Wo ist der Spaß?

Hallo Ihr Lieben,
zur Zeit bin ich völlig fertig und gestresst.
Vor einem guten Jahr haben wir unser drittes Kind bekommen, mit dem wir sehr glücklich sind. Eigentlich haben wir eine perfekte Familie mit den üblichen Problemen (nichts Gravierendes). Allerdings gerate ich langsam an die Grenzen meiner Kräfte und habe mittlerweile immer öfter starke Rückenschmerzen und wenig Spaß an allem was ich tue.
Ich arbeite voll, mein Mann macht Elternzeit und arbeitet 25%. Vor der Geburt habe ich viel Sport getrieben, da die älteren Kinder auch mal alleine zu Hause bleiben konnten. Das ist jetzt kaum mehr möglich und mein Mann meint, dass es nun mal mit kleinem Kind organisatorisch nicht klappt. Aber Sport ist doch nicht nur für ältere Menschen gedacht!? Er meint ich hätte allgemein zu viele Termin und sollte deswegen den Sport fast gänzlich streichen. Die Arbeitsstunden kann ich ja schließlich nicht reduzieren, weil bei einer 5köpfigen Familie ein volles Gehalt vorhanden sein muss. Verstehe ich alles! Aber ich fühle mich mit all den Verpflichtungen so schrecklich überlastet, dass mich nur noch die Aussicht auf meinen baldigen Urlaub durchhalten lässt.
Aber wie geht es weiter, wenn der um ist?

Danke fürs Lesen und Kommentieren.
liebe Grüße

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Hallo!
Ich bin mal ehrlich: ich verstehe deinen Mann.
Er ist überwiegend zu Hause, du arbeitest wahrscheinlich mindestens 38,5 Stunden außer Haus. Bist 2 Abende bei diesem Projekt. Jetzt möchtest du noch 2-3x Abends weg. Er sitzt ständig alleine mit drn Kindern Zuhause. Da würde ich auch protestieren. Wo bleibt den der Spaß für deinen Mann? Hast du Vollzeit arbeitend mit 3 Kindern noch so viel Energie übrig?
Ich verstehe deinen Wunsch nach Sport.
Aber warum du das mit dem Projekt machst nicht! Ich würde das Projekt zu Ende bringen und dann Sport machen. Und deinem Mann mindestens genauso viele freie Abende ermöglichen!

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Wie sehen denn deine und seine Woche konkret aus? Also was meint er mit vielen Terminen? Sport sollte auch bei drei Kindern für jeden von euch drin sein. Bzw. ein freier Abend die Woche sollte pro Elternteil mindestens möglich sein. Was derjenige dann damit macht ist ja seine Sache.
Wenn einem Sport wichtig ist, dann kann man den auch abends zu hause machen. Zumindest mache ich das, weil mein Rücken mich sonst umbringen würde.

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Mit Terminen meint er Freizeitaktivitäten, wie Sport. Ich möchte schon gerne mehrmals die Woche Sport machen, vielleicht 2 oder 3 mal. So oft es geht.
Hinzukommend engagiere ich mich zur zeit bei einem Projekt vor Ort. Das wäre ein wöchentlicher Termin ab nächster Woche bis Ende des Jahres. Manchmal muss ich da auch mehr machen, als das eine wöchentliche Treffen.
Wenn ich aber all diese Termine streiche, bleibt unterm Strich nur noch Arbeiten und Familie. Das ist mir ehrlich gesagt etwas wenig...

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Ja, Sport kann ich auch abends machen. Wann sonst?

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Was für einen Sport machst Du denn? Ich war lang alleinerziehend und fand es auch sehr schwierig, mir Zeit freizuschaufeln. Zum Yoga schaffe ich es seit Jahre nicht mehr - verbindliche Termine sind einfach schwierig. Seit zwei Jahren gehe ich jetzt laufen, das geht auch abends, wenn meine Kinder im Bett sind. Oder wann immer zwischendurch eine Stunde Zeit ist. Ihr seid ja zu zweit, da muss es doch gehen, dass sich einer mal am Abend oder zwischendurch für eine Stunde austoben geht.

Ich finde es schon normal, dass in der Zeit mit ganz kleinen Kindern eben manchmal nicht alles drin ist, was man sich so wünscht und dass man da Abstriche machen muss. Und ich denke die meisten hier kennen das Gefühl, an die eigenen Grenzen gehen zu müssen, was die Belastbarkeit angeht. Da ist es dann wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt, damit nicht einer irgendwann die Grätsche macht. Lotet doch einfach mal ein bisschen zusammen aus, was gehen könnte. Vielleicht ist Sport in der Mannschaft mit verbindlichen Terminen gerade wirklich schwierig, aber laufen geht, wenn man es entsprechend organisiert? Zum Beispiel.

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Ja, Laufen wäre super. Aber das findet mein Mann auch zuviel und meinte ich wäre süchtig danach (ich halte das für Blödsinn).
Das Projekt habe ich jetzt angenommen und muss es 3 bis4 Monate durchziehen. Dann ist es aber erledigt.

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Ich kenne ja Deinen Mann nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er ernsthaft auf die Barrikaden geht, weil Du zweimal in der Woche Laufen gehen willst. Ich habe viel eher das Gefühl, dass Du wirklich viel von ihm forderst (2-3x Sport, 1-2x Projekt). Und dass bei solchen Forderungen die Fronten verhärten finde ich nicht überraschend.

Eine Familie mit drei Kindern managed sich nicht nebenbei, und da muss jeder mal Abstriche machen. Ich lese hier nur, was Du willst. Was ist mit Deinem Mann? Was gestehst Du ihm zu? Könnte es sein, dass er sich einfach unterrepräsentiert fühlt in Eurer Situation, und deswegen mauert?

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Wieso sollst du den Sport streichen?

Gesundheit ist wichtig.

Alle Termine ansehen und prüfen, welche
- notwendig
- machbar
- sinnvoll
- sinnvoll, aber nicht dringend
- Gewohnheit
sind, macht schon Sinn.

Aber ausgerechnet die zu streichen, die dich an Gesundheit erhalten, ergibt keinen Sinn.

Für mich habe ich in der Mutter-Kind-Kur gelernt:

GUTE Termine in den Kalender eintragen. Stehen sie nicht drin, werden sie schneller durch andere vermeintlich! wichtigere ersetzt.

Terminlimit pro Woche.
klar, manchmal muss einfach verda*** viel sein. Dann jongliere ich schon.

Da ich kein Auto habe, sehe ich es für mich als Vorteil: ich muss zwangsläufig Prioritäten setzen!
Termine liegen so, dass sie machbar sind. Wenn es nicht geht, muss der unwichtigste verschoben werden.


Unwichtig bedeutet nicht Gesundheit. Im Gegenteil.

- was mich am Leben erhält, hat vorrang
nur wenn ich lebe/gesund bin, kann ich Geldtermine einhalten/arbeiten gehen

Was ist mir wichtig
- kurzfristig
- mittelfristig
- langfristig

was kann ich kurzfristig verschieben, umverteilen (zeitlich)

jetzt, da mein Kind größer wird: was kann ich auch menschlich umverteilen: mein Kind muss einiges noch nicht alleine machen. Jedoch traue ich ihr manches schon selbst zu. Wo sie Begleitung braucht, bekommt sie diese. Wo sie es schon kann, darf/soll sie gerne selbst. Das entlastet mich, daran wächst sie.


Je stressiger es ist, je mehr Muss-Termine ich habe, desto wichtiger ist es, dass ich ICH-Termine habe (Lebenswichtige) und wenn es "nur 10 minuten aus dem Fenster starren" ist. Das trägt zu meinem Lebenserhalten bei.


Ob du deinen Kalender nun mit Farben oder auf ein anderes System durchgehst, versuche mal zu filtern:

was kann, was muss, was sollte, was geht auch anders (andere Person, andere Zeit, kürzer).

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Ich ergänze:

Termine für die Gesundheit sind zwar wichtig und richtig:

sie sollten aber trotzdem ins Gesamtpaket passen!
D.h. Familie und co.


Auch bei Freizeit gilt: Prioritäten setzen!

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Klingt sehr sinnvoll. Danke!

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Hast du dir mit deinem Projekt vielleicht Zuviel zugemutet? Kann dich da jemand unterstützen? Und ich finde Sport eigentlich enorm wichtig, damit kann man seine Belastungen praktisch seelisch irgendwie abarbeiten.

Ich denke es gibt hier genug Mütter, die auch enorme Belastungen haben. Nur irgendwann ist nämlich hier Schluss mit lustig, man kann einfach nicht mehr. Ich hatte auch Belastungen, wo ich leider einfach mal mal kanzeln kann und konnte. Ich hatte/habe zwei Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Der eine hat Legasthenie und der andere frühkindlicher Autismus. Die hatten Therapien, Arztbesuche, auch Besuch von Sportverein (Mama/Papataxi). Mein Mann unterstütze mich so gut es ging, war durch Schichtarbeit auch häufig weg, so das vieles alleine an mir hing. Und ich arbeitete auch Teilzeit als tageweise Vollzeit. Und für mich war Sport wichtig als Ausgleich. Mein Mann kam nie auf die Idee, mir das auszureden. Das war neben auch das Einzigste wo ich überhaupt noch Zeit hatte. An Projekten teilzunehmen dafür war auch keine Zeit oder Kraft. Und ich hatte auch noch eine alte Mutter , die häufig Hilfe brauchte.

Heute ist es etwas besser, mehr Zeit für Sport und andere Unternehmungen. Mein Großer ist erwachsen und der Kleine 15 Jahre hat einen Betreuer für seine Freizeitaktivitäten. Viel Zeit habe ich zwar immer noch nicht, aber es ist entspannter.

LG Hinzwife

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Wie viel Freizeit hat er denn neben Kindern und Haushalt?

Ganz oft liest man hier ja von der umgekehrten Rollenverteilung. Da beschwert sich die Mama in Elternzeit (oft zu Recht), dass sie nicht raus kommt weil der arbeitende Vater eben nach der Arbeit auch mal "Feierabend" und Freizeit will und sie mit Kind und Haushalt allein lässt. Tenor ist dann häufig: Na es sind auch seine Kinder, da kann er ja nicht dauernd ausfliegen und sein Leben wie früher leben.

Fühlt sich dein Mann vielleicht überfordert? Fällt ihm die Decke auf den Kopf mit Arbeit und seiner Rolle als Hausmann?

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Ich finde Sport auch wichtig, aber ich verstehe auch deinen Mann. Er ist den ganzen Tag alleine mit den Kindern und am Abend sicher froh um eine Pause von ihnen. Wenn du ihn also auch am Abend noch alleine lässt, ist er 24 Stunden nur für eure Kinder da... Und wann verbringst du Zeit mit ihnen? Und wann hat er Feierabend bzw Zeit für sich? Wann habt ihr Zeit zu zweit?
Ich denke ihr habt euch für ein drittes Kind entschieden und wusstet was euch erwartet, da musst du dich auch etwas zurücknehmen bis sich alles eingespielt hat. Nicht ganz verzichten, aber etwas zurückstecken.

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Oder kannst du über Mittag eine Runde ins Gym gehen? Ich kenne einige die das machen und finde es eine gute Lösung.

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Wo ist euer Kind wenn dein Mann arbeitet? Wieso kann er nicht auf 50% hoch und du auf 75% runter?
Ich frag mich sowieso wie es bei euch abläuft. Du redest von vz, Projekt und sport. Wann machst du was mit den Kids?
Wer erledigt den Haushalt, Einkauf, Hobbies der Kinder usw usw. Das man nach einem vz job und 3 Kinder erledigt ist versteh ich kann es nur nicht nachvollziehen. Ich hab 2 arbeite 75% und freu mich wenn ich ab und zu 1 Abend für mich hab. Sport erledige ich indem ich zur Arbeit mit dem Rad fahre (10km)