Der Trend zum kleinstmöglichen Altersabstand?

Huhu.
Ich bin selbst als "Nachzügler" aufgewachsen und auch wir haben uns nochmal für ein Kind entschieden, als unser damals jüngstes Kind in die Grundschule kam. Unser ältestes Kind war da bereits volljährig.
Wir sind in unseren Augen noch nicht alt. Bei der Geburt damals hatten wir noch ein gutes Weilchen bis zum 40 Geburtstag.
So wie ich das beobachte, sind wir aktuell damit eher die Ausnahme. Während bei unserem ältesten Kind alle Geschwister im Freundeskreis mindestens 2 Jahre auseinander waren, geht der Trend mittlerweile scheinbar nach so wenig Abstand wie nur möglich. Wie es so manch einer auch nennt, "Ein Aufwasch" #kratz
Grundsätzlich muss jeder selbst wissen was er mag, darüber will ich auch nicht urteilen. Wieso auch? Nur dieses "Ein Aufwasch" sehe ich dann doch kritisch.
Was mir hier, in ähnlichen Foren und auch im Alltag vermehrt auffällt: auf der einen Seite nur meckern wie anstrengend doch alles ist und wie unmöglich sich das 18 Monate alte Geschwisterkind verhält, das nicht die kompletten 2 Kilometer zur Krabbelgruppe "brav laufen" wollte, auf der anderen Seite die Krise bekommen wenn man von einem größeren Altersabstand hört ("Oh je, habt ihr DA jemals Zeit für euch selbst?", fand ich dann doch etwas merkwürdig nachdem sie ihrem Ärger Luft gemacht hat). Das natürlich nur als ein Beispiel.
Ich meine, auch wenn man ein pflegeleichtes Baby hat, es ist ein Baby beziehungsweise dann junges Kleinkind. Da muss man eben auch mit altersgerechtem Verhalten rechnen, 2 Windelkindern, kein bis wenig Verständnis,..
Wie ist das bei euch? Gibt es diesen Trend wirklich oder kommt das in unserer Gegend gerade einfach vermehrt vor?

Schönes Wochenende #winke

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Ich kenne keine Statistiken dazu..

Das liegt vielleicht daran, dass es gesellschaftlich einen größeren Druck gibt, nicht zu lange vom "richtigen", dem Erwerbsleben zu pausieren und viele Jahre mit den Kinderen zu verbringen.

Wenn die Kinder dicht beieinander sind, dann verkürzen sich die Elternzeiten.

Und eine Rolle spielt bestimmt das Alter der Erstmütter.

Wenn ich Ü30 oder schon Richtung 40 anfange, habe ich nicht mehr so viel Zeit, mir zwischen den Kindern zu lassen.

In meinem Bekanntenkreis ist es unterschiedlich..

LG

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Klar, das mit dem Alter spielt eine Rolle. Wir habe geplant und bewusst früh das erste Kind bekommen.
Allerdings sind das durchaus auch jüngere Leute. Ich habe eine Kollegin die vor 4 Monaten das erste Kind bekommen hat. Sie ist 28. Wir haben uns diese Woche gesehen und sie hat mir erzählt dass es bei einem Einzelkind bleibt, wenn es nicht innerhalb von einem Jahr klappt. Alles andere wäre zu aufwendig und sie will ja auch noch leben. Da wusste ich ehrlich gesagt nicht so ganz wie ich reagieren soll.

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Naja, sie wird sich denken "Augen zu und durch" und die unselbstständige Baby- und Kleinkindphase des Nachwuchses möglichst schnell und in einem durch haben wollen. Ist doch ok? Bzw was stört dich daran?

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Also bei uns sind ebenfalls Paare die gerne einen geringen Abstand haben. Aber es gibt genauso Paare die einen großen Abstand haben wollen.

Also ich persönlich möchte auch einen geringen Abstand. Mit einem Abwasch hat das aber nichts zu tun. Ich habe zu meinen beiden Brüdern ebenfalls einen geringen Abstand. Der älteste ist 3 Jahre älter und der mittlere 1,5 Jahre.
Ich fand das super als Kind. Ich hatte in meinen Brüdern super Freunde und die waren halt auch immer bei mir.
Ich weiß, dass das bei meinen Kindern nicht so sein muss und das es sein kann, dass die sich nicht ausstehen können.
Aber ich fand's eben super. Zudem ist mein Mann auch um einiges älter als ich.

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Bei uns gibt es alles. Abstand von 14 Monaten. Abstand 2,5 Jahre. Abstand 4 Jahre. Abstand 6 und 14 Jahre usw.
Alles dabei und sehr durchwachsen :)

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Mein Eindruck ist, dass die meisten Kinder heute im Abstand von 2-4 Jahren kommen.
Hier habe ich auch öfter gelesen, dass man geplant einen Abstand von 2 Jahren zwischen den ersten beiden Kindern hat und dann noch mal 5-6 Jahre zum 3.

Ob das ein neuer Trend ist, kann ich nicht beurteilen, meine Eltern haben uns selber in einem "Aufwasch" bekommen mit einem Maximalabstand von 20 Monaten.

Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile, das muss man wohl für sich selbst abwägen und auch an der geplanten Familiengröße und dem eigenen Alter festmachen.
Meine Eltern haben sich bewusst für den kurzen Abstand entschieden, weil:
- sie viele Kinder haben wollten
- sie eine "Familiengründungsphase" wollten und irgendwann mit all den Dingen wie Kinderwagen, Wickeln, KiGa, etc. abschließen wollten (sie hatten auch so immerhin 9 Jahre lang Wickelkinder).
- mein Vater "nicht mehr der Jüngste" war, gerechnet auf die Großfamilie, die sie wollten (er war 38 bei meiner jüngsten Schwester), und sie auch vor der Rente noch Zeit ohne Kinder im Haus wollten.

Der Vorteil bei einem kleinen Abstand ist, dass das älteste Kind nicht so sehr "vom Thron gestoßen" wird und die Kinder mehr in einem Alter sind, dadurch (hoffentlich) mehr Interessen etc. teilen und besser spielen können. Der Nachteil sind mehrere Wickelkinder, Unverständnis, weniger Aufmerksamkeit zu bekommen etc., weniger Selbstständigkeit bei älteren Kind, wenn die Aufmerksamkeit schon auf dem Baby liegen muss.

Bei einem größeren Abstand hat man den Vorteil, dass das altere Kind verständnisvoller ist, sich um sich selbst kümmern kann, auch selber bei der Betreuung des Babys eine Hilfe sein kann. Andererseits wird das altere Kind mehr "vom Thron gestoßen", je nach Altersabstand wachsen beide wie Einzelkinder auf, durch die Entwicklungsunterschiede liegen die Interessen weiter auseinander und gemeinsame Spiele o. Ä. sind schwieriger.

Natürlich ist ein kleiner Abstand keine Garantie für ein gutes Geschwisterverhältnis.

Ich selber bin für einen kleinen Altersabstand, auch wenn das im Moment sicher anstrengender ist. Ich hab da tolle Erfahrungen aus meiner eigenen Kindheit. Wir hatten als Geschwister immer ein tolles Verhältnis und konnten viel zusammen spielen, etc. Und da ich selber gerne viele Kinder haben möchte, ist einfach lieber, 9 Jahre lang mit Wickeln beschäftigt zu sein, als 15;-)

Unverhältnismäßiges Unverständnis oder Urteile habe ich in dieser Frage noch nicht mitbekommen.
Wie du sagst, es muss ja jeder für sich und seine Lebenssituation entscheiden;-)

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Hi, ich hätte auch gerne einen geringen Abstand gehabt.
Leider wird unsere Tochter jetzt zwei und ich bin immer noch nicht schwanger. Es klappt einfach nicht.
Ich frage mich täglich, warum es nicht klappt und wozu es gut ist. Ich finde keinen Grund.
Es lässt sich eben nicht erzwingen.

Ich hätte es toll gefunden, eben ein Geschwister für meine Tochter. Damit sie jemand zum spielen hat.
Und weil ich mich einfach noch nicht komplett fühle.

Tja so ist das Leben. Als meine Freundin mir verkündet hat, das sie ungewollt noch ein zweites bekommen wird, mit schönem geringen Abstand hatte ich gerade einen Frühabort.

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Warum kommt so häufig das Argument "damit mein Kind jemanden zum spielen hat". Das ist doch nicht zwangsläufig so. Meine jüngeren Söhne können und konnten noch nie etwas miteinander anfangen, obwohl sie nur 16 Monate auseinander sind.

Wenn ich mein Umfeld so beobachte, ist die Chance das sie gut miteinander klarkommen bei 50:50, ich kenne genug Geschwister die sind wie Feuer und Wasser.

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Als mein Großer gerade drei war wurde ich mit seiner Schwester schwanger. Geplant waren etwa drei Jahre Abstand, daraus wurden fast vier.

Und es ist so ein toller Abstand. Die zwei sind so süß zusammen. Sie spielen wunderbar und streiten kaum.

Ich bin im Nachhinein sehr froh das es so gekommen ist. Die Babyzeit mit der kleinen konnte ich richtig genießen. Mein Sohn ist schon so verständnisvoll, dass macht es viel entspannter.

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Ich habe zweimal 1,5 Jahre Abstand zwischen den Kindern, zwischen Nummer 2 und 3 sind es knapp 5 Jahre. Das vierte Kind war jedoch nicht geplant.

Mir war nie ein kurzer Abstand wichtig, jedoch wollte ich irgendwann mal "fertig sein", sprich Kinder aus dem Haus, mehr Zeit für uns.

Mein Bruder hat 3 Kinder: 20, 10 und 4 Monate. Das wäre überhaupt nichts für mich. Er ist knapp 40 Jahre mit Kinder großziehen beschäftigt. Da wäre ich zu egoistisch. Bei mir hat alles seine Zeit, ich genieße jetzt die Zeit mit den Kindern, freue mich aber auch darauf wenn sie außer Haus sind und ich andere Prioritäten setzen kann.

LG

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Hallo
In meinem engeren Umfeld findet man keine Fans von kleinen Altersabstand. Wir sind da aber alle wohl auch eher speziell ;-)
Ich empfinde es generell gesehen nicht unbedingt so, dass das jetzt beliebter ist als vor einigen Jahren. Im Gegenteil, nach ein paar Jahren nochmal ein Kind, war gefühlt schon immer weniger beliebt..
Was man anstrengender findet, ist Typsache. Ich fand mehr als ein kleines Wickelkind zur gleichen Zeit doch anstrengender, als Wickelkind und älteres Kind. Beides erlebt haben die wenigsten. So manch einer lehnt sich da schon (zu) weit aus dem Fenster.

LG

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Im Bekanntenkreis haben einige einen sehr geringen Abstand zwischen den Kindern, ich denke aber das liegt ehr am Alter der Eltern, wenn mit 40 das erste Kind kommt kann man ja auch nicht mehr ewig mit einem weiteren warten 😏.

LG
Visilo

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In unserem Freundeskreis haben die meisten Leute Kinder mit 3 Jahren Abstand. Ein paar weniger, ein paar mehr.

Wir haben uns jedes Mal für einen kurzen Abstand entschieden, also weniger als 2 Jahre.
Das ist ziemlich anstrengend an manchen Tagen, aber für uns ist es richtig so.