...und wie machst DU das mit den Kindern?!

Guten Morgen,

muss heute mal meiner Verwunderung hier freien Lauf lassen.

Mein Mann und ich haben jung geheiratet, studiert und während des Studiums (ich - er hat dann schon gearbeitet und für unsere Familie das Geld verdient) Kinder bekommen. Diese sind jetzt 15, 12 und 9 Jahre alt, also alle schon auf der weiterführenden Schule. Wir haben uns immer beruflich weiter entwickelt und jetzt ist es so das wir beide (Mann und ich) oft auch einmal auf Dienstreise sind (die letzten 2 Monate bei mir: Schweden, England, Schweiz, mein Mann: Hamburg und Mallorca). Das hat sich so entwickelt. Mein Mann und ich wechseln uns dabei bei der Kinderbetreuung meistens ab. Oft sehen wir uns nur bei der „Übergabe“, was auch schade ist da wir auch gerne Zeit miteinander verbringen. Mein Mann ist freiberuflich unterwegs und kann Termine gut schieben und auch ich bin so weit oben das ich mir oft aussuchen kann ob ich wegfahren möchte oder nicht.

Ich erzähle davon auch schon keinen mehr da dann IMMER die erste Frage an MICH ist: „Und wie machst Du das mit den Kindern?!“ Meist fragen Frauen, sehr selten fragen Männer. Finde ich echt schade das es so ist. Meistens erkläre ich dann das mein Mann und ich uns die Betreuung teilen und im absoluten Notfall die Oma einspringt (die würde gerne noch viel öfter einspringen... aber es ist unsere Familie und ich empfinde es so das WIR dafür verantwortlich sind. Wäre Oma nicht oder würden wir uns mit Oma nicht verstehen würden wir einen Babysitter engagieren.). Manchmal sage ich auch: „Meine Familie ist weder bescheuert noch in irgend einer Form gesundheitlich benachteiligt/behindert, wir haben Telefone/FaceTime und die bekommen das schon ganz gut hin.“ In der Tat wird es von Dienstreise zu Dienstreise besser mit Dingen wie Müll entsorgen, Wäsche in den Wäschekorb legen, Geschirrspüler anstellen/Küche in Ordnung halten... Meine Familie weiß mittlerweile was ich erwarte wenn ich zurückkomme und mittlerweile werden diese Erfahrungen auch schon toll erfüllt. Was ich natürlich nicht habe ist die absolute Kontrolle in der Zeit 😊Ist aber ok, es tut auch nicht weh mal Kontrolle abzugeben.

Ich finde es schade das es für Mütter immer noch so unerreichbar scheint sich mit Familie auch beruflich weiter zuentwickeln (das böse Wort Selbstverwirklichung will ich dabei ja schon gar nicht in den Mund nehmen). Ich würde mir wünschen das noch viel mehr Mütter/Frauen das tun was sie lieben und einen Weg finden das zu tun anstatt zu Hause zu sitzen und zu meckern und sich von (scheinbaren) Zwängen einengen zu lassen.

Ich wünsche euch einen schönen Tag und wenn ihr noch ein paar gute Vorschläge habt was ich auf die obige häufige Frage humorvoll antworten kann immer her damit. 😊

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"Ich finde es schade das es für Mütter immer noch so unerreichbar scheint sich mit Familie auch beruflich weiter zuentwickeln (das böse Wort Selbstverwirklichung will ich dabei ja schon gar nicht in den Mund nehmen). Ich würde mir wünschen das noch viel mehr Mütter/Frauen das tun was sie lieben und einen Weg finden das zu tun anstatt zu Hause zu sitzen und zu meckern und sich von (scheinbaren) Zwängen einengen zu lassen."

Für viele ist das, was du da tust, gar nicht so erstrebenswert.
Ich kenn eigentlich gar nicht viele Mütter/ Väter, die rumsitzen und ihr Leben bejammern und wenn sind es schon gar nicht die, die zu Hause sitzen, sondern eher die, die getresst in der Doppelt- und Dreifachbelastungspirale hängen.
Für die einen sind halt Dienstreisen der Weg zur Glückseligkeit, für andere eben ihr Hobby oder die Zeit mit der Familie. Es muss halt passen.

Ich würde mir eher wünschen, dass man nicht immer von sich auf andere schließt. Nicht für jeden ist die berufliche Weiterentwicklung und die große Karriere das Non plus Ultra im Leben. Für dich mag das stimmen, für andere sicherlich nicht.
Also lass doch einfach alle auf ihre Art glücklich werden:-D

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Lässt sie doch. Aber kann man sich nicht darüber wundern, dass die Frage nach der Versorgung der Kinder ausgerechnet an die Frau gestellt wird, nie an den Mann?
Das spricht doch dafür, dass die Rollenbilder trotz gesetzlicher Gleichstellung noch immer tief verankert sind und ich finde es gut, darauf aufmerksam zu machen.

Ganz davon ab soll jeder Mensch natürlich so glücklich werden, wie es für sie/ihn passt. Dass gerade Frauen sich aber gerne in die Opferrolle begeben und ihr Schicksal bejammern kannst du doch in zahlreichen Threads hier über den bösen Mann lesen.

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Hier geht es nicht um Kariere sondern um Partnerschaft auf Augenhöhe meiner Meinung nach.
Gerade hier bei Urbia verlieren Väter reihenweise ihre Arbeit da sie Kranktage fürs Kind nehmen oder sogar Elternzeit einreichen.
Urbia ist voll von Geschichten gefrusteter Frauen und Männer die in der Spirale von klassischer Aufteilung hängen.
Urbia ist wirklich voll davon.
Für uns war dies nie eine Option und wir haben uns gegenseitig darin unterstützt und für die Kinder war es perfekt da auch der Vater sich eingebracht hat und zwar zu 100% weil er es so wollte.

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Ich finde die Frage nach den Kindern durchaus legitim und würde dem Fragenden nicht zwangsläufig antiquierte Ansichten unterstellen. 🤗
Ich persönlich muss auch sagen, dass ich momentan keine Frau kenne, die sich nicht "selbst verwirklicht". Nur sieht das bei jedem anders aus. Von 9 Jahre Elternzeit mit 3 Kindern bis 4 Wochen nach der Geburt wieder in der eigenen Praxis arbeiten. Und ganz viel dazwischen.
Außerdem gibt nicht jeder Job Dienstreisen her - daran Freiheit zu messen ist also auch Quatsch...
Ich wundere mich daher, über was du dich wunderst 😉

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Das komische ist doch, dass keiner den Mann fragt, wie er das mit den Kindern macht, der arbeitet ja auch und ist auf Dienstreise.
Die Frage "wie macht ihr das mit den Kindern" fände ich hingegen normal. Das ist einfach Interesse, wie man das mit Kindern und Jobs jongliert.
Die Annahme, dass die Kinder die Aufgabe der Frau sind und der Mann höchstens dabei "hilft", auch wenn beide berufstätig sind, finde ich schon antiquiert.

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Das Komische ist dass ich das überhaupt nicht so kenne. Mein Mann arbeitet auch viel und er wird immer wieder gefragt und sogar richtig kritisiert ob er überhaupt genug Zeit mit seinem Sohn verbringt. Tut er da er Gleitzeit hat und die Mehrarbeit macht wenn der Kleine dann im Bett ist. Dieses "nur auf den Frauen Rumgehacke" kenne ich so nur bei Urbia, oder es ist ein "gewolltes" Gefühl der Frauen. Für mich fällt das ehrlich unter "einen Grund zum Jammern suchen", weil man sich eben hervorheben und jammern will.

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Wären deine Kinder in der Grundschule und Kiga hätte ich auch so geschrieben.. Aber sie sind ja deutlich größer und schon gut selbständig. Ich finde es toll, wenn dein Mann auch alleinige Papazeit, auch über Tage hat. Das wünsche ich allen Frauen, damit sie geschätzt werden und auch entlastet.
Ich verstehe auch nicht, wie man bei großen Kindern IMMER zuhause sein möchte, dann mutiert man wohl zum Helikopter 😶
Man ist ja schließlich nicht NUR Mutter.
Also, klopfte ich euch auf die Schulter!

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Und wieso sollte es für kleinere Kinder schlimmer sein, wenn sie ab und an nur von Papa betreut werden während Mama auf Dienstreise ist?

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Der Mann meiner Freundin muss mehrmals im Jahr für 7-10 Tage auf Dienstreise.. Und man glaubt es kaum, aber das Kind leidet sehr darunter, obwohl Mama zuhause..
Ich finde, wenn man kleine Kinder hat, also bis Grundschulalter, sollten Mama und Papa greifbar sein.. Ohne Facetime..
Meine Kinder haben nachdem das Jahr Elternzeit vorbei war ihre festen Papazeiten mehrmals in der Woche,weil ich arbeite. Es tut uns allen gut, weil es eben eine Regelmäßigkeit hat.

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Huhu,
Ich verstehe was du meinst und finde das auch schade. Ich bin nach der Elternzeit auch Vollzeit wieder arbeiten gegangen und wurde auch immer mit großen Augen angesehen, wenn ich das erzählt habe und die Frage kenne ich auch zu genüge 🙈. Meiner Meinung nach ist das nur eine Frage des Organisation. Aktuell bin ich bin ich mit dem zweiten Kind zu Hause und denke schon über die Organisation für nach der Elternzeit nach.
Viele Grüße

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so ist es leider und ich sehe keine große Veränderung in den Köpfen der Menschen.
Hier ist es auch genauso!
Ich denke immer,trotz der wenigen Zeit freuen wir uns aufeinander und auf Familie nach all den Jahren während sich um mich die Frauen über Partner beschweren die nichts im Haushalt machen,sich nicht einbringen und Pflichsex einfordern,da könnte ich schreiend wegrennen.
Wäre mir zu einfach gestrickt.
Ihr macht es genau richtig!

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Schon mal auf die Idee gekommen dass es nicht um berufliche Weiterentwicklung per se geht sondern um euer berufliches "Jetset-Leben"???

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Escgeht um gleichberechtigte Partnerschaft

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Rechte haben und sie voll ausschöpfen sind immer noch zwei verschiedene Paar Stiefel und in meinen Augen ein großes Problem in jüngeren Gesellschaften dass das auf ein Recht auch mal verzichten gleich mit "nicht gleichberechtigt sein" gleichgesetzt wird. Das was Ihr meint ist Gleichsetzung um jeden Preis. Und komischerweise geht es den Kindern immer total toll und sie finden es alle super und natürlich gibt es keinerlei negative Auswirkungen alle sind glücklich, alles sind froh ....

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Ich finde das total OK und in meinen Augen auch ganz normal was ihr als Familie macht. Deine Kinder sind ja auch schon 15,12 und 9 und nicht 5, 2 und 9 Monate. Da sollten Dienstreisen ganz normal möglich sein. Aber für mich ist arbeiten als Mutter selbstverständlich. Ich habe derzeut zwei Kinder. Mein erstes kind im Studium bekommen und mein zweites nach fast 6 Jahren als ich fest im Berufsleben stand. Mit einem Kind habe ich mehrere Jahre vollzeit gearbeitet und fand das auch total machbar und gut. Ich und mein Mann haben aber auch sehr Familienfreundliche Arbeitszeiten. Beim zweiten Kind bin ich nach 10 Monaten wieder arbeiten gegangen und mein Mann war dann in Elternzeit. Derzeit arbeiten wir beide mit einem 7 Jährigen und einer 1 Jährigen 75% und teilen uns die Kinder Betreuung 50% auf. In einem halben Jahr vollen wir beide wieder Vollzeit arbeiten. Aus meinem Umfeld höre ich auch - bevorzugt von anderen Müttern- wie leid ich ihnen tue, dass ich wieder arbeiten muss und wie wir das mit der kleinen machen. Sie geht auch in die Kita, auf Omas wollten wir uns auch nicht verlassen, da kann immer was sein. Ich höre wirlich immer nur Mitleid mit mir und meinem armen Kind. Ja, es gibt Tage da wünsche ich mir auch weniger zu arbeiten und mehr Zeit für meine Kinder zu haben. Vor allem wenn die Nächte schlecht waren und wir trotzdem morgens früh raus müssen. Aber die Kita geht sehr liebevoll mit meiner Tochter um und sie kann nach durchwachsenen Nächten vormittags Schafen. Insgesamt bin ich aber mit der Situation zufrieden, es würde auch finanziell nur schwierig anders gehen. Aber ich will auch gar nicht nur zuhause sein und vor allem will ich mich auf keinen Fall finanziell von meinem Mann abhängig machen. Eine Trennung wäre da noch das geringste Problem. Ich habe immer eher Sorge, dass meinem Mann was zustoßen könnte und ich mit zwei Kindern, Haus, Kredit, Auto alleine da stehe. Ich sorge gerne für mich.

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Und man denke an all die Altersarmut bei Frauen...

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Zwischen Vollzeit und Vollzeit gibt es halt auch einen Unterschied. Viele Werktagsarbeitende denken nicht daran, dass es Schichtler gibt, die ihre Arbeit nachts und am Wochenende auch erledigen und dadurch unter der Woche mal einen ganzen Tag zu Hause sind und dann Dinge wie Bank, Arzt oder Post erledigen können.

Meine Mutter hat im Spital gearbeitet, ihre Bürokratiesachen an freien Tagen am Vormittag erledigt und war nachmittags dann da. Und dafür von Samstag auf Sonntag nachts halt nicht. Mein Vater war aber dann zu Hause und ich habe diese Zeit auch sehr genossen.


lg lene

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"Manchmal sage ich auch: „Meine Familie ist weder bescheuert noch in irgend einer Form gesundheitlich benachteiligt/behindert, wir haben Telefone/FaceTime und die bekommen das schon ganz gut hin.“

Finde ich schon äußerst patzig auf eine normale Frage, muss ich sagen #contra! Es kann ja keiner wissen, wie ihr das organisiert. Als ich 1 Wo. im Krankenhaus war, hatten wir eine HHH in Form einer älteren Dame, die unseren Jüngsten betüdelt hat. Andere haben Oma, wieder andere da nimmt der Mann Urlaub oder die Kinder kommen bis 17 Uhr gut alleine zurecht.......

VG

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Ich glaube, hier haben wirklich einige das grundsätzliche Problem der TE überlesen. Es geht ihr nicht um arbeiten oder nicht arbeiten, sondern um die leider immer noch vorherrschende Selbstverständlichkeit, dass SIE gefragt wird, wie SIE das mit den Kindern macht. Es wird selten mal ein Mann danach gefragt, ich will nicht sagen nie, auch wenn ich es noch nicht erlebt habe oder es jemand erzählt hat.

Solange jeder mit der gewählten Situation zufrieden ist, ist das doch okay. Was ich nicht okay finde, dass die nicht oder nur TZ arbeiten WOLLENDEN Mütter in die Statistik über die Ungleichheit der Bezahlung von Mann und Frau eingerechnet werden. Das jemand, der gar nicht oder wenig arbeitet auch weniger verdient, ist doch dann wohl auch legitim und kann schlecht als Ungerechtigkeit ausgelegt werden. Sicher gibt es noch viele Ungerechtigkeit in den typischen Frauenberufen, aber ohne die Mütter, die gewollt TZ oder gar nicht mehr arbeiten, sähe die Statistik definitiv anders aus, oder?

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Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht so genau, was mein Mann den ganzen Tag so gefragt wird......ich finde es nur patzig und unverdchämt, auf eine völlig normale Frage, völlig egal, ob sie dem Mann oder der Frau gestellt wird, SO zu antworten. Ich würde mich nie angegriffen fühlen durch so eine gewöhnliche Frage - mein Mann auch nicht #kratz. Das ist wie "Wo geht's in den Urlaub hin" oder "Bist du zufrieden, wie es in XY's Schule so läuft".......

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Huhu! Die Frage:"wie machst DU das...",würde mich auch ärgern. Man entscheidet sich ja nicht alleine für eine Familie. Bei mir ist es so: ich habe studiert, 13 Jahre insgesamt. Dann wurde ich schwanger und habe mein Kind das erste mal mit 3,5 Jahren in die Fremdbetreuung gegeben. Ich habe viel Kritik bekommen, von wegen:"ist dir nicht langweilig, NUR als Mutter...?". Ich habe Kunst studiert, hatte Stipendien in anderen Ländern und kann trotzdem sagen dass es toll ist sich hundertprozentig, wenn es möglich ist auch ein paar Jahre lang, auf das Projekt "Mutter"einzulassen. Ich finde das anspruchsvoller als viele Jobs. Und ich würde nicht sagen das ich mich gerade nicht selbstverwirkliche😉!

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Aber darum geht es doch garnicht!
Wo ist den der Vater in deiner ganzen Beschreibung

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Der hatte das erste Jahr komplett Elternzeit.

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