Kleinkindhaftes Verhalten

Hallo!

Ich dreh bald durch!! 😖

Meine Kinder sind 12 und 4 Jahre alt, der Kleine ist entwicklungsverzögert mit kleineren körperlichen Problemen. Er ist sehr anstrengend und nervt die Große natürlich oft.

Die Große war immer sehr lieb, hielt sich immer an alle Regeln, war wirklich pflegeleicht.

Seit der Kleine auf der Welt ist, wird es aber immer schlimmer mit der Eifersucht. Die Große begibt sich ständig auf absolutes Kleinkind Niveau. Da wird dann diskutiert, wer das Kindermesser und den blauen Teller bekommt. Oder der Kleine wird so lange hinten rum getrietzt, bis er schreit.
Es wird gemotzt und gemeckert, es kommen freche Antworten.

Wenn man sie schimpft, ist sie sofort beleidigt und fühlt sich soooo ungerecht behandelt.

Manchmal kommt es mir vor, als hätte ich 4jährige Zwillinge! 🙄
Mir geht das so an die Nerven! Ich bin nur noch am Schimpfen...

Sie hat natürlich Privilegien, die der Kleine nicht hat, sie bekommt Exklusivzeit mit beiden Elternteilen, im Haushalt muss sie wenig helfen.
Eigentlich hat sie keinen Grund, sich so zu benehmen.

Durch seine Auffälligkeiten benötigt der Kleine mehr Pflege und Zuwendung. Alleine die Therapien schlucken viel Zeit.
Und wir Eltern sind auch nur (arbeitende) Menschen, die einfach mal k. O und erledigt sind.

Wenn man ihr sagt, dass sie dank ihres Verhaltens leider auch wie ein Kleinkind behandelt werden muss, findet sie das toll! Sie gibt dann freiwillig ihr Handy ab oder wird nicht zur Verabredung gefahren...

Ich weiss echt nicht mehr, was ich noch machen kann! Ich kann den kleinen Bruder schlecht wegzaubern...
Oder ist das nur die Pubertät?!

LG!

1

Da kommen wohl Pubertät und Eifersucht zusammen. Leider habe ich Dir keinen Rat, kann nur berichten, dass es bei mir leider auch so war. Mein damals 10jähriger Sohn entwickelte eine schlimme Eifersucht gegenüber seiner Schwester, als ich mit ihr stationär ins KrHs musste wegen einer schweren Skoliose-Op. Die vierteljährlichen Kontrolltermine, das Achten auf sie, weil sie im Vollkorsett steckte, er sah das einfach nicht ein. Zusätzliche Zeit mit ihm, Ausflüge, alleine Eis essen gehen mit ihm - es half alles nichts, leider. Er durfte auch exklusiv auf mehrtägige Freizeiten mit u.v.m., half alles nichts. Ich glaube heute fast, dass sich das nie wieder änderte, er es nur mehr unterdrückte, als er älter war. Aber ein herzliches Verhältnis wurde das nicht mehr - einseitig. Seine Schwester liebte ihren großen Bruder bedingungslos, egal, was er anstellte und wieviel Zeit er später dann "brauchte". Für sie war es sehr schlimm, als sie vor einigen Jahren dann ganz brutal realisieren musste, dass ihre Liebe immer einseitig war.
Du kannst nur versuchen, dass Deine Tochter eben ihre Zeit mit Dir bekommt und immer wieder mal mit ihr reden. Allerdings würde ich keinesfalls dulden, dass sie den Kleinen quält, da muss sie auch Konsequenzen spüren. Sie ist alt genug, um das zu verstehen. Evtl. eine Erziehungsberatung aufsuchen, manchmal sind sie Außenstehenden zugänglicher. LG Moni

2

Vermutlich zu viel Aufmerksamkeit für deb jüngeren und das ist ihre Art zu buhlen.

3

Meine "Große" ist zwar erst drei, aber ich lass sie das Verhalten ausleben. Sie bekommt z.B. Brei, wenn sie möchte. Sie darf Baby sein, wenn sie es möchte. Meistens wird das dann ganz schnell unattraktiv.

Dein erstes Kind muss wahrscheinlich seit vier Jahren zurück stecken. Jetzt kommt die Pubertät dazu. Das ist hart. Ich habe mit zwölf eine jüngere Schwester bekommen und war dann plötzlich Babysitter. Das fand ich auch doof. Ich hätte mir mehr Aufmerksamkeit von meiner Mutter gewünscht.

4

Rat habe ich keinen.

Meinsche Geschwister verhielten sich ähnlich als ich kam.

Nur, dass sie für ihre Privilegien dann doch groß "wurden", um danach wieder klein zu sein.
Ich hingegen wurde oft mit deren realem Alter gleich gestellt. d.h von mir wurde mit 4 Jahren erwartet, dass ich reif sei wie andere mit 14,15,16,17


Im Zweifel mal bei einer Beratungsstelle Tipps holen. Oft helfen schon kleine Veränderungen im Alltag für größere Wirkung.
Mal eine andere Sichtweise
oder wie ihr die Perspektive ändern könnt
das Hamsterrad mal von außen betrachten....


Soziale Kontakte beleuchten:
hat sie Freunde, geht es ihr mit ihnen gut?

5

Wie verhält sie sich woanders?

Meine Geschwister wussten sehr genau, sich in der Schule/ bei Freunden, außerhalb der Familie wie "Große" zu benehmen. Mit Freunden auch mal kindisch, aber eben doch eher wie überdrehte 16jährige kindisch.


Falls sie Tendenzen auch in der Schule zeigt oder ihre Gewohnheiten auch nach außen überträgt, evtl. auch mal mit der Schule reden.

6

Es kann schon gut sein, dass eure Grosse allgemein zurückstecken muss, denn ein nicht normales Kind bekommt im Regelfall mehr Aufmerksamkeit als die anderen. Auch wenn es logisch klingt, das es nun einmal so ist, fühlen sich die Geschwister oft vernachlässigt. In eurem Fall kommt noch die anfangende Pubertät dazu!

Da hilft wahrscheinlich nur Geduld, der Grossen die Situation immer mal wieder erklären und ansonsten Nerven bewahren. Pubertierende können wahnsinnig anstrengend sein, auch wenn sie vorher die liebsten Kinder waren 🙈

7

"im Haushalt muss sie wenig helfen."

Vielleicht liegt hier die Lösung: Einfach mal ein bisschen erwachsener behandeln, weniger Tüdelei und sie damit weiter auf Kinderstufe halten, sondern mehr Verantwortung übertragen, in die Pflicht nehmen, Aufgaben übertragen, bei denen sie sich von den Eltern "gebraucht", "wichtig" und stolz fühlen kann und sie so altersgemäß vom Bruder "abgrenzen".