien von 2020 haltet. Die Eltern eurer Eltern haben mit Sicherheit auch die Hände über den Köpfen zusammengeschlagen, als eure Eltern bei euch die Regeln der 80er Jahre-Kindererziehung anwandten.

Ich lese hier nur Tipps aus der Ecke "Ich meine es nur gut" oder "Ich weiß es als erfahrene(r) Mutter / Vater besser, also hör auf mich". Aber ich lese keinen Zwang oder emotionale Erpressung.

Manche Eltern neigen dazu, ihre Kinder mit Ratschlägen zu überhäufen und ihnen dadurch Fehlgriffe zu ersparen. Und andere wollen sich nützlich und gebraucht fühlen, indem sie ihr gewonnenes Wissen an euch weitergeben. Wenn man sie dann barsch zurückweist oder gar ihre Wertvorstellung und ihr Wissen als veraltet oder falsch hinstellt, kann das durchaus Enttäuschung hervorrufen.

Nimm das Thema etwas lockerer und versuch dort, wo es möglich ist, Kompromisse zu finden. Deine Mutter soll ihrem Enkel einfach mal laktosefreie Milch (oder Pflanzenmilch) geben - notfalls gibt's den l-freien Kakao auch schon fertig im Trinkpäckchen.
Anziehen kannst du deinem Kind, was du willst - wenn deine Mutter meint, das Kind jedes Mal umziehen zu müssen, wenn es bei ihr ist, dann lass sie. Irgendwann hat sie darauf sicher auch keine Lust mehr oder merkt, wie albern das ist.
Und dein Schwiegervater muss ja weder im Kreißsaal dabei sein noch bei der Zeugung eines zweiten Kindes :-p Wenn du dein Kind tragen willst, dann tu es. Und wenn dein Schwiegervater es bei einem Ausflug im Wagen schieben will - wo ist das Problem?

Ich

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Das mit der lactosefreien Milch ist eine super Idee! Das ist doch echt mal nen guter Ansatz! Davon kann ich sie bestimmt überzeugen- Hauptsache er kriegt seinen Kakao weiter. Das kann ich ihr bestimmt schmackhaft machen.
So nach dem Motto Pflanzenmilch ist mit Calcium angereichert und damit viel besser fürs Knochenwachstum oder sowas! Für die Enkel macht sie alles ( in ihren Augen sinnvolle) 😅

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Laktosefreie Milch ist Milch, die mit Laktase versetzt wurde. Die schmeckt etwas süßer als normale Milch, aber das merkt man ja bei Kakao gar nicht.
Ich verstehe nicht, wieso dem Kind Milchprodukte generell vorenthalten werden, obwohl es nur keine Laktase produziert.
Heutzutage gibt es fast jedes Milchprodukt laktosefrei.
Übringes enthalten REINE Milchprodukte nur Laktose als Kohlehydrat. Wenn sie also auf die Nährwerttabellen von Käse, NATURJoghurt, und Frischkäse schaut, kann sie anhand der Kohlehydratangabe sehen, wie viel Laktose in dem produkt ist. Ein Wert von 0,5 oder weniger gilt als laktosefrei.

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Hallo,

selbstverständlich wirst du es so machen, wie DU es für richtig hältst.;-)

Du kannst dir die gut gemeinten Tipps von der Verwandtschaft ja anhören und das Beste für dich herausziehen. (Ist ja nicht immer alles "schlecht".) Und wenn du mit einem Tipp nichts anfangen kannst (z.B. das Thema "schreien lassen"), dann lass es.

Es ist auch nicht unbedingt notwendig, dich jedes Mal zu rechtfertigen, wieso du dieses oder jenes ablehnst. Manchmal ist die "zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr raus-Methode" nicht die Schlechteste und führt zu weniger Diskussionen und Streit.

Grundsätzlich würde ich mich immer aus den Konflikten anderer Menschen raushalten. Doch beim Milch-Thema deines Neffen, würde ich tatsächlich nicht tatenlos zusehen, da es hier um die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Kleinkindes geht.

Entweder du sagst deiner Mutter sehr eindringlich, dass sie das lassen soll (kannst ihr ja vorschlagen, stattdessen Lactosefreien Kakao zu kaufen) oder du sprichst direkt mit deinem Bruder darüber.
(Ich würde auch wollen, dass man mir sowas erzählt, wenn es um die Gesundheit meiner Tochter geht.)

Ansonsten: Versuche die jeweiligen Situationen eher neutral von Außen zu betrachten und steigere dich emotional nicht zu sehr hinein. (Ist leicht gesagt, ich weiß...;-))

Alles Gute für dich!#blume

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Hey,

gut, dass deine Eltern so weit weg wohnen. Ich würde mein Baby wohl keinen von den Dreien anvertrauen.... (auch wenn aus euch ja auch etwas geworden ist 😉).
Meine Erfahrung ist: die ältere Generation ist meistens nicht empfänglich für „neue“ Argumente bzw. andere Meinungen.
Ich habe damit einfach aufgehört und sage höchstens noch: „Nein, so machen wir das nicht!“ Das Warum ist ihnen egal und ich habe keine Lust mich ständig für mein mütterlich-instinktives Verhalten zu rechtfertigen = weniger Stress für uns als Eltern und weniger Ärger.

LG

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Also ich glaube ich würde jedem von den Dreien mein Baby anvertrauen.
Das liegt daran, dass du sie nicht kennst. Sie sind eigentlich alle sehr liebevoll und fürsorglich. Wissentlich schaden würde keiner von ihnen.
Denke es liegt am Alter das die Ansichten so unterschiedlich sind. Allerdings würde ich doch gerne wollen das man Vorstellungen der Mutter (also mir) auch bei den Enkeln mit einbezieht und sich nicht einfach drüber hinwegsetzt. Obwohl ich trotz Kratzpullis und Allergie eigentlich ne schöne Kindheit hatte.
Der Schwiegerpapa würde nach meinem Gefühl nach auch die Kleine nie alleine betreuen wollen ( ist in seinen Augen eher Frauensache 😂).

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Ich würde jetzt nicht von vornherein ausschließen, das die "ältere Generation" in der Lage ist, sich vernünftige Argumente anzuhören, durch den Kopf gehen zu lassen und ihre Vorgehensweise zu ändern.
Schade, wenn es bei Euch wirklich so ist, dass (Hinter)gründe für Eure Vorgehensweise gar nicht interessieren aber das ist sicher nicht die Regel. Es ist ja nicht jeder Mensch Ü50 oder Ü60 ein debiler Idiot.

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Hallo,
Ich finde bei deinem eigenen Kind kann man erst mal abwarten. Speziell das mit dem schreienlassen, ich kenne einige Opas die von ihren Kindern Wüste Geschichten erzählen, aber dann sind die die ersten am Kinderwagen wenn das Enkelchen auch nur einen mucks tut 🤷‍♀️🤣

Bei deiner Mutter kommt dir die Entfernung zu gute. Da kriegt sie nicht alles mit und kann nicht alles kommentieren und boykottieren.

Selbstverständlich würde ich machen was euch richtig vorkommt. Wenn tatsächlich ein nützlicher Tipp kommt, annehmen, sonst nicht.

Deine Schwägerin würde ich über die Milch informieren, dann kann sie entscheiden wie sie das löst.

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Hallo

Mein Großer ist 36 Jahre und ich habe ihn damals auch nicht schreien lassen.

Wenn meine Mutter mit meinen Babysachen angekommen wäre und sie mir nicht gefallen hätten, hätte ich dankend abgelehnt.

Ich gestehe das ich überhaupt nicht in Frage gestellt habe was meine Mutter macht.

Sie hat uns ja auch groß bekommen.

Mit dem Kakao ist so ne Sache, deine Schwägerin will nicht das er Kakao bekommt warum auch immer denn es gibt ja Lactose freie Milch.

Allerdings sollte deine Mutter es akzeptieren.

Meine Mutter nahm Stoffwindeln wenn mein Sohn da war ich nahm Wegwerfwindeln.

Sie musste es akzeptieren und das tat sie auch. Ich fand es nicht schlimm wenn er Stoffwindeln bekam.

Nach ca 6 Monaten stellte sie ihre Überzeugungsarbeit ein.

Es sollte immer eine gewisse Toleranz geben, manches ist eben bei Oma und Opa anders als zuhause das haben Kinder schnell raus.

Bei deiner Mutter hätte ich kein Vertrauen.