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Wie alt sind deine Beiden? Ich kann verstehen, wie anstrengend es ist, alles zu geben und trotzdem ändert sich die Situation nicht...

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Hallo.

3,5 und 6. Wenn ich heute sehe, wie herzig und fürsorglich der Große mit dem 1-jährigen Nachbarskind spielt, dann bin ich manchmal traurig, nicht geduldiger gewesen zu sein und mehr Abstand zwischen den Kindern gelassen zu haben.

So wird das Spiel und Zusammenleben unter den Geschwistern auggrund ihrer lebhaften Charaktere halt viel wilder und auch dynanmischer, die Situation unter 1 und 6 Jährigen ist hier konkret eine ganz andere.

Aber nun ist es so.

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Hallo,

"Und wenn ich meinen Frust darüber ausserhalb kommuniziere, oder hier entsprechende Dialoge verfolge, fühle ich mich einfach allein oder unverstanden oder es wird Erziehungsinkompetenz suggeriert..."

Nein, Du bist damit nicht alleine.
Manche Kinder machen das nicht, weil sie einfach pflegeleicht sind. Bei anderen reden die Eltern lieber nicht darüber und tun so, als wäre alles in Butter, bzw. wenn man immer nachgibt, hat man auch erstmal weniger Maleschen mit den Kindern.

Das rächt sich nur irgendwann, weil die Kinder sich nicht anpassen können und spätestens in der Schule massiv anecken.

Unsere Kinder (9 und 12) sind beide sehr willensstark. Die wären eine Katastrophe, wenn wir sie bedürfnisorientiert erzogen hätten. #schwitz
Wir haben schon früh gemerkt, dass sie es übelst ausnutzen, sobald man nachgibt.
Deswegen gibt und gab es immer Grenzen und Konsequenzen, egal, ob darauf Gebrüll folgt(e).

Ja, unsere Kinder gehen auch manchmal mit üblen Wutanfällen ins Bett. Pech für sie. Sie müssen lernen, dass die Welt sich nicht um sie dreht, ob sie das wollen oder nicht.

Das gilt auch innerhalb der Familie. Auch Eltern haben Rechte und sind nicht dazu da, den Kindern den ganzen Tag den Popo hinterher zu tragen.

Man sieht hier an der Grundschule schon die Früchte dieser Verwöhn-Erziehung. Viele Kinder haben keinerlei Frustrationstoleranz, keinen Respekt vor den Lehrern und kennen schonmal gar keine Rücksichtnahme auf andere Kinder. Die kann man ruhig mobben und zusammen schlagen und nochmal kräftig rein treten, wenn sie am Boden liegen.
Schuleigentum kann man auch mutwillig zerstören.
Die meisten von denen kommen aus ganz normalen Familien und sind bedürfnisorientiert erzogen.
Wehe, ein Lehrer wagt es, Konsequenzen zu ziehen! Dann kommen die blitzschnell angeschossen, damit ihr Prinz oder ihre Prinzessin nicht seelisch geschädigt wird.

Unsere Gesellschaft wird noch viel "Spaß" mit denen haben.
Entweder gehen die später über Leichen oder sie brechen bei der kleinsten Belastung komplett zusammen.

LG

Heike

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Was hier immer so alles unter "bedürfnis orientierte" Erziehung läuft.
Bedürfnis orientiert heisst ja nicht, dass den Kindern nicht die Grenzen gezeigt werden. Die Grenzen der Mitmenschen. Ihre eigenen müssen sie selbst entdecken.

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Sei mir nicht böse, aber das, was du beschreibst, ist nicht das Ergebnis von vernünftiger Bedürfnis-orientierter Erziehung.

Mein Kind lernt, dass wir alle Bedürfnisse haben. Sie und wir Erwachsenen auch. Sie wächst damit auf, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen und gesehen werden. Was noch lange nicht heißt, dass alle Bedürfnisse und Wünsche erfüllt werden, dass alles erlaubt ist und es nie Grenzen oder Konsequenzen gibt.

Ich finde es schade, wenn das Konzept bedürfnisorientierter Erziehung so missverstanden wird, dass man glaubt, das Ergebnis seien schlagende und mobbende Kinder, die absolut ohne soziales Gewissen agieren. Da ist dann was ganz anderes schief gegangen, wenn Menschen sich so verhalten.

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Ich verstehe dich! Wir haben hier die exakt gleiche Situation: Sohn (4) hypersensibel, Tochter (2,5) angst- und schmerzfrei und ja, natürlich auch beide sehr willensstark.

Ich kenne in meinem Umfeld keine ähnlich anstrengende Konstellation und die nett gemeinten Ratschläge in Richtung Konsequenz o.ä. sind wirklich putzig.

Mir hilft es, mich auf die positiven Seiten (und diese gibt es auch überdurchschnittlich viel) zu konzentrieren und auf einfachere Zeiten zu hoffen.
Diese unbändige Lebensfreude, Energie und Kreativität gibt's halt nicht 'umsonst'.

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Vielleicht kannst du auch gar nichts tun, was die Situation verändern würde. Möglicherweise bist du in eurem Familiengefüge nicht die Person, die etwas ändern kann, weil deine Kinder eben sind wir sie sind. Verhalten wird meines Erachtens immer von Erziehung UND Genen bestimmt. Vielleicht haben deine Kinder oder zumindest der ältere eben besonders viel Temperament.
Und dann ist das, was du tust zwar unheimlich anstrengend, aber genau richtig. Wenn du konsequent und liebevoll erziehst, werden deine Kinder hoffentlich irgendwann trotzdem gesellschaftsfähige, ausgeglichene und glückliche Grundschüler, Jugendliche und Erwachsene. Du musst nur härter dafür arbeiten als andere, die super ruhige Kinder haben. Deine Kinder sind wie sie sind. Das kann man ungerecht finden. Du kannst sie dir aber nicht so zurecht biegen, wie du willst. Du kannst nur weiter und kontinuierlich erziehen und dabei deine eigenen Grenzen wahren. Dran bleiben heißt nicht sich bis zum geht nicht mehr zu verausgaben.
Ich bin mir sicher, es wird Früchte tragen.

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Welche Rolle spielt eigentlich der Vater? Vielleicht sollte man überlegen, wie er sich stärker einbringen kann, um die Dynamik zu verändern

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Hallo.

Danke. Ich hoffe, es wird trotzdem Früchte tragen.

Mein Mann versucht natürlich sein bestes, nimmt immer mehr Rat bzgl Konsequenz an, ist aber bei weitem nicht so belastbar wie ich und das kann ich ihm nicht verübeln. Es ist beinhart, wenn Tage so oft bei Erwachen schon mit Geschwisterdynamik/Trotzverhalten/Eskalation starten, noch bevor man zur Toilette konnte. Wäre es nur Lärm an sich, könnte man es in gewissem Grad ausblenden, aber die Dynamik erfordert einfach sehr häufiges Einschreiten. Allein das ist etwas, wo Grenzen erreicht sind, aber wie soll ich sie wahren? Ich muss ja ab einem gewissen Grad einschreiten und Mittel die wirksam wären, sind nunmal gesetzlich und moralisch nicht erlaubt.

Oder die momentanen Entgleisungen des kleinen Geschwisterkindes, wo ich nicht weiß, ist es einfach Frust, den es zu regulieren lernen muss, oder entwickelt sich ein Zwangsverhalten (zB Waschzwang). Es kam nun zweimal in der Öffentlichkeit zu solchen Verzweiflungsausbrüchen des Kindes. Anfangs sagte ich noch locker lächelnd Entschuldigung in die Runde und mehrere Eltern nickten verständig lächelnd, aber die in kürzester Zeit stattfindende Steigerung der Ausbrüche, die ich eben als absolut unnormal empfinde trug dazu bei, dass sich innerhalb weniger Minuten mehrere Mütter(!!) ehrlich besorgt bei uns befanden, die versuchten, mein Kind abzulenken, um es aus dieser Extremsituation zu befreien. Das waren keine doofen Belehrungen, diese mir unbekannten Mütter empfanden die Ausbrüche des Kindes ebenfalls als sehr extrem und besorgniserregend. Übrigens waren beide Male erfolglos.

Das sind eben Situationen, die leider sehr häufig entstehen, da ist Grenzenwahrung schwer möglich, wenn auch nötig. Da es aber nicht mehr normal ist, suchen wir ja professionell nach Lösungen. Aber was bleibt, ist der Frust, weil ich keine zügige Lösung sehe und die Kraft begrenzt ist.

Dennoch versuchen mein Mann und ich uns täglich neu zu motivieren und Kräfte aus der Versenkung zu zaubern. Heute hat es glücklicherweise funktioniert.

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Hallo,

aus dem Geschriebenen heraus will ich mir nicht anmaßen, über eure Situation zu urteilen, zumal ich deine Kinder nicht kenne und nicht weiss, ob und welche Auffälligkeiten oder Diagnosen im Raum stehen.
Nur ein Gedanke: Kann es sein, dass du das Verhalten deiner Kinder stark als Spiegel deines Verhaltens begreifst (natürlich spiegeln unsere Kinder, was wir ihnen vorleben, aber eben nicht ausschließlich und manchmal auch ganz anders, als wir beabsichtigen)?
Und dadurch kannst du dich schlecht innerlich von anstrengenden Situationen distanzieren, weil du dich immer als Teil der Situation begreifst. Das ist bei so anstrengenden Situationen wie bei euch natürlich sehr zermürbend für dich, weil du dich immer verantwortlich und in der Pflicht fühlst und dich dadurch zu wenig selbst im Blick hast.
Selbstverständlich ist es deine Aufgabe, deinen Kindern ein sozial adäquates Verhalten zu vermitteln. Aber du solltest die Stolpersteine nicht alle persönlich nehmen.
Ich denke auch nicht, dass du dich anders verhalten solltest, aber darauf achten, dass du dich anders dabei fühlst.
Hier nochmals eine Spekulation: vielleicht bewertest du dich selbst zu stark und unerbittlich.
Ich hoffe, mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben - das ist jetzt nur mein spontaner Eindruck beim Lesen des Textes. Falls das Humbug ist, ärgere dich nicht, dann hab ich dich einfach falsch verstanden.
Alles Gute, c

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Finde deinen Beitrag sehr schön reflektiert. Auf mich hatte es auch diese Wirkung.
Vielleicht irre ich mich ja auch, ist alles nicht in Stein gemeißelt... aber manchmal bringt es nicht viel, wenn wir nach außen hin alles „richtig“ machen, aber unsere innere Haltung nicht hinter dem Konzept stehen. Das haben vor allem Kinder schnell raus und zerrupfen all die investierte Mühe.

Liebe TE: du bist sehr bemüht und ich denke schon, dass du theoretisch deine Kinder „richtig/vernünftig“ erziehst. Dennoch liest es sich, als wenn du nicht wirklich hinter dem Konzept stehst und dann auch nicht authentisch wirkst. Das ist auch völlig normal.
Bedürfnissorientiert heißt ja nicht, dass alles nur nach der Nase deiner Kinder laufen muss, sondern so, wie es die familiären Verhältnisse gerade erlauben. Einen direkten und scharfen Ton schließt diese Erziehung ja nicht aus, wenn das Bedürfniss besteht. Bleib am Ball, auch wenn es nervig ist.
Manchmal liegt ein Bedürfniss auch daran,
Die Spielregeln zu ändern. Im Grunde bedeutet dieser Erziehungstil ja nur, dass die Bedürfnisse immer neu hinterfragt werden und immer geschaut wird, was steht gerade im Fokus. Wo liegen die Bedürfnisse tatsächlich! Es bleibt ja nicht immer alles gleich und starr. Du hast immerhin auch Bedürfnisse und evlt stehen diese gerade im Vordergrund. Manchmal mache man es sich schwerer, als es ist.

Lg

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Hallo, ich hoffe es kommt jetzt nicht zu hart rüber, aber ich halte von dieser
Bedürfnisorientierten Erziehung gar nichts. Ich habe 3 Kinder und erlebe immer wieder das es auch im Kindergarten Einzug hält trotz aller Konzepte. Bei meinem großen musste ich zb mal in der Kita antreten weil der junge nicht basteln wollte. Ja habe ich gesagt dann setzen sie ihn an den Tisch und dann bastelt er mit. Wenn er sich verweigert bleibt er am Tisch sitzen. Das macht sie nicht hat sie mir dann erklärt. Es geht ja um die Bedürfnisse des Kindes. Tja und das Bedürfnis meines Kindes bestand eben aus toben. Ich habe nicht verstanden warum ich dann dort antanzen sollte. Bei 3 Kindern kann ich auch nicht ständig auf eins besonders eingehen. Ich erkläre Dinge und wenn es nicht funktioniert folgen Konsequenzen. Wir fahren gut damit und ich höre immer wieder wie höflich zb mein großer ist. Er hält auch mal die Tür auf. Der ist 15 Jahre und in der Pubertät. Wenn ich den Bedürfnisorientiert erziehen würde dann gute Nacht. Ich bin der Meinung langfristig funktioniert es nur mit einer gesunden Mischung aus Bedürfnissen und vor allem Regeln und Konsequenzen. Und viel knuddeln.

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Der Wille eines Kindergartenkindes entspricht aber nicht zwingend seinem Bedürfnis. Ein Kind frei drehen zu lassen, hat nichts mit Bedürfnisorientierung zu tun. Und dazu kommt noch, dass bedürfnisorientierte Erziehung davon ausgeht, dass die Bedürfnisse aller zählen und die Eltern den Kindern vorleben, wie man achtsam mit den eigenen Bedürfnissen umgeht.

Ich glaube, dass viele veranwortungsschwache Menschen dieses Etikett nur zu gern als Ausrede benutzen.

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Du beschreibst gerade eine Bedürfnissorientierte Erziehung... sie bedeutet eben nicht,
Dass ein Kind immer nur das macht/machen darf, worauf es Lust hat. Das hat mit dem Bedürfnis nichts zutun. Das Bedürfnis läge in dieser Situation darin, dass das Kind lernt, dass es nicht immer Aufsehen und gehen kann, wenn es keine lust auf eine Aktivität hat. Außerdem überwiegen hier auch die Bedürfnisse der Gruppe und eben nicht des einzelnen Kindes. Das Bedürfniss der Erzieherinnen ist, dass auch keine „Einzelberatung“ anbieten kann und die Kinder halt mitmachen müssen. Zudem, Etwas durch zu ziehen, auch wenn man darauf keine Lust hat, ist auch ein bedürfniss. Nämlich das Bedürfniss etwas zu erlernen, wie Geduld und Durchhaltevermögen...
Die Bedürfnissorientierte Erziehung dient eben nicht NUR dem einzelnen Kind,
Sondern es werden alle Bedürfnisse der Familien (Gruppen) betrachtet und danach wird entschieden. Hier verwechselt man zu sehr, die Wünsche des Kindes mit den Grundbedürfnissen, das ist in meinen Augen ein Fehler. Wenn die Bedürfnisse aller kollidieren, muss man schauen, was Priorität hat.
Es heißt aber nicht, dass mein Kind ohne Jacke im tiefsten Winter hinaus darf,
Weil es das auch möchte (ein Bedürfnis hat),
Mein Bedürfnis wäre es dann,
Dass mein Kind gesund bleibt,
Somit zieht es eine Jacke an.

Oftmals wird sich mit dem Thema zu wenig befasst, dass ist schade, weil dann einfach Fehlinformationen weitergetragen werden.

Lg

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Du machst das genau richtig. Es ist wundervoll, wie sehr du daran arbeitest, dass ihr als familie glücklich seit. Das zeigt schon, dass du eine wundervolle und starke mutter bist. Und du bist stark genug zu sagen, dass du hilfe brauchst, wenn du sie brauchst.

Aber vergleich dich nicht mit anderen. Es gibt bei thema kindern einfach nicht "die lösung". Den einzig richtigen weg. Nur weil es gerade "trend" ist erziehungslos zu erziehen, heißt es nicht, dass das das richtige für alle familien ist. Ist wie mit der weleda calendula popo-salbe. Nur weil das gehyped ist, heißt es nicht, dass auch jedes baby das gut verträgt.

Wir sind auch eine familie, die schaut, dass alle in der familie glücklich sind und nicht nur die kinder. Und es ist nicht schlimm, wenn man sein leben nicht für die kinder aufgibt. Wir hatten aber auch den Trend versucht und das war vollkommen das falsche für uns. Mein mann hatte das größte nachsehen gehabt, ich war einfach nur noch depressiv und kind total aufgekratzt (bekommts ja mit). So wie wir das jetzt handhaben ist es perfekt und alle glücklich. (Bis auf die anstrengenden Phasen, aber da bekomm ich von meinem mann auch mal mama-frei)

Und zu den anstrengenden phasen, wo sich kinder mit geschrei und allem "wehren" und protestieren: alle kinder machen das bis spätestens 25! Zwar nicht permanent, aber es kommt immer wieder. Ich kenn wirklich kein kind, was nicht regelmäßig die eltern zum verzweifeln bringt. Aber das gehört auch zu kind-sein dazu.

Wie eltern auf den jeweiligen protest reagieren ist auch einerlei. Da gibt es eben kein patentrezept, da auch jedes kind individuell ist, genauso wie ihre eltern. Es ist ein richtiges balanceakt genau den Maß zu finden, was für einen richtig ist. Permanent zu locker und aufopfernd ist genauso schlecht wie permanent zu streng.

Bei uns gibt es regeln und grenzen. Für uns ist das wichtig. Auch dass wir uns zeit für haushalt und co. Nehmen und es hier auch mal feierabend gibt. Für andere ist es wiederum nicht so wichtig. Manche eltern räumen bis 30 deren zimmer auf und machen noch die brotdose, andere sehen es schon im grundschulalter nicht mehr ein.

Du weißt nur obs richtig oder falsch ist, wenn das kind erwachsen ist. Solange solltest du eben schauen, dass alle in der familie glücklich ist. Und das machst du.

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Ich hab eine Freundin, die auch Erzieherin im Kindergarten meiner Tochter ist.
Sie hat drei Kinder und ich schwanke immer hin und her zwischen "neid", wie sie so geduldig sein kann und ihren Kindern so viel erlaubt usw und dem puren Entsetzen, wie man nur so wenig erziehen kann und sich so auf der Nase rum tanzen lassen kann.

Ich wollte auch immer eine perfekte super Mutter sein.. Tja, ich bin an meine Grenzen gekommen.. Und dort lebe ich nun.. Und die Kinder kriegen auch deutliche Anweisungen, wenn sie diese Grenzen überschreiten.
Und abends liege ich im Bett und frage mich, ob ich zu streng war, ob ich ihnen psychisch nun geschadet habe.. Wie andere es schaffen, ohne so viel zu schimpfen oder zu bestrafen.. Denn strafen bringen ja nichts, lieber mit Belohnung usw.
Gibt es natürlich auch.. Aber strafen bzw Konsequenzen gibt es eben auch zu genüge.

Und dann versuche ich mir zu verzeihen, dass ich nicht perfekt bin.. Nicht perfekt erziehe.. Und ich bin gespannt, wie sich die Kinder entwickeln..
Bisher hab ich schon oft zu hören gekriegt, ich hätte Glück mit meinen beiden Großen.. Dass es harte Arbeit war und ist, aus ihnen einigermaßen gut erzogene Kinder zu machen, das sieht niemand. Aber eben auch psychisch Arbeit, in dem ich mir immer wieder verzeihen muss, dass ich streng war und mal kein Verständnis hatte oder ähnliches.

Letztendlich habe ich tolle Kinder, die auf dieser Grenze von mir tagtäglich tanzen - das heißt, sie übertreten sie nicht zu stark, das dürfen sie ja nicht... Aber sie tanzen dabei und haben offensichtlich noch genug Freude im Leben - auch wenn sie nicht 100 prozentig bedürfnisorientiert aufwachsen dürfen :)

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Ich kann deine Beobachtung bestätigen, denn dieses Bild habe ich auf der Arbeit täglich gehabt. Nun in Elternzeit sehe ich es hier in schriftlicher Form. Die Mütter sollen sich den Allerwertesten aufreißen, alles stehen und liegen lassen, das Kind muss schließlich von vorne bis hinten betüdelt und gepudert werden.
Ich hab da auch noch einen sehr prägnanten Thread im Kopf, in dem es darum ging, das eine zweijährige hysterisch brüllt, sobald Mama sie nicht trägt. Da wurde ernsthaft geraten, sowas wie einen lernturm neben den Herd zu stellen oder die in der trage zu nehmen, damit die kleine Dame dennoch an Mama kleben kann. Das sind wirklich Momente, in denen man am gesunden Menschenverstand zweifelt. Und das wird auch bestimmt der Moment sein, in dem irgendjemand wieder zu mir sagen wird, ich wäre ja so mies und gemein, denn ich hätte die kleine schreien lassen.

Man kann sich nicht komplett selbst aufopfern, man ist selbst auch ein Mensch, der nicht unfehlbar ist und außerdem auch Bedürfnisse hat. Aber laut urbia muss die Mutter ja superkräfte haben... bekommt man die bei der ersten Geburt direkt gestellt? 🤔
Vllt ist das auch daran gekoppelt, dass man das Kind perfekt zuhause alleine gebärt hat, ohne Schmerzmittel....

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Hallo
Hast du von eurer "Problematik" schon öfter geschrieben? Es kommt mir irgendwie bekannt vor.
Du scheinst spätestens jetzt ziemlich auf dem Zahnfleisch zu gehen. Hat dich deine Psychologin schon auf eine Auszeit angesprochen? So ein Aufhalt wäre natürlich nicht die Lösung. Aber es klingt so, als hättest du es nötig Kraft zu tanken.

LG