Familienplanung Wunschvorstellung vs. Realität

Hallo,

In ein paar Monaten wird sich einiges in meinem Leben ändern und ich muss mir wohl langsam überlegen wie ich mir meine weitere Zukunft vorstelle.

Ich bin 25, seit 4 Jahren glücklich vergeben. In einem halben Jahr beende ich eine Zusatzausbildung, ein paar Monate später endet der Mietvertrag für unsere Wohnung weswegen wir gezwungen sind um zu ziehen. Derzeit wohnen wir in einer Stadt. Uns gefällt es hier sehr gut, wir kommen allerdings beide vom Land. Wir arbeiten beide am Stadtrand, ich werde mit nach Abschluss der Ausbildung allerdings eine andere Stelle suchen.

Wir überlegen schon so lange wie unsere Wohnsituation dann aussehen soll und wie wir das am besten regeln. Es hat alles so viele Vor- und Nachteile. Dazu kommt noch dass wir nicht wissen ob wir mal Kinder wollen, was natürlich auch die Wohnsituation beeinflusst.

Wie konntet ihr euch entscheiden? Ich kann mir Derzeit die 80 qm Penthouse Mietwohnung genauso gut vorstellen wie das Knuspereigentumshäuschen am Land...

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Ups, zu früh abgeschickt.

Mit der Familienplanung geht es mir genauso, ich habe immer mal wieder einen Kinderwunsch, möchte aber nicht dass wir uns finanziell sehr einschränken müssen. Das würde aber definitiv eintreten.

Wir sparen derzeit viel, eine Immobilie die groß genug für Kinder ist würde uns 1600-1800 Euro im Monat kosten (am Land) eine Wohnung in der Stadt in etwa gleich viel. Wir haben beide gute Ausbildungen verdienen durchschnittlich aber mit 2 Kindern müssten wir auf vieles verzichten an das wir uns gewöhnt haben. Dazu kommt noch die Kinderbetreuung die etwa 300 Euro pro Kind kostet, und aus zwei vollen Gehältern werden ein ganzes und ein halbes.

Für uns kommt zweimal vollzeit mit kleinen Kindern nicht in Frage. Aber es kann doch nicht sein dass man sich dann überall so einschränken muss, wir wohnen in österreich und mit kommt vor da geht keine Frau mit Kindern vollzeit arbeiten, zumindest kenne ich keine, trotzdem bauen fast alle ein Haus und jedes Jahr 3 Urlaube sind auch drin. Da frage ich mich schon was wir falsch machen.

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Du weißt nicht ob du mal Kinder willst, denkst aber gleichzeitig an zwei Kinder? Vielleicht sagt ihr, wenn ihr überhaupt eines bekommt, nach dem ersten Kind dass ihr gar keine mehr wollt? Ich hab mir erst Gedanken über solche Sachen gemacht als ich schwanger war 😂 jetzt haben wir 2 Kinder, ich arbeite in Teilzeit und es fehlt an nichts. Die Prioritäten verändern sich und somit auch die Ausgaben.

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Hallo,

Ich wusste schon sehr früh, wie ich mein Leben vorstelle. Arbeiten, heiraten, auf jeden Fall Kinder und auf gar keinen Fall auf dem Land in einem Haus wohnen.

Es ist so ziemlich alles eingetroffen. Jetzt bin ich 35, verheiratet, habe zwei Kinder. Wir haben eine Wohnung mit Garten in einer kleinen Stadt gekauft und Wohnung nicht weit von einer Großstadt weg.

Mein Mann ist zum Glück auch ein absoluter Stadtmensch und wollte unbedingt Kinder haben.

LG

sweti84

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Ich finde, du verkopfst Dich zu arg. und das alles vorab, bevor es überhaupt soweit ist.

sofern ihr aktuell Platz habt für Babysachen (zusätzlichen Schrank, bestenfalls natürlich zusätzliches Zimmer), brauchst Du überhaupt HEUTE über gar nichts nachdenken.

Die erste Zeit mi Baby brauchst Du optimalerweise ein zusätzliches Zimmer, aber es geht auch ein paar MOnate ohne.

Somit machst Du Dir Gedanken, wenn du schwanger bist, wo es hinsoll (Stadt Land, Haus Wohnung, Mieten, kaufen). -- Das was ihr gespart hat, wird sich verändert haben, die Preise, die Angebote, vielleicht Euer Lohn usw.... --- ihr habt DANN die dann gültigen Zahlen und könnt passend suchen...

Und wenn ihr eben mit 1,5 Gehältern nicht genug verdient, ein Darlehen abzuzahlen, weil vielleicht Dein Mann nicht so viel verdient, dann müsst ihr halt was mieten... --- ist das ein Problem? es muss doch nicht jeder was kaufen.... vor allen Dingen nicht, wenn Eure Gesamtnettosumme vom Mann nicht dafür geeignet ist ....

wir selbst haben auch erst gekauft, da waren meine Kinder schon 6+8 Jahre alt.
Warum also jetzt schon Gedanken machen, die anscheinende heute noch gar nicht reif sind?

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Ich denke du hast überlesen dass wir nächstes Jahr aus unserer Wohnung müssen, der befristete Mietvertrag läuft aus und wird nicht verlängert. Eine mietwohnungen kostet auch min. 1200 Euro in relativ guter Lage. Das sind schonmal gut 14.000 Euro mit denen wir sonst den Kredit abzahlen könnten. Wir MÜSSEN uns also in ca 9 Monaten etwas neues suchen.

Ich denke nicht dass nur das Gehalt des Mannes eine Rolle spielt wir werden in ein paar Jahren etwa gleich viel verdienen, vl arbeitet er dann ja in Teilzeit.

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Es nützt aber nicht viel, den Kredit eines Hauses abzuzahlen, wenn man nicht weiß, ob man das Haus überhaupt will.

Du zahlst einfach 1200 Euro für Wohnen. Egal wo. Und bist in einer Mietwohnung flexibel bis ihr wisst, wohin die Reise gehen soll. Dass die Immobilie dann ein paar Jahre später abgezahlt wäre, finde ich unwichtig, wenn es dafür dann die richtige ist.

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Das mit dem Häuschen würde ich rausschieben, bis ihr wisst, ob ihr Kinder wollt und wisst wo ihr arbeitet.

Dann kann es konkreter geplant werden. Würde erstmal paar Jährchen mieten.

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Hallo,

ich muss dir ehrlich sagen, dass ich mir da gar nicht so einen riesen Kopf gemacht hatte.
Als ich mit dem ersten Kind schwanger wurde, wohnten wir noch in unserer Studentwohnung in der Großstadt und haben beide gut verdient.
Wir zogen dann Mitte der Schwangerschaft zurück zu unseren Familien in die Kleinstadt.
Bis meine Tochter wenige Wochen alt war, war ich fest davon überzeugt, ich gehe zurück in meinen Job (am besten Vollzeit) und mache Karriere.
Mittlerweile bin ich seit 6,5 Jahren und mit dem dritten Kind in Elternzeit.
Finanziell hat sich alles ganz anders entwickelt als jemals erwartet.
Die Branche meines Mannes bekommt kaum spezialisierte Arbeitskräfte und so hat er mein Gehalt schon lange mehr als aufgefangen.
Ich hatte sowohl meine Gefühle als Mutter, als auch die potentiellen Verdienstmöglichkeiten meines Mannes falsch eingeschätzt.

Den Schritt zurück in die Heimat habe ich nicht bereut, vermisse die Großstadt und ihre Möglichkeiten aber schon manchmal.

Was ich heute rückblickend anders machen würde: Ich würde direkt ein Haus kaufen/bauen.
Der Immobilienmarkt hat sich hier in den vergangenen 7 Jahren deutlich zum Nachteil für Familien entwickelt. Aber das war für uns nicht abzusehen damals, bzw. waren wir für eine eigene Immobilie auch noch nicht bereit.

Ich finde es gut, sich Gedanken zu machen, halte das Leben aber nach wie vor nicht wirklich für planbar. Und "falsche" Entscheidungen müssen auch nicht auf ewig in Stein gemeißelt sein. Schon gar nicht mit 25 Jahren.

LG

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Du weisst noch nicht wie sich die finanzielle Situation in den nächsten Jahren ändert.
Das kann sich auch total positiv entwickeln.
Als ich vor 5Jahren mit meiner ersten Tochter schwanger wurde war es hier in Bayern recht schwierig. Ok, Elterngeld und Kindergeld gab es. Krippe war teuer, und als Erzieherin bekam ich wenig Gehalt.
Jetzt dagegen ist das Gehalt total gestiegen + Arbeitsmarktzulage, es gibt mehr Kindergeld, dazu noch 250€ monatlich Familiengeld vom 1 -3.Geburtstag und danach 100€ monatlich Zuschuss für den KIGA.
Also für mich wäre es billiger gewesen jetzt erst Kinder zu bekommen:-)
Vielleicht ändert es sich in Österreich ähnlich. Auch wenn alle sagen, Kinder sind teuer, ich fühle mich von Bayern sehr darin unterstützt meine Kinder zu finanzieren:-)

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Wir wissen auch noch nicht, ob wir mal Kinder wollen (wenn, dann vermutlich 2) oder nicht. Ich könnte mit beiden Varianten gut leben.

Ich wollte nie Miete zahlen, Geld war auch genügend da. Daher haben wir uns sehr schnell eine Wohnung gekauft, sobald klar war, dass uns die Stadt gefällt und wir einen sicheren, tollen Arbeitsplatz haben, den wir voraussichtlich bis zur Rente dort ausüben werden. Ich persönlich verabscheue pendeln, daher wollte ich möglichst nah bei der Arbeit wohnen und nicht unbedingt auf ein Auto angewiesen sein. Die Wohnung hat 4 Zimmer und 110 m2, war durch die selbst durchgeführte Renovierung relativ günstig in der Anschaffung und hat niedrige Betriebskosten (wichtig! Das zahlt ihr jeden Monat - das sammelt sich!). Zu zweit ist sie uns eigentlich zu groß, 2 Zimmer nutzen wir derzeit kaum. Dafür sind wir flexibel für Gäste (haben oft Übernachtungsbesuch), Hobbyraum,... Ev. Mal eine Pflegerin im Alter, was auch immer.

Wir haben das so gelöst und mit 25 eine ETW in der Stadt gekauft: Kinder sind nur eine begrenzte Zeit bei uns, Leben werden wir hier dauerhaft. Daher muss unser Heim UNSEREN Vorstellungen genügen. Wozu ein Garten, der gepflegt werden will, nur weil eventuell mal Kinder ein paar Jahre drin spielen.

Also erst mal überlegen, was wollt ihr wirklich? Ich hatte lange den Traum vom eigenen Haus, weil das halt alle wollen. Hab dann aber reflektiert, dass eine ETW mir guter öffentlicher Anbindung viel besser zu meinen Bedürfnissen passt.

Das ist halt sehr individuell. Für uns hat das so super gepasst. Die Wohnung habe übrigens ich alleine gekauft (mit familiärer Unterstützung), mein Partner zahlt eine Miete. Das passt für uns beide so ideal.

Wie wollt ihr Leben? :-)

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Ich plane auch viel. Aber mit Mitte 20 hab ich erstmal das Leben genossen. Endlich mal Geld um Urlaub zu machen und Klamotten zu kaufen ;)
Damals hätte ein Gehalt auch nicht für eine Familie gereicht. Heute mit Mitte 30 schon. Man steigt ja auch auf.
Daher: genieß einfach mal die Zeit jetzt, natürlich kannst du schon was sparen für ein Häuschen, das ist nie verkehrt.
Der Rest wird sich in den nächsten Jahren noch zeigen und umziehen kann man ja auch später noch mal, falls die penthouse Wohnung dann für die Familie doch nicht mehr passt. Wir haben auch erst die schicke 3-Zimmer-Wohnung in der Stadt gehabt und sind dann auf ein Haus umgestiegen.

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Eigentlich musst du dir noch gar nicht so viele Gedanken machen. Ihr seid noch jung, habt noch keinen konkreten Kinderwunsch. Deshalb würde ich die Wohnsituation erstmal von euren Arbeitsstellen abhängig machen. Vielleicht eine 3-Zimmer-Wohnung in der Nähe mieten? Wenn dann mal irgendwann ein Kind kommt, dann passt eins auch noch in die 3-Zimmer Wohnung und für ein Weiteres könnte man sich dann langfristig verändern. So haben wir es zum Beispiel gemacht. Wir sind wegen der Arbeit meines Mannes vor 10 Jahren in die Großstadt gezogen. Unsere Tochter kam vor 5 Jahren. Da mussten wir in der 3-Zimmer-Wohnung noch nicht umziehen. Als ihr Bruder vor 2 Jahren kam, wären wir gerne ins Eigenheim gezogen. Damals hatten wir aber noch keine Gelegenheit und mussten in eine größere Wohnung wieder zur Miete ziehen. Nächstes Jahr ziehen wir nun endlich ins Eigenheim in der Großstadt und sind endlich angekommen.