Körperhygiene - ab wann alleine und wie ohne Schamgefühl

Hallo zusammen,
ich bräuchte bitte einmal Erfahrungswerte. Mein Sohn ist 7 Jahre alt und wäscht sich in der Regel selber. Wenn ich ihn abdusche, er badet oder es mal schnell gehen muss am Waschbecken.

Jedoch ist es nicht immer sehr gründlich, ich darf es ihm aber auch nicht zeigen oder gar selber machen - er sagt ihm sei es total unangenehm. Das verstehe ich auch absolut. Dennoch möchte ich gerne das er es vernünftig lernt und der Popo sauber ist und sich vorbei herum alles rein ist.

Ich muss dazu sagen das der Schatz Autist ist und mich und auch meinen Mann regelrecht aus wem Badezimmer wirft. Da gegen zu wirken wäre fatal. Das aber nur am Rande bemerkt und soll auch keine Auswirkungen auf eure Ratschläge haben ;-) ich wünsche mir einfach Erfahrungswerte. Wie kann ich es meinem Kind zeigen und erklären, ohne das es sich schämt!?

Versteht mich nicht falsch. Er macht es gut und ist auch nicht "dreckig", jedoch bin ich mir recht sicher das es nicht gründlich genug ist und ich wünsche mir für ihn, das er es lernt. Das er mehr und mehr selbstständiger wird.

Das hört sich so doof an :-( ich hoffe, ihr versteht mich richtig.

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Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht. Was heißt denn “nicht sauber genug“ und inwiefern siehst du, dass Besuchskinder sich nicht ordentlich waschen? Wie genau inspizierst du die denn?

Wenn ich will, dass mein Sohn porentief rein wird, packe ich ihn in die Wanne. Da sitzt er dann mit einem Hörspiel und weicht ordentlich ein. Ich glaube, selbst ohne zu schrubben, bleibt da nichts hängen.

Dann geht er noch 1-2 Mal pro Woche duschen. Vorher erinnern ihn der Mann oder ich noch manchmal dran, die Vorhaut zurückzuziehen, weil er das anfangs oft vergessen hat.
An allen anderen Tagen wäscht er sich morgens und abends einfach Hände und Gesicht und putzt Zähne.

Er riecht nicht, es juckt nix, also alles fein, oder?

Das einzige, was ich bei Besuchskindern häufig finde, ist, dass die Haare riechen, aber da habe ich einen Knall und ein sehr sensibles Näschen. Ich würde deswegen nicht denken, dass sie sich zu wenig waschen oder die Eltern nachlässig wären.

Handlungsbedarf, unser Hygieneverhalten zu ändern, sähe ich erst, wenn sich Geruch entwickelt oder beispielsweise Entzündungen entstehen. Ansonsten halte ich unsere Zeit heute für “überreinlich“.

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Ich inspiziere Besucherkinder bestimmt nicht, was soll denn das.

Aber wenn die Unterhosen fliegen weil es in den Pool geht, ist mir diesen Sommer aufgefallen wie die Unterhosen teilweise aussehen. Das ist alles.

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Jau, aber das die einen braunen Streifen bekommen, passiert ja eher binnen eines Tages. Da hilft Powaschen beim Duschen eher wenig.
Klappt bei uns am besten mit feuchtem Klokapier. Außerdem kaufe ich nur dunkle Unterwäsche. #cool

Das mit der Klohygiene kommt, hoffe ich, mit der Zeit, wobei der Sohn es nun fast immer “kann“, weil es andernfalls eben juckt.

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Wenn es nicht gründlich genug ist, dann wird er das sicher von selbst merken, indem es anfängt zu jucken oder zu riechen.

Denke, sowas zeigt man seinen Kinder dich am besten von klein auf.

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Natürlich haben wir es ihm von klein auf gezeigt und gemeinsam gemacht etc. Nun ist es aber soweit, das er es komplett alleine machen möchte, was ich auch gut finde. Aber hier und da ist es eben nicht gründlich genug.....Und ich denke dass das bei vielen Kindern noch so ist.

Ich sehe das ja wenn Besucherkinder da sind und sich z.B. umgezogen wird für den Pool.

Nun ja, wahrscheinlich hast du recht, ich lasse ihn mal.

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Was siehst du, wenn die sich umziehen für in den Pool? Die Bremsstreifen in den Unterhosen, oder was?

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Könnt ihr denn gemeinsam an einer Puppe üben?

Oder könnt ihr alternativ eine Musikabfolge zusammenstellen, bei der er genau weiss: Wenn Lied A läuft wasche ich mir den Oberkörper, bei Lied B den Unterkörper und Lied C den Intimbereich? Das könnt ihr trocken einüben und es dürfte seinem Bedürfnis nach Regeln entgegen kommen.

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Wie oft duscht er denn? Duscht oder badet er gerne.
Meine Kinder (10 und 12) machen schon lange alles alleine. Ich hab immer mal ein Auge darauf und erinnere meine Kinder immer mal wieder ans Hände waschen, richtiges Säubern nach dem Toilettengang etc.
Es wird alle 2 Tage geduscht oder gebadet. Da wird ja wirklich alles sauber. Das machen sie auch gerne und ausgiebig, mit coolem Duschgel geht's noch besser.
Was zwischen dem Duschen mal nicht ganz perfekt ist, ist dann halt so.

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Ich habe fast ausschliesslich Autisten grossgezogen, und keiner von ihnen hätte sich mit 7 noch von mir (oder Papa) helfen lassen. Schamgefühle entwickelten sich bei allen zwischen 2,5 und 5 Jahren. Unseren Jüngsten hat niemand von uns nackt gesehen seit er trocken ist!
Waschen am Waschbecken haben wir schlicht nie als Option eingeführt.

Ich denke erklären kannst du nur noch "als Trockenübung", und vielleicht nicht einmal jetzt, sondern erst wieder zu einem etwas späteren Zeitpunkt.
Was Intimwäsche anbelangt: häufiger Baden als Duschen, und erklären warum und wie man es macht (verpappte Vorhaut, Jucken am Anus....)
Wenns trotzdem mal juckt oder wenn die Lieblingsunterhose weggeworfen werden muss, weil die Bremsspuren nicht mehr rausgehen, dann einfach helfen, dass er lernt die Verknüpfung zu machen.

Im Hinblick auf die spätere Pubertät: regelmässiges Duschen/Baden, mindestens alle zwei Tage als Regel einführen. Wenn es "nur" alle zwei Tage ist, dann stets memorisieren, dass es ab Pubertät täglich notwendig ist.
Egal was dir andere über zu häufigen Wasserkontakt und Hautverhältnisse sagen, ich schwöre dir, lieber mal etwas trockene Haut als ein Autist der in der Pubertät keine Hygieneregeln verinnerlicht hat.

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Meine Kinder duschen jeden Tag. :-) Nicht weil sie sehr dreckig sind, sondern als Ritual und zum Lernen des Waschens. Ich weiß das manchmal nicht gründlich genug "geputzt" wird, aber sie sind auch erst 8 und 4. :-p Wollen es aber dennoch alleine machen. Wobei ich aber noch daneben stehe und sie darauf hinweise wenn noch was fehlt (was ja bei euch nicht in Frage kommt.) Trotzdem ist es ein Lernvorgang wie jeder andere auch, den man nicht von einen auf den anderen Tag kann. #schein Ich würde ihm meine Bedenken immer wieder erklären und irgendwann wird er es schon verstehen. :-D

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Ich merke gerade das ich zu pingelig bin ;-)

Hier wird jeden Tag geduscht und gebadet und mein Sohn macht dann z.B in der Wanne Popo und Penis alleine mit dem Waschlappen sauber. Ihm ist vor kurzem aber aufgefallen das einmal der Waschlappen braun gewesen ist, wollte sich von mir jedoch nicht helfen lassen. Da habe ich mir einfach Gedanken gemacht. Auch der Penis, Vorhaut zurück klappt gut und macht er, dennoch sagte er das es riecht....

Danke für eure Beiträge!!

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hallöchen
ich habe das glück, dass meine beiden da eigentlich fast immer recht offen und unverkrampft waren und sich gut anleiten liessen. aber natürlich hatten auch meine ihre Phasen in welchen sie schon gross sein wollten und alles selber machen wollten, was dann aber nicht immer so gründlich klappte. ich habe es dann so gehandhabt, dass ich sie (zwischen dem duschen) immer mal wieder in die Badewanne gesetzt habe, ihnen ein schönes Schaumbad gemacht habe, da hat sich das dann so quasi selbst erledigt ;)

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Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Die Info mit Autist, ist nicht unwichtig dabei.

Freunde mit Asperger Autismus kennen das Problem selbst.
Einerseits wünsche sie sich, dass sie es als Kind "richtig" gelernt hätten. Einfach weil sie es können wollen, weil vieles den Alltag erleichtern würde.

Andererseits waren sie als Kind nicht dazu in der Lage Tipps, Tricks, etc. anzunehmen.
Berührungen, Hosen aus "falschem" Stoff, Knöpfe, Reißverschlüsse etc. so gar nicht....

Heute können sie zwar Tipps und Tricks in der Theorie annehmen,
aber praktisch oft nicht so umsetzen, wie sie es wollen, weil sie es praktisch täglich mit stetiger Erinnerung NEU erlernen müssten. So lange, bis es für sie Routine ist.
Da greifen sie aber auf die bekannte Routine zurück, die sie nicht mit 3x anders machen, ändern können.
Neue Abläufe üben sie (wenn sie inzwischen Hilfe zulassen können) gut und gerne einige Monate an. Vorausgesetzt: täglich! Stetig. Mit Unterstützung, Erinnerung.


Manches klappt auch schneller, besonders wenn es eher kognitive, logische Bereiche betrifft.


Ideen habe ich da keine. Der Zugang findet anders statt. Die Umsetzung dann auch.
Motivation wäre schon mal wichtig. Macht einiges einfacher. Aber auch dann....

Welcher Lerntyp ist er?
Auditiv
visuell
haptisch

Bei haptisch könnte z.B. eine Puppe helfen, um daran zu üben.
Bei auditiv könnten vielleicht Eselsbrücken helfen, die er sich vorsagt
Bei visuell kleine Plakate im Badezimmer, mit der richtigen Reihenfolge.

Wie gut reagiert er auf Logik?
Wo liegen seine Stärken? Kann er theoretisch transferieren? Was passiert wenn... und dann Beispiele aus seinem Fachgebiet (Bio, Physik, .... stell dir vor, Sitution x mit .... und dann Handbewegung y ...)

Das klingt kompliziert. Ist es auch. Mit einem kommuniziere ich z.B. mit Methaphern aus der Physik, wenn ich bestimmte Abläufe aus dem Alltag oder zwischenmenschliches kommunizieren möchte. Das klappt nicht 1:1 aber ist unser Weg.


Kann dein Mann etwas besser mit ihm darüber reden? Visuelle Vorstellungskraft?
Wenn Puppe zu deutlich ist, vielleicht andere Gegenstände z.B. Auto waschen, um die Bewegungsabläufe zu trainieren und Eselsbrücken, woran er sich orientieren kann, wann es sauber ist, wann nicht. (Faktoren mitgeben, an denen er sich orientieren kann).

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Ganz ganz lieben Dank für deine ausführliche und liebevolle Rückmeldung!