Alltag mit baby und mann

Hallo ihr Lieben,
Ich habe mir das alles irgendwie einfach vorgestellt. Bzw nicht damit gerechnet das es irgendwie schwierig werden könnte aber meine Beziehung zu meinem Partner ist gerade ne Katastrophe.
Vor 6 Wochen kam unser wunschbaby zur Welt. Die Geburt war nicht einfach aber völlig oke. Mein Partner war die ganze Zeit dabei und auch im Anschluss mit im familienzimmer. Die ganze Zeit über Hat Er seinen "job" mehr als gut gemacht und auch zuhause klappte es wunderbar. Er hat geholfen wo es nur ging.
Leider liess das ganz schnell nach. Ca ab Woche 3 ging es an immer mehr ab zu bauen. Der Haushalt bliebe liegen, das baby würde immer nur mal kurz auf den Arm genommen und ihm war langweilig.
Jetzt ist er seid 2 Wochen wieder arbeiten und seid Dennis es noch schlimmer. Er sieht nicht was gemacht werden muss, spielt permanent am Handy und verbringt die sonnigen Nachmittag alleine draussen (Ich musste rein weil es fürs baby zu heiss war, der ganze bodys war schon feuxht).
Zweisamkeit gibt es kaum. Entweder weil sich die maus nicht ablegen lässt oder mein Partner dann schonmalnohne mich anfängt einen Film zu gucken. Ich habe versucht mit ihn drüber zu reden aber irgendwie versteht er es alles nicht. Ich bin ratlos.
Wie war es bei euch? Spielt sich das wieder ein ?

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Hallo,

ich denke ich kann dich ein wenig beruhigen, wenn ich behaupte, dass es in den meisten Beziehungen nach solch einer Umstellung erstmal ein wenig kriselt.
Für alle Beteiligten ist es nicht leicht, sich auf die neuen Herausforderungen einzustellen. Insbesondere die Müdigkeit macht einem das Leben schwer.
Wenn ihr erstmal eine gewisse Routine habt, pendelt es sich bestimmt wieder ein. Hat dein Mann denn vorher keine Aufgaben im Haushalt übernommen? Ihr lebt doch beide dort zusammen und seid beide verantwortlich - ebenso natürlich für das Kind.
Ich glaube, dass insbesondere auch manche Männer eine verklärte Vorstellung davon haben, wie das Zusammenleben mit Baby ist und welche Einschränkungen es erst einmal mit sich bringen kann.
Und auch so manche Mutter wird sich umsehen und in der Realität landen. Ein Baby ist nicht nur zuckersüß, sondern eben auch anstrengend.

Das war jetzt nicht wirklich eine Hilfe, aber bleibt im Gespräch, nehmt beide eure Freiräume soweit möglich und formuliert klare Aussagen a la „du ich glaube der Müll muss noch raus. Erledigst du das bitte eben?“

Ihr schafft das - und seid nicht die einzigen mit dem Problem.

LG 🍀

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Bei uns hat es sich eingespielt. Wie bei euch lief es die ersten Wochen super. Als mein Mann dann wieder arbeiten musste und natürlich abends auch erschöpft war, wurde es schwierig. Er war bisschen außen vor, weil ich ja so langsam einen Alltag mit dem Baby fand und er nur abends dazu kam. Er wollte von der Arbeit erzählen, ich wollte meine Ruhe haben. Als unser Sohn dann richtig anstrengend wurde und ich außer zum spazieren gehen das Haus nicht mehr verlassen konnte, spitzte es sich zu. Ich hatte nix zu erzählen, mir fiel die Decke auf den Kopf und er war abends müde und verstand nicht, wieso nix im Haushalt gemacht war. Wir haben da fast nur gestritten, wegen jeder Kleinigkeit. Mein Mann kümmerte sich auch sehr wenig um unseren Sohn. Wie du auch sagtest, 5 Minuten kuscheln und dann war das Handy in der Hand. Die ersten Wochen ging das ja gut, schlafendes Baby auf der Brust und Kindle in der Hand. Aber mit 3 Monaten dann eben nicht mehr. Das Baby wollte Aufmerksamkeit und mein Mann konnte nix mit ihm anfangen. Besser wurde es dann, als der kleine älter wurde und man richtig miteinander spielen konnte. Da merkte mein Mann auch erst, wie anstrengend das sein kann und seither klappen auch Haushalt und Freizeitgestaltung besser. Wobei mein Mann nicht der Typ ist, der mal nachts aufstehen würde oder alleine mit dem Kleinen raus gehen würde. Es kommt aber auch heute noch regelmäßig vor, dass er sonntags lieber sein Ding machen will und keine Lust auf Familienzeit hat.
Diese Differenzen werden immer wieder auftauchen. Man muss über alles reden, egal wie banal es ist. Immer wieder sagen wie man sich fühlt und möglichst nicht wetteifern wer nun den härteren Tag hatte oder wer müder ist.
Für die Männer ist es ja auch nicht leicht. Sie sind auf einmal Haupternährer und nicht mehr an erster Stelle bei der Frau. Diese Veränderungen brauchen viel Zeit und Arbeit

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Willkommen in der Realität.
So ist das mit einem frischen Baby eben.

Das dein Partner im Haushalt nicht hilft ist eine andere Sache. Das musst Du halt einfordern.

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Ja, das ist glaube ich normal/bei den meisten so und spielt sich wieder ein. Ist wirklich ein anderes Leben und man muss sich daran gewöhnen, sowohl als Mutter als auch als Vater und als Paar/Familie.
Die Umstellung dauert aber schon etwas und klar, manche Sachen muss man laufen lassen und abwarten und manche einfordern.
LG

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Auch wenn manche sagen das wäre normal, sehe ich das nicht so.
Mein Mann ist nach 4 Wochen arbeiten gegangen und hat mich sowohl in den ersten Wochen und auch danach immer unterstützt. Sowohl in Haushalt als auch mit dem Baby.
So sollte es in jeder Beziehung sein, denn beide wollten das Baby und auch wenn der Mann arbeitet, ist es für die Frau auch viel Arbeit den ganzen Tag ein Baby zu betreuen..

LG

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So ganz normal finde ich das nicht, dass er kein Interesse mehr am Kind hat. Dass er im Haushalt nicht die gleichen Dinge sieht wie du finde ich schon eher normal. Da hilft vielleicht eine klare Ansage und nichts durch die Blume. Also nicht „oh je der windeleimer riecht aber“ in der Hoffnung er bringt den Müll dann raus, sondern ein klares „kannst du bitte schnell den Müll rausbringen während ich stille“. Oder auch in anderen Situationen ihm ganz klar das Kind geben und sagen dass du jetzt duschen gehst. Vielleicht hilft es ihn auch mal mit Baby und Kinderwagen alleine los zu schicken. So dass er merkt er wird gebraucht.

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Es war eine Umstellung, mein Mann wusste auch anfangs gar nicht was er mit so einen kleinen Wurm anfangen soll
Ich hab ihn dann immer zu seinen Glück "gezwungen".
Hab ihn den kleinen in die Hand gedrückt und hab gesagt "die nächste halbe Stunde /Stunde passt du auf, ich geh jetzt ein bisschen zusammen räumen" oder "der Geschirrspüler gehört ausgeräumt, kannst du das übernehmen oder willst du den kleinen einstweilen wickeln"

Ich hab ihn gefragt ob er mir das im Haushalt machen möchte, oder ob er den kleinen nimmt damit ich den Haushalt machen kann

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Statt zu sagen, was er alles falsch macht und wie er besser sein sollte und so weiter, denk lieber darüber nach und formuliere, was DU brauchst, was du dir wünschst. Sag ihm das so, mit solchen Ich-Botschaften. Und dann bitte um seine Hilfe oder sucht zusammen nach Lösungen. Lass ihm dafür Zeit. zB "Um mich in der Wohnung wohl zu fühlen, brauche ich es, dass der Abwasch nicht herumsteht. Bitte denk mit darüber nach, wie wir das bewerkstelligen können, ohne dass es jedes Mal zum Streit kommt. Sag mir dann Bescheid, wenn wir wieder darüber reden können."
Und lade ihn auch dazu ein, über seine Bedürfnisse zu reden, also ausschließlich über seine (in dem Moment halt). Vielleicht ist er überfordert? Vielleicht fühlt er sich hilflos, hat Angst etwas falsch zu machen? Vielleicht ist er gerade dabei, den Verlust zu verarbeiten, den jedes Elternteil erleidet, wenn man seine Zweisamtkeit einbüßt.
Bei euch beiden werden gerade viele Hormone und Gefühle mit reinspielen, seid nachsichtig miteinander.

Falls du das alles merkwürdig findest und ihr so überhaupt nicht kommunizieren könnt, solltet ihr beide einen Kurs in gewaltfreier Kommunikation machen oder euch zumindest darüber informieren. Grundregel: Den anderen nicht kritisieren. Bei sich selbst bleiben und seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar äußern. Braucht etwas Übung aber dann ist es für jede Art von Beziehung sehr bereichernd.