Leiblicher Vater meldet sich nach 30 Jahren

Hallo,

Ich muss zugeben dass ich mit meiner momentanen Situation ziemlich überfordert bin.

Das ganz fing so an dass letzte Woche ein Brief für mich an meiner Arbeitsstelle persönlich abgegeben wurde.

Als ich den Brief dann öffnete war ich schockiert. Der Brief ist von meinem leiblichen Vater...

Nur hatte ich keine Ahnung dass mein "Papa" nicht mein leiblicher Vater ist, er hingegen wusste dass ich nicht seine leibliche Tochter bin. Ich habe dann mal vorsichtig bei ihr nachfragt und sie meinte dass sie mir dass nicht jetzt erklären will (?!).

So und ich habe jetzt keine Ahnung was ich machen soll!
Soll ich mich mit meinem leiblicher Vater treffen?
Ich weiß ja über nicht was er für ein Mensch ist.
Und wie würdet ihr mir raten jetzt mit meinen Eltern umzugehen?
Ich meine das tot zu schweigen ist sicher nicht der richtige Weg.
Und warum wollte sie es mir nicht gleich erklären?!

Vielleicht hat ja jemand eine Ähnlichkeit Erfahrung gemacht und kann mir ein wenig helfen.

Lg
Und Danke schon mal im voraus

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Also ich muss doch wirklich schlucken ...
Sie WOLLEN Dir das nicht erklären?? Bitte?
Du bist 30!!

Oftmals ist es sicherlich dienlich Ruhe zu bewahren, keine Welle zu machen, nicht auszuflippen.

Aber wenn ich nach 30 Jahren von einem praktisch fremden Menschen erfahre dass ich mein Leben lang bezüglich meiner Wurzeln belogen und betrogen wurde, würde ich nicht eine Minute Geduld aufbringen und SOFORT wissen wollen was Sache ist.

Ob meine Eltern das gerade wollen oder nicht, würde für mich da gerade weniger eine Rolle spielen.

Respekt dass du so „ruhig“ bist ?!

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Ich würde einen Termin zur Aussprache ausmachen.
So hat deine Mutter z.B. Zeit sich 2 Wochen darauf vorzubereiten. Oder es in Briefform niederzuschreiben.

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Deine Situation ist jetzt bestimmt nicht leicht, ich kann es nachfühlen.
Aber versuche erstmal alles sacken zu lassen und dann in Ruhe mit deiner Mama zureden.
Bedenke, für sie war es bestimmt auch erstmal ein Schock. Und es ist jetzt für alle Beteiligten eine neue Situation. Die Gründe, die dazu geführt haben es dir zu verschweigen, werden da sein und es ist deiner Mama bestimmt nicht leicht gefallen so eine Entscheidung zu treffen.

Ich hoffe du kannst jetzt erstmal Halt in deiner Umgebung finden.
Überstürze nichts.

Alles Liebe dir!

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Wenn du ihn nicht triffst, wirst du dich immer fragen wer er ist.
Vielleicht nimmst du zum Treffen erstmal jemanden mit? Einen guten seelischen Beistand kann man in so einer Situation gut gebrauchen.

Für deine Mutter ist es vielleicht auch erstmal ein Schock. Obwohl ich selbst nicht verstehen kann warum sie sich so lange hinter dem Berg gehalten hat.
Aber man weiß ja nicht was damals passiert ist und welche Beweggründe sie hatte.
Habt ihr denn ein gutes Verhältnis zueinander?

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Ja, ich habe eigentlich zu beiden ein sehr gutes Verhältnis. Deshalb versteh ich noch weniger das sie es so lange geheim gehalten hat und es jetzt nicht erklären wollte.

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Ihr ist aber bewusst, dass du bei einem Treffen die Wahrheit bzw. die Sichtweise deines Vaters erfährst?

Ich würde ihr nochmal die Gelegenheit geben reinen Tisch zu machen. Eventuell mit etwas Nachdruck,dass die Wahrheit sowieso raus kommt.

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Ich würde mich treffen wollen, ich würde wissen wollen, wer mein Vater ist, wie er aussieht, wie es zu dieser Situation gekommen ist, wie er aussieht etc.

Ob du dann später noch Kontakt halten willst, ist wieder eine andere Frage.

Ich würde auf jeden Fall zu einem Treffen hingehen, dieses erst einmal an einem öffentlichen Ort stattfinden lassen, von dem aus du schnell gehen kannst, sollte dich die Situation überfordern.

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Mein Mann hat das durch, mit 30 hat sich eine Halbschwester aus dem Nichts gemeldet und die Sache flog auf. Allerdings ist er kein Kuckuckskind, sondern seine Mutter wurde schwanger von seinem biologischen Vater und lernte erst 2 Jahre später den Ziehvater kennen. Jeder wusste es, keiner sagte was.
Mein Mann interessiert sich nicht für die biologische Familie, aber die Beziehung zu seinen Eltern hat einen argen Knacks abbekommen.

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Ich würde mich mit der Mutter zusammensetzen, ihr sagen "am Wochenende/in 2 wochen/ect. Würdest du gerne mit ihr über das alles reden"

So kann sie sich "vorbereiten", sie war sicher in dem Moment etwas überrumpelt da sie vermutlich nie damit gerechnet hat das "die Wahrheit" herauskommt (sonst hätte sie es schon früher erzählt)

Und wenn du mit deiner Mutter darüber geredet hast, würde ich mich erst mit dem leibliche Vater treffen und zwar egal was damals vorgefallen ist (Menschen können sich nach so langer Zeit ändern). Gegebenenfalls zum Treffen jemand mitnehmen.


Ich find so etwas immer schrecklich, wenn einen ein Teil der "Identität" verheimlicht wird.
Mein Mann ist adoptiert und wusste es von Anfang an (also schon im kinderalter). Er wusste auch ein paar Hintergründe.


Das Verhältnis zu deinen älteren würde ich nichts ändern, sie haben dich groß gezogen und dein Vater hat dich sicher wie eine leibliche Tochter behandelt.

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Ich weiß wie du dich fühlst. Ich hab mit 32 erfahren, dass ich adoptiert bin. Alle wussten es. Nur ich nicht. Ich kann dir nur raten die Ruhe zu bewahren, denn dein Papa ist dein Papa. Blutsverwandtschaft hin oder her. Aber natürlich hast du ein Anrecht auf die Wahrheit. Weiß denn dein Papa davon, dass er nicht dein Vater ist!?!? Nimm die deine Mutter nochmal beiseite und bitte sie um ein Gespräch. Wahrscheinlich hat sie eine schmerzliche Erfahrung gemacht und hat Angst alte Wunden aufzureißen.

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Ja mein Papa wusste dass er nicht mein leiblicher Vater ist.