Bei uns ist der Wurm drin....

Hallo,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen sollen.
Aber unser Leben wird immer komplizierter
Jahrelange Kinderwunschbehandlungen, eine stille Geburt.....dann endlich das lang ersehnte Nesthäckchen......das fast bei der Geburt gestorben wäre.
Diese gut 10 Jahre haben viel Kraft gekostet....viele Tränen und viele Sorgen.
Aber wir haben das große Glück jetzt 3 gesunde Kinder zu haben.
Dafür bin ich unendlich dankbar.
Leider fingen danach erst die Probleme an. Innerhalb von nur 4 Monaten kamen die Krebsdiagnose beim Schwiegerpapa, Herzinfarkte bei meinen beiden Eltern, Nierenversagen der Schwiegermutter (ging 15 Jahre nicht zum Arzt trotz Diabetis) und Tod der Oma, die meinen Mann groß zog. Da wir beide Einzelkinder sind, blieb alles an uns hängen. Die Kleine war da noch ein Baby.
Beide Schwiegereltern wurden zum Pflegefall. Der Schwiegerpapa musste in Heim, da er nicht mehr ansprechbar war. Nach schlimmen 2 Jahren ist er jetzt gestorben. Kurz davor kam der Zusammenbruch der Schwiegermutter.....sie liegt jetzt schon wochenlang im Bett im Krankenhaus, jetzt REHA.....und weigert sich aufzustehen....medizinisch ist alles OK
Sie ist antriebslos schon seit 25 Jahren......macht eigentlich nichts.....Hat sich nie sonderlich um uns gekümmert. Wir mussten die Beerdigung vom Schwiegerpapa und alles alleine stemmen....und uns um sie kümmern....Sie jammert nur......Hat nie gefragt, was alles zu tun ist.....Nie kam ein Danke.
Mittlerweile trägt sie Windeln, weil sie nimmer aufstehen kann und will. Sie ist stark übergewichtig.....tja und hat kaum Muskeln vom vielen Nichtstun.
Finanziell ist es auch ein fiasko......Wir mussten schon die Hälfte vom Haus abgezahlen, da sonst die Zwangsversteigerung angestanden hätte. Meine Schwiegereltern haben immer über ihre Verhältnisse gelebt.
Und jetzt?
Sie will wieder heim. Irgendjemand soll sie pflegen. Sie hat ihr ganzes Leben immer jemanden gehabt, der ihr die Arbeit abgenommen hat.
Aber diese Rechnung hat sie ohne uns gemacht.
Wir arbeiten beide....haben drei Kinder und nein wir werden sie nicht pflegen.
Sie wird ins Heim gehen müssen. Ich verstehe nicht, wie man sich so dermassen hängen lassen kann. Das Haus wird dann auch für das Heim drauf gehen.
Sie ist noch keine 70.
Ich kann mir dieses Elend nicht mehr mit ansehen. Sie macht aus Faulheit in die Hose.....hier liegt die Wäsche mit braunem Riesen....ich könnte weglaufen.
Zusätzlich ist unsere Große sehr anstrengend.....Verdacht auf Autismus steht im Raum.....Schulprobleme.....ect....
Wir als Paar gehen total den Bach runter......ich habe keine Energie mehr....Meine Eltern unterstützen uns zum Glück etwas....aber ich sehe einfach kein Licht mehr am Ende des Tunnels....:-(

Sorry fürs zutexten....aber das musste mal raus......

jesmila

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Vielleicht geht es deiner Schwiegermutter genauso wie dir jetzt.

Ihr wurde auch mal alles zu viel und etwas hat sie belastet.
Vielleicht ist sie auch depressiv und nicht faul.

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Wow, sehr empathisch der Beitrag...

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Das hilft der te aber leider auch nicht weiter..

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Oh du arme. Das klingt ganz ganz übel. Gesichert würde ich sie nicht aufnehmen und pflegen. Und das auch klar kommunizieren bzw. Dein Mann. Es ist seine Mutter.
Holt euchvdoch Beratung bei der Caritas awo oder Diakonie. Alles gute

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Hey,
eure schwierige Lage kann ich verstehen, irgendwann ist die Luft einfach rausfinden man fühlt sich wie in einem Hamsterrad.
Deine Schwiegermutter kennt hier natürlich niemand, aber ich denke auch nicht, dass jemand von euch sie pflegen könnte/muss. Dafür seid ihr selber viel zu eingespannt und aktuell belastet.
Ich denke ihr müsst euch ein dickes Fell zulegen und erkundigt euch nach jeglichen Hilfen/Angeboten, die in eurem Fall greifen könnten.
Nehmt euch bewusst mal wieder Zeit als Familie und auch als Paar. Es ist okay, auch mal „nur“ an sich zu denken, um wieder Kraft zu sammeln.

Es wird wieder bergauf gehen, ganz bestimmt!

LG

PS: versucht das Vergangene zu verarbeiten und ein Stüxk weit damit abzuschließen, damit es nicht länger Last ist (zB. Kind hat überlebt und ist nun Teil der Familie - Ergebnis trotz schwerem Weg positiv - also ein bisschen abhaken das Thema usw).

Alles Gute

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Hallo Jesmila,
Lass dich mal virtuell ganz lieb drücken.
Mein Tipp wäre, geht bitte zu einem Pflegestützpunkt, auch wenn ihr Schwiemu nicht pflegen werdet. Es kann nämlich sein, dass ihr nicht gleich einen festen Heimplatz bekommt. Bei uns war das nämlich so. Meine Mutter musste damals sofort ins Pflegeheim über die Kurzzeitpflege. Sie brauchte 24 Stundenpflege. Wir sind ingesamt 3 Kinder und hätten uns tageweise bei ihr einquartieren müssen mit Übernachtung trotz mi Hilfe des Pflegedienstes. Und ich selber hatte/habe einen autistischen Sohn und einen Teenie, der nicht einfach war zu Hause. Mein Mann arbeitete Schichten und war kaum zu Hause.
Und geschweige die ganzen Therapien nachmittags 3 x die Woche.
Meine Geschwister hatten sämtliche Pflegeheime abtelefoniert, damit meine Mutter nach der Kurzzeitpflege da unterkam. Und irgendwie hatte meine Mutter Glück, sie kam da unter, wo sie war. Da waren wir sehr froh drüber. Wir hätten sie definitiv nicht pflegen können.
Vielleicht kann euch der Pflegestützpunkt euch bei der Heimplatzsuche behilflich sein. Und Schwiemu noch Mals sagt, dass ihr die nicht pflegen werdet.

Sollte bei eurer Tochter Autismus festgestellt werden könnt ihr Antrag auf Schulbegleitung stellen, Autismustherapie und Schwerbehindertenausweis beantragen. Sicher ist ein Kind mit
Autismus nicht einfach im Alltag, aber auch bei euch wird Licht am Tunnel erscheinen.

Lg und viel Kraft
Hinzwife

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Hallo,

danke für deine Antwort.
Wir sind schon auf der Suche nach einem Heimplatz...wir haben das alles ja schon wegen dem Schwiegerpapa durch.
In der Reha macht sie leider auch nicht mit.
Ja sie hat Depressionen und sie hat schon ihr ganzes Leben immer alles von anderen Leuten organisiert bekommen....

Dinge, die ihr wichtig sind, wie der Frisör, macht sie regelmäßig.....um uns kümmert sie sich nie....weder Enkelkinder.....noch sonst was.

Wir haben schon den Sozialdienst eingeschaltet. Mal sehen wie es weitergeht. Mein Mann ist auch an dem Punkt angekommen, dass wir uns um uns kümmern müssen.
Wenn sie nach Hause will, muss sie dafür aufstehen. Das haben wir ihr gesagt. Wenn sie nicht mehr zur Toilette will, muss sie ins Heim. Auch der Sozialdienst hat mit ihr gesprochen.
Ihre Geschwister stehen da voll und ganz hinter uns. Alle Gespräche und Hilfeversuche prallen an ihr ab......schon seit Jahren lehnt sie den ambulanten Pflegedienst ab......weigert sich ihrem Diabetes einstellen zu lassen.....mittlerweile hat sie sämtliche Folgeerkrankungen. Wenn wir mit ihr zum Arzt wollen, werden wir verschimpft....
Mit unserer Tochter sind wir gerade in der Diagnosefindung.....das wird eine längere Geschichte.....aber so kann es nicht weitergehen.

Mal sehen wie es weitergeht.
Aber ich habe nicht viel Hoffnung. Es liegt in ihrer Hand. Und wir können ja gerade nichts mehr tun.

Gruß,

jemila

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Das klingt nach einer schweren Depression bei der Schwiegermutter, wenn medizinisch bis aufs Übergewicht alles gut ist. Wurde sie im Krankenhaus von einem Neurologen/ Psychiater gesehen? Das ist zwingend notwendig. Wenn nicht passiert, würde ich in der Reha dahingehend mal Druck machen.

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Hallo,

ja ist ist definitiv depressiv. Neurologisch wurde sie schon untersucht....die Medis neu angepasst.
Aber leider hat sie durch ihre Antriebslosigkeit jetzt sämtliche Folgeerkrankungen vom Diabetes.....steht kurz vor der Dialyse.....Augen kaputt......offene Stellen.
Hilfe verweigert sie.....als wir den RTW gerufen haben, wurden wir übelst verschimpft.
Der Schwiegerpapa hat alles für sie gemacht.....sie musste nur auf dem Sofa liegen und sich bedienen lassen. Wir hatten das so oft angesprochen in den Jahren....aber es wurde immer nur gejammert, dass ihr ja alles weh tue und sie nicht kann.

Sie hat nur Motivation zum Frisör zu sehen und zum Essen. So oft haben wir versucht mit ihr zu reden....mal an die frische Luft zu gehen.....sich bewegen....unter Leute gehen.....nein...sämtliche Therapien hat sie abgelehnt.

Sie konnte ja nie......und jetzt ist sie so "eingerostet" dass es tatsächlich nimmer gut geht.
Die Klinik hat schon ihren Neurologen kontaktiert.....aber naja.....der hat ihr auch immer nur Pillen verschrieben.....

Einfach nur traurig.....dass sie jetzt mit vollem Bewusstsein in ein Heim geht.
Die Enkelkinder lieben ihre Oma trotz allem......wir sind regelmäßig da....und kümmern uns um alles.....aber wir können nicht mehr.

Es liegt nicht mehr in unserer Hand. Nur sie kann das Blatt wenden.....das haben ihr schon alle gesagt.

Naja....mal sehen wie es weiter geht.

Gruß,

jesmila