TraumaGeschwister

Hallo

Ich entschuldige mich schon mal falls der Text etwas wirr wird.
Ich hoffe ich kann mein "problem" verständlich rüber bringen.

Also mein Mann und ich haben eine wundervolle Tochter.
Ein absolutes Wunschkind.
Eigendlich fühlen wir uns komplett aber es kommt doch irgendwie immer wieder der Wunsch nach noch einem Kind durch.
Wenn es nicht sein soll, wäre das für uns nicht der Weltuntergang aber so ganz lässt der Wunsch doch nicht los.

Nun zum "Problem".

Der Gedanke an noch ein Kind, macht mir auch Angst aus folgendem Grund.
Ich habe selbst eine Schwester die ich als Kind sehr geliebt habe (sie ist älter, habe dadurch damals zu ihr aufgesehen)

Das Problem ist das wir unterschiedlicher nicht sein könnten.
Ich bin immer eher ruhig und schüchtern gewesen.
Sie war schon immer sehr extrovertiert und ja ich würde auch sagen narzisstisch.
In der Kindheit sind sehr viele Sachen vorgefallen die mich heute sogar noch begleiten.
Ich kann zb bis heute keine Komplimente von meinem eigenen Ehemann annehmen weil meine Schwester mir in der Jugend immer eingeredet hat, ich wäre hässlich und dumm.
Auch wenn ich es natürlich besser weiß, lässt mich das einfach unterbewusst nicht los.
Ist jetzt nur ein kleines Beispiel.
Kurz gesagt, ohne sie wäre ich besser dran gewesen und einiges erspart geblieben.

Natürlich habe ich weitestgehend mit ihr abgeschlossen doch es hat mich sehr geprägt.
Mein Mann hat zwei ältere Schwester mit denen er keinen Kontakt hat da auch sie sehr ich bezogen sind.
Natürlich kann es mit Geschwistern auch anders sein.

Natürlich weiß niemand wie es werden würde aber ich habe so Angst davor das meine Tochter mit einem Geschwisterkind auch so etwas erleben müsste.
Sie ist mir im Charakter sehr ähnlich.

Ich weiß gar nicht was ich von euch hören will. Tipps oder ähnliches kann man da warscheinlich eh nicht geben.
Vielleicht aber den ein oder anderen Gedanken?

Danke fürs lesen

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Hallo, ich finde in dem Moment wenn ich als Mutter bzw Eltern zwei so unterschiedliche Kinder habe, ist es meine Aufgabe darauf einzugehen und das eine Kind zu stärken und das andere zu erziehen dahingehend das schwächere nicht so zu behandeln. Und ja ich glaube das Eltern es merken wenn ein Kind das andere so behandelt. Gesetz dem Fall es interessiert sie. Ich denke das du so ein Verhalten unter den Kinder nicht tolerieren würdest

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Genau das würde ich auch sagen.

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Ich habe auch eine größere Schwester und wir haben uns gestritten und beleidigt, was das Zeug hält. Einmal ist meine Mama sogar einfach gegangen, weil sie es nicht mehr aushalten konnte. Das werde ich niemals vergessen, wie wir auf einmal feststellten, dass Mama nicht mehr da ist.
Wir könnten unterschiedlicher nicht sein aber wir lieben uns und können nicht ohne die andere.

Wie es mit den Geschwistern wird, kann dir niemand sagen, leider.
Ich finde es aber jetzt sehr schön eine Schwester zu haben. Früher habe ich mir oft gewünscht Einzelkinder zu sein. Sie sich übrigens auch.

Lg

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Hallo
Danke für deine Antwort.
Schön das du dich mich deiner Schwester jetzt gut verstehst.
Bei mir ist das leider nicht so.

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Das ihr immernoch kein gutes Verhältnis habt, tut mir sehr leid.
Dennoch wollte ich dir etwas mut machen und sagen, dass es auch anders gehen kann. Bis jetzt hast du ja noch nicht sehr viel Zuspruch bekommen.
Ich kenne übrigens viele Geschwister, die sich jetzt wo sie erwachsen sind super verstehen, sich aber vorher teilweise den Tod gewünscht haben (ist kein Scherz, ich hab daneben gestanden)

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Ich habe meine Schwester schon zig Jahre nicht mehr gesehen, weil sie ihre Kinder derart mies behandelte, dass ich dem nicht mehr zusehen konnte. Zudem ließ sie mich beim Tod beider Eltern komplett auf allen Kosten sitzen, fragte aber nach Erbe....
Mein Sohn brach aufgrund Problemen, die seine Frau plötzlich mit seiner Familie hatte, als ein Kind kam, den Kontakt zu seiner Herkunftsfamilie schon vor über 4 Jahren komplett ab; nach monatelangen sehr hässlichen Vorwürfen und Streit. Seine Schwester litt furchtbar darunter, sie liebte ihn sehr und wurde richtig krank.
Mittlerweile ist sie nach außen hin darüber weg, aber die maßlose Enttäuschung wird wohl immer bleiben.
Leider kenne ich noch mehr sehr hässliche Geschwisterzwiste, voraussehen kann man da garnichts. Als Kinder vertragen sich die meisten. Eifersüchteleien u.ä. kommen meist erst später, leider sehr oft, wenn mal Partner ins Spiel kommen. Die Schwägerinnen-Neid-Postings bei urbia bestätigen das. LG Moni

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Ich habe zwei Schwestern. Wir haben als Kinder/Jugendliche auch mal ordentlich gestritten, aber insgesamt wollte ich sie nicht missen. Als Erwachsene verstehen wir uns gut.

Mein Mann hat 3 Geschwister. Auch die verstehen sich gut, auch wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gibt.

Ich habe viele Freunde mit Geschwistern, die alle gute Verhältnisse haben.

Es ist eben wie du es sagst: man kann es nicht wissen. Ich halte es für falsch, ein Kind als Kameraden für das Erstgeborene zu "produzieren". Genauso falsch finde ich es, auf ein Kind zu verzichten, weil vielleicht die Kinder sich nicht verstehen werden.

Davon abgesehen: so hart es ist, dein Kind wird in seinem Leben irgendwann Enttäuschungen erleben. Durch Familie, durch die Liebe, durch Freunde. Ich würde meine Kinder gerne davor schützen, aber so funktioniert das Leben eben nicht.

Hört auf euer Herz!

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Hallo

Vielen Dank für deine Antwort.
Du hast recht, man kann seine Kinder (leider) nicht vor Enttäuschungen schützen.
Allerdings würde ich das mit meiner Schwester nicht als Enttäuschung betiteln.

Lg

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Hallo 😊
Ich schätze mal es kann so und so kommen.
Ich selbst habe zwei Schwestern, eine ältere und eine jüngere. Als Kind hab ich mich mit meiner Älteren sehr gut verstanden. Wir haben fast alles zusammen gemacht, haben auch häufig die gleichen Sachen getragen und uns wurde immer gesagt, wie ähnlich wir uns doch sind. Sie ist 2 Jahre älter als ich. Auch als wir in die Schule anfingen, haben wir uns heimlich in der Nacht noch sehr gerne unterhalten über unsere Klassenkameraden etc. (Wir haben uns ein Zimmer geteilt)
Mit meiner jüngeren Schwester hatte ich ein absolut scheußliches Verhältnis. Sie ist 4 Jahre jünger als ich. Sie wurde häufig von uns ausgeschlossen und wir haben uns ständig gestritten (aber eher mit mir als mit der älteren) natürlich gab es auch gute Phasen wo ich manchmal wie ein „Vorbild“ für sie war, aber je mehr ich in die Pubertät kam, desto mehr stritten wir uns, hatten kaum Gespräche etc.
Das Ganze änderte sich mit der Zeit, als ich aus der Pubertät langsam rauskam 😂 so mit 18 oder 19 fingen wir an gemeinsam Spaß zu haben und uns zu verstehen.
Heute bin ich 23 und ich muss feststellen, dass ich meiner jüngeren Schwester viel ähnlicher bin als meiner älteren. Ich hab zu beiden regelmäßig Kontakt. Die jüngere besucht mich häufiger und die ältere sehe ich immer bei meinen Eltern.
Was die Zukunft für uns noch bereit hält, weiß ich nicht, aber wenn es nach mir geht, werden wir weiterhin Kontakt haben und uns gut verstehen.
Ich selbst bin ganz froh darüber, nicht als Einzelkind aufgewachsen zu sein. 😊

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Hallo 👋
Ich kann dir von mir berichten. Ich habe eine fast 6 Jahre jüngere Schwester. Als Kinder war der Altersunterschied schon zu groß um zusammen zu spielen oder gleiche Freundeskreise zu haben. Wir haben oft gestritten. Meine Mutter tut mir da heut noch leid, wenn ich dran denke, wie wir uns die Köpfe eingeschlagen haben 😂
Aber heute, ich bin jetzt 34, sie 28, verstehen wir uns sehr gut. Ich würde sogar behaupten, dass sie meine wichtigste Bezugsperson ist. Klar gibt es mal Meinungsverschiedenheiten aber im großen und ganzen möchte ich sie auf keinen Fall missen.
Ich habe jetzt auch ein kleines Baby und habe mir auch die Frage gestellt, ob Geschwisterchen oder nicht. Aber ich denke schon, dass wir ein zweites Kind wollen und dann auch mit maximal 3 Jahren Altersunterschied. Besser nur 2 Jahre.

Ich sage auch, hör auf dein Herz. Geschwister können auch sehr gut und wichtig sein. Zumindest für mich ist es meine Schwester

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Wichtig finde ich, dass man Konflikte mit der eigenen Familie für sich selbst klärt.

Unbewusst weitergeben macht man vieles. Manches finde ich wichtig, dass man sich als (selbst Erwachsene Person) über die eigenen Baustellen im Klaren ist und dann entscheidet, was man den Kindern weitergibt oder auch nicht.

Ängste, Konflikte, Konstellationen usw.

Es kann sich wiederholen, es kann auch anders kommen.

Mein Kind mag vieles, was ich so gar nicht mag. Da musste ich anfangs auch oft schlucken. Von "ich mag es nicht" bis "es war schrecklichst in meiner Kindheit" ist vieles dabei. Fakt ist aber: sie mag es, ihr tut es gut!
Das versuche ich zu trennen. Meine Erfahrungen und ihre.
Manchmal gelingt es, manchmal nicht so gut.


Mit meinem Geschwistern gibt es einige Baustellen.
Dem, was meinem Kind schaden würde, setze ich Grenzen.
Was nicht schaden würde, ist ok.

Worauf die Probleme zurückzuführen sind, gibt es mehrere Ansätze
1. unsere Charaktere
2. unser Altersunterschied (wobei dieser Vor- und Nachteile bringt)
3. das Verhalten unserer Eltern in einigen Konflikten! (an dieser Stelle ist es wichtig, dass ich das Verhalten meiner Eltern nicht an mein Kind weitergebe, sondern reflektiere a) andere Situation b) hätten sie es anders machen können c) kann ich es anders machen d) was fand ich gut / was hat die Konflikte verschärft)
4. manche Konflikte hatten nichts mit unseren Eltern zu tun (egal wie sie gehandelt hätten, es wäre nicht anders/nicht besser verlaufen).

Und dann entscheiden, was ich bewusst verändern kann. Worauf habe ich als Elternteil Einfluss und worauf nicht.


Mein Kind würde sich Geschwister wünschen. Akzeptiert aber, dass die Umstände anders sind.
Es gibt Einzelkinder, die gerne Geschwister hätten und welche die froh sind, keine zu haben.

Es gibt Geschwisterkinder, die froh sind Geschwister zu haben (auch mit Streit) und manche, die gerne Einzelkind wären.

Wichtig finde ich, dass man für sich selbst als erwachsene Person dazu steht.

Dieses ich möchte zwar Kinder, aber dir liebes Kind das nicht antun... damit du nicht meine Erfahrungen machen musst, bekommst du keine Geschwister ..... das finde ich anstrengend. (gibt es bei uns in der Verwandtschaft).
Das sind Aussagen/Stellungnahmen / non-verbale-Haltungen, die mich als Kind überfordert haben! Wenn Erwachsene ihre eigenen inneren Konflikte auf Kinder übertragen haben.

Es ist ihre Entscheidung. Das akzeptieren Kinder meist. Aber es ist ein No Go die Verantwortung auf das Kind zu übertragen!

Auch wenn die Gefühle weh tun; wenn man die verursachende Person nicht greifen kann.

Die Erfahrugnen waren schrecklich.
Es ist auch in der Natur sein eigenes Kind vor schrecklichen Erfahrungen schützen zu wollen.

Nur funktioniert das nicht (immer), in dem man nur den äußeren Faktor ändert.
Damit hätte ich meinem Kind sehr viele sehr schöne Erfahrungen vorenthalten.

Für mich ist wichtig, dass ich mich (bei Bedarf) mit meinen Erfahrungen (alte Erfahrungen, neue Angst es auf mein Kind zu übertragen) auseinandersetze und FÜR MEIN KIND eine Entscheidung treffe.
Für mich auch. Dann aber dazu stehen und nicht auf mein Kind zu übertragen. Ich entscheide so, wie ich es situativ für richtig/wichtig halte. Dazu sehe ich mir die NEUE Situation an (diese kann vollkommen anders sein, als die Situation in der ich selbst das Kind war). Und für jene von damals kann mein Kind nichts.


Ist es so, dass ich meine mein Kind schützen zu müssen: dann tue ich es.
Ist es so, dass ich hätte geschützt werden wollen, vermeintlicher "Schutz" mein Kind einschränken würde, dann entscheide ich anders. Nämlich anders als ich es gebraucht hätte und so, wie es mein Kind braucht.

Hatte ich gute Erfahrungen, fände ich es schön, wenn es mein Kind auch erleben dürfte. Auch hier: manchmal passt es, dann gebe ich es weiter. Manchmal passt es nicht; dann erinnere ich für mich im Guten und akzeptiere, dass es für mein Kind nicht auf die gleiche Weise gut ist.


Was brauchst DU für DICH
um stark genug zu sein, damit sich deine Erfahrungen nicht unbewusst übertragen?
Irgendwas gibt man immer mit und es war auch nicht alles schlecht/gut. Mir hilft die Frage, was möchte ich mitgeben, was KANN ich mitgeben, was braucht mein Kind?


Was hätte ich damals gebraucht, nehme ich aus der Ebene der Erziehung heraus. Damit hat mein Kind nämlich nichts zu tun. (außer ich übertrage es auf sie und das möchte ich ja grade nicht).

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Der Unterschied zu früher ist auch, dass man heute mehr Chancen hat, sich Hilfe von außen zu holen.

Sei es Erziehungsberatung, weil man auf Grund eigener Erfahrungen an seine Grenzen gerät.
Sei es, dass man unsicher ist, ob es noch "normal" ist oder ob man dem Kind "anders" helfen können sollte


Früher gab es eher ein Aussitzen oder wer sich Hilfe sucht ist schwach.
Der Vorteil von heute ist, dass man sich (schneller) mit anderen austauschen kann.

Auch das ist keine Garantie. Aber man ist nicht mehr alleine mit Problemen in der Familie, wenn es Formen annimmt, die man alleine nicht mehr tragen kann.

In meiner Kindheit hieß es nur: kloppen könnt ihr euch so viel ihr wollt. Hauptsache die Nachbarn bekommen es nicht mit. :-(
Heute ist es eher: Hilfe suchen ist ok, wenn damit allen geholfen ist und es den einzelnen damit besser geht, war es ein guter Schritt ;-)

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Hallo.

Ich kann auch nur von mir berichten. Ich habe eine Schwester, die 7 Jahre älter ist als ich.
Ich habe sie immer sehr geliebt.

Aber leider sie mich nicht.
Leider ist ihr Mann und ihr glaube wichtiger als ich, sodass sie nach und nach den Kontakt einfach beendet hat. Eine Erklärung habe ich nie bekommen. Kann es mir nur denken.
Ich leide immer noch darunter.

Also ich kann dich deswegen verstehen..aber es muss ja nicht so sein.

Gruß

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Ich liebe meine Geschwister bis heute.

Man weiß vorher nie, wie es wird. Es kann ewige Liebe sein, oder das genaue Gegenteil, oder (was am wahrscheinlichsten ist), irgendetwas dazwischen.

Vielleicht zum Mutmachen:
Unter uns Geschwistern gibt es 2, die schon immer ein schwieriges Verhältnis haben. Alterstechnisch sehr nahe aneinander (1,5 Jahre), aber vom Typ her völlig unterschiedlich. Seit der Kindheit und bis heute streiten sie regelmäßig. Manchmal sind es schlicht Kleinigkeiten. Die eine schreibt etwas in die Geschwistergruppe, die andere fühlt sich persönlich angegriffen, der Rest weiß nicht, weshalb.
ABER: Beide sind verheiratet und bei beiden Hochzeiten war es jeweils genau diejenige, zu der das Verhältnis am schwierigsten ist, die sich bei der Organisation, dem Geschenk, etc. am meisten reingehängt hat, am meisten Zeit und Mühen investiert hat. Und die, die als erstes geheiratet hat, wusste nicht, dass bei ihrer Hochzeit die, die als Zweites geheiratet hat, so viel getan hat.

Es kann also auch so sein, dass man bei einem schwierigen Verhältnis trotzdem füreinander da ist.

Lasst euch einfach Zeit mit der Entscheidung und entscheidet nicht für andere oder nach dem, was andere sagen, sondern nach dem, was für euch gut ist.#liebdrueck