Tochter (5) hat Problem mit Schwester (1 Woche)

Hallo an alle!
Hätte nicht gedacht, das ich mal so einen Post verfasse..aaaaalso, wir haben folgendes Problem:
Seit einer Woche bin ich Zweifachmama - eine Schwester, die meine Große (5 Jahre) schon sehnsüchtig erwartet hat!
So weit so gut. Nun ist es so, dass meine Große sich seit ein paar Tagen unmöglich verhält. Sie provoziert bei jeder Gelegenheit, ist wahnsinnig frech und hört nicht. Natürlich schimpfen wir sie..abends wird sie dann regelmäßig sehr wehmütig und sagt Sachen wie: „Mama, ich wünschte ... wäre noch in deinem Bauch, dann wäre alles so normal wie immer.“ oder „Ihr kümmert euch nur noch um ... und nicht mehr um mich.“
Das macht mich so traurig und stimmt natürlich überhaupt nicht. Ich beziehe sie sehr viel mit ein (sie liebt ihre Schwester, gibt andauernd Bussis, etc), mein Mann hat frei und beschäftigt sich fast nur mit ihr (spielen, Ausflüge, ...)!
Ab nächster Woche hat der KiGa für 3 Wochen zu, und ich habe Angst, dass ihr Verhalten noch schlimmer wird, sich evtl irgendwann auch gegen ihre Schwester richtet.
Vielleicht gibt es hier ja Mamas, die auch einen größeren Altersunterschied zwischen ihren Kindern haben & mir Tipps geben können?! Wäre sehr dankbar...

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Hallo
Das Baby ist frisch auf der Welt und gerade eine Woche alt. Das ist eine große Umstellung, sei nicht so hart und lasst euch und das Geschwisterkind in der neuen Konstellation ankommen.
Auch wenn sie sich gefreut hat, erwartest du zu viel. Hab Verständnis und nehm sie ernst. Das wird schon!

LG

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Unser jüngster ist 4 Monate alt.
Unsere Große fand ihn zwar von Anfang an süß, aber sie war längst nicht so begeistert wie die Mittlere.
Sie hat nie gesagt, der Bruder soll wieder im Bauch sein... Aber sie hat sich ganz schlimm daneben benommen.
Ich hatte dafür aber auch vollstes Verständnis. Der Vater hat zwar viel mit den Mädels unternommen, aber davor war ich Hauptperson und nun musste ich mich viel um das Baby kümmern.

Es wurde nach und nach von allein besser und inzwischen ist alles eingespielt und niemand möchte den kleinen Mann mehr missen. Wenn ich was Negatives über ihn sage, geben seine beiden Schwestern lauthals Protest und würden ihren Bruder mit Haut und Haaren verteidigen :)

Gib euch Zeit. Es ist gerade nicht leicht, weder für deine Große noch für dich. Hormone spielen verrückt. Letztendlich ist es alles halb so wild. Ihr müsst nur erstmal alle mit der neuen Situation klar kommen und das wird Schritt für Schritt in den nächsten Wochen passieren :)

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"Natürlich schimpfen wir sie.." Warum "natürlich"? Ihr alle durchlebt gerade eine riesige Veränderung. Eure Familie muss sich neu ordnen und deine Tochter versteht die Tragweite noch nicht. Langsam kommt die aber dahinter, dass auch sie für das Geschwisterkind Abstriche machen muss. Diese Entthronung kann schmerzhaft sein und zu Frustration führen, die wiederum zu für euch schwierigem Verhalten führen kann. Ich würde vollständig auf Strafen verzichten. Sie muss natürlich daran gehindert werden, dass sie sich oder anderen weh und manchmal hilft auch nur, dass man etwas wegnimmt, womit sie vielleicht gerade werfen will. Das ist dann eine notwendige Konsequenz, um schlimmeres zu verhindern. Aber alles andere, was nicht konkret in der Situation notwendig ist, um etwas Gefährliches oder sehr unerwünschtes (Baby wecken durch Krach z. B.) abzuwenden, könntet ihr auch einfach weglassen und versuchen, euch die gemeinsame Zeit so schön wie möglich zu machen.

Ihr legt jetzt den Grundstein für eure neuen Rollen. Gebt eurer Tochter nicht das Gefühl, ein Störfaktor zu sein, sondern versucht auch ihre Situation als schwierig anzuerkennen. Ich glaube, das bringt euch eher weiter.

Ich persönlich glaube, BEziehung bringt mehr als ERziehung.

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Hallo,erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt!

Ich kann dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen,das sich deine große Tochter gerade überflüssig vorkommen mag und bestimmt ein bisschen eifersüchtig ist.

Ich war damals 6Jahre alt als mein Bruder geboren wurde,natürlich habe ich mich gefreut aber als er dann zuhause war,sah das ähnlich aus wie bei euch.

Ich habe meiner Mutti damals gesagt,sie soll den wieder ins Krankenhaus schaffen,ich will doch keinen Bruder mehr.

Gebt euch allen Zeit um euch aneinander, und an die neue Situation zu gewöhnen!
Deine Tochter benimmt sich völlig normal,sie sucht deine Aufmerksamkeit.

Vielleicht kann dein Mann das Baby am Abend für eine Stunde übernehmen,dann hast du Zeit für deine große Tochter und kannst etwas mit ihr spielen oder ihr etwas vorlesen.
Oder ihr macht ein abendliches zu Bett bring Ritual,was nur euch zweien gehört.


LG

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Ich würde sie auf keinen Fall schimpfen.
Natürlich ist es nicht schön für euch, wie sie sich benimmt. Aber ich finde das absolut nachvollziehbar. Wie soll denn ein 5 jähriges Kind die Tragweite verstehen? Sie versteht gerade nur: "Vorher waren Mama und Papa für mich alleine da. Jetzt muss Mama sich ganz viel um wen anders kümmern, der vorher nicht da war".

Es ist schwer für sie. Es tut ihr womöglich sogar weh. Sie kann es nicht verstehen. Und sie schreit um eure Zuneigung.. und wird ausgeschimpft.

Einbeziehen hin oder her. Sie muss eure Aufmerksamkeit teilen. Seht zu, dass sie mit euch beiden ihre Zeiten bekommt. Alleine. Einbeziehen ist natürlich dennoch gut. Aber sie braucht auch ihre Aufmerksamkeit und Zeit mit euch für sich und nicht nur als Beiwerk für das Geschwisterchen.

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"dann wäre alles so normal wie immer"

gute Antwort in dem Alter.

Ich reagiere heute noch auf Veränderungen. Urlaub liebe ich. Trotzdem brauche ich einige Zeit zum Umstellen. Da ich weiß, was auf mich zu kommt / wo es hingeht, kann ich mich schon vorher darauf einstellen.

Kinder von Freunden reagieren oft in der ersten Ferienwoche so wie deine jetzt. Einfach weil es die Umstellung von Alltag zu Ferien sind.
Meine ebenso. Besonders in den Sommerferien.

In anderen Ferien ist es zwar auch, aber nicht ganz so sehr. Da geht der Alltag ja irgendwie weiter. Die Klasse ist bekannt, die Zeit danach. In den Sommerferien ist es heftiger.


Deine erlebt jetzt die Veränderung. Sie freut sich und sie liebt ihre Schwester. Die Veränderung verunsichert. Wie geht es weiter? Wie pendelt sich das Neue an? Papa ist "nur" für eine bestimmte Zeit da. Genuss auf der einen Seite, Angst vor der Veränderung auf der anderen Seite.


Meine besteht sehr auf unsere Regeln (auch wenn sie mir selbst strenger erscheinen), sie besteht darauf, weil sie ihr Halt und Sicherheit geben.
Im Urlaub , in Ferien , bei anderen Veränderungen , hält sie umso mehr an bekannten Regeln fest. Bzw. sagt zu mir, dass ich die Regeln durchsetzen soll.

Natürlich versucht sie auch die Regeln auszurprobieren. Als ich dann mal lockerer war, sagte sie eben dazu, dass ich die Regel bitte durchsetzen soll, damit sie nicht verunsichert ist.

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Auch von mir alles Gute!

Ich schließ mich an. Alle müssen in ihrer neuen Rolle ankommen, auch die große Schwester.
Aus eurer Sicht macht ihr viel mit eurer Tochter, aber wie sieht sie es? Trotz aller "Vorbereitung" auf die Situation hat sie nicht mehr 100% eurer Aufmerksamkeit. Auch wenn du sie einbindest ist es geteilte Zeit. Und auch wenn Papa Exklusivzeit mit ihr verbringt ist klar: Wäre das Geschwisterchen nicht, dann hätte man Papa UND Mama.

Was eure Tochter jetzt durchmacht ist vollkommen normal, Stichwort "Enttrohnung des erstgeborenen Kindes".
Da hilft kein Schimpfen, sondern ihr müsst liebevoll auffangen, begleiten ind lernen Frust und Wut auszuhalten.

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....gib ihr Zeit!

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Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Geburt eures Kindes. Ihr macht da weiter wo ihr aufgehört habt. Ihr macht z.B Ausflüge mit ihr, bastelt zusammen, gemeinsames vorlesen etc.

Meine beiden Kinder sind auch 5 Jahre auseinander. Klar, gab es auch Eifersüchteleien. Mein Großer hatte es damals auch anders vorgestellt. Wenn mein Mann am Wochenende gearbeitet hatte, nahm ich mir einen Babysitter (meistens meine Schwägerin oder eine Bekannte). Damals war der Kleine vielleicht 2 Monate alt. Ich unternahm so häufig es ging mit dem Großen auch etwas alleine. Finde ich ganz wichtig.


Wochenbett hatte ich beim zweiten Kind sehr verkürzt. Meistens war vormittags aber genug Zeit sich um den Kleinen zu kümmern. Spätestens ab 14 Uhr kümmerte ich mich sehr viel um den Großen. Ja und der Kleine musste halt auch da durch.


So schlimm fande ich die Zeit auch nicht.


LG Hinzwife