Wie lerne ich besser mit Stress umzugehen?

Guten Tag,

Ich merke mit zunehmenden Alter und mit mehr Verantwortung durch Haus und Kinder, dass ich immer mehr Stress habe und schlecht damit umgehen kann.
Da bin ich vielleicht nicht die Einzige und würde gerne mal eure Tips hören, die ihr zur Stress Bewältigung nutzt.

Denn den Stress, den mache ich mir selbst,der fängt ja bekanntlich im Kopf an.
Das weiß ich auch. Anstatt zu sagen, dies oder das kann ich morgen machen, stressen mich solche Dinge eben auch,also das Aufschieben quasi.
Die Arbeit rennt ja nicht weg.
Aber trotzdem will es nicht in den Kopf.
Meine Aufgaben KANN ich gar nicht in 24 Std schaffen.
Ich versuche alles immer im Akkordtempo zu erledigen, weil ich denke, dann habe ich wieder Zeit, bis mir das nächste einfällt,was ich jetzt noch unbedingt erledigen will.

Es schlaucht total und nimmt kostbare Lebenszeit.

Es ist (zunehmend) aktuell einfach eine Spirale, aus der ich gerne ausbrechen würde.

Nur wie?

Danke für Tips und Meinungen.

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Hallo!

Erzähl doch mal ein bisschen mehr...
Wie lange arbeitest du? Wieviele Kinder hast du und wie alt sind die? Lebst du alleine oder mit deinem Partner zusammen?

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Dann mache ich das jetzt mal fix.

Wir haben 2 Kinder im Alter von 4 und 1 Jahren,ich bin verheiratet.
Wir leben in einem Haus, sind dort allerdings im Umbau, was leider zusätzlichen Stress bedeutet.
Haben ein großes Haus und einen ebenso großen Garten.
Bisher bin ich noch in Elternzeit. Ich weiß manchmal gar nicht wie ich dem gerecht werden soll, wenn ich erst wieder arbeiten gehe.
Mein Mann ist aus dem Haus, wenn die Kinder schlafen, kommt gegen 17:30h heim.
Er nimmt mir auch die Kinder ab, damit ich etwas erledigen kann.
Allerdings schlafen beide Kinder eher wenig bis schlecht. Der Tag beginnt um 5:30 Uhr und endet meist um 20:30 Uhr(dann schlafen beide) , dann bin ich meist noch auf der Baustelle oder erledige etwas anderes, teilweise falle ich aber auch dann fertig ins Bett, da mein kleines Kind noch nicht durchschläft und die Nacht auch sehr durchwachsen für mich ist.

Ich sehe halt immer"dies müsstest du noch erledigen", "daran musst du denken" und so weiter.
Grundsätzlich bin ich ein sehr strukturierter Mensch und kann mich auch gut reflektieren.
Aber im Moment fehlt es mir einfach irgendwie an Zeit um allen gerecht zu werden.

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Ok...
Vielleicht hilft es dir, wenn du alles, was du zu erledigen hast, mal aufschreibst und in eine "Reihenfolge" bringst.
Also, wichtiges und weniger wichtiges.
Ich kann ja einfach mal versuchen ein paar Beispiele aufzuschreiben.
Also, zum Beispiel die Wäsche...wenn man die Maschine so programmiert, dass sie fertig ist, wenn die Kinder im Bett sind. dann kann man noch schnell die Wäsche aufhängen und du wirst dabei nicht gestört. Das mache ich manchmal, wenn ich viel zu tun habe.
Dann ist die Maschine fertig, wenn ich von der Arbeit komme.
Oder du kaufst für die ganze Woche ein, damit du zwischendurch nicht mit den Kindern los musst ( ich weiß ja nicht, wie du das so machst...)
Zum Beispiel abends, wenn dein Mann da ist, dann kannst du alleine gehen und meistens, wenn man spät genug da ist, dann ist es auch schön leer im Supermarkt.

Ihr könntet euch vielleicht für das Wochenende ein paar Sachen vornehmen, die ihr dann zusammen erledigen könnt. Nicht viele, vielleicht zwei oder drei.
Und möglicherweise schafft ihr es ja auch ein oder zwei mal im Monat etwas schönes zu unternehmen. Das gibt einem manchmal wieder neue Energie.

Wie sieht es sonst mit einer Haushaltshilfe aus?
Würde dir das helfen? Sie muss ja nicht jede Woche kommen, aber vielleicht zweimal im Monat?

Ich kann verstehen, dass es sehr anstrengend ist, wenn man nicht vernünftig schlafen kann.
Wieviel Stunden kannst du denn nachts am Stück schlafen?

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Ich kenne das Gefühl nicht alles schaffen zu können. Aber die Wahrheit ist - meist schafft man das was wirklich wichtig ist eben doch.

Ich habe mittlerweile akzeptiert das manche Dinge einfach warten müssen oder komplett hinten über fallen. Dann werden die Fenster mal nicht dekoriert, keine Blumen auf der Terrasse gepflanzt oder Fotos entwickelt, dann bleibt das Auto schmutzig und das Kinderzimmer chaotisch.

Egal, alles nicht so wichtig. Hauptsache wir ersticken nicht im Chaos, haben was vernünftiges im Kühlschrank und saubere Kleidung, nehmen alle wichtigen Termine wahr und erscheinen pünktlich zur Arbeit. Der Rest ist hier Kür.

Regelmäßig mache ich mir to-do Listen, dass räumt den Kopf frei. Dann sehe ich auch was wirklich wichtig ist und fange damit an. Das ein oder andere streiche ich direkt wieder runter, ich bin auch nicht wonder Woman. Die Liste wird dann auch regelmäßig mal an meinen Mann weitergereicht weil ich einfach schlicht nicht alles alleine schaffen kann.

Dann muss er mal die Steuererklärung machen, neue Klamotten für die Kinder kaufen oder das Auto aussaugen. Manches kann man auslagern. Wir haben uns nach einem Gärtner umgeschaut der jetzt das ein oder andere übernimmt, ich bringe die Hemden und Blusen in die Reinigung und Freitag koche ich nicht.

Meist sind es die eigenen Erwartungen die einen so stressen, da muss man sich von frei machen. Du solltest unbedingt auf dich achten, dauerhaft gestresst sein kann nicht gut gehen.

Lg

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ich finde es sehr gut, dass Du es erkannt hast und das auch nicht mehr willst.

das Problem ist oft der Kopf ( zumindestens bei mir) Wenn ich in die Schiene rutsche: Ich muss das und dies und das und dies, dann kommt dieses Stressgefühl.

Ich habe gelernt mich dann aus der Siutuation raus zunehmen gedanklich. Ich gehe quasi in die Vogelperspektive und frage mich: Echt, musst du das jetzt wirklich?

Muss die Wäsche wirklich heute noch in den Schrank? Muss wirklich heute noch das Bad geputzt werden, muss ich heute wirklich xy kochen oder reicht Reste mampfen.

Dann stelle ich fest: Ne, nix MUSS sein - Genug Unterwäsche im Schrank und zur Not zieht man diese mal aus dem Wäschekorb. Quatsch, das Bad wurde doch erst geputzt. Natürlich kann ich mit den Nudeln von gestern noch was leckeres zaubern.

Das sind jetzt so Alltagsdinge -- und soll ich Dir sagen, wie es dann meistens hin läuft...ich sage MUSS NICHT sein, fühl mich nicht gestreßt und in bekomme es dann doch irendwie hin...

Verabschiede Dich von dem Gedanken, dass immer alles perfekt sein muss. Irgendwann arbeitest du wieder, deine Kinder benötigen evtl. Deinen Fahrdienst, ...

Da kommt noch mehr auf Dich zu -- ICh kann Dir nur den Rat geben: Ist das Gefühl STRESS da, dann sage dir bewusst STOPP und lass 5 mal gerade sein.

Das geht nicht von heute auf morgen, also über das doch mal mit kleinen Sachen wo du bewusst sagst: Ne, dass lass ich jetzt sein ( wäre bei mir die Wäsche :-) und das Unkraut im Garten)

Drück dir die Daumen

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Der Krux sag ich mal liegt wohl an den Umbaumaßnahmen im oder am Haus. Ich weiß es ist megastressig aus eigener Erfahrung. Mein Großer war damals 1,5 bis 1 3/4 Jahre alt, als wir begannen an unserem Haus anzubauen. Ich fand das damals megastressig. Ich musste mindestens unseren Wohn- und Küchenbereich alle 2 Tage saubermachen, da wir unter einer Staubschutzwand lebten. Es war auch sehr laut bei uns. mein Großer musste sehr häufig in seiner Karre schlafen, im schlimmstenfall unter dem Carport unseres Nachbarn (mit Absprache) oder bei einer Nachbarin gegenüber auf der Terrasse für 1,5 bis 2 Stunden, damit das Kind etwas schlafen konnte. In der Zeit war saubermachen angesagt. Nervig hoch drei, ich bin kein Putzteufel, aber wenn man auf dem Boden spielen wollte, dann musste das sein. Ansonsten konnte man selbst auf dunklen Sachen den Staub oder Schmutz sehen.
Das ging über Monate von Frühjahr bis Herbst. War dann froh, wenn man in Urlaub war.


Wann sind denn bei euch die Umbaumaßnahmen fertig? Ich denke, wenn das vorbei ist, dann sieht die Welt besser aus. Mach das Notwendigste im Haushalt und gut ist.
Spann deinen Mann am Wochenende etwas mehr ein.


Das wird schon!! LG Hinzwife

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Ich bin mir bewusst, dass du den Hausumbau jetzt nicht einfach stoppen kannst. Ich möchte trotzdem zu bedenken geben: Nicht wenige Menschen, die ich kenne, verursachen sich selbst Stress genau so: Hauskauf/-Umbau, Kinder (2-3), Beide Partner arbeiten viel, weil sonst das Geld nicht reicht /Pendeln zur Arbeit / Kinder zu Hobbys durch die Gegend fahren etc. etc. / Resultat: zu wenig Zeit mit Partner und Kindern...
Vielleicht nach dem Umbau mal überdenken, was man wirklich braucht? Manches, was man sich selbst ‚ans Bein hängt‘ (Eigentum, Konsum) verursacht leider mehr Stress als dass es langfristig Freude bringt...

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Buchtipp:

Das Leben ist zu kurz für später.

Hört sich gerade nicht passend an aber vielleicht etwas was dich wieder neu einnordet.

Das sind alles hausgemachte Probleme. Und ziemlich unwichtige Sachen. Du willst deine Lebenszeit doch nicht damit verballern, dem putzen hinterher zu laufen...?

Natürlich kann man unglaublich viel zu tun haben- aber ist das auch alles nötig? Just, jetzt, heute?

O.g. Buch gibt es übrigens auch als Hörbuch und ist somit neben dem vielen wichtigen Aufgaben möglich 😉

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Prioritäten setzen.

Was MUSS gemacht werden
Was sollte gemacht werden
Was möchtest du, dass gemacht wird
Was hat Zeit
Was wäre ganz nett, geht aber auch so
....

Und von den Sachen, die gemacht werden MÜSSEN, sollten, gebraucht werden....
wie perfekt muss/sollte/könnte es sein.


Erst erledige ich alles, was MUSS
Pausen für mich, rechne ich zu brauchen/notwendig.

Das Verzieren, verschnörkeln, perfektionieren
mache ich dann, wenn das Wichtigste erledigt ist.



Wie alt sind die Kinder?
Natürlich trage ich die Verantwortung und bin auch da. Je älter mein Kind wird, desto mehr gebe ich ihre Verantwortung auch an sie weiter. D.h. ich unterstütze selbständiges Denken. Ich unterstütze noch, nehme aber das vollständige Mitdenken nicht mehr vollständig ab.

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Hey.

Dein Text könnte 1 zu 1 von mir sein. Auch ich bin Mama von 2 Kindern, die beiden sind 1 und 4. Mein Mann ist unter der Woche von früh morgens, wenn alle noch schlafen, bis 17:30 Uhr arbeiten.
Wir wohnen in einen kleinen Häuschen.
Ich liebe mein Leben wie es ist, ich habe wundervolle Kinder, einen tollen Mann, der mich sowohl im Haushalt als auch bei der Kindererziehung unterstützt. Ich gestalte die Tage mit meinen Kindern abwechslungsreich, besuche Freizeitangebote, wir gehen zu Spieltreffen, sind viel draußen.
Alles ist perfekt.
Aber ich bin gestresst. Nicht gestresst von meinem Leben, von meinen Kindern oder meinem Mann, ICH stresse MICH.
Meine Ansprüche an mich selbst sind so hoch, dass sie quasi unerfüllbar sind. Ich will ein blitzeblankes Haus, kein Unkraut vor dem Haus, ein sauberes Auto von innen und außen, meine Haare sollen immer top gestylt sein, ich soll immer gepflegt und "fit" aussehen, ich will genug frische Luft für die Kinder - Also genug raus gehen, ich will jede Minute mit meinem Kindern spielen, damit sie nicht traurig sind, wenn ich sage, dass ich keine Zeit habe. Ich will aber auch die Fenster putzen, Schränke auswischen, Freundinnen einladen, Fotoalben anlegen..
Es ist verrückt.
Ich will alles, alles in einen Tag packen der nur 24 Stunden hat. Und Abends bin ich "sauer" mit mir, weil ich dies und das nicht geschafft habe. Ganz krass ist es, wenn ich mal etwas vergesse. Einen Termin oder eine Verabredung.. Mein schlechtes Gewissen ist dann riesig und ich kann mir kaum verzeihen, dieses oder jenes nun vergessen zu haben.

Ich weiß mittlerweile, dass dieses Problem bei mir liegt. Ich lese jetzt seeeehr viele Bücher, mache Entspannungsübungen. Ich versuche einfach lockerer zu werden. Bislang sah ich in allen anderen Mamas immer die perfekten Frauen. Und wollte auch so sein. Mittlerweile habe ich verstanden, dass der Schein trügt. Nach außen sehen wir alle perfekt aus, aber niemand ist es tatsächlich.
Mir geht es schon wesentlich besser. Ich bin lockerer geworden, lasse den Haushalt auch mal liegen. Versuche nicht mehr "perfekt" zu sein. Und ich merke, wie es mir wieder enorm Kraft gibt, einfach ein paar Minuten am Tag zu entspannen und Kraft zu tanken.. Ein Buch lesen, oder Abends ein warmes Bad.
Das Leben ist ohne Stress so viel schöner.

Alles Liebe

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Viel Stress macht man sich selber in dem man Termine zu knapp setzt, sich ein Arbeitspensum aufhalst das nicht zu schaffen ist.
5 muss gerade sein.
Wäsche kann man auch aus dem Wäschekorb oder vom Ständer holen statt aus dem Schrank
Hast du am nächsten morgen einen Termin packe und suche am Abend alles zusammen

Mach dir eine Liste mit den täglichen Minimum arbeiten. Am Besten so kurz dass du es Abends wenn die Kinderschlafen noch erledigen kannst
Spühlmaschine aus- und einräumen
Biomüll raus
Wohnzimmer besuchertauglich aufräumen
Dem Bad ist es egal wenn es mal nicht geputzt und dem Unkraut wenn es nicht gezupft wurde

Dann schau wo du es dir einfacher machen kannst
Z.b saugroboter
Schmutzwäscheboxen in denen genau 1 Waschmaschinenladung geht
Kochen für 2 Tage so dass an einem nur aufgewärmt wird
Garten dick mulchen
Pflegeleichter gestalten

Mach kleine Aufgabenpakete. Nicht Küche putzen, sondern Kühlschrank ausräumen und auswischen
Es fühlt sich befriedigender an. Schon wieder was geschafft. Kühlschrank ist fertig. Und nicht der Geschirrschrank ist nicht wieder eingeräumt, der Vorratsschrank ist noch gar nicht gemacht