Hallo!
Im Frühjahr offenbarte mir mein Mann eine länger zurückliegende Affäre. Ich war zu dem Zeitpunkt mit unserem 4 Kind schwanger. Der Schock war groß. Er arbeitete zum Zeitpunkt der Affäre im Schichtdienst und der Arbeitsweg betrug eine gute Stunde. Nichts habe ich geahnt, nichts kam mir auffällig vor.
Er hat es mir gesagt, weil er es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte . Zugegebenermaßen hatten wir damals keine so einfache Zeit. Ich war auch enorm im Stress, unser Familienbetrieb hatte eine schwere Zeit und als Paar blieben wir auf der Strecke.
Das sieht heute ganz anders aus. Wir besuchten damals dennoch eine Paartherapeutin und ich hatte das Gefühl, den Schock damit gut verarbeiten zu können.
Jetzt sind einige Monate vergangen und es sieht etwas anders in mir aus. Ich habe das Gefühl, das belastet auch unser Familienleben. Nach seiner Beichte dachte ich vorrangig an die Paarebene. Jetzt geht es mir zum Beispiel nicht aus dem Kopf, dass ich jetzt weiß, dass er an diesem einen Tag kein Nachtdienst hatte, sondern bei einer anderen Frau. Dadurch hat er ein Event verpasst, dass seinem Sohn sehr wichtig war.
Ich merke auch, dass ich ihm gerade nicht ganz vertraue und alles hinterfrage (zum Beispiel ob er jetzt wirklich zu seiner Sportgruppe geht).
Vielleicht habe ich es erst jetzt richtig verdaut?
Kennt jemand diese Gedanken?
Passend dazu hat sich gerade eine Freundin getrennt, die von der Affäre meines Mannes nicht weiß. Ihr Mann hatte eine Affäre, sie haben es probiert und es hat nicht geklappt. Die Meinung nach einer Affäre kann man als Paar und Familie nicht mehr glücklich sein, höre ich seitdem gefühlt an jeder Ecke 
Gibt es hier jemand dem es nicht so ging?
Liebe Grüße
Familienleben nach Affäre
Mir nicht (soweit ich weiß), aber mein Vater hatte in den 80ern eine Affäre und ist sogar ausgezogen. Er war mit ihr im Urlaub, das war für meine Mutter das Schlimmste überhaupt.
Ich glaube 83 oder 84 hat er die Sache beendet und 85 kam mein Bruder zur Welt. Aber bei JEDEM Streit kam das wieder auf den Tisch, bei jedem "Gelage" mit Alkohol--nervig für uns Kinder. Meine Mutter hat das wohl nie verwunden, sie waren aber auch in keiner Therapie.
Also, wenn du die Sache verzeihst, dann tu es auch. Alles andere frisst dich auf 
Abend, puhh du hast es ihm ja schon verziehen oder? Jetzt holt es dich wieder ein🙄 ich würde offen mit ihm darüber reden, teile ihm deine Gedanken und Gefühle mit, Ehrlichkeit ist immer am besten.
Ich Pers. Könnte danach nicht weiter machen, habe eh vertrauensprobleme und danach wäre Ende. Hatte mal 3 Jahre so eine Beziehung in der, der mann mir ständig Anlass gegeben hat, an seiner Treue zu Zweifeln, es hat mich kaputt gemacht und ist in einem Nervenzusammenbruch geendet🙄
Ich und mein heutiger Mann hatten mal eine schwere Zeit. Ich bin sogar ausgezogen und habe in dieser Zeit einen Mann kennengelernt, der für mich sehr interessant und attraktiv war. Er war ein unfassbar toller Zuhörer und war für mich da. Und irgendwann ist es passiert, dass wir immer wenn wir uns getroffen haben geknutscht haben. Mehr nicht. Als mein Mann und ich uns wieder versöhnt haben habe ich die "Freundschaft" mit dem anderen beendet.
Ich habe lange überlegt ob ich es meinem heutigen Mann sagen soll oder nicht und habe mich dann durchgerungen es zu erzählen. Es gab viel Streit, viele Tränen von beiden Seiten. Aber wir haben es aufgearbeitet. Drei Jahre danach haben wir geheiratet. Wir sind glücklich miteinander und der Andere war nie wieder ein Thema nachdem mein Mann entschieden hatte mir zu vergeben. Ich denke du solltest wirklich abschließen, wenn du deinem Mann gesagt hast du verzeihst ihm. (Wobei ich es harten Tobak finde seine schwangere Ehefrau zu betrügen obwohl ich ja selbst keine weiße Weste hab...) Die Beziehung deiner Freundin ist nicht eure Ehe. Wenn du es wirklich willst könnt ihr es schaffen.
ich glaube Affäre kommen öfter vor als erzählt wird, denn in Beziehungen in denen die Fremdgeherei ein Thema war, wird das selten an die große Glocke gehängt.
Meine Mutter und mein Vater hatten beide Affären von mehreren Monaten als ihr jüngstes Kind noch ein Baby war. Sie haben es sich gegenseitig gebeichtet und verziehen. Was mein Vater jedoch nicht mehr beichtete (erst sehr viel später) war, dass die "Affäre" 10 Jahre später wieder aufflammte. Für das was dann folgte ist Affäre das falsche Wort denn er führte im Grunde über Jahre (wenn auch mit Pausen) ein Doppelleben. Kurzurlaube während Geschäftsreisen inklusive. Er gestand es ihr erst als auch das letzte von uns Kindern aus dem Haus ausgezogen ist und hat sich erst da von der anderen Frau getrennt.
Natürlich war da erst mal die Hölle los und der Geschirrschrank wurde merklich dezimiert. ...
Viel, sehr viel Paartherapie und zusätzliche Therapie jeweils alleine später führen sie eine bessere und liebevollere Beziehung als das ich das je von meiner Kindheit her in Erinnerung hatte. Meine Mutter hatte sporadisch immer mal wieder schlimme zornanfälle die aber mit der Zeit immer weniger wurden. Mein Vater ist einmal wie komplett ausgewechselt und legt ihr seit jahren nun die Welt zu füssen.
Davon wissen übrigens nur ihre beiden besten Freunde und ich. denn das sich meine Mutter trotz allem für diese Ehe entschieden hat würde ganz allgemein sicher bei den meisten auf viel Unverständnis stossen
Wie hier schon geschrieben wurde: wenn man sich entscheidet, zu verzeihen, muss man die Vergangenheit auch tatsächlich irgendwie loslassen....
andererseits denke ich auch, dass der andere sich das Vertrauen auch echt erst wieder verdienen muss....
Rede mit deinem Mann darüber.
Gedanken werden im Kopf immer größer.
Du musst sie irgendwie los werden....
Das musst du bzw ihr unbedingt aufarbeiten. Ich würde nochmals zur Paartherapie raten.sonst wird das immer ein Thema bleiben..
Hey, ja ich verstehe dich absolut.
Mein Mann hat mich auch während ich schwanger war „betrogen“. Er hatte keinen Sex mit den Frauen, aber über Monate hinweg täglichen Kontakt und quasi zu mehreren Frauen Beziehungen aufgebaut. Für mich ist das betrügen! Hätte ich es nicht raus gefunden, wären noch weitere Sachen gelaufen das weiß ich...
Naja wir hatten eine sehr schwere Zeit, mit vielen Tränen und das war ein harter Kampf. Er hat sich bemüht und mich angefleht zu bleiben. Wir hatten viele Gespräche, nicht alleine sondern mit Familie und Freunden, die uns helfen wollten. Das hat sehr gut getan so offen vor allen zu sprechen und ich habe entschieden ihm eine Chance zu geben. Wir haben zwei Kinder und sind seit 7 Jahren zusammen.
Jetzt ist etwas Zeit vergangen, und ich habe mein Vertrauen wahrscheinlich einfach verloren. Das ist aber normal!!! Kein Mensch macht Klick und alles ist wieder wie vorher. Das ist wie wenn man ein Glas zerbricht und es wieder klebt, es hinterlässt einfach Spüren und Risse. Ich denke sehr oft an alles, träume davon, und misstraue ihm natürlich wenn er unterwegs ist. Da ich nun einfach im Kopf habe, wozu er fähig ist.
Aber da ich ja gesagt habe wir probieren es, und versuchen alles hinter uns zu lassen, habe ich dann quasi manchmal dieses Gefühl in mir, ich dürfte garnichts mehr sagen zu dem Thema, weil wir ja nach vorne schauen wollen. Obwohl mir vieles auf dem Herzen liegt und ich kann dagegen nichts tun! Die Zeit macht es besser, und ich weiß aber dass egal wie viel Zeit vergehen wird, dieses Urvertrauen vom Beginn unserer Beziehung nie mehr da sein wird.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und bin so verletzt von allem, dass ich noch oft daran denken muss. Manchmal merke ich aber dass ich diese Emotionen irgendwie raus lassen muss! Er hat’s definitiv leichter als ich. Auch wenn er bereut was er getan hat, ich trage mehr Leid als er. Und das wird immer ein Teil unserer Beziehung bleiben. Man kann nicht sagen, ich habs dir verziehen und jetzt ist es vergessen....
Denken wird man immer daran.
Hey du
Also mir selbst ist es noch nicht passiert, aber ich kann dir von meiner Oma berichten.
Mein Opa hat meine Oma vor ca. 40 Jahren betrogen, als er in Argentinien war. Da durch entstand anscheinend auch ein Kind (das Wissen wir nicht so ganz).
Meine Oma blieb bei ihm, weil man das so macht und sich nicht scheiden lässt.
Meine Oma ist daran zerbrochen...
Immer wieder hat sie davon erzählt und geheult. Selbst dieses Jahr im August hat sie im sterbebett davon erzählt.
Ich fand es so schlimm... Es hat mir das Herz zerbrochen 😔
Die beiden waren letztlich 63 Jahre verheiratet. Aber nicht glücklich...
Ich denke das ganze wird man nie richtig verdauen können...