Mein Vater demütigt mich Teil 2 - er hat mir geschrieben

Hallo!

Weiter unten habe ich gestern diesen Thread verfasst: https://www.urbia.de/forum/12-familienleben/5275820-mein-vater-demuetigt-mich

Ich möchte mich an dieser Stelle auch für die vielen Antworten bedanken.

Gestern Abend habe ich gegen 22 Uhr eine sms von meinem Vater bekommen. In dieser spielt er seine Tat als Lappalie runter, meinte er hätte "Schlampenstempel" nur scherzhaft gemeint und was mit mir nicht stimme dass ich nicht weiß dass ein liebender Vater sowas nie im Ernst zu seiner Tochter sagen würde. Dann klärte er mich über die vielen Risiken von Tattoos auf und meinte auch, dass ein Tattoo als Unternehmerin unpassend wäre und deutete an, dass grad in meinem Gebiet (Gesundheit) ich dadurch an Glaubhaftigkeit verlieren würde und er sich ja nur Sorgen machen würde. Er schrieb auch, es wäre meine Aufgabe gewesen ihn zu beruhigen indem ich ja sagen hätte könne dass es nur etwas Dezentes wird.
In seiner Welt ist das sowas wie eine Entschuldigung.

Doch dann ging es los. Er schrieb, dass die ganze Familie von mir enttäuscht sei, dass ich schon immer ein gehässiger Mensch gewesen wäre und er entsetzt ist, dass dies nun auch vor meinen Eltern keinen Halt mehr macht. Er meint, er mache sich Sorgen um meine Kinder... deutete an ich wäre eine Gefahr für sie. Danach schreibt er, ich, meine Schwester und meine Mutter hätten sowieso niemals Liebe oder Respekt für ihn empfunden und deshalb wird er sich aus meinem LEben zurückziehen und ich solle wohl leben.

Ich war nach der Nachricht wieder emotional extrem aufgewühlt. Er hat alle Tatsachen komplett verdreht und stellt sich wieder als Opfer dar. Auf Rat meines Mannes hin habe ich nichts geantwortet sondern ihn auf whattsapp einfach blockiert.

Mir gehts trotzdem richtig beschissen, ich denke an nichts anderes und kann nicht schlafen oder essen. Ich werde heute meinen ersten Therapietermin vereinbaren.

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Unfassbar!
Du hast alles richtig gemacht. Gut, dass dein Mann dich dabei unterstützt.
Alles Gute dir🍀

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Hallo,

ich dachte mir schon dass dein Vater so ne Art Nachricht schreibt.
Fühl dich erst mal gedrückt!

Er ist sich keiner Schuld bewusst. Das ist Gehirnwäsche was er mit dir macht, er spielt sozusagen mit dir auf ganz böse Weise.

Du brauchst dich wirklich nicht schuldig fühlen. Du hast nichts falsch gemacht, er lässt dich das nur immer glauben. Das mit dem Tattoo geht ihn überhaupt nichts an, es ist deine Entscheidung.

Dass du ihn blockiert hast ist sinnvoll, aber daraus wird er nichts lernen. Er ist so, er ist krank, du solltest versuchen das zu akzeptieren. Was nicht heißt, dass du dir das weiter geben musst.
Akzeptieren heißt auch „ich kann an dem Verhalten meines Vaters nichts ändern, er ist wie er ist und muss von allein die Einsicht haben, dass er Fehler macht. Es sind seine Fehler, aber nicht meine.“

liebe Grüße

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Ich hatte dir gestern auch zu einer Therapie geraten und dass es am besten ist, wenn du den Kontakt abbrichst. Jetzt hat dein Vater den ersten Schritt getan. Sei doch froh darüber, dass du wenigstens diesen Schritt nicht machen musst, also dass du den Kontakt abbrechen musst. Das hat er gemacht. Und das ist auch gut so.
Jetzt kümmer dich um dich, um deine Familie. Du bist Mutter und hast Verantwortung für deine Kinder. Lass es nicht zu, dass ein anderer Mensch, egal ob deine Familie oder sonst wer, dich vor deinen Kindern erniedrigt. Du bist ein Mensch mit Seele, Charakter und Würde!!!. Sei eine starke Frau, damit du auch eine starke Mama sein kannst für deine Kinder. Kämpfe und gib nicht auf. Ich finde es gut, dass du eine Therapie machen möchtest.

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Ich hatte dir gerade auf deinen 1. Thread geantwortet - jetzt hat sich das wohl erübrigt.

Ganz ehrlich: dein Vater hat einen an der Waffel.

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Hallo, habe deinen ersten thread auch schon verfolgt . Einfach unfassbar. .! Ohne Worte. .

Ich finde es sehr gut, dass du dir hilfe suchst und nun ne Therapie beginnst. Das ist mutig und das schaffst du auch !

Sei froh, dass sich das mit dem Kontakt erstmal erledigt hat . Bleib stark, du hast einen Mann, der hinter dir steht . Auch wenn dein Vater wieder Kontakt suchen sollte, lass dich nicht einlullen. Jetzt wird es dir vllt erstmal schlecht gehen . Aber du wirst sehen : ohne ihn geht's dir sicherlich bald besser! Ich wünsche alles Gute!

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Wie schön, dass du von heute auf morgen einen Therapeuten gefunden hast, bei dem du sofort einen Termin vereinbaren kannst.

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Danke! Es ist die Therapeutin meiner Schwester. Sie kennt unsere Familiengeschichte bereits und meine Schwester hat mir den Kontakt geschickt. Mal sehen wie schnell ich einen Termin bekomme.

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Dein Vater ist ein Narzisst. Anders kann ich mir seine verquere Denkweise nicht erklären. Nun hat er dir die Entscheidung abgenommen. Vermeintlich.

Vermutlich wird er nicht damit rechnen, dass du ihn blockierst. Wie kann man denn bitte keinen Kontakt zum besten Vater der Welt haben wollen?

Das ist dein persönliches Erfolgserlebnis. Dein Triumph. Hier gewinnst du die Macht über dein Leben zurück die er dir nicht zugestehen will.

Ich finde es großartig dass du eine Therapie beginnen willst. Du brauchst das passende Handwerkszeug für die Zukunft, denn ich kann mir gut vorstellen dass er dich wieder kontaktieren wird. Anrufen, Briefe schreiben... da ist es wichtig einen Schlachtplan zu haben und zu wissen wie man damit umgeht.

Aber du bist stark. Du schaffst das. Du machst dir deine Zukunft schön!

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Danke für deine lieben und aufbauenden Worte. Ich weiß von meiner Schwester, dass mein Vater ausser sich vor Wut ist dass ich ihn blockiert habe. Meine Mutter findet das auch "falsch" und redet schon wieder davon dass ich mir überlegen soll ob ich es wirklich mit mir vereinbaren kann, wenn ich den Kontakt zu ihm abbreche und damit die ganze Familie zerbricht. Sie schiebt also schon wieder mir die Verantwortung in die Schuhe.

Das Schlimme ist, obwohl ich kognitiv weiß dass ich zu 100% im Recht bin und das Richtige tue fühlt es sich so schlecht an und tut so verdammt weh. Ich kann nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, mir ist permanent schlecht und ich kann an nichts anderes mehr denken. Das Perverse ist, dass mir mein Vater sogar irgendwie leid tut. Ich würde mir so wünschen dass er mich versteht. Er hat auch gute Anteile und es ist so schade dass ich diese nicht mehr in meinem Leben haben werde. Klingt das abnormal?

Tief in meinem Inneren tut dieser Abschied sehr weh, so als wäre er gestorben. Rein faktisch weiß ich, dass ich mein Leben ohne ihn schaffe, aber ich weiß nicht wie diese emotionale Wunde heilen kann. Ich habe vor dem Tag Angst wo ich höre dass er verstorben ist oder im Krankenhaus liegt. So krank unsere Bindung auch ist / war, ein Teil von mir liebt ihn tatsächlich noch. Ich weiß dass muss so krank klingen nach allem was war aber ich habe nie ein anderes Vaterbild kennen gelernt.

Ich wünsche mir so sehr ein unbeschwertes Leben, aber ich spüre schon jetzt dass dieser Abschied emotional eine riesige Herausforderung für mich wird.

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Was hast du denn zu deiner Mutter daraufhin gesagt? Hast Du ihr mal gesagt, daß ER die Familie kaputt gemacht hat, er Euer Leben lang gedemütigt hat? Was sagt sie dazu?
Bitte bleib stark! Narzisten halten es nicht aus ignoriert zu werden. (Whats app Blockade) Du brauchst ihn nicht! Klar ist er Dein Vater, aber er hat sich doch nie wie einer verhalten.

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Wir kann ein Mensch nur so blind vor der Wahrheit sein. Er muss wohl auch etwas Schlimmes in seiner Kindheit erlebt haben.
Ich würde auf jeden Fall einen Termin beim Psychologen vereinbaren. Ansonsten könnte ich das nicht so stehen lassen und würde ihm auf jeden Fall noch einen letzten Brief schreiben, in dem du dir alles von der Seele schreibst. Ich denke, das es wichtig wäre, ihm auch deine Sicht der Dinge zu offenbaren.

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>>>und würde ihm auf jeden Fall noch einen letzten Brief schreiben<<<

Genau DAS würde ich nicht tun, es ist egal, wie die TE sich verhält, er wird alles als Munition gegen sie verwendet.
Da würde ich einen Teufel tun und ihm irgendwas Schriftliches von mir zukommen lassen.

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Das ist vielleicht eine Typsache. Wenn ich mich in ihre Lage versetzt, würde ich nur ein einziges Mal diesem Menschen, der mir so nahe steht und mich mein ganzes Leben lang so verletzt hat, sagen wollen, was er mir angetan hat. Sonst könnte ich dabei nicht meinen Frieden finden. Höchstwahrscheinlich lässt er davon nichts an sich heran und er wird sich auch bestimmt nicht entschuldigen oder Reue empfinden, aber es muss doch mal gesagt werden (nachdem es ihm noch nie jemand gesagt hat).

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Du kannst ihn und sein Verhalten nicht ändern. Nur deine Einstellung dazu. Und das wirst du mit Hilfe der Therapie schaffen.
Vielleicht wirst du eines Tages einen Zustand des Inneren Ohms haben dass du da wirklich drüber stehen kannst. Dann erst tut Kontakt nicht mehr weh. Bis dahin dosiere bitte wieviel Schmerz du dir von ihm zufügen lässt.

Les dich bitte Mal zu den Themen Narzissmus und Coabhängigkeit ein.