Hallo in Runde :)
Mich würden mal eure Erfahrungen bezüglich eurer Familienplanung interessieren.
Ich bin mit meinem Freund seit ca. 5 Jahren zusammen, wir sind Ende 20 und kinderlos. Langsam aber sicher taucht in meinen Gedanken immer öfter der Gedanke an Kinder auf, allerdings nicht in Form eines Kinderwunsches, sondern mehr als reine Überlegung.
Und genau da liegt mein Problem. Einerseits sehe ich in der Zukunft Kinder an unserer Seite, andererseits fürchte ich mich schrecklich vor diesem großen Schritt. Das signalisiert mir, dass ich emotional noch nicht dazu bereit wäre.
Dazu kommen noch andere Rahmenbedingungen. Mein Freund und ich leben aufgrund seiner Arbeit seit einem Jahr 700km voneinander getrennt, was sich zum Glück bald ändert. Wir können uns im Moment also nur an den Wochenenden sehen. Dazu kommt, dass wir beide sehr freiheitsliebend sind, uns beide gerne in Arbeit und Hobbies stürzen und auch jeder für sich ein hohes Ruhebedürfnis hat. Wie soll man so einem Kind gerecht werden?
Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich mein Kind über alles lieben würde. Ich habe diesbezüglich jedoch Angst mich selbst zu verlieren. Habe Angst davor einem Kind emotional nicht das bieten zu können, was es verdient und es tut mir irgendwie weh es so auszudrücken, aber ich habe Angst davor, dass ein Kind mich, bei aller Liebe, unglücklich machen würde.
Ja ich weiß, ich bin noch nicht soweit und ich weiß auch nicht, ob ich es je sein werde. Jünger werde ich schließlich auch nicht mehr.
Das führt mich allerdings zurück zu meiner Frage, besonders an diejenigen, die vorab ‚egoistische‘ Zweifel hatten.
Wann habt ihr gemerkt, dass ihr bereit wart? War es überhaupt jemals der Fall? Und wenn ja, wie hat sich das bei euch bemerkbar gemacht?
Vielen Dank!
Zweifel bei Familiengründung
Deine Gedanken kommen jetzt bei mir ... in der 40. Schwangerschaftswoche.
Irgendwann war der Kinderwunsch da... dann legte man drauf los, das finanzielle stimmt bei uns und dann merkte ich, diesen Verzicht. Auf Arbeit (habe ein Beschäftigungsverbot), auf Veranstaltungen (liegen viele um den errechneten Termin), auf popelige Essenswünsche... Tja und jetzt sitze ich hier wie Buddha und warte, dass es los geht.
Wenn man nach dem „Abwiegen“, was einem wichtig ist schaut, ist man nie bereit. Und ja... ich habe mir auch oft die Frage gestellt, ob ich aufs Gehalt verzichten mag, um so einen kleinen Pups groß zu ziehen. Ob ich einen schicken Schal gegen das Sabbertuch austauschen will. Selbst ne Woche vorher bin ich noch am zweifeln, ich weiß, man wächst mit seinen Aufgaben. Aber ich glaube, wäre mein Partner nicht so der mich stärkt, wäre ich ab positivem Test schon verzweifelt gewesen. (Und ich habe mich oft gefreut, dass er negativ war) Ich werde auch oft nach Kind 2 oder 3 gefragt, ganz ehrlich? Da bin ich zu egoistisch für und möchte keins
Na dann hoffe ich doch sehr, dass du diesen berühmten AHA-Effekt bekommst, sobald du dein Baby das erste Mal in den Arm nehmen darfst. 😉
Ich finde es oft sehr entmutigend davon zu lesen, wieviele Eltern aufhören Individuum, Partner, Freund/in etc. zu sein und nur noch als Mama/Papa existieren. Vollkommen okay wenn andere das so für sich entscheiden, für mich möchte ich das nicht. Aber wer weiß, vielleicht werden ausgerechnet wir ja mal voll die Über-Mamis. 😜
Danke aber für deine Ehrlichkeit, ich finde es aufbauend zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.
Ich wollte einfach ehrlich sein,warum sollte ich lügen? Man liest und sieht so viel. Ich glaube, das was du geschrieben hast „man hört auf Individuum zu sein“ trifft es ganz gut. Ich habe immer offen und ehrlich gesagt, dass ich wieder arbeiten gehen möchte nach der Elternzeit. Die Leute redeten... Ich habe offen darüber gesprochen, dass wir während der Schwangerschaft natürlich noch Sex haben. Die Leute redeten... Ich habe so viel in der Schwangerschaft unternommen, die Leute redeten... Ich bin doch trotzdem noch die Frau, mein Partner weiterhin der Mann. Das hört ja nicht auf, wir haben unsere Bedürfnisse. Und ich glaube, daher kamen Und kommen diese Zweifel. Weil andere immer meinen, dass es richtig ist, was sie tun. Dass sie den 100%gen Plan haben, der auf jedes Lebewesen passt. Ich habe mich da sehr beeinflussen lassen und merke, wenn ich meinen Mund halte, dann ist es perfekt.
Natürlich freue ich mich auf das Baby und das Kinderzimmer war sogar vor meinem Ankleidezimmer fertig. 😉 Aber da musste man einmal reinwachsen
Es gibt einen Spruch "den richtigen Zeitpunkt für Kinder gibt es nicht".
Ich finde da ist so viel Wahres dran.
Entweder man fühlt sich noch nicht bereit, oder man bekommt Torschlusspanik und fühlt sich fast schon zu alt.
Ich selbst bin mit 30 schwanger geworden. Mittlerweile habe ich 2 kleine Kinder und merke, wie anstrengend es sein kann. Vor allem aber das Babyalter war für mich hart wegen akutem Schlafmangel.
Nachträglich beträchtet hätte ich nicht viel älter sein wollen beim ersten Kind.
Da stimme ich dir zu, im Endeffekt kann nur ich selbst wissen, wann genau ich bereit bin.
Ich glaube ich habe einfach Angst zu lange zu warten und es erst zu merken, wenn es schon zu spät ist. Aber wie es kommt so kommt’s dann eben.
Über den Schlafmangel mache ich mir tatsächlich am wenigsten Sorgen, ich wache nur schon davon auf, wenn mein Freund sich im Bett umdreht. 🤷🏻♀️
Es wurde ja schon gesagt, dass es den richtigen Zeitpunkt nicht gibt. Aber trotzdem kam bei mir und meinem Mann mit Mitte 30 der Moment an dem wir uns gefragt haben wofür wir eigentlich alles tun. Beide gut verdient, viele Urlaube, großes Haus.
Wir hätten noch 30 Jahre so weiter machen können, aber irgendwie erschien uns das sinnlos. Immer das gleiche und wer würde das ganze Geld mal erben.
Das war der Punkt an dem wir gemerkt haben wir sind bereit. Wir haben die Zeit zu zweit genossen, aber es war dann auch genug. Dass wir zurück stecken können wussten wir schon aus Job und Hausbau, daher war der Punkt weniger das Problem.
Und nun drei Jahre später kann ich nur zustimmen, die ganz schwierige Phase ist beim ersten vorbei und man gewinnt nach und nach die Freiheit zurück. Es ist also nicht fürs ganze Leben.
Mit dem "wer soll das alles mal erben" sprichst du tatsächlich etwas an, was ich sogar immer traurig finde: Todesanzeigen bei denen außer einer Person niemand drunter steht bei den Hinterbliebenen. Klar, das kann ganz viele unterschiedliche Gründe haben. Im Zweifel möchte man vielleicht auch nicht jeden drunter schreiben. Aber irgendwie fühlen sich entsprechende Anzeigen, bei denen "nur" der Partner steht für mich immer noch etwas trauriger an. Kann ich schlecht beschreiben.
Wobei man auch nicht vergessen darf: wer weiß, ob es überhaupt etwas zu erben gibt, ob man nicht vielleicht Pflegefall wird und alles für die Pflege drauf geht.
Ich finde es schön, dass ihr den für euch richtigen Weg gefunden habt. :)
Ich glaube auf genau das was ihr erlebt habt hoffe ich auch. Aber natürlich gibt es keine Garantie dafür.
Es geht mir tatsächlich nichtmal um das Geld oder einen freien Samstagabend, sondern vielmehr um die Freizeitgestaltung im hier und jetzt. Als ich anfing zu studieren wurden aus einem Studiengang schnell 2, dann 3 und ehe ich mich versah war mein Tag von 8-20 Uhr ausgefüllt. Wie blöd es auch klingen mag, aber genau das macht mir Spaß. Umso mehr fürchte ich mich davor, dass mir mit Baby mal die geistige Decke auf den Kopf fallen wird. 😅
Hallo,
ein Kind bedeutet keine Selbstaufgabe. Klar, für manche Mütter ist es so, aber das ist dann ein hausgemachtes Problem. Die Zeit, in der dich dein Kind intensiv braucht ist kurz. Natürlich gibt es die Mütter, die meinen, dass sich kein anderer um den Nachwuchs kümmern kann, als sie selbst. Und es gibt die Mütter, die einem 6jährigen mit dem Taschentuch bis zur Schulbank hinterherrennen.
Ich habe 3 Kinder. Die beiden Großen habe ich geplant mit 22 und 24 bekommen, die Kleine mit 29. Ich habe kein Hobby aufgegeben und habe mich genauso regelmäßig mit meinen Freundinnen getroffen. In meinem Umfeld gehen 90 % der Mütter nach dem 1. Jahr wieder arbeiten und das Kind geht zur Tagesmutter. Es wird heutzutage ein viel zu großes Drama aus allem gemacht und die Gesellschaft und die Medien suggerieren, dass sich eine Mutter bis zur Selbstaufgabe für den Nachwuchs opfern muss. Das sind dann allerdings auch die Frauen, bei denen irgendwann das Burn Out winkt. Meine Großen sind jetzt 17 und 15, sehe ich bei Instagram die ganzen Mamablogger, würde ich mir heute auch überlegen ein Kind zu bekommen.
Die Kinderplanung würde ich nicht von pro und contra Listen abhängig machen. Wichtig ist finanzielle Sicherheit und eine stabile Beziehung. Den Rest teilt dir dein Bauchgefühl mit. Und genau darauf solltest du hören.
LG
Lotta
Danke auch dir für die Antwort :)
Ich habe auf gar keinen Fall vor nur noch Mama zu sein, sollte es denn mal dazu kommen. Auch hätte ich durchaus kein Problem damit jemand anderen auf das Kind aufpassen zu lassen. Meine Mutter musste selbst nach kurzer Zeit wieder arbeiten gehen, wodurch ich viel Zeit bei meinen Großeltern und einer Tagesmutter verbracht habe. Ich fand es damals toll. Aber das lässt sich ja nicht pauschalisieren und ich kann nicht voraussehen, wie ich mich als Mutter tatsächlich verhalten werde.
Finanziell und beziehungstechnisch ist alles stabil. Hier geht es wirklich nur um die emotionale Reife.
>>>Es wird heutzutage ein viel zu großes Drama aus allem gemacht<<<
Allein für diesen Satz möchte ich dir zehn hoch x Sterne geben .
Mein Mann und ich haben auch lange auf das 1.Kind gewartet. Sind Anfang 30 und schon viele Jahre zusammen/verheiratet.
Zwar nicht gleiche Situation, da der Kinderwunsch da war, aber paar Randbedingungen nicht gepasst hatten (ich bin noch im Studium).
Das Ding ist: man wird immer Gründe gegen ein Kind finden.
Nun in Kind halbes Jahr alt und es ist dennoch möglich seinen Hobbies einigermaßen nachzugehen.
Natürlich muss ich da etwas mehr zurückstecken. Aber auch hier wäre es anders möglich (Milch abpumpen möchte ich einfach nicht).
Sobald Kind sitzen kann, kann man noch mehr machen (Wandern, Fahrradfahren, etc).
Natürlich sehe ich, dass man oft absagen und verzichten muss. Aber im Endeffekt ist dieser Zeitraum echt überschaubar.
Ich habe aber auch viel Unterstützung von meinem Mann und meinen Eltern. Mir reichen die Freiräume, die sie mir versuchen zu geben :)
Aber nun kann dir jeder hier seine Geschichte erzählen. In deine Gefühlswelt können wir nicht sehen.
An sich seid ihr jung. Der Kinderwunsch kann noch kommen. Lebt euch noch ein bisschen aus.
Wir genossen auch sehr lange einfach verheiratet zu sein und haben noch viel unternommen. Der Kinderwunsch hat sich erst Ende 20 so richtig verfestigt.
Und auch mit Kind ist das Leben noch lange nicht vorbei ;)
Kommt doch auf eure Persönlichkeiten an.
Und wenn ihr eben eher Eltern mit Ende 30 werdet, dann ist das halt so. Heute ist das doch nicht verwerflich. Oder ihr entscheidet euch grundsätzlich gegen Kinder.
Das müsst echt ihr alleine entscheiden. Nur macht die Entscheidungen gemeinsam.
Rede einfach immer wieder mit deinem Mann über sowas. Hauptsache ihr seid auf einem Nenner.
hallo.
wenn man ein kind hat, wächst man da automatisch rein und dinge verschieben sich. man organisiert sich anders.
ein kind bedeutet nicht, sich aufzugeben. manche gehen in ihrer rolle völlig auf und andere freuen sich wenn das kind stundenweise zur tagesmutter/kita geht, haben eine nanny und/oder das kind ist regelmäßig bei oma. Sie steigen wieder gerne in die Arbeit ein und gehen mal gerne nur als paar weg. fahren selbst gerne mal alleine in den urlaub, manche stillen 2 jahre und andere nie.
nichts ist richtig oder verkehrt. es muss sich gut und richtig anfühlen.
sicherlich verändert ein kind das Leben, zum positiven.....und die "rahmenbedingen" steckt jeder selber..
alles gute
Hallo, ich bin Mitte 20 und aktuell ganz frisch schwanger mit dem 2. Kind. Und obwohl ich also schon Mutter bin und genau weiß, was auf mich zukommt und gewisse "Einschränkungen" durch ein Kind schon längst gewohnt bin, habe ich mich vor dem Schritt ein weiteres Kind zu bekommen, längere Zeit gefürchtet. Auch andere Schwangere, die sich nichts sehnlicher gewünscht haben, bekommen manchmal kalte Füße. Einfach, weil ein Kind eine große Verantwortung bedeutet und ja, ich kann nicht spontan eine Fernreise buchen oder abends nach Lust und Laune ausgehen, geschweige denn morgens lange ausschlafen am Wochenende. Aber dafür sehe ich unserem Kind beim Aufwachsen zu, es gibt so viele innige und tiefgründig schöne Momente. Man muss als Mama und Papa viel geben, aber man bekommt auch so viel zurück. Man muss auch bedenken, dass sich die Prioritäten verschieben. Ich möchte gar nicht mehr so viel Feiern und ich verzichte gerne auf Reisen, die für mein Kind nicht geeignet sind. Ebenso arbeite ich nun gerne in Teilzeit, um mehr Zeit mit meinem Kind zu verbringen.
Also, das Fürchten an sich, finde ich erstmal normal vor so einer weitreichenden Entscheidung und das wollte ich dir einfach nur mit als Denkanstoß geben. Du hast noch einige Jahre Zeit, zu einer Entscheidung zu kommen. Alles Liebe
Guten Morgen.
Ich finde das nicht egoistisch, sondern realistisch. Rational betrachtet sind Kinder irrsinnig. Sie sind unsagbar teuer und die größte zeitlich-organisatorische Einschränkung, die man sich überhaupt antun kann. Von den zahlreichen Sorgen, die es gratis dazu gibt, mal ganz abgesehen.
Bei mir setzte der Kinderwunsch ganz plötzlich und unerwartet mit 29 ein und wuchs und wuchs. Ich war mir vorher sicher, dass ich keine bekommen würde, hätte sogar meinen Mann ziehen lassen, der Familie wollte. Mich verlassen wollte er aber auch nicht. Nun haben wir zwei Kinder die echt sehr lebendig sind und ja, ich muss resümieren, dass am aller, allermeisten und empfindlichsten mein Schlafverhalten eingeschränkt ist. Ich hab seit 6 Jahren nie mehr so geschlafen, wie ich es gewollt hätte.
Auch wenn es altbacken klingt, aber in den meisten Fällen schränken sich die Mütter mehr ein, als die Väter, auch bei den liebsten Kindern. Also würde ich als Frau wirklich nur Kinder bekommen, wenn ich es mir von Herzen wünsche. Ansonsten könntest du wirklich unglücklich werden.
Alles Gute.