Hilfe! Mein Kind 9 Jahre schläft nicht alleine!

Hallo zusammen,

Mein Kind, 9 Jahre, schläft nicht alleine ein und schläft auch nicht durch. Nachts wenn er aufsteht kommt er zu mir und dann geh ich mit ihm in sein Bett.

Kleine Vorgeschichte. Er ist Trennungskind. Bin seit 6 Jahren geschieden. Er leidet sehr darunter. Vater wohnt 1 1/2 Std. weit entfernt.

Seit mein Ex und ich getrennt sind hab ich beide bei mir im Bett. Weil ich damals nicht wusste wie ich beide ins Bett bringen soll (er brachte mein Sohn ins Bett, ich meine damals 1-jährige Tochter.
Habe später oft versucht meine Kinder an ihr Bett zu gewöhnen, war aber schwerer als ich dachte. Und man macht es sich auch als Alleinerziehende leicht, da die Nerven manchmal blank liegen und Abends mal zur Ruhe kommen möchte, belässt man es bei der Situation das meine Kinder bei mir im Bett einschlafen.
Habe es öfter probiert...In Abständen...war immer ein Desaster....vor allem bei meinem Sohn.

Die Situation ist folgende: er terrorisiert mich wenn es nicht so läuft wie ER will.
Ich lege mich Abends neben ihn hin...bis er eingeschlafen ist, gehe dann raus.
Nachts wird er irgendwann wach und weckt mich..Dann gehe ich zu ihm und dann wieder das gleiche Spiel wie am Abend.
Läuft es nicht so wie er will kann er ganz schön rum toben (und das auch nachts!) Das pusht sich dann immer dermaßen hoch das wir zueinander richtig fies werden.
Das ist dann sehr schlimm.
Ich weiss das bei mir dann auch die Konsequent es durchzuziehen fehlt. Er weiss das er es immer wieder schafft. Aber das ist nachts einfach zu extrem. Ich darf nicht aus seinem Bett...Sonst dappelt er wieder zu mir ins Bett und so weiter....Ich kann Klartext reden wie ich will, dass bringt alles nichts.

Dazu muss ich aber auch sagen, dass es vor ein paar Monaten für ca. 3 Monate geklappt hat, das er mit Hörbuch alleine eingeschlafen ist und auch nachts nicht zu mir kam und da alleine eingeschlafen ist.
Aber ich kann nicht sagen warum das Blatt sich wieder gewendet hat.

Ich hab seit zwei Jahren wieder ein Freund und er wohnt seit einem Jahr bei uns. Da hat sich viel für mein Sohn verändert weil ich dann in der Zeit versucht hab es durchzuziehen das er in seinem Bett schläft. Da mein Freund nicht gut schlafen konnte wenn man zu dritt im Bett lag.
Es kann gut sein das mein Sohn sich ausgestoßen gefühlt hat. Aber wir haben immer wieder darüber geredet.
Und in der Zeit, als mein Freund schon bei uns wohnte, hat das mit durchschlafen geklappt, sie 3 Monate. War aber auch ein harter Kampf bis dahin.

Er kommt auch gut mit meinem Freund aus, seit Anfang an. Aber er kann einfach nicht die Trennung verarbeiten und würde gerne das Mama und Papa wieder zusammenkommen.

Wir reden auch tagsüber über sein Schlafverhalten und da sagt er auch immer das er es schafft aber Abends wenn man wieder darauf kommt und es tatsächlich soweit ist mit alleine einschlafen oder nachts nicht zu kommen. ..Dann ist Alarm angesagt.

Ich weiss einfach nicht mehr weiter und hoffe das mir jemand Tipps hat.

Hoffe ich hab jetzt nichts vergessen.

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Ich würde dir ja jetzt gerne die goldene Lösung präsentieren, leider wissen wir diese selber nicht. Ich kann dir nur dringend anraten, dran zu bleiben! Du musst es immer und immer wieder versuchen, es wird hart werden da dein Kind sein ganzes Leben lang nichts anderes kennt. Aber irgendwann muss der Cut ja mal erfolgen!

Oftmals heisst es, die Abnabelung ergibt sich von selbst.. nun bei manchen Kindern eben nicht! Bei euch jetzt ist es quasi ein Kampf, wer hat die stärkeren Nerven? Gibt nicht auf! Der Sohn einer Freundin ist jetzt 14 und kann immer noch nicht alleine schlafen. Er schämt sich dafür weil er weiss, dass es nicht normal ist, er kann aber nicht anders. Er war seit klein auf bei den Eltern im Bett und musste es nie lernen. Wenn er es versucht, kann er nicht schlafen. Er schämt sich vor seinen Klassenkameraden dafür, denn er weiss dass es nicht normal ist.

Bei uns ist es leider die Tochter meines Freundes, die jetzt 11 ist und auch nicht alleine schlafen kann. Sie musste es nie! Bei Mama, Oma etc. darf sie immer mit denen im Bett schlafen. Bei uns eben nicht, da sollte sie ins eigene Bett. Sie hat JEDES MAL wenn sie bei uns war (alle 14 Tage plus Hälfte Urlaub) 7-8 Stunden am Stück durchgehend geweint! Ende vom Lied: Die Kleine schläft nicht mehr bei uns! Die Eltern waren mit ihr bei einem Kinderpsychologen (das würde ich dir auch empfehlen) und der hat klar gesagt, die Mutter muss auch mit der Kleinen arbeiten und sie sofort an ihr eigenes Bett gewöhnen, sonst wird das nichts. Die Mutter hat leider nicht mit-gearbeitet, sie hat sich nicht an die Vorgaben des Psychologen gehalten und die Behandlung auch einfach abgebrochen. Die Situation wurde für mich untragbar (die schlaflosen Nächte haben sich auf meinen Job ausgewirkt) so dass wir schlussendlich zu dieser unschönen Lösung gekommen sind.

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Total lieb, danke für deine Antwort.

Bei einem Kinderpsychologen waren wir schon oft. Aber das hat null was gebracht. Momentan sind wir bei einem Ergotherapeut...Mal sehen ob das was bringt. Ich bin mit meinen Nerven am Ende. Er hört nachts einfach nicht auf mich sondern er dappelt ..wenn ich wieder ins Schlafzimmer gehen will...mir nach. Heute Nacht hab ich zwei mal versucht aufzustehen und in mein Bett zu gehen...ohne Erfolg. Kaum ein kleines Knack vom Bett und zack schreckt er hoch. Also ehrlich gesagt hab ich keine Lust das dass bis zu seinem 14. Lebensjahr so weiter geht...Ich würde bis dahin keine Nerven mehr haben...

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Nun, mit einem 9jährigen Kind kann man durchaus ja schon ein vernünftiges Gespräch führen. Was sagt denn der Kleine, warum er nicht alleine schlafen will/kann? Hat er Angst vor Monstern? Oder dass du (Mama) weggehst?

Ich gebe meiner Vorrednerin Recht, der Schnitt muss irgendwann erfolgen und das kann auch genau so gut jetzt sein. Sprich mit ihm. Setzt neue Regeln fest. Ab sofort wird im eigenen Bett geschlafen. Besorg ihm ein Nachtlicht. Lass die Türe offen, lass das Licht im Flur an. Schickt ihn frühzeitig ins Bett, so dass ihr (du und dein Partner) noch eine ganze Weile auf seid. So 'hört' er euch aus seinem Zimmer heraus und ist beruhigt. Du kannst auch Anreize schaffen, wünscht er sich etwas? Computer, Spielzeug, Konsole, Fahrrad..? Du kannst z.B. sagen wenn er es schafft, 2 Monate zu schlafen ohne zu dir ins Bett zu kommen oder zu schreien dann bekommt er das.

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Wir reden sehr oft darüber...tagsüber. Ich denke schon das er es versteht. Aber Abends vor dem Schlafen gehen wendet sich das Blatt. Er hat Ausreden, will Kompromisse machen usw.! Wenn er es nicht schafft in der Nacht in seinem Bett zu bleiben dann gibt's am nächsten Tag kein Tablet und Fernseh. Bald fängt wieder Bundesliga an...Auch das darf er dann nicht schauen.

Er hat immer eine andere Ausrede. Entweder ist ihm schlecht, hat Bauchweh...oder er braucht mich einfach. Und ich denke auch das eine Verlustangst hat...Angst alleine zu sein. Aber er ist jetzt in dem Alter wo er weiss das ich nicht gehe usw.!

Ich bin jeden Freitag in der Probe. Mein Freund kann ihn nicht ins Bett bringen weil er von mir ins Bett gebracht werden möchte. Weil er nicht mit ihm hin liegt.

Nachtlicht, Tür auf usw. haben wir alles schon.

Er wünscht sich eine Konsole. Da müsste ich mal drüber nachdenken....

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Oh man, du erzählst 1:1 meine Geschichte! :-D War bei uns genau so! Wir haben mit der Kleinen gesprochen, ihr alles erklärt, gefragt was denn der Grund ist etc etc.. Alles war ok, ganz klar. Bei ihr war der Grund, dass sie a) Angst hatte im Dunkeln und b) hatte sie Angst, dass wir weggehen und sie alleine lassen. Wir haben ihr versichert, dass wir sie nie alleine lassen würden, wir haben ihr nebst Nachtlicht und offenen Türen sogar noch eine Taschenlampe gegeben, wir haben ein Lichtlein im Flur angelassen so dass sie nie ganz im Dunkeln ist. Wir haben ihr tausend Optionen geboten (grosses Licht im Zimmer an wenn sie sich wirklich sehr fürchtet, runter ins Wohnzimmer zu den Katzen kuscheln usw). Fand sie alles super und meinte, sie werde keine Angst mehr haben. Wir haben auch ein Zu-Bett-Geh-Ritual entwickelt: Zusammen einen Film schauen, danach noch ein Spiel und dann geht sie ins Bett. Und ganz genau wie bei dir, sobald es anfing einzudunkeln hatte sie auf einmal Bauchweh oder Rückenschmerzen, Halsweh etc etc. Und dann hat sie geheult, einmal von 17.00 - 1.00 Uhr morgens, bis sie endlich vor Erschöpfung eingeschlafen ist.

Leider hat alles nichts geholfen. Das einzige Mal, wo sie sich von einer Sekunde auf die andere zusammengerissen und sofort aufgehört hat zu heulen war, als es ihrem Vater schlecht ging. Er war kurz zuvor im Krankenhaus und diese Nerven-zehrende Situation hatte in ihm einen Schwächeanfall ausgelöst. Die Kleine hatte solche Angst um Papa und wollte ihn umsorgen, dass sie schön brav und ruhig war. Das zu Bett-gehen hat wunderbar geklappt, sie war ruhig und kein einziges Mal auf. Ich persönlich hätte diese 'Waffe' noch öfter eingesetzt.. aber mein Freund wollte das nicht.. Ja ich weiss, ist ein bisschen 'krass' trotzdem, manchmal muss man Kinder anlügen.

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Ich verstehe dich gut. Habe hier ein angstbelasteten 9 jährigen, der auch nicht alleine schläft. Du schreibst er hat die Trennung nicht verarbeitet, war er Mal bei einem Psychotherapeuten deswegen? Diese Dinge können sich natürlich in verschiedene Bereiche ausbreiten. Eine andere Idee wäre eine Lösung für alle zu finden. Zb ein Gästebett ins Schlafzimmer stellen. Wenn er nachts wach wird, hat er die Wahl zu euch zu kommen und der Druck wird aus der Sache etwas rausgenommen.

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Das mit nem Bett ins Schlafzimmer stellen da wäre wahrscheinlich mein Freund dagegen. Das haben wir auch schon alles durch. Aber irgendwann war dann genug. Das Thema löst bei mir und meinem Freund auch immer Streit aus. Er sagt es muss eine klare Linie rein und man muss konsequent sein. Und bei so Situationen kommt dann immer mein Mamaherz ins Spiel und lasse mich erweichen :-( möchte aber das er in der Hinsicht einfach selbständig wird...

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Eine klare Linie ist wichtig, da hat er völlig Recht! Aber ihr müsst dann schon beide dahinter stehen, es bringt nicht viel wenn es einem von euch dabei sehr schlecht geht. Das spürt auch dein Sohn. Was sagt denn dein Sohn selbst dazu?

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Hallo..

Ich war auch einige Jahre alleinerziehend und meine Tochter benötigte auch mit 9 noch die gleiche Einschlafbegleitung wie dein Sohn. Genauso verhielt es sich mit der Nacht, genauso wie bei, zog dann auch irgendwann ein neuer Partner ein. Ich habe einige Zeit ebenfalls versucht, dagegen zu arbeiten bis ich die Situation irgendwann akzeptiert habe, denn die Situation war so ziemlich belastend.

Als dieser Druck raus war, hat es viel besser geklappt. Ich dachte mir, hey, dann benötigt meine Tochter diese Zuwendung halt und da der Platz im Elternbett auch zu eng war, bin ich nachts einfach zu meiner Tochter gegangen wenn sie wach wurde. So haben wir alle friedlich geschlafen.

Sie ist inzwischen 11, das Problem hat sich von ganz allein gelöst. Erst kam sie nachts nicht mehr zu mir ans Bett, dann wollte sie plötzlich alleine einschlafen. Immer ein bisschen weniger.

Manchmal ist es gar nicht so verkehrt Dinge einfach anzunehmen, Kinder entwickeln sich weiter und distanzieren sich mit zunehmender Reife von alleine. Da jedes Kind individuell ist und dieser Prozess bei jedem Kind anders ist, sehe ich da auch absolut keinen Fall für eine Beratungsstelle..

Lg

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Mein 9jährger schläft auch schon seit 1,5 Jahren bei mir im Bett....
Die Zeit, wo sie unsere Nähe brauchen, ist sooooo kurz! Sehe ich bei meinen Großen (14 und 16). Die haben in dem Alter auch bei mir geschlafen und sind mit 10/11 ausgezogen in ihre Zimmer und jetzt bin ich froh, wenn ich die überhaupt mal sehe!
Schmusen, kuscheln? Igitt, Fehlanzeige #schrei

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Mit 9 hat meine Tochter eine Verhaltenstherapie gemacht wegen ihrer Trennungsängste.
Angefangen damit, dass sie endlich in ihrem Bett schlafen sollte.
Die Therapeutin sagte, sie solle immer und immer wieder in ihr Bett geschickt werden und wenn es die ganze Nacht dauert-
Ich habe dann mit meiner Tochter einen Kompromiss ausgehandelt. Eine Nacht bei Mama und eine in ihrem Bett.
Das klappte dann sogar sehr gut!
Jetzt in der Pubertät würde das für sie eh nicht mehr in Frage kommen, bei Mama zu schlafen.

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Mein Sohn, fast 8, ist genauso. Ja, mei. Ich war früher selbst so. Ich gehe davon aus, dass er spätestens zur Pubertät auszieht. So war das bei mir damals.

Tagsüber ist er sehr selbstständig, bleibt allein zu Hause, wenn er keine Lust hat, mit einzukaufen, schläft ohne Probleme auswärts etc.

Wenn ihr das wirklich ändern wollt (für mich gilt der Grundsatz, dass ich am Nähebedürfnis nicht rumerziehe), wirst du dich ganz klar positionieren müssen und darfst dich auch nicht von deinem schlechten Gewissen (Kind USt Trennungskind) in deinem Verhalten beeinflussen lassen. Zieh es durch, nach ein paar Tagen wirst du ihn mürbe haben. Ich verurteile das nicht. Bedürfnisorientierte Erziehung sollte auch die Bedürfnisse der Eltern im Blick haben und wenn du wirklich nicht mehr willst, setze es durch. Meiner Erfahrung nach haben Kinder einen guten Sensor dafür, wann es den Eltern Ernst ist.

Wenn dein neuer Partner zu dritt nicht in einem Bett schlafen kann (kann mein Mann auch nicht), kauft euch alternativ ein ausziehbares Bett. Der Sohn pennt auf 160cm. Da pass ich locker neben und tagsüber schiebe ich das Bett mit zwei Handgriffen zusammen.

Ich begleite abends das Kind in den Schlaf, dann den Mann... klappt auch.

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Auswärts schläft mein Sohn nie. Das kommt für ihn nicht in Frage denn er braucht mich.
Gerade vorhin hab ich mit ihm sehr ernste Worte geredet zwecks Schlafen. Ich denke er nimmt es auf...Aber letztendlich ist es ihm egal denn er braucht mich...komme was wolle.

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Hallo,
vielleicht wäre es eine Idee, mit ihm zu besprechen, dass du dich immer ein kleines Stückchen weiter entfernst. Erst mal sitzt du neben ihm, anstatt zu liegen, bis er einschläft (dabei vielleicht zusammen ein Hörspiel hören?). Dann setzt du dich auf einen Stuhl neben das Bett und rückst alle 2 Tage z.B. ein Stückchen weiter Richtung Tür, irgendwann in den Flur etc., bis du in deinem Bett bist. Vielleicht klappt es ja so. Falls nicht oder andere Versuche auch nicht klappen, würde ich auch sagen, wie hier schon empfohlen, akzeptiere die Situation und eventuell wird es sich durch dein Loslassen bald noch von selbst lösen.

Alles Gute!

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Das hab ich auch schon hinter mir...da war er noch jünger. Wäre aber eine Option....
Dankeschön!!!

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Danke für all eure Tipps und Antworten!!!

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