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Hallo,

ich verstehe das insgesamt nicht. Wenn ihr vorhabt, euer Leben gemeinsam zu verbringen, warum teilt ihr nicht? Vor allem, wenn ihr bald ein Kind bekommt. Mein Mann und ich teilen alles und fertig. Ich hatte das von Zuhause anders mitbekommen (ein gemeinsames Konto und jeder noch ein eigenes), aber mittlerweile halte ich davon nicht mehr viel (vorausgesetzt man führt eine Partnerschaft auf Augenhöhe, ist gegenseitig respektvoll und fair). Was passiert z.B. wenn ein Partner arbeitsunfähig wird? Hat der dann einfach Pech gehabt? Und ich hätte absolut keine Lust darauf diskutierten zu müssen, wer die Windeln oder einen Kurs zahlen muss, es ist doch das gemeinsame Kind 🤔 vielleicht wäre es auch eine grundsätzliche Überlegung für euch alles zu teilen? Ihr seid, zumindest in meinen Augen, bald eine Familie und ich finde es seltsam, wenn in Familien immer etwas aufgerechnet / gegengerechnet wird.

Ich hoffe ihr findet für euch eine passende Lösung 🍀

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Also wenn er nicht von sich aus einsieht, dass er da mehr zu geben muss, würde ich auf Miete bestehen.

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Also ich sehe dass etwas anders als die meisten .....

Er arbeitet das 3 - 4 Fache von Dir ! Er erarbeitet sich sein Geld wohl ziemlich hart während du es eher gemütlich angehst.

Wir haben beide unser eigenes Konto + ein Haushaltskonto. Von den Fixkosten (Kredit, Lebensmittel, Kinder etc.) zahlen wir beide jeden Monat 50% aufs Haushaltskonto ein. Der Rest ist jedem seine Sache.

Ich arbeite aufgrund der Kinder 28 h und verdiene etwas weniger. Ich zahle trotzdem die Hälfte der Fixkosten.

Würde mein Mann heute sagen, er möchte bitte nur mehr Teilzeit arbeiten, kann er das gerne machen. Aber würde er mich auch fragen ob ich ihm nicht einen Teil seines Hobbys finanzieren könnte, weil er dann ja nicht mehr so viel zur Verfügung hat würde ich ihm was Husten !!

Und ich denke dein Mann sieht das auch so. Wenn man mehr Geld haben möchte, dann muss man halt was tun dafür!

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"Er ist geizig." Wenn man jede notwendige Ausgabe wie ein Babybett ausdiskutieren muss (hier geht es ob man ein Bett kauft und nicht ein Bett der Marke Luxus), dann halte ich ihn für geizig.

" Du bist unmöglich". Warum hast Du Deinen Vollzeitjob aufgegeben, um nur 15 Stunden zu arbeiten? Das ist Luxus. Weniger Arbeit, weniger Geld. War diese wichtige Änderung mit Deinem Partner abgesprochen?

Du kannst und das würde ich auch von ihm Miete verlangen. Schließlich muss auch mal die Heizung ausgetauscht werden oder andere Reparaturen. Die Kosten für das Kind ( Ausstattung, Kleidung, Windeln, Pflegeprodukte, Kita Kosten, Vereinsbeiträge, etc) sollten beide zahlen. Zu welchen Prozenten würde ich davon abhängig machen, ob jmd in Elternzeit ist. Wird er Elternzeit machen? Wenn nein, dann sollte er Dich unterstützen, bis Du wieder arbeiten kannst.
Eine Haushaltskasse funktioniert nur, wenn beide ähnliches Ausgabeverhalten haben, sonst wird nur gestritten.
Schreibe alle Deine Einnahmen und Ausgaben der letzten 3 Monate auf. Zeig ihm diese Liste und frag ihn, was er für das gemeinsame Leben beiträgt.

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Ich habe nicht alle Antworten gelesen aber ich frage mich immer, wenn so ein Thema hier bei urbia kommt, warum man das nicht vor der Familiengründung klärt?!
Ihr lebt ja schon länger zusammen und es scheint ja nicht erst Thema zu sein seitdem du schwanger bist.
Bevor mein Mann und ich ein Kind bekommen haben, haben wir uns zusammen gesetzt und darüber gesprochen wer welche Vorstellungen hat wie das Familienleben aussehen soll. Also in Bezug auf Hilfe im Haushalt, weggehen, Finanzen. Wir waren uns in allen Punkten einig und bisher läuft es sehr gut. Hätten wir in einzelnen oder allen Punkten unterschiedliche Ansichten gehabt, hätten wir die VOR dem Baby geklärt um zu sehen ob wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ich hätte im Extremfall auf das Kind"verzichtet" oder die Beziehung beendet. Was ich übrigens mit meinem Ex nach über 15 Jahren auch gemacht habe weil wir einfach verschiedene Ansichten hatten. Ich möchte kein Kind mit jemandem, der nicht am selben Strang zieht.

Ich kann deinen Mann verstehen. Dabei geht es nicht darum dass er mehr verdient sondern einfach darum dass er mehr arbeitet. Wenn ihr also beide 40 Stunden arbeiten würdet und du einfach weniger verdienen würdest, sähe die Sache anders aus. Aber so kommt schon der Verdacht auf, dass du dir einen lockeren Tag machst und er von seinem hart verdienten Geld abgeben soll.

Wenn du in Elternzeit zu Hause bist, sieht das Ganze natürlich auch wieder anders aus. Aber hier solltet ihr euch mal in Ruhe zusammen setzen und alles besprechen. Es kann ja auch nicht sein, dass er mietfrei wohnt.

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Wenn sie ihn Miete zahlen lässt, dann muss sie das Geld aber auch zurück legen und nicht als Teil ihres Einkommens verkonsumieren. Denn was ist denn, wenn ich irgendwo zur Miete wohne und die Heizung kaputt geht? Dann rufe ich den Vermieter an, und der ist für die Reparatur zuständig. Dass geklärt wird, inwieweit der Partner der TE seine Ersparnisse für solche Reparaturen oder auch mal Umbauten am Haus investieren würde, da bin ich d'accord. Wenn sich da herausstellt, dass er zwar gern für umme wohnt, sich aber ansonsten nicht beteiligen möchte, dann sollte sie die Hälfte der ortsüblichen Miete von ihm verlangen. Aber eben nicht als Erhöhung ihres Einkommens, um sich und dem Kind mehr kaufen zu können. Sondern als Rücklage fürs Haus.

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Danke nochmals für alle Antworten! Wollte nur noch ein paar Details geben, da es ein paar Missverständnisse gibt wegen meiner Selbstständigkeit. Natürlich habe ich nicht einfach von heute auf morgen meinen Job gekündigt und einen auf Lau gemacht, sondern vielmehr die Idee aus der Notwendigkeit geboren.
Wir waren von weit weg zurück in die Heimat gezogen und ich habe einfach keine Zusage auf meine Bewerbungen bekommen. Ja, dachte, das wäre einfach, ich hab sonst nie Probleme gehabt, schnell was Neues zu finden!
Nachdem ich dann zwei Monate gesucht hatte, wurde meine Oma krank und ich habe sie mehrmals die Woche gepflegt.
So kam dann die Idee, selbstständig zu werden, auch um zeitlich flexibel zu sein.
So hat es sich ergeben, dass ich nicht viele Stunden investiert habe.
Nun ist meine Oma mittlerweile mit Pflegepersonal ganz gut versorgt und ich hätte wieder mehr Zeit, das stimmt.
Dann überraschend doch noch schwanger geworden und das Arbeitspensum einfach so auf Halbflamme laufen lassen, das ist definitiv mein Fehler!

Mein Eigenheim ist auch kein großes Haus, sondern eine kleine Wohnung.

Hab schon mit meinem Partner ausgemacht, am Sonntag ein ausführliches Gespräch zu führen. Er scheint erleichtert, wahrscheinlich hat er auch so einige Zweifel und unbeantwortete Fragen! Ich bin mir sicher, dass wir eine vernünftige Lösung finden :)

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Schön, dass ihr beide auf einen gemeinsamen Nenner kommen wollt.

Ich hoffe, ihr könnt sachlich bleiben und findet eine für euch passende Lösung.


Alles Gute!

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Ich würde ein Budget aufstellen - und die Wohnung darin zum marktüblichen Preis reinnehmen. Das wäre dann quasi hälftig dein Beitrag zusätzlich zum Einkommen.

Ich finde schon auch, dass der, der mehr Geld verdient auch ein bisschen mehr bestimmen darf, was man damit macht.

Daher haben auch wir eigene Konten - und davon zahlt jeder genau gleich viel in die Familienkasse. Wobei bei uns das "gleich viel" angepasst ist. Denn er zahlt mir einen Ausgleich dafür, dass ich wegen der Kids nur 60% arbeite.
Somit bekomme ich von ihm also vorgängig einen fixen Betrag für meine Betreuungs- und Putzarbeit - und zahle dann gleich viel ein.
Somit haben wir beim Familienkonto gleich viel zu sagen - und jeder verfügt über sein eigenes Geld.

Was du beachten musst:
Deine Vorsorge ist nicht abgesichert im alter. Zu verdienst zu wenig. Somit musst du eine private Vorsorge einrichten.
Wenn du wegem Kind weniger arbeitest, muss er sich beteiligen. Aber wenn du einfach von dir aus wenig arbeiten willst, ist das tatsächlich nicht sein Problem.

Irgendwann, wenn das Kind ca 10 ist, muss man neu rechnen. Ich arbeite immer noch nur 60%, obwohl mich die Kids ja längst nicht mehr so sehr brauchen und der Haushalt mit wenig Aufwand verbunden ist. Mein Job lässt sich aber nicht einfach so in 80% umwandlen... da beginnt dann das Diskutieren. Aber als Familie muss man das hinbekommen.

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1. Hättest du dir diese Frage stellen müssen BEVOR ihr ein Kind zeugt
2. Halte ich GAR NICHTS von getrennten Konten. Entweder man ist eine Familie = eine Einheit, oder man ist es nicht.

Dieses moderne, egoistische, pseudo-emmanzipierte Jeder sorgt für sich selbst ist einfach nur lebensfeindlich.

Das Kind ist 50 Prozent Mama und 50 Prozent Papa und deshalb sorgt sich auch jeder Partner gleich engagiert um den Nachwuchs. Und da gibt jeder was er kann. Das kann völlig unterschiedlich aussehen. Der eine hat mehr Zeit, der andere mehr Geld und alles dazwischen.

Wie kommen all die Menschen nur immer auf die Idee das Kind stünde an erster Stelle? Es würde sich irgendwas am verhalten des Partners ändern? An der eigenen Zufriedenheit? Man man man. Zuerst entscheidet man sich für den Partner und investiert Zeit und Nerven in Beziehungsarbeit und wenn das einigermaßen gefestigt ist, DANN ist man minimal auf die Herausforderung Kind vorbereitet.

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Noch eine späte Meinung:

Ich (weiblich) bin deinem Partner sehr ähnlich.

Ich sehe mich nicht als geizig, sondern als korrekt. Ich hatte sowohl einen Partner der weniger Geld hatte wie ich, als auch einen der mehr hatte. Ich hab immer auf die 50:50-Regelung bestanden. Ich sehe mich nicht dafür verantwortlich, dauerhaft einem erwachsenen Menschen sein Leben zu subventionieren. Umgekehrt möchte auch ich nicht subventioniert werden. Das würde mein Stolz nicht zulassen.

Was ich an euerer Stelle als fair empfände:
Du berechnest ihm eine fiktive Vergleichsmiete, er zahlt dir Unterhalt für dich und das Kind.

Wenn du dann am Ende immer noch zu wenig Geld hast, musst du dir eine lukrativere Beschäftigung suchen.

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Übrigens habe ich in fremden (abbezahltem) Eigentum gewohnt - natürlich habe ich Miete bezahlt. Da hat man mich nicht mal Fragen müssen, es ist mir einfach ein Anliegen, mich nicht durch zu schmarotzen.

Derzeit wohnt mein Partner in meinem (ebenfalls abbezahltem) Eigentum - er zahlt mir etwas weniger als 50% der ortsüblichen Vergleichsmiete. Dieses Geld lege ich zurück für Reparaturen (neues Bad/Fenster/Heizung/Boden/... jeder dieser Posten kostet mehrere Tausend €) - d.h. ich zahle alles, was ein Vermieter auch zahlen würde.