Umgangsregelung

Guten morgen ihr lieben,

vielleicht habt ihr Tipps, denn ich verzweifel langsam.
Es geht um unsere Tochter, sie wurde gestern 4 Jahre alt, vom Vater habe ich mich bereits in der Schwangerschaft getrennt. Ich habe bereits einen neuen Partner mit dem ich nun das zweite gemeinsame Kind erwarte.

Seid einem Jahr geht unsere Tochter nun regelmäßig, sprich alle 14 Tage zu ihrem Vater, davor hat er sie unregelmäßig (durch seine Schichten) hier bei uns besucht...Entfernung ca 2 Stunden Autofahrt. Wir haben uns das bringen und holen teilweise geteilt, nur bin ich nun im 6ten Monat schwanger und er bringt und holt sie allein...
Nun zum eigentlichen Problem...
Unsere Tochter lehnt ihren Vater komplett ab, wir haben alles versucht...erst stundenweise hier zu Hause, dann stundenweise hier alleine etwas unternommen und dann die 14 tage...
Sie brüllt, weint und klammert sich panisch an mich, wenn er kommt... Wenn sie schon erfährt das er kommt bricht sie in völliger Panik aus.
Nein, sie hat nicht nur einfach keine Lust...
Ihr Vater und ich verstehen uns gut, wir sprechen alles ab, er feierte immer Geburtstag mit, er hat auch schon hier übernachtet...alle versuche schlagen fehl.
Gestern war für mich der Punkt wo ich gesagt habe...so kann es nicht mehr weiter gehen.

Wir feierten ihren 4ten Geburtstag, als ihr Papa dann kam brach sie erneut in voller Panik aus, weinte, versteckte sich und flehte mich an das sie ihr bleiben darf.
Er nahm sie schließlich mit und ich saß hier und weinte selbst...was tue ich da? Seid einem Jahr geht das nun so.
Mit meinem Partner habe ich dann beschlossen, so kann es nicht weiter gehen...da muss doch etwas sein.
Auf Fragen, was sie denn hat und warum sie nicht mochte bekommen wir leider keine Antwort...
Gestern habe ich dann beim Jugendamt angerufen und um Hilfe gebeten...dort war man auch sehr nett. Ich habe eine Nummer vom psychologischen Dienst erhalten wo wir einen gemeinsamen Termin vereinbaren können... Ich möchte das, ich muss meiner Tochter doch irgendwie helfen...raus bekommen was sie so sehr bedrückt und ihr vielleicht auch die besuche einfacher machen...Tipps bekommen, wie auch immer.

Habt ihr evtl Erfahrung mit solchen Situationen?

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Hi,
Also meine Tochter war mit drei Jahren auch noch sehr auf uns Eltern fixiert. Sie hat zu dem Zeitpunkt zB Omas und Opas auch regelmäßig in etwa 2 wöchentliche Abständen gesehen, und das seit Geburt, aber in dem Alter gab es auch immer nur Geschrei wenn sie mal alleine etwas mit den Großeltern unternehmen sollte...
Ich glaube, ich würde dem ganzen einfach noch mehr Zeit geben. Du scheinst dich doch mit dem Vater gut zu verstehen, vielleicht ist es da ja möglich, den Umgang erstmal darauf zu beschränken, dass er bei/mit dir stattfindet.
Damit nimmst du vielleicht den Druck für deine Tochter raus, dass sie "da mit muss". Und einfach nur alle 2 Wochen einen schönen Tag mit Papa hat, wo Mama aber dabei ist und sie keine Angst haben muss, von dir getrennt zu werden? Und wenn du dann immer öfter mal kurz " keine Zeit" hast, um zu basteln, spielen etc weil du gerade zB Wäsche machen musst, dann hat Papa ja Zeit und kann einspringen. So daß sie vielleicht mit der Zeit merkt, das es mit Papa ja auch super ist weil er ihr immer ungeteilte Aufmerksamkeit schenken kann...
Wenn sie dann doch an dir dran hängt, locker bleiben und nichts erzwingen. Vielleicht kommt es dann von alleine.
Liebe Grüße.
Pamil

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So wie ich dich verstehe, besteht regelmässiger Umgang erst seit einem Jahr? Deine Tochter hat ab Geburt bis 3 Jahre keine Beziehung zum leiblichen Vater aufgebaut, sondern lebte mit dir, deinem neuen Partner und der schnellwachsenden Geschwisterschar. (Mit 4 grosse Halbschwester von zwei kleinen Geschwistern zu sein ist schon eine Hausnummer, tempotechnisch).
Seit sie drei Jahre alt ist wird sie von einem praktisch fremden Mann abgeholt/besucht. Den ihr ihr, je mehr sie sich wehrt, als Papa "verkauft". Der sie aus ihrer Familie rausholt.

Ich verstehe nicht genau, weshalb du erwartest, dass das so funktionieren sollte? Was sollte "denn da sein"? Bei so einer Ausgangslage ist ein Fehlverhalten des leiblichen Vaters als Ursache die unwahrscheinlichste Annahme.
Lasst euch (alle) familientherapeutisch begleiten von jemandem, der euch die Sicht des Kindes verständlich macht, der Vater und Kind darin unterstützt eine tragfähige Beziehung aufzubauen.

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Nein...sie hat seid Geburt an Kontakt zum leiblichen Vater...der war nur recht unregelmäßig da er viel Schicht arbeitet...erst seid sie 3 ist...bzw er eine neue Arbeit gefunden hat in der er regelmäßig frei hat gibt es den regelmäßigen Kontakt.
Ich bin seid sie 6 Monate alt ist mit meinem neuen Partner zusammen, also nicht erst seid kurzem...sie ist mit ihm aufgewachsen und ja...sie hat einen kleinen Bruder der 2 ist, das haben andere aber auch.
Ihr leiblicher Vater kam so oft wie es ihm möglich war in den ersten 3 Jahren...wie gesagt, er hat in dieser Zeit auch schon bei uns übernachtet und wir sind auch mit ihr zu ihm gefahren.
Es ist also nicht so, das man ihr erst vor 1 Jahr einen Vater vor die Nase gesetzt hat.
Und eine schnell wachsende Familie haben ja nun auch andere...
Bis sie 3 war hat er sich ja auch um sie gekümmert, halt nur Stunden weise...

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So wie du es erläuterst habe ich es auch verstanden.
Bis drei unregelmässig und stundenweise. Den Interwall definierst du nicht näher, aber um eine stabile, tragfähige Beziehung aufzubauen, braucht es eine gewisse Intensität und Regelmässigkeit.
Was denkst du wie viele Kleinkinder/Kindergartenkinder würden regelmässig übers Wochenende ohne Tränen bei ihren Grosseltern bleiben, wenn sie diese die ersten drei Jahre sporadisch gesehen hätten und diese mal stundenweise zum Spielplatz mit ihnen gegangen wären?
Wenn ich richtig rechne, bist du seit 3,5 Jahren mit dem neuen Partner zusammen, gemeinsames Kind Nummer 1 ist zwei (also im 1. Patchworkbeziehungsjahr entstanden!!!) gemeinsames Kind Nummer zwei wird bald geboren. Das IST ein ordentliches Tempo, und nur weil andere dasselbe Tempo vorlegen heisst das noch lange nicht, dass es unproblematisch ist und in der Konstellation nicht eine Überforderung darstellen kann.

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Ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen. Sie bringt es auf den Punkt.
Nicht nur die fehlende Bindung von 0-3 zum KiV ist hier ausschlaggebend sondern ebenfalls die Überforderung sofort 2 Halbgeschwister innerhalb kürzester Zeit. Du hast sie damit total überfordert. Dazu neuer Partner, bzw. bekommt sie jetzt mit, dass er nicht der richtige Papa ist. Das muss ja schrecklich sein. Ich finde das alles viel zu schnell. Jetzt wird sie ständig rausgerissen zu einem quasi Fremden. Wenn ihr euch so gut versteht, warum erst Umgang ab 3 Jahre? Es ist auch deine Aufgabe den Umgang zu fördern.

Alles Gute für die Kleine!

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Bitte genau lesen...
Mit meinem Partner bin ich zusammen seid sie 6 monate alt ist...
Ihr Bruder ist bereits 2, ich setzte ihr also nix einfach vor die Nase ;-)
Mit ihrem Vater hat sie immer Kontakt gehabt, die ersten 3 Jahre aber keinen regelmäßigen Kontakt durch seine Schichten...erst seid er eine neue Arbeit hat und regelmäßig frei haben wir die 14 tage Regelung versucht... Und genau diese funktioniert seid einem Jahr nicht. Sie weint und bekommt panische Angst wenn er kommt.
Ich setzte ihr niemanden einfach vor die Nase, ich bin nun seid 3 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen...unser Sohn ist 2...nun erwarten wir das zweite gemeinsame Kind...

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Wäre toll wenn die Deutsche Bahn so ein Tempo vorlegen würde wie du. Gerade im Fernreiseverkehr wäre das mal richtig wünschenswert. Im Bereich Patchwork/Kinder usw. ist sowas jedoch nun mal leider als Hochrisikoverhalten zu sehen.

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Hallo!

Du reagierst auf die Vermutungen der anderen hier gleich mit ziemlich heftigem Gegenwind, obwohl nichts davon eine Kritik war, sondern eben nur Erklärungsversuche. Ich dachte irgendwie beim Lesen das Gleiche. Dass es gerade einfach etwas viel für sie ist. Vor allem mit dem neuen Baby, wo sie ihre Rolle wieder neu finden muss und nicht weiß, was da auf sie zukommt …

Bei uns ist es gerade ähnlich, nur dass wir nicht getrennt sind. Unser Sohn ist 4,5 Jahre alt, wir sind gerade umgezogen (innerorts, also Kita etc. blieb) und ich bin im 4. Monat schwanger. In der Kita ist er in eine größere Gruppe aufgerückt, sie machen gerade viele Ausflüge, auch mit dem Bus. Zurzeit merke ich auch, dass ihm das zuviel ist. Er schläft unruhig und am liebsten bei uns. Er weint morgens in der Kita beim Abgeben. Er klammert, wenn Papa zur Arbeit muss oder ich abends zum Gitarrekurs fahre (den ich schon mache, seit er Baby ist, er kennt es also). Zu seinen Großeltern fährt er als "Urlaubskind" schon unheimlich gern, seit er anderthalb ist. Er liebt sie über alles. Letztens wollte er nicht mitfahren, als sie ihn abholten, und hat bitterlich geweint.

Ich denke auch, dass bei Deiner Tochter gerade vieles reinspielt. Vielleicht mag sie auch nicht, dass der kleine Bruder bei Mama bleiben darf, während sie von Euch weg muss mit Papa. Vielleicht hat sie Angst vor der Veränderung mit dem Baby, die sie nicht in Worte fassen kann, die aber ihre gesamte kleine Kinderwelt auf den Kopf stellt. Ich finde den Vorschlag, den Umgang erstmal wieder gemeinsam zu machen, also gemeinsam etwas unternehmen oder der Papa kommt zu Euch nach Hause, wirklich gut. Sie braucht vielleicht im Moment die Sicherheit, dass ihre vertraute Familie, ihre Mama bei ihr ist... Und sie braucht das Vertrauen in Dich, dass sie nicht unter Tränen gezwungen wird, etwas zu tun, das ihr offensichtlich große Angst macht. Der Papa soll etwas Tolles sein, auf das sie sich freut. Dort müsst ihr irgendwann wieder hinkommen!

Alles Gute für Euch! #klee

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Du hast es eilig, sollte die deutsche Bahn mal so schnell sein wie du oder was ich tue sei gefährlich... Das alles soll nett gemeint sein?
Sie ist so aufgewachsen...sie hatte die ersten Jahre unregelmäßigen Kontakt ok, das ist jetzt nunmal so...seid einem Jahr geht sie regelmäßig und das aber nur unter Tränen und Panik...sie lehnt ihn ab.
Sie geht in den Kindergarten ohne Probleme, sie bleibt auch schon alleine bei ihrer Freundin, sie geht alleine zu Oma...die auch weiter weg wohnt. Sie ist offen gegenüber allen neuen Leuten die sie kennenlernt...sie sieht ihren Vater zb mehr als die oma aber bei ihm will sie einfach nicht sein.
Das er wieder her kommt und nur mit ihr spielt lehnt er strickt ab, er möchte sie mit nehmen, egal wie...dies ist sein Recht... So seine Worte und genau aus diesem Grund suche ich Hilfe...ich glaube sie fühlt sich von ihm unter Druck gesetzt...sie muss mit, egal wie...das will ihr Vater so. Sie fleht mich an, ob ich mit komme oder sie bleiben darf. Ich glaube nicht das meine Familie schuld ist daran oder die Situation so sondern das ihr Vater zu wenig Verständnis hat...er möchte es gerne so wie es überall ist...14 tage.
Das sie erst 4 ist und vielleicht Zeit braucht sieht er nicht...sie muss das lernen ist seine Antwort.
Es ist für ihn eine Fahrt von 2 Stunden hin und 2 Stunden zurück...
Ich versuche meiner Tochter zu helfen und wenn sie so darunter leidet muss eine andere Lösung her...ihr Bruder dürfte auch mit gehen, das ist aber nicht die Lösung.

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der Vater hat absolut Recht. Es IST sein Recht, sie MUSS mit und sie muss es lernen. Es wird nur noch schlimmer, je länger sie NICHT mit muss. Man gewöhnt sich nicht an etwas das man nicht mag, indem mal es erst mal sein lässt und aufschiebt. Jetzt muss sie daran gewöhnt werden, mit 7-8 hast du schon verloren.. Im Normalfall heult sie am Anfang ein bisschen und nach ein 1-2h ist alles vergessen und Friede Freude Eierkuchen..

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Wie ist es, wenn sie in den Kindergarten geht?

Wie ist es, wenn sie bei ihm ist?


- Reagiert sie generell so mit woanders sein, würde ich meinen, dass es nicht speziell am Vater liegt, sondern eher an Trennungsängsten (die in dem Alter durchaus normal sein können - die Frage ist dann: wie kann man dem Kind helfen)

- Reagiert sie nur auf den Vater so und hat sonst keine Probleme damit, woanders zu übernachten?
Anderer Ansatz als oben. Warum reagiert sie so? Wie kann man ihr helfen?

Reagiert sie so auf den Vater nur, wenn er sie mit zu sich nimmt?
Wie reagiert sie auf ihn, wenn vorher klar ist, dass sie zu Hause bleibt, er zu Besuch ist?
Mit der Sicherheit, dass sie nicht mit muss?
Ist sie dann entspannter?


Schreit sie nur beim Abholen so und ist bei ihm dann entspannt und fröhlich?
Dann könnte es eher an der Situation des Momentes liegen. Dass es anstrengend ist, verstehe ich vollkommen. Die Frage ist dann, wie kann man die Abholszene entschärfen.

Schreit sie bei ihm auch, fühlt sich bei ihm nicht wohl:
woran liegt es? Was braucht sie, damit es ihr bei ihm gut geht?



Beratung von außen kann super sein. Manchmal reichen Kleinigkeiten an Veränderungen, um großes zu bewirken.
Und manchmal steckt Größeres dahinter, wo man hinsehen sollte.
Da habt ihr dann hoffentlich kompetene Beratung an eurer Seite, die euch unterstützen kann. Der Schritt ist super.

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Danke

Ja sie reagiert nur auf ihn so bzw bei ihm.
Wenn sie weiß, er kommt und holt sie ab bricht sie in Tränen aus, bittet mich hier bleiben zu dürften, fleht mich an...

Im Kindergarten hatten wir nie Probleme, sie geht gerne vom ersten Tag an...sie hat auch zwei gute Freundinnen zu denen sie auch mal alleine zu Besuch geht.
Alles kein Problem.

Sie bleibt alleine mit Oma und Opa

Wenn ihr papa nur mit ihr telefonieren möchte rennt sie davon, auch wenn er nur zu Besuch kommt und sie nicht mit muss...sie hat ihm letztes mal die Türe vor der Nase zu geknallt.

Sie scheint ihn so sehr abzulehnen das ich mir nun einfach Hilfe suchen möchte.

Wenn sie bei ihm ist, scheint sie Spaß zu haben aber auch nur für eine gewisse Zeit, dann fragt sie wann sie nach hause kann.
Sie klagt dann über bauchweh, husten, Übelkeit...
Wenn ich Frage was sie bedrückt und warum sie nicht hin möchte läuft sie davon...ich bekomme keine Antwort.
Ich glaube nicht das es an unserer Situation liegt, ich glaube eher das dort etwas ist das sie bedrückt und ihr garnicht gut tut

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Wenn es so heftig ist mit Bauchschmerzen, so konstant und personenbezogen, würde ich dem auch auf die Spur gehen.

Wenn es "nur" ein Entwicklungsschritt ist, prima.
Wenn es etwas anderes ist, könnt ihr (gemeinsam als Eltern) es ändern - wenn ihr mal wisst, was es ist.
Wenn es etwas anderes ist, das sich nicht ändern lässt, ist Hilfe von außen sehr sinnvoll, um zu lernen damit umzuehen. Als Erwachsene; andere Möglichkeiten, stark sein für's Kind etc.


Dass sie keine Antwort gibt, wundert mich nicht. Oft können Kinder etwas auch noch nicht so klar sagen. Vermutlich weiß (wissen/kognitiv/denken) sie es selbst nicht. Sie fühlt es "nur" (wobei das "nur" das umfassend ausfüllende ist).

Fühlen ist stark und wenn man keine Worte dafür hat, kommt es zu reaktionen und Ausdrucksweisen, die man selbst teilweise nicht möchte. Nur irgendwie umgehen damit.


Schwierigkeit: einerseits ist es wichtig, Kindern Worte mitzugeben,
andererseits sollte man ihnen nichts in den Mund legen.

Die ersten Gefühle, die mein Kind benennen konnte:
Aua, Wut, traurig, müde, hungrig, "du sollst mich trösten", langweilig, vermissen

Alles darüber hinaus kam so nach und nach und zeigt sich häufig zuerst im Verhalten und später erst in Worten.

Da finde ich den Weg mit Fachmenschen gut. Hinsehen, ernst nehmen, dann individuell entscheiden.

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Hey,

Wir hatten letztes Jahr ein ähnliches Problem,mein damals 4 jähriger Sohn hat das gleiche Theater gemacht wie deine Tochter.
Auch ich war zu der Zeit schwanger.

Kontakt zum Vater hatte er von Anfang an regelmäßig über's Wochenende und zwei mal die Woche,wir haben uns auch früh getrennt.

Eigentlich war er immer gerne beim Vater,wir verstehen uns ebenfalls gut und feiern Geburtstage zusammen.
Aber letztes Jahr war unser Sohn komplett von der Rolle.
Nach vielen Gesprächen kam dann raus,er hatte Angst das Baby kommt dann wenn er beim Vater ist.

Nach der Geburt vom Brüderchen war alles wieder super und der Große geht wieder gerne zu Vater.

Vielleicht ist es ja bei euch ähnlich?

Übrigens sehen wir uns auch trotz Patchwork als intakte Familie.


Liebe Grüße,Nelly

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Huhu, danke für deine Mail...
Also sie geht seid einem Jahr alle 14 tage, davor war er hier immer zu Besuch, hat hier mit ihr gespielt oder hat hier in der Umgebung etwas mit ihr unternommen...seid sie dort schlafen soll haben wir das Theater... Also schon seid einem Jahr....schwanger bin ich jetzt im 5 Monat.. Also eigentlich kann es daran nicht liegen.
Sie freut sich auch sehr auf das baby.

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Beim Lesen deines Textes empfinde ich richtig Mitleid mit deiner Tochter. Es würde mir auch das Herz zerreißen, sie jedes mal so gehen zu lassen.
Gut, dass du nun Hilfe beim Jugendamt suchst. Ihr braucht dringend jemanden, der mal einen Blick von außen auf euer Familiengefüge wirft und euch dann hoffentlich erklären kann, warum sich deine Tochter so verhält.
Bitte fühle dich nicht angegriffen, wenn manche hier schreiben, dass du ein ganz schönes Tempo in Sachen Familienerweiterung an den Tag legst. Es geht doch nur darum, dir vor Augen zu führen, mit welchen Ängsten deine Tochter vielleicht gerade kämpft. Wir können hier alle nur mutmaßen.
Du hast deinen neuen Partner seit sie sechs Monate alt ist. Bei meinen beiden Kindern wäre es mir in dieser Zeit unmöglich gewesen, jemanden kennenzulernen und eine Beziehung aufzubauen, da so kleine Kinder doch noch so viel Zeit fordern. Und eine neue Beziehung braucht eben gerade am Anfang auch viel Zeit. Vielleicht ist sie in dieser Zeit auch etwas zu kurz gekommen und hat dadurch mehr Schwierigkeiten, eine sichere Bindung zum Vater aufzubauen. Vielleicht fehlt auch die sichere Bindung zu dir, wodurch die Trennung von dir bei ihr zu Unsicherheit führt.
Was sagt denn der Vater, wie sie sich bei ihm verhält? Beruhigt sie sich schnell und wirkt dann entspannt? Wie verhält sie sich, wenn sie zurück kommt?

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Wir haben ( so ist mein Gefühl) eine sehr gute Bindung. Wir unternehmen auch viel zu zweit, ich weiß das sie das auch braucht.

Ich glaube nicht das sie ein Problem hat wegen unserer familiären Situation sondern eher dort...wenn er kommt MUSS sie mit ihm spielen, sie MUSS mit kommen, sie MUSS ihn in den Arm nehmen... Er benutzt gerne das Wort MUSS.
Du musst, du musst...
Es ist schwer mit ihrem Vater zu einer Lösung zu kommen, er besteht sehr auf sein Recht und ich habe manchmal das Gefühl das er sie nicht ernst nimmt... Deswegen habe ich nun Hilfe in Anspruch genommen denn mein Kind so leiden zu sehen kann nicht sein. Wenn sie ihn so ablehnt muss es doch einen Grund geben...sie ist hier wie immer, ein fröhliches offenes Kind..nur sobald sie seinen Namen hört bricht in ihr vollkommene Angst aus...nur bei ihm.

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Das eigene Kind so zu sehen bricht einen schon das Herz,das kann ich sehr gut verstehen.
Wie gesagt,mein Sohn war auch so schlimm und wollte partout nicht mehr zum Vater.
Musste er aber auch nicht,mein Ex hat ihn dann bei mir gelassen.

Er hat ihm ganz ruhig erklärt das er traurig ist wenn er nicht mitkommen mag,das es aber okay ist.
Er hat den Druck raus genommen,ich denke das war auch gut so.

Ich finde gut das ihr euch Hilfe sucht,jemand mit Blick von außerhalb ist da manchmal sehr hilfreich.
Vielleicht wäre auch Umgang ohne Übernachtung erstmal eine Option für deine Tochter?

Ich glaube die Kinder haben einfach Ängste in so einer Situation die wir Erwachsenen gar nicht nachvollziehen können.

Ich wünsche euch alles Gute und das ihr eine gute Lösung für eure Tochter findet!

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Dein Kind muss seit (übrigens mit t) einem Jahr unter Tränen zu ihrem Vater?

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Ja genau das ist richtig...das will ihr Vater so, er besteht auf sein Recht. Ich durfte auch schon beim Jugendamt antanzen weil ich ihm gesagt habe das ich das nicht gut finde...dort durfte ich mir ebenfalls anhören das er sie mit nehmen darf auch unter Tränen, kinder seien so...

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Und ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass sie panische Angst vor ihrem Vater hat, weil sie dort noch mehr MUSS, als mit ihm zu spielen und ihn in den Arm zu nehmen?

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Hallo liebe TE,

leider kann ich dir auf deine Frage keinen vernünftigen Ratschlag geben, ich möchte dir aber sagen, dass es mich sehr erschüttert hat, welche Antworten du bekommen hast. Du hast nichts falsch gemacht, die Kleine war sechs Monate alt und ist in dem jetzigen Familiensystem mit ihren Geschwistern und dem neuen Mann hineingewachsen und es besteht meiner Ansicht nach absolut keinen Unterschied zu einer herkömmlichen Familie (wenn man in unserer Zeit überhaupt von herkömmlichen Familien sprechen kann). Die Bezeichnung von Halbgeschwister finde ich auch daneben, wenn es auch biologisch so ist. Meine Tochter hat auch einen Halbbruder, jedoch wachsen sie ganz normal zusammen auf und da käme ich nicht auf die Idee von Halbgeschwistern zu sprechen.

Zieh dir von diesen doofen, missgünstigen Antworten nichts an, manche sind einfach nur aus genau diesen Gründen hier.

Alles Gute und liebe Grüße 🌷