Rechte der Großeltern

Hallo zusammen!

Ich würde generell einfach gerne wissen, ob ihr denkt Großeltern haben gewisse Rechte, oder dürfen "Extrawürste" geltend machen, nur eben weil sie den Titel führen als Eltern der Eltern, oder ob sie sich ihre "Rechte" zumindest in gewissen Dingen "verdienen" müssen. Z.B. ob das Kind mal alleine mit ihnen unterwegs ist. Man hat ja nicht immer ein gutes Gefühl dabei, oder Gründe die erst einmal dagegen sprechen.
Das Verhältnis der Großeltern zu den Eltern ist ja auch manchmal schwierig/distanziert und es fehlt Vertrauen.

Ich frage, weil mein Mann und ich eine Diskussion darüber hatten, weil wir uns BEIDE (!) immer wieder über seine Mutter ärgern, und er aber sagt: sie ist doch die Oma (....), alte Leute kann man eh nicht mehr ändern (....), solange es unserer Tochter ja nicht schadet/wehtut (....), sie war schon immer stur und ignorant, steh da doch drüber (....) Schwierig!

Und ja: ich bin manchmal ein nerviger Prinzipienmensch und wenn man schon eh nicht gut mit einer Person kann, werden aus kleinen Mücken, in der Summe, schnell Elefanten.

Also wie seht ihr das? Und wie schafft ihr es über gewisse Dinge hinwegzusehen, weil es ja Oma und Opa sind?

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Ließt sich leider sehr anstrengend und ich bin sehr dankbar,alle meine drei Schwiegertöchter sind ganz wunderbar und lassen uns Großeltern sein ohne sich einzumischen.
In einigen Jahren wirst Du auch in dieser Situation sein und da frage Dich,was wünscht Du Dir?
Meine Schwiegermutter war nicht einfach,aber mein Gott ich habe Sie gelassen und nicht versucht zu erziehen,Sie war trotzdem eine gute Oma.
Nicht immer alles so kompliziert machen.

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Das ist mir zu pauschal ausgedrückt. Wie steht es denn mit dem Thema Gewalt?
Mein Mann und ich verbieten dem Opa unserer Kinder mittlerweile den Kontakt. Aus gutem Grund. Er hinterging uns mehrmals, machte den Kindern megateure Geschenke, um sie auf seine Seite zu ziehen, erlaubte den Kindern gefährliche Dinge, die wir verboten hatten und redete uns in die Erziehung rein. Außerdem klapste er unsere Tochter mehrmals und hält einen bissigen Hund, den er - trotz ausdrücklichen Verbots - an die Kinder gelassen hat. Unsere Große war mehrmals wegen ihm in Lebensgefahr.
Bleibst du pauschal bei obiger Meinung?

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Hier geht es aber nicht um Euch sondern um den Ausgangstest auf den geantwortet wurde.
Zwischen Gewalt und ablenendem Verhalten sind Welten...

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Ich finde, Großeltern haben das Recht, ein bisschen zu verwöhnen und die Regeln alle nicht ganz so eng zu sehen wie die Eltern.
Allerdings auch nur in einem gewissen Rahmen.

Spezialzeit mit dem Enkelkind alleine: Warum nicht, wenn das Verhältnis gut ist, und es sich anbietet. Ich würde da aber nie so eine feste Regel "Jeden Freitag für 2h" draus machen, sondern so ein bisschen nach Gefühl und wie es sich anbietet: Heute sind wir zu Besuch bei Oma und Opa, Kind geht alleine mit Oma spazieren, während Mama, Papa und Opa im Garten Unkraut jäten.
Meine eigenen Großeltern haben weiter weg gewohnt, deshalb hatten meine Geschwister und ich im Grundschulalter jeder eine Woche, in der wir alleine bei unseren Großeltern leben durften. Fand ich damals ziemlich cool und besonders, weil man durch die Entfernung die Großeltern sonst immer mit den Geschwistern und den Eltern teilen musste.

Ich würde da nichts erzwingen und vor allem immer gucken, wie gut das Verhältnis zum Enkelkind ist.
Pauschal kann ich nicht sagen, über wie viel "man hinwegsehen muss". Das ist oft so eine Einzelfallfrage. Allgemein ist es für mich allerdings wichtig, dass die Großeltern nicht gegen die Erziehung der Eltern arbeiten. Da ist für mich die Schmerzensgrenze.

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<<Ich finde, Großeltern haben das Recht, ein bisschen zu verwöhnen und die Regeln alle nicht ganz so eng zu sehen wie die Eltern.
Allerdings auch nur in einem gewissen Rahmen.>>

Ich sehe es exakt so wie Satos.
Bei uns wird der Rahmen vorsätzlich ignoriert. Die Grosseltern sind der Ansicht sich von uns "Kindern" nichts sagen lassen zu müssen. Teils überreissen sie es auch kognitiv nicht, es ist nicht wirklich ein Gespür fürs Kind da.
Wir setzen da Grenzen durch wo es uns wichtig ist. Mitgeben ist keine Option im Moment.da das Kind eh fremdelt bei ihnen. Da bin ich ein bisschen froh drüber. Ich hatte kein gutes Gefühl. Mein Mann sagt sie kriegen ihn nicht vor der Einschulung allein.

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Mein Mann und ich führen diese Diskussion auch immer wieder. Ich finde es in Ordnung wenn es bei Oma in manchen Punkten lockerer zu geht. Süsskram, ggf Schlafenszeit etc.
Wenn mir etwas wichtig ist, und ich das vorher sage, möchte ich aber auch das dies eingehalten wird.
Mein Mann sieht es wie deiner als „Recht“ der Großeltern an, manchmal was mit den Enkeln allein zu machen. Ich fühl mich damit nicht immer super, denk mir aber, dass er das besser einschätzen kann als ich und das er ja auch groß geworden ist...

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Rechte unserem Kind gegenüber hat keiner. Jeder der Zeit mit unserer Tochter alleine verbringen möchte muss sich erstmal unser Vertrauen verdienen. Ich mein das eigene Kind ist das wertvollste was man hat und das gebe ich doch niemandem mit dem ich nicht vertraue nur weil jemand meint er habe das Recht dazu.
Wenn das Verhältnis gut ist, vertrauen da ist und man sieht das es dem Kind gut geht spricht selbstverständlich garnichts dagegen das auch andere Leute, und da rede ich jetzt nicht nur von Großeltern, Zeit mit unserer Tochter alleine verbringen, warum auch? Wenn da Verhältnis aber nicht so gut ist und man dem Menschen nicht vertraut dann gibt es da für mich auch keine Diskussion.
Ich habe aber grundsätzlich „lange“ gebraucht bis ich meine Tochter wirklich mal für ein paar Stunden abgeben konnte. Jedenfalls hat man mir das immer gesagt 😂
Und über gewisse Dinge hinwegsehen kann man meiner Meinung auch nur wenn das Verhältnis stimmt. Da ist man dann einfach entspannter, wenn das verhältnis nicht gut ist legt man irgendwie immer alles auf die Goldwaage 🤷🏼‍♀️

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Ja genau, es nerven dann sogar Kleinigkeiten, die sich dann halt hochschaukeln, wenn es generell in der Basis hapert.

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Also, im juristischen Sinne: ja, solange sie euer Vertrauen nicht massiv verletzt und gut zum Kind ist. LG

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Ich frag da jetzt interessehalber, weil ich die juristischen Rahmenbedingungen null kenne: gibt es laut Gesetz ein Recht der Großeltern am Enkelkind?

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Nein gibt es nicht!

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Also ich höre da sehr auf mein Bauchgefühl. Ich habe meinen Sohn alleine zu den Großeltern gelassen kurz bevor ich selbst soweit war - weil ich gemerkt habe, dass ER soweit war und ich nicht glucken wollte. Hat super geklappt und seitdem passiert das sehr regelmäßig. Die Großeltern hätten ihn schon gerne vorher mal alleine gehabt, das habe ich aber abgelehnt.
Er darf dort natürlich andere Sachen und mehr Sachen und speziell die Opas sagen nie nein 😏 Darüber sehe ich hinweg. Das war bei uns damals auch schon so. Verwöhnen gehört für mich dazu. Wenn ich dabei bin, gelten aber meine Regeln und das setze ich zur Not auch durch. Das finde ich schon wichtig. Insgesamt denke ich den Kindern zuliebe sollte man sich da entspannen und sehe es eher wie dein Mann: Solange es den Kindern dort gut geht (davon gehe ich mal einfach aus), gibt es keinen Grund für mich, Uneinigkeiten zwischen uns Erwachsenen auf die Beziehung zwischen Enkel und Großeltern abfärben zu lassen. Und glaub mir, solche Uneinigkeit gibt es insbesondere mit meiner Schwiemu zur Genüge 😏 Also, ja. Ich schaffe es über viele Dinge hinweg zu sehen, weil es Oma und Opa sind.

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"... sich Dinge verdienen müssen..."

Das hört sich schon ein bisschen daneben an...
So nach dem Motte, die Oma darf mit ihrem Enkelkind in den Zoo, weil sie vorher so brav war und schön das gemacht hat, was ihr Mama und Papa aufgetragen haben.
Ja, da würde bei mir der Zoo auch ausfallen.

Ich würde da ganz einfach zwischen absolut notwendigen Dingen (Kindersitz im Auto o.ä.) und dem Rest unterscheiden.
Ich muss mich darauf verlassen können, dass das Kind nicht ungesichert Auto fährt, aber es ist mir völlig egal, ob die Kinder bei den Omas zu viel Fernsehen, zu viele Süßigkeiten bekommen, Limo trinken, spät ins Bett gehen, ständig Geld zugesteckt bekommen usw
Bei der einen Oa saßen sitzen sie zB fast ausschließlich vor dem Fernseher und essen Unmengen ungesundes Zeug. Ja und? Sie sind da ja nicht 3 mal die Woche und sie genießen die Zeit bei der Oma. Alle paar Wochen werden sie einen solchen Tag oder zwei verkraften.

Wenn du schon weißt, dass du ein Prinzipienreiter bist, muss du da vielleicht anfangen an dir zu arbeiten und lockerer werden. Sonst machst du dir das Leben nur unnötig schwer.

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Ich glaube nicht das er darum geht das omi schön brav sein muss.
Ich bin aber auch der Meinung das man sich vertrauen verdienen muss wenn man Zeit mit einem kleinen Kind alleine verbringen möchte das ist ja nicht Perse schon da nur weil man Oma oder Opa ist. Wenn man weiß wie die eigene Kindheit oder die Kindheit von Mann verlaufen ist und das nicht grade schön war dann möchte ich wissen das sie mit meinem Kind nicht so umgehen. Und das muss man eben erstmal beweisen. Ich denke das das grundsätzliche Verhältnis da einfach eine Riesen Rolle spielt und darauf baut dann alles auf.

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Naja, eines der größeren Enkel wurde von ihr letztes Jahr mit 4 Jahren schon mal im Kaufhaus vergessen, als sie alleine mit dem Enkel unterwegs war.... das ist für mich schon ein Grund zu sagen, ganz alleine bist du nicht mit meiner Tochter unterwegs.

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Ich glaube nicht, dass Großeltern Rechte am Kind haben und es ist meiner Meinung nach völliger Blödsinn, dass sich die Großeltern Rechte verdienen müssen.

Aber ich finde, Kinder haben ein Recht auf Großeltern.

Ich finde es immer traurig, wenn ich hier lese, dass der Kontakt zu Großeltern eingeschränkt wird, nur weil man selbst mit Ihnen nicht klarkommt. Solange das Kindswohl nicht gefährdet wird, sollte man einfach mal einen Schritt zurücktreten und überlegen, was die persönlichen Differenzen mit der Großeltern-Enkel-Beziehung zu tun haben: meistens nichts.

Wenn Kinder gerne zu den Großeltern gehen, ist doch wunderbar. Die Kinder lieben es, dort verwöhnt zu werden und ich schalte halt auf Durchzug. Manches muss später nochmal den Kindern erklärt und zurechtgerückt werden, selten werden die Großeltern zurechtgewiesen, wenn was wirklich nicht geht. Aber meine Differenzen mit den Großeltern werden niemals die Beziehung meiner Kinder zu den Omas und Opa belasten.

Suma

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Großeltern haben rechtlich gesehen ein Umgangsrecht und können dieses auch einklagen. In Familien, die schon immer belastet waren, verzichten die aber meistens darauf. Und es wird eher angewendet wenn durch Trennungen das Kind plötzlich entzogen wird.

Ich denke - ihr solltet - sofern ein irgendwie geartetes Interesse der Großeltern am Kind besteht - dieses auch berücksichtigen und einen regelmäßigen Kontakt ermöglichen. Dennoch steht Wohl und Gesundheit des Kindes immer an erster Stelle. Wenn sich also abzeichnet, dass die Großeltern es in bestimmten Punkten gefährden, dann könnt ihr selbstredend Regeln aufstellen und bei Missachtung auch Konsequenzen durchziehen, die letztendlich dazu führen könnten, dass der Kontakt eher oberflächlich, sporadisch und stets durch euch begleitet bleibt.

Ihr solltet aber bedenken, dass so Sachen wie die Oma raucht...die Oma gibt Süßigkeiten....die Oma lässt das Kind Fernsehen... Zwar nicht gerade pädagogisch wertvolle Kriterien sind, aber auch kein Grund für einen generellen Kindesentzug. Das wären dann eher Kriterien wie seelische, psychische und körperliche Gewalt.


Und ihr solltet bedenken, dass der Prozess der eigenen Identitätsfindung ein Kernprozess des Kindes ist und eine durch Kontaktabbrüche unvollständige Identitätsfindung zu Problemen beim Kind führen kann. Das Kind sollte seine Wurzeln, sofern diese noch leben, kennen lernen können. In erster Linie sind das die Eltern. Da aber viele Eigenschaften eine Generation überspringen sind auch die Großeltern nicht unbedeutend. Das heißt nicht unbedingt, dass sie eine intensive Bindung haben müssen, nur dass es von Vorteil für das Kind sein kann sie wenigstens oberflächlich zu kennen und zu wissen aha so sind die, so leben die, so sehen die aus.

Noch dazu können sich Großeltern auch für das Enkelkind zum positiven weiterentwickeln. Mein Vater hatte eine sehr schwere Kindheit, die von vorne bis hinten - wenn er nicht gerade von der Oma zu sich genommen wurde - ein Fall fürs Jugendamt war. Ich habe daher auch keinen richtigen Kontakt zu diesen Großeltern. Ich hätte in der Pubertät die Möglichkeit gehabt sie alleine zu treffen, wollte das aber nicht, da ich sie in den vielen Verhaltensweisen die in meinem Vater leben und gegen die er immer wieder einen verzweifelten Kampf geführt hat, glaube ich zur Genüge kennengelernt habe, denn mein Vater hat einige ihrer Fehler in überforderten Momenten wiederholt.

Irgendwann gelang es ihm mit Therapien aus der Spirale der Gewalt zu finden und sich bei uns zu entschuldigen und sich eigentlich total zu wandeln. Es war aber immer klar sollte er irgendwelche Ausbrüche vor meinen Kindern haben, würde ich sie nehmen und gehen und sie nicht mehr alleine bei ihm lassen.

Meine Eltern sind ausgesprochen liebevolle Großeltern geworden und haben mit ihren Enkeln so viele Dinge besser machen können als mit uns. Ich weiß, dass es da einfach Klick gemacht hat und in den 11/12 Jahren ist es nicht vorgekommen dass irgendwas passiert ist. Sie haben sich für ihre Enkel einfach positiv weiterentwickelt und es wäre falsch gewesen sie nicht zu beteiligen. Meine Kinder haben mittlerweile schon viel Zeit mit ihnen allein verbracht.

Meine eine Tochter hat zudem ein eher instabiles Verhältnis zu ihrem leiblichen Vater. Der ist eigentlich ein gebildeter Mann, Pazifist, hat eine religiöse Ausbildung,...aber leider schon viele Jahre lang an einer psychischen Krankheit. Trotzdem vielen Dinge vorgefallen sind,weshalb ich den Umgang mit Absprache mit dem Jugendamt immer wieder einschränken musste, weil er einfach manchmal nicht er selbst sein kann, aber nicht immer einsichtig genug das zuzugeben, trotzdem, und trotzdem er kaum als Vater wirklich in Erscheinung treten kann und das Verhältnis höchst ambivalent ist, ist meiner Tochter dieser Kontakt sehr wichtig. Und sie ist einfach da mit rein gewachsen und weiß sehr gut damit umzugehen. Das war einfach ein Prozess. Sie weiß, sie kann sich nicht unbedingt auf ihn verlassen. Sie weiß, er kann sich um vieles nicht kümmern. Und bei solchen Sachen kommt sie auch gar nicht auf die Idee diese Erwartung an ihn zu stellen, aber sie haben trotzdem ein auf ihre ganz eigene Art liebevolles Verhältnis....etwas dass nicht unbedingt von außen betrachtet zu erwarten wäre. Es gibt Dinge die hat er ihr Nähe gebracht, die sie fortführt. Sie spielt z.B. ein Instrument, dass ihr Vater sehr liebt. Und ich muss sagen, dass egal, wie ich das sehe , der Kontakt für sie wichtig ist. Ich muss nur schauen, dass er nicht Aufgaben übertragen bekommt, die er nicht stämmen kann, um sie zu schützen.

Was ich damit sagen will: Es ist keine einfache Geschichte bei der es eine einfache vorhersehbare Lösung gibt. Deshalb solltet ihr auch keine zu schnelle Entscheidung fällen, sondern euch langsam und vorsichtig vorwärts tasten und die Grenzen suchen in denen ein Umgang evtl. möglich und sinnvoll ist. Ein Kind wird von etwas widrigen Umständen außerhalb seines familären Kerns nicht zerstört, solange es einen gesunden Alltag hat. Den bildet ja ihr. und kann durchaus mit der Zeit unterscheiden, wem es in welchem Punkt vertrauen kann.