Die eigene Mutter und meine Frau

Hallo zusammen,

ich schreibe hier als Mann, was vermutlich nicht so häufig vorkommt.
Es geht darum, dass meine Frau und meine Mutter sich seit der Geburt unserer Tochter vor knapp einem Jahr nicht mehr leiden können.

Das liegt daran, weil meine Mutter (68) erst 6 Wochen nach Geburt unserer Tochter zu Besuch gekommen ist, weil es ihr leider nicht vorher wichtig genug erschien und ins Krankenhaus nicht kommen wollte wegen einer Erkältung. Was ja ok ist. Mein Vater (68) war in der Zeit beruflich unterwegs und sie war die ganze Zeit wirklich nur zu Hause oder bei den Nachbarn, aber trotz mehrfacher Nachfrage unsererseits kam immer nur ein "Mal schauen wie ich Zeit habe". Ich kenne meine Mutter lange genug um ihren Alltag mittlerweile zu kennen. Meine Frau und ich waren enttäuscht. Und solch mal mehr mal weniger schwerwiegende Dinge zogen sich durch die ganzen letzten Monate, so dass meine Frau irgendwann der Kragen platzte und sie meiner Mutter in einem Monat ruhig und anständig, aber deutlich angenervt gesagt hat, was sie in dieser einen Situation gestört hat und, dass meine Mutter nie darauf hört was man ihr sagt.

Das stimmt. Meine Mutter ist sehr schwierig, mein Verhältnis zu ihr war auch eher verhalten, weil sie immer schon ihren Kopf durchsetzen wollte und alles andere ignoriert hat, weil sie manchmal auch intrigant sein kann und keinerlei Kritik verträgt und sich noch nie entschuldigt hat. Ich kenne sie seit 41 Jahren so. Positiv emotional ist sie dagegen sehr zurückhaltend und lächelt nicht mal auf Fotos. Trotzdem ist sie meine Mutter und hat damals viel für uns getan im Sinne von zur Schule bringen, bei Erkrankungen alles mögliche besorgen und solche Dinge.

Sie KANN halt einfach keine Emotionen zeigen glaube ich und ich stehe natürlich hinter meiner Frau, aber meine Mutter hat halt noch den Mutter-Bonus, weil sie halt nicht böse ist trotz ihrer Fehler und uns helfen würde, wenn wir die Hilfe bräuchten. was nicht sein wird von Seiten meiner Frau, da sie selbst dann Tendenzen hat alles so zu machen wie sie es will und z.B. ignorieren würde, wenn wir gewisse Anweisungen hinterlassen. Ich denke mir es bringt die Kinder ja nicht um, finde es aber auch nicht gut, weiß aber seit Jahrzehnten reden bringt nichts bei ihr.

Meine Frau ist komplett anders aufgewachsen und muss auch sagen, dass bei ihren Eltern alles irgendwie herzlicher ist.
Ich habe meiner Frau daher gesagt sie soll ihr einen kleinen Brief schreiben, dass du keinen Streit provozieren wolltest, sondern dir einfach Luft machen wolltest in Form von Kritik, die manchmal raus muss und hat dann auch geschrieben, dass das nach der Geburt sich langsam aufgebaut hat.

Ende vom Lied: sie ist stocksauer auf meine Frau und will sie nicht mehr sehen und ist auf mich auch sauer und, dass sie jetzt erst einmal ihre Enkelin nicht mehr sieht, nimmt sie auch in Kauf, was für meine Frau nur wieder die Bestätigung ist, dass sie nie wirklich an unserer Tochter interessiert war. Ich relativiere diesen Punkt, weil meine Eltern beide nie die überschwänglichen Typen waren. Und ich weiß jetzt nicht wie es weitergehen soll. Vor der Geburt unserer Tochter war das Verhältnis ok, da waren wir nur einmal sauer auf meine Mutter, weil sie beim Umzug nicht gut fand wie meine Frau die Zimmer eingerichtet hat und das Wohnzimmer umsortiert hat...

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Wer nicht will, der hat schon. Ihr könnt sie nicht zwingen, Interesse zu haben an euch oder eurem Kind. Wenn du deine Eltern sehen möchtest, fährst du hin - mit oder ohne Kind. Alles andere ergibt sich mit der Zeit. VG

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Du beschreibst doch Deine Frau ähnlich wie Deine Mutter ist. Beharrend auf der eigenen Meinung und fertig. Deine Frau wird den gewünschten Brief nicht schreiben und Deine Mutter würde ihn wohl kaum akzeptieren.
Geh ab und an alleine zu Deiner Mutter, um den Kontakt nicht ganz abzubrechen, was sehr unschön wäre und warte einfach ab. Das Kind ist ja noch klein. Es ist schwierig, als Schwiegermutter alles recht zu machen, das liest man hier fast täglich. Entweder man kümmert sich zuviel oder zuwenig und - oh Wunder - meist eskaliert es, wenn ein Kind kommt, oft werden sie rigoros als Druckmittel eingesetzt, furchtbar. Ging mir ja selber auch so - ich habe meinen Sohn seit 4 1/2 Jahren nicht mehr gesehen; mein Enkel weiß nicht mal, dass es mich gibt :-( Vor dem Kind war 13 Jahre kein Konflikt in Sicht. Wenn möglich, erspar das Deiner Mutter.
Hinter der Ehefrau zu stehen, ist wirklich in Ordnung, deswegen aber den Kontakt zur Herkunftsfamilie plötzlich "auf Befehl" abzubrechen, ist einfach nur schlimm, wenn Dir nicht gerade Furchtbares angetan wurde. Ich hoffe, es beruhigt sich bei euch wieder.
LG Moni

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Entschuldige, aber meine Frau ist definitiv nicht wie meine Mutter, sonst wären wir längst geschieden. Der Kontaktabbruch kommt auch nicht von ihr sondern von meiner Mutter aus, weil der Brief schon abgegeben und von meiner Mutter als Affront abgetan wurde. Damit habe ich gerechnet, trotzdem sind gewisse Dinge im Laufe der Monate vorgefallen, die definitiv nicht ok waren. Herkunftsfamilie hin oder her.

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"weil der Brief schon abgegeben und von meiner Mutter als Affront abgetan wurde. Damit habe ich gerechnet"

warum hast du dann deiner frau überhaupt geraten, den brief zu schreiben, wenn dir klar war, dass es dadurch nur eskalieren würde?

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dein frau hat völlig unnötig ein fass aufgemacht ...

... und sollte jetzt zusehen, wie sie den familienfrieden wieder herstellt ... zumindest den status, dass man normal miteinander umgehen kann und sich zu diversen anlässen (gerne) sieht.

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Ich habe ja gar nicht angeführt was alles vorgefallen ist, sondern das ist im Prinzip angefangen hat mit dem Desinteresse nach der Geburt. Meine Mutter hat halt trotz allem den Anspruch sich in alles einmischen zu dürfen, aber ansonsten sich nicht groß zu interessieren. Und als meiner Frau so ein bisschen der Kragen geplatzt ist und ihr gesagt hat dass die aktuelle Aktion nicht gut war, dann ging es darum, dass wir eingeladen worden sind sind und wir aber nach einer halben Stunde gesagt bekommen haben sie hätte jetzt zu tun und wir müssen wieder gehen.

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ja, und ... du kennst doch deine mutter und dieses verhalten ist nichts neues für dich.
sie wird sich nicht mehr ändern. nur ihr könnt lernen, damit umzugehen.
es war völlig unnötig, dass deiner frau der kragen geplatzt ist.
wenn es gar nicht mehr geht, dann müsst ihr eben den kontakt auf ein minimum reduzieren oder den kontakt mit allen konsequenzen abbrechen.
kann es sein, dass du das eh schon ganz geschickt eingefädelt hast, indem du deine frau angestiftet hat, den brief zu schreiben?

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Ich denke, dass es eine schwierige Situation ist. Klar kennst du deine Mutter und kannst nach all den Jahren damit umgehen. Deine Frau vielleicht nicht.

Ich muss ehrlicherweise mich auf die Seite deiner Frau stellen. Ich glaube ich wäre genauso sauer. Wer kein Interesse am Kind zeigt und es erst nach 6 Wochen nötig hält, sein Enkelkind mal zu sehen, der hat auch nicht das Recht sich in Sachen einzumischen die sie definitiv nichts angehe.

Und das fängt beim Umzug schon an. Wer gibt ihr das Recht Stress zu machen nur weil ihr was nicht gefällt. Ich meine ihr wohnt da. Und nicht sie. Klar kommt es immer auf die Art und Weise an... mal lieb einen Tipp oder eine Idee äußern ist was anderes als daran rumzunörgeln. Ich kann schon verstehen, dass sie da sauer ist.


Die Idee mit dem Brief finde ich grundsätzlich gut. Einfach um mal klar zum Ausdruck zu bringen was gerade eigentlich das Problem ist. Das deine Mutter jetzt so reagiert ist natürlich schade und war sicherlich anders gedacht.

Ich kann euch nur raten sie erstmal bocken zu lassen. Wer Interesse hat und will wird sich schon melden.

Gerade in Verbindung mit den Kindern müssen klare Regeln und Grenzen herrschen. Da kann deine Mutter sich nicht einfach über die Ansagen deiner Frau drüber hinwegsetzen. Fakt ist ihr seid die Eltern und ihr entscheidet wie es läuft. Sie ist "nur" die Oma. Und wenn sich jemand so über mich hinwegsetzen würde, dem würde ich mein Kind auch nicht mehr anvertrauen

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Gut geschrieben. Sehe ich auch so. Wobei ein Brief m.M.n. auch sehr häufig alles schlimmer machen kann.

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Es ist halt mittlerweile so schlimm, dass meine Mutter unsere Tochter nicht mal mehr ungefragt auf den Arm nehmen darf. Meine Frau ist dann direkt auf 180, weil sie es einfach nicht mehr erträgt durch die ganze Vorgeschichte und deshalb dachte ich halt auch, dass der Brief auf Dauer vielleicht dafür sorgt, dass es einmal knallt und dann auch wieder gut ist wenn man über gewisse Dinge dann doch mal sprechen muss in Ruhe. Und auch wenn wir Probleme mit meiner Mutter haben finde ich es nicht schlimm, wenn sie sagt ich bin die Oma und möchte meine Enkelin dann auf den Arm nehmen wenn ich gerade möchte. Wo wir dann wieder bei der Sache mit dem Interesse wären.

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Ich denke.... dass dieser Beitrag mir sehr bekannt vorkommt. Ist eiegentlich identisch zum Beitrag von von Lottchen90 vom 31.08.

Brief ist wohl nach hinten losgegangen, wie? Tut mir Leid! Obwohl es ja eigentlich vorauszusehen war.
Ich würde das Ganze jetzt erstmal ruhen lassen.

Water under the bridge... wie man so schön sagt.

Insgesamt verstehe ich den Frust um das fehlende Interesse der Tochter gegenüber, aber wie schon erwähnt wurde: Zwingen kann man niemanden!

Alles Gute,

dragonflies #blume

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Hallo.

Wenn du weißt, dass sie so gefühlskalt ist oder zurück haltend, warum erwartet ihr dann, dass sie sich für ihr Enkelkind interessiert?
Ich bin wie du mit so einer Mutter aufgewachsen und interessiere mich null für Kinder von anderen. Außer für das Kind meiner besten Freundin, Liebe auf den ersten Blick, aber bei anderen Freunden waren die Kinder halt... da.
Warum versucht ihr deiner Mutter das Großmuttersein aufzuzwingen?
Vielleicht solltest du mal alleine das Gespräch mit ihr suchen und sie fragen, wie sie sich mit dieser Rolle fühlt, ohne Schuldzuweisungen oder Vorwürfen.
Man hört ja auch immer wieder von Frauen, dass sie es furchtbar finden Oma genannt zu werden oder in diese Rolle geführt werden. Wenn sie keinen Kontakt zum Kind sucht, würde ich es auch micht erzwingen wollen. Im Endeffekt geht es doch darum, dass die Eltern ihr Kind lieben. Vielleicht wird deine Mutter mehr aus sich herauskommen, wenn da ein 4-jähriger Wirbelwind im Haus herumtollt.

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Ich würde mal sagen der Karren ist festgefahren.
Du kennst deine Mutter so wie sie ist und nimmst sie in gewisser Weise in Schutz.
So nach dem Motto sie ist halt so.

Deiner Frau vermittelst du, dass du auf ihrer Seite bist. Hast du denn schon mal Tacheles mit deiner Mutter geredet?
Ihr seid Erwachsene, da muss Mutti nicht das Wohnzimmer umdekorieren. Spätestens da hätte ich meine Mutter angehalten die Füße still zu halten,denn das geht gar nicht.

Euer Verhältnis zu deinen Eltern war schon vor der Geburt kühl. Aber dann erst nach sechs Wochen den Enkel trotz mehrmaliger Einladung zu besuchen halte ich für extrem krass. Noch eindeutiger kann man Desinteresse kaum zeigen.

Dann der empfohlene Brief, indem sich deine Frau erklären soll, dass sie ihrem Ärger Luft machen musste. Das klingt doch fast wie eine fingierte Entschuldigung.
Meinst du nicht, dass du selbst mal aktiv werden musst und nicht deine Frau?

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"Aber dann erst nach sechs Wochen den Enkel trotz mehrmaliger Einladung zu besuchen halte ich für extrem krass. Noch eindeutiger kann man Desinteresse kaum zeigen."

Findest du? Was ist einem Neugeborenen so spannend? Ich finde das völlig in Ordnung. Dem Kind isses Wurscht und sie hat ja nicht 6 Monate gebraucht.

Wenn mein Kind mal eine Frau mit derartigen Vorstellungen hat, dann habe ich wohl mal ein Problem. Ich finde nämlich nicht, dass das Desinteresse ist.

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Tut mir leid, aber ich habe dazu andere Ansichten. Wenn ich irgendwann mal Oma werde bin ich natürlich gespannt auf mein Enkelkind und möchte es sehen. Und wenn die Mutter mehrmals eingeladen wurde, kann sie davon ausgehen, dass ihr Besuch erwünscht ist. Dann nicht zu kommen finde ich schon enttäuschend.

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Das Verhalten Deiner Mutter geht in keiner Hinsicht.
Wir haben hier eine ähnliche Konstellation die das Potenzial hat so zu eskalieren wie bei Euch. Sofern du es noch nicht getan hast ist es denke ich höchste Zeit dass du Flagge bezieht, Deiner Mutter ebenfalls Mal deutlich zuredest dass sie sich daneben benommen hat und eine Erwartung formuliert.
Wie die aussehen könnte da hast du nicht genug dazu geschrieben. zB eine Entschuldigung und dass du bestimmte Dinge (umräumen, Kontaktabbruch bei berechtigter Kritik) für unangebracht hältst und dass es halt Konsequenzen haben wird wenn das so weitergeht.
Dann hat sie die Wahl was ihr wichtig ist. In Zweifel reduziert sich euer Kontakt halt auf Pflichttermine wir Runde Geburtstage etc. Wenn sie das will...
Wichtig ist dass du Ruhe in deinen Teil der Familie bringst.

Zur Dame die der Meinung ist Deine Frau würde sich anstellen. "Ich wünsch Dir zwei Schwiegers von dieser Sorte"

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Sehr gut geschrieben

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Hallo,

am wichtigsten ist es, dass Ihr als ersten Schritt akzeptiert, dass deine Mutter/Eltern einfach so sind wie sie sind.

Sie sind eben kühl und zeigen keine/wenig Emotionen.
Gerne handeln solche Menschen auch "aus Prinzip" und wenn es nicht nach ihrem Kopf geht, sind sie ewig beleidigt und stur, bauschen es auch gerne noch auf.

Sowas ist schade, aber so ist es eben.
Ich kenne es aus meiner Familie genauso, als wir damals Nachwuchs erwarteten, waren die Reaktionen relativ kühl. Mit mir war zeitgleich eine Kollegin schwanger, deren Eltern waren richtig herzlich und voller Vorfreude auf das Baby.

Genauso bei unserer Hochzeit, emotionslos, kalt, ohne Regung.
Woanders sah man die Braut mit der Mutter in den Armen liegend, lachend und strahlend.

Geburtstagsfeiern mit den Kindern? Meine Eltern haben keinen Bock auf das Ganze.
Einmal kam die Aussage, dass man am besten sowas zu Mc Donalds verlagert, die Kinder alle schnell abfüttern und man hat nach 2 Stunden seine Ruhe.
Sie kommen eventuell mal einen Tag davor oder danach, Geschenk dabei, Kaffee, Kuchen, fertig.
Und verstehen nicht, warum wir uns "das ganze Theater" da antun.

Und bei unserem Haus wurde damals auch rumgenölt, warum wir eine offene Küche machen. Dabei haben sie weder geholfen noch und finanziell was beigesteuert. Aber nölen konnten sie. Damals haben wir dann auch gegengehalten und ihnen klargemacht, dass da nichts, aber auch gar nichts, geändert wird, denn WIR wohnen hier und bezahlen alles und nicht sie.


Genauso auch, wenn andere Leute in ihrem Umfeld feiern.
Sie gehen schon hin, aber eher um hinterher zu lästern.
Die Tochter einer Bekannten von ihr hat auch gebaut und meine Eltern haben sich einen kompletten Abend lang darüber ausgelassen, dass es die falschen Fliesen sind, der Kaminofen ist scheiße und niemals würden sie solche Möbel wollen und so weiter. #augen


Inzwischen geben wir auf das alles nichts mehr.

Zum einen wissen wir, dass wir von ihnen keine überschwänglichen Reaktionen und Freude erwarten dürfen. Sie sind wie sie sind.
Das ist der wichtigste Punkt.

Natürlich können sie gerne kommen, die Kinder auch sehen, ABER wir laufen beiden nicht mehr hinterher.
Die haben uns auch in der Vergangenheit einige Male böse "auflaufen" lassen, einfach aus Bockigkeit, aus Prinzip und weil sie ihren Willen nicht bekamen,
Weil ich keine Tochter bin, die sich den Mund verbieten lässt, die das macht was die Eltern wollen, sondern die ihr eigenes Leben auch selber entscheidet.
(Und nein, es gibt keinen kulturellen Hintergrund).

Einmal wussten sie, dass wir zu ihnen kommen wollen, wir sind über 200km gefahren.
Als wir ankamen wurde aus irgendeiner Prinzipienreiterei nicht geöffnet, sie waren nicht da. Sie sind weggefahren, waren auch nicht erreichbar.

Das alles führte dazu, dass wir den beiden auch immer weniger "den Hof" machten.

Soll heißen, Besuche gibt es vl 1-2x im Jahr und für diese paar Stunden klemmen wir dann halt mal den Po zusammen.
Telefonate kann man sich auch an einer Hand abzählen, denn meistens rufen wir an. Von den beiden kommt nichts groß. Auch da halten wir Smalltalk.
Wenn meine Mutter anfing, uns von wildfremden Leuten zu erzählen, was die alles falsch machen, dass deren Tochter sich scheiden lässt oder dass das Haus nicht schön eingerichtet ist, dann komme ich meistens mit einem ganz anderen Thema entgegen.

Das mit dem Brief war ein Versuch und ich verstehe auch Deine Frau.
Sie hat garantiert auch ihre Ecken und Kanten, aber das mitunter schroffe und auch gleichgültige, lieblose Verhalten Deiner Mutter wird ihr trotzdem ziemlich zu schaffen gemacht haben. Zumal man nach einer Geburt sowieso noch etwas hormongebeutelt ist und da weitaus empfindlicher reagiert.

Deine Mutter hat nun durch den Brief ein gefundenes Fressen, um auf die sowieso schon "ungeliebte Schwiegertochter" noch mehr zu grollen.

Ich kann nur raten, lass sie bocken.

Macht Ihr es anders, sei Du ein herzlicher Mensch, unternehmt viel Schönes mit Eurem Baby.
Zu Anlässen oder Feiertagen würde ich vielleicht ein Kärtchen schicken von Euch
dreien, ein paar nette Grüße, fertig.
Nicht zu viel, es soll nicht anbiedernd sein.
Aber dann kann man Euch nichts vorwerfen.

Und abschließend: sie ist deine Mutter, aber sie ist nicht Gott.
Sie hat viel für Dich als Kind getan, aber solche Dinge sollten selbstverständlich sein und nicht später beim erwachsenen Kind als Druckmittel benutzt werden.
Ich liebe meine Kinder, habe ihnen als Babys den Popo abgeputzt und nachts das Fläschchen oder den Schnulli gegeben. Sie bekommen von mir Kleidung, Schützenhilfe bei der Schule, ich bin Mama-Taxi, kümmere mich um viele Kalamitäten, räume oft Saustall weg, kaufe den Kindern Kleidung, gehe mit ihnen zum Arzt oder Zahnarzt und erfülle auch mal einen kleinen Wunsch außer der Reihe, höre mir ihre Sorgen und Nöte an, lese mit ihnen ein Buch, spiele Playmobil, schaue einen Film oder esse mit den beiden ein Eis.

ABER: das ist für ich einfach die Grundlage, wenn ich mich für ein Kind entscheide.
Das und vieles mehr sind einfach die Aufgaben von Eltern.

Aber es gibt mir nicht das Recht, dass ich mich später in das Leben meiner Kinder einmische oder es ihnen zum Vorwurf mache und Dankbarkeit und Demut erwarte. Die werden evtl auch mal selber Kinder haben und dann geht der Zirkus bei ihnen von vorne los.


Liebe Grüße und gute Nerven

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Bin absolut deiner Meinung!!!