Angst abhängig zu sein

Ich und mein Freund sind schon einige Jahre zusammen, wir werden wohl in den nächsten zwei Jahren heiraten und sind wirklich glücklich miteinander...

Wären da nicht meine ständigen Sorgen und Grübelein... Vor allem was das Thema Kinder angeht. Ich habe mit Mitte 20 noch genug Zeit mir darüber Gedanken zu machen, es beschäftigt mich allerdings jetzt schon. Ich weiß dass mein Freund gerne Kinder hätte, ich bin mir noch nicht sicher...

Es sind vorallem zwei Dinge die mich daran zweifeln lassen jemals Kinder haben zu wollen. Zum einen sind es die finanziellen Sorgen, obwohl wir zusammen ein für unser Alter gutes Einkommen haben bin ich mir sicher dass wir uns mit einem Kind nichts schönes mehr leisten können. Zum anderen die Angst abhängig von meinem Freund zu sein und im schlimmsten Fall eine Trennung weil ich nicht so bin wie er sich seine Frau vorstellt und wir wegen dem Kind keine Zeit mehr füreinander haben.

Diese Dinge beschäftigen mich nicht durchgehend aber doch sehr oft. Ich hätte diese Punkt gerne geklärt bevor wir den Bund der Ehe eingehen, denke jedoch dass ich hier alleine nicht weiter komme.

Hatte hier jemand ähnliche Bedenken? Könnte hier eine Therapie helfen?

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Hallo,

für mich liest es sich so , als sei das Finanzielle der Knackpunkt, weil du weiter unten schreibst, deinem Freund sei es wichtig 'sein' Geld zu haben und ihm auch wichtig, dass du gut verdienst. Das würde ich tatsächlich mit ihm klären und ausdiskutieren, bevor so weitreichende Entscheidungen wie Hochzeit oder Kinderkriegen umgesetzt werden.
Natürlich braucht ihr nicht zwingend ein eigenes Konto, aber wenn ihr eine Familie seid, dann solltet ihr euch darüber einig sein, dass euer Einkommen auch Familieneinkommen ist.
An deiner Stelle würde ich das mit ihm so lange ausdiskutieren, bis ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommt und das dann auch klar so festhalten. Die Haltung deines Freundes zu Familienfinanzen würde mich auch beunruhigen und von der Familienplanung abhalten. Aber vielleicht muss er darüber einfach noch etwas mehr reflektieren und hat sich noch nicht wirklich eingehend Gedanken gemacht.
Über Geld streiten und aufrechnen ist immer blöd, darum schafft potenzielle Konfliktpotenziale am besten schon im Vorfeld aus dem Weg.

Alles Gute, c

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Ich meinte: Natürlich braucht ihr nicht zwingend ein gemeinsames Konto 😉

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Wir haben auch kein gemeinsames Konto...aber teilen uns das Geld 😂😂

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Hast du denn selbst das Gefühl eine Therapie zu brauchen? Ängste hat ja jeder mal und auch Angst vor Abhängigkeit kommen immer mal wieder vor - das ist ganz normal. Wenn es dich allerdings nur noch fertig macht, dann musst du dir Hilfe suchen.
Ich finde aber auch - bevor ihr heiratet - solltest entweder du dir im Klaren darüber sein, ob du Kinder willst oder dein Partner muss damit einverstanden sein, dass es eventuell keine Kinder geben wird...einen Kompromiss bei Kindern gibt es nun mal einfach nicht!
Eine 100prozentige Sicherheit gibt es übrigens NIE.

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Nein, ich hatte keinerlei Bedenken. Wir hatten beide Dinge im Kopf, die wir erst erledigt haben wollten bevor wir Kinder bekommen, aber nichts davon hat mich oder meinen Mann belastet.

So haben wir erst Ausbildung und Studium zu Ende gebracht, und sind dann in eine Eigentumswohnung (später in ein Haus) in dem Ort gezogen, wo wir bleiben wollten.
Mein Gehalt haben wir ein Jahr zur Seite gepackt, um zu sehen wie es in finanziell mit nur einem Gehalt geht, denn wir wollten beide, dass ich in den ersten Jahre bei den Kindern bleibe. Das klappte alles prima, und so bekamen wir 3 Kinder.

Du bist doch von keinem Mann abhängig, weil du Kinder bekommst. Kinder halten dich doch nicht davon ab zu arbeiten und im Job voran zu kommen.

Gedanken, ob man als Eltern gut ist, ob man mit allem klar kommt, wie es mit Kind und Beruf klappt, uvm macht man sich sicher immer vorher. Das finde ich auch besser als völlig gedankenlos daran zu gehen. Man kann aber ja nicht alles planen und muss das meiste auf sich zukommen lassen.

Das Leben wird mit Kindern anders, aber nicht weniger toll - im Gegenteil. Ich würde sogar sagen, wir sind noch enger zusammen gewachsen.

Eine Trennung kann natürlich immer passieren. Man darf sich als Paar nicht verlieren, das ist wichtig. Und man muss sich klar sein, das es mal anstrengende Zeiten gibt. Uns war von Beginn an wichtig: ab 20 Uhr sind wir Paar, und nicht mehr nur Mutter und Vater.

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Ein Kind hält dich doch nicht generell vom Arbeiten ab? #gruebel

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Natürlich nicht grundsätzlich.

Aber während der Elternzeit habe ich ja weniger Einkommen als wenn ich normal arbeite... Ich kann auch mit einem kleinen Baby nicht sofort nach der Geburt wieder arbeiten gehen. Während das Baby so klein ist ist man meiner Ansicht nach komplett abhängig...

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Das stimmt doch nicht! Du bist weiter bei deinem Arbeitgeber angestellt, kommst also nach der Elternzeit zurück.

Ja, du bekommst weniger Geld, aber im besten Fall hat man doch schon lange vorher gemeinsame Kasse. Bei uns gibt es „mein Geld, dein Geld“ gar nicht.

Abhängig bist du ohne Schulabschluss, ohne Job und wenn du nie wieder arbeiten möchtest.

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Elterngeld + Kindergeld
Fehlt da soviel?

Dein Freund übernimmt einen größeren Anteil an dem Lebenshaltungskosten

Rente wird Elternzeit angerechnet

Kinderkrippe nach 1 Jahr
Versucht die Arbeitszeiten so zu legen das 1 bringt und 1 abholt. Evtl können die Großeltern Puffern, dass die Tage nicht so lange werden
Um den Haushalt kümmert sich eine Putzfee

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Hallo

Also ich kann dir sagen trotz Kind kann man sich was schönes leisten.
Ein Baby braucht ja net viel , wenn du stillst und es klappt sparst du ja schon da die Flaschen Nahrung . Und wenn die beikost Zeit anfängt isst es ja früh vom Tisch mit.

Ich habe 3 Kinder , mein jüngstes ist 2 , mein Partner arbeitet Vollzeit zahlt davon sein Auto , Miete und Verträge hat auch Nebenjob...leben tun wir von meiner Rente, 450€ Job und Kindergeld und UVG...
Es geht alles , und wir leisten auch das ein und andere .

Zeit für euch wäre auch möglich, Vill kann ja die Oma aufpassen damlt man mal ins Kino gehen kann oder einfach mal schick essen.
Das Gefühl wenn man Kinder hat, dass das Leben vorbei ist , ist Schwachsinn .
Sprich mit deinem Freund wie er sich die Zukunft vorstellt, was seine Wünsche sind und was sind deine? Vill kann er die kompletten Elternzeit zuhause bleiben und du gehst nach dem Mutterschutz wieder arbeiten? Ich bin seid der 12 lebenswoche wieder im Job.

Eine Trennung gibts überall , aber wenn man schon so darüber denkt würde ich die Ehe lassen .

Würde dir aber raten wegen den Ängsten mal einen Therapeuten anzufragen

Herzliche Grüße und alles gute

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Ich find es wirklich positiv dass du dir da Gedanken machst und nicht durch die rosarote Brille schaust und am Ende den harten Boden der Tatsachen kennen lernst 😄

Das Leben ist nicht vorbei nur weil man ein Kind hat. Das kann ich dir versprechen. Aber so easy wie es oft geschildert wird läuft es eher selten.
Was das berufliche angeht, wird oft sehr schön gemalt.

Diese Mütter die Vollzeit arbeiten, ne fette Karriere machen, Geld ohne Ende verdienen, zudem aber ihr Kind selbst betreuen und niemals fremd bereuen lassen und einen Haushalt wie geleckt haben und selbstverständlich jeden Abend frische bio Kost auf den Tisch bringen, ja diese Mütter gibt es nur bei urbia !!
Soviel sollte Dir klar sein.

Man muss sich meiner Meinung nach sehr gut überlegen ob es einem wichtig ist Karriere zu machen oder viel Zeit mit seinem Kind zu verbringen. Beides gleichzeitig ist gerade in den ersten Jahren nur selten möglich.

Denn entgegen der vielen Behauptungen hier bei urbia kann man nicht 24/7 Sein Kind betreuen UND der Star im Büro sein. Man kann bekanntlich nur an einem Ort sein. Selbst Home Office ist oftmals leichter gesagt als getan weil man beides eben oft auch nur halb macht.

Das bedeutet aber nicht das man nie wieder arbeiten gehen kann 😄
Es ist schon so, dass viele Arbeitgeber keine Luftsprünge machen wenn sich eine Mutter mit -bitte Anzahl Kinder einfügen - bewirbt und dann natürlich nur von 8-12 arbeiten kann. Solche Jobs gibt es zwar aber den wollen sie halt alle 😄
Man muss sich sehr gut überlegen was man will und was nicht.

Das ganze ist nach dem Kleinkindalter auch nicht erledigt. Dann kommt Schule, Hausaufgaben, Klassenarbeiten , Hobbies, Auftritte, etc und wenn ein Kind nicht gerade in einer Ganztagsschule sitzt oder im Hort dann ist man auch nicht sonderlich flexibel was die Arbeitszeiten am Nachmittag angehen.

Von spontan krank werdenden Kindern haben wir da noch nicht gesprochen ☝🏼

Wer sich nicht umstellen möchte, sollte sich das Kinder kriegen gut überlegen.

Denn „nach einem Jahr elternzeit kommt’s in die Krippe und dann gehts wieder los!“ klingt immer einfach, das ist es aber nicht. Damit ist es eben nicht getan. Und alle die ehrlich zu sich selber sind wissen das auch...

Es ist ein Hamsterrad. Jeden. Tag.

Einer muss zurück stecken. Entweder ein Elternteil in Sachen Karriere oder eben die Kinder indem sie wenig Zeit mit ihren Eltern haben, wenig Familienleben und/oder keine Freizeit Aktivitäten die von schulischen angeboten abweichen.

Oft hilft auch ein soziales Netz aus Omas und co welches Betreuung und hol und bring Dienste zu Vereinen, Hobbies, Freunden und co mitabdeckt. Aber das muss man halt auch erstmal haben. Und sich blind darauf verlassen können.

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Wir sind auch Österreicher. Also wenn du das Gehaltsabhänge Karenzgeld beziehst und schon nach 6 Monaten geringfügig Arbeiten gehst kommst du mit dem Familienbonus und Kinderbeihilfe fast auf den gleichen Betrag.

Ich würde 1600€ karenzgeld bekommen. Mein Mann verdient 2500€. Sein Gehalt kann komplett alles decken Kredit unsere Versicherungen Essen...

Somit wird mein Lohn weiterhin gespart. Wenn unser Kind 6 Monate Alt ist gehe ich geringfügig wieder Arbeiten 1x die Woche. Meine Eltern schauen ein paar Stunden und mein Mann holt das Kind dann ab und ich komme um 20 Uhr Heim. Sind dann wieder 400€+ Urlaubs und Weihnachtsgeld.

Familienbonus sind auch 2400€ pro Jahr und 174 € Familienbeihilfe.

Also wenn ihr Studiert habt müsste bei euch noch mehr liegen bleiben. Verstehe deine Sorgen also absolut nicht.

Wenn man ein Kind hat, das man dann weniger Verdient ist auch klar. Keine Ahnung welche Vorstellungen dein Freund hat.
Vorallem wegen dem Geld. Ihr seid dann eine Familie und da geht es gar nicht, dass Geld nur für sich zu behalten.
Er sollte dann zumindest mehr zahlen als jetzt. Wärt ihr getrennt müsste er dir auch Alimente zahlen. So sieht es sogar mein Mann.

Und Pension kriegst du auch mal später weniger wenn du ein paar Jahre Teilzeit arbeitest. Also das wäre ziemlich Mies von ihm wegen dem Geld.


Und zwecks Unabhängigkeit. Ich hab einige Sparkonten mit ca insgesamt 30 000€. Also man kann sehr wohl Vorsorgen vor dem Kind um nicht abhängig zu sein.

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Hallo Mimia

Deine Gedanken sind völlig normal und in Ordnung für eine junge Frau, für die es neben Familie noch andere Ziele im Leben gibt.

Über die generellen Lebensziele sollte man mE vor der Heirat schon sprechen - also ob beide Kinder wollen oder nicht. Aber was spricht denn dagegen, mit dem Kinderkriegen noch etwas zu warten? Oft klären sich die eigenen Zweifel/Fragen mit dem Älterwerden: zB rückt die Karriere in den Hintergrund - oder eben auch nicht.
Auch kannst du in der Zwischenzeit deine Karriere vorantreiben und deine Stellung festigen. Und plötzlich finden sich auch in Berufen, wo es eigentlich keine Teilzeit gibt, Lösungen.

Und es gilt eine Lösung zu finden, die für Euch als Paar passt. Durch Urbia hat man das Gefühl, jede Mutter würde mindestens 2 Jahre nach Geburt zuhause bleiben. Es gibt aber etliche Länder, wo das nicht so ist und es für Mutter und Kind (und natürlich Vater) so auch stimmt. In der CH zB hat man 14 Wochen Mutterschaftsurlaub - thats it.

Die Länge der Elternzeit sollte zwischen beiden Partnern abgesprochen sein. Und wenn der Mann möchte, dass die Frau 1, 2, 3 Jahre zuhause bleibt und die Frau das auch so will, dann muss bitteschön der finanzielle Ausgleich geschaffen werden - egal ob gemeinsame Konten oder nicht. Deine Sorge, so in finanzielle Abhängigkeit zu geraten ist mehr als berechtigt, wenn man all die Threads derer liest, die plötzlich alleine dastehen.

Auch mit Kind kann man als Paar eine gute Zeit haben und sich was leisten - müssen ja nicht jährlich die Malediven sein! Aber auch hier: geniesst erstmal euer Leben, macht das zusammen, worauf ihr Lust habt - dann habt ihr auch nicht das Gefühl, was versäumt zu haben.

Gebt euch Zeit - eine Therapie brauchts meines Erachtens nicht.