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Es wurde ja schon vieles gesagt. Mich würde es auch nerven, wenn mein Mann lieber woanders anpackt und Freunden hilft, aber zu Hause nicht. Es spricht ja nix dagegen anderen zu helfen, aber er hat sich ja auch für Haus, Kind und Tiere entschieden.

Ich möchte noch ergänzen, dass es ja auch Technik gibt, die dir die Arbeit erleichtern kann. Roboter für den Rasen oder das Saugen/Wischen. Ich hab für meinen Vorwerksauger den Saugwisch-Aufsatz, das spart auch Zeit.
Ich würde mir dann bei Bedarf auch jemand für die Fenster holen oder ggf. für den Garten oder eine Putzhilfe.
Und bei vielen Sachen überlegen, ob es wirklich notwenig ist oder unnötiger Anspruch.

Gassirunden haben wir hier aufgeteilt. Ich morgens, mein Mann die Abendrunde und Nachmittags machen wir bei wem es besser paßt, aber meistens auch mein Mann, da ich mehr fürs Kind/Haushalt zuständig bin. Vielleicht müßt ihr wegen den Hunden klare Vereinbarungen treffen.

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Hi,

irgendwas läuft ganz gravierend falsch bei euch. Die Aufgaben Zuhause sind das eine (da sollte mehr von ihm kommen), aber ich glaube, dass zwischen euch noch was anderes steht. Geht es ihm vielleicht ähnlich wie dir?

Kann es sein, dass nicht nur du unglücklich bist? Mir kommt es fast wie Flucht vor, wenn Dein Mann nach einem Vollzeitjob lieber bei Freunden hilft anstatt nach Hause zu kommen und auch das WE scheinbar dort verbringt. Ich kenne dieses Gefühl... es gab eine Zeit in meiner Ehe, da habe ich versucht so wenig Zeit wie möglich Zuhause zu verbringen und lieber lange gearbeitet. Wir haben miteinander geredet - lange, viel und oft sehr emotional / hitzig, aber wir haben es hin bekommen.

Wir haben zwar bei uns umgekehrte Verhältnisse: ich arbeite schon immer Vollzeit, mein Mann ist Hausmann & Papa mit Minijob, wir haben einen mittlerweile 16jährigen Sohn, ein altes Haus mit Grundstück, 4 Hunde - und unser Sohn spielt 3-4x pro Wochen Handball + Spiele am WE.

Bei uns ist ganz klar geregelt:
- Alltagshaushalt (Küche aufräumen, saugen, Wäsche machen, putzen, etc) sind Aufgabe von meinem Mann
- Termine unseres Sohnes tagsüber: Aufgabe meines Mannes
- Arbeiten am Grundstück: Aufgabe meines Mannes
- Essen vorbereiten (Kartoffeln schälen, Fleisch auftauen, Salat putzen etc.)
- alles, was körperlich schwere Arbeit ist

Was ich mache:
- Fenster putzen (mache ich idR dann, wenn der Raum/die Räume gründlich gereinigt werden - sehr selten alle auf einmal), Böden wischen (1x pro Woche - im Winter auch 2x - saugen/kehren reicht auch)
- Bad gründlich putzen ;-)
- Staub wischen (mein Mann ist sehr starker Allergiker mit fast 30 Allergien)
- Gardinen waschen (auf- und abhängen macht mein Mann)
- Schränke ausräumen / auswischen
- meine Blusen bügeln
- Papierkram für uns und meinen Vater
- kochen
- ausmisten (mein Mann bringt dann nur den Müll zur Deponie)

Was wir gemeinsam / jeder von uns mach(t)en:
alles was Arbeiten am und ums Haus sind , was unsere Hunde betrifft, Einkaufen, was Freizeitgestaltung unseres Sohnes betrifft und was sonst so anfällt.

Unser Sohn ist auch schon sehr lange in den üblichen Familienwahnsinn involviert. Gestern hat er z.B. gekocht. Er kehrt auch den 1. Stock, kehrt die Straße (seine Aufgabe), kümmert sich mit um die Hunde, hängt Wäsche auf oder räumt den Trockner/Geschirrspüler ein/aus. Grundsätzlich kann er alles, was im Haushalt / Garten anfällt und macht auch alles, worum man ihn bittet. Und das trotz mehrerer Rasen-mähen-Jobs und einem Zeitungsjob und Schule.

Vielleicht solltest Du Deinen Tagesplan einfach auch mal für dich aufschreiben, um zu sehen, was du wie oft machst, wie lange du brauchst, etc. - einfach, um zu sehen, ob du dir da selbst Stress nehmen kannst.

Meine Gedanken zu dem, was du so geschrieben hast:

Du saugst täglich UND putzt täglich. Ich würde nur saugen und alle 1-2x pro Woche putzen (im Winter den Eingangsbereich evtl. alle 2 Tage). Das geht auch mit einem noch nicht stubenreinen Welpen - dann wird nur mal dort gewischt, wo gerade ein Unglück passiert ist.

Rasen mähen: würde ich z.B. einfach mal so lange nicht machen, bis es deinem Mann auffällt.

Hausaufgaben: lass Deine Tochter die Aufgaben alleine machen. Du musst nicht daneben sitzen, sondern nur für Fragen greifbar sein. Sie könnte diese entweder in ihrem Zimmer machen oder am Küchentisch und du machst in der Zeit was anderes: bügeln, Küche aufräumen, Staub wischen, Boden putzen etc.

Wir verbinden Hundegänge oft mit Fahrten zum Training von unserem Sohn, damit wir nicht 2x fahren müssen. Da wir immer nur mit 2 Hunden gleichzeitig gehen, übernimmt je nach Terminen mein Mann nachmittags die erste Runde und die zweite machen wir dann zusammen, wenn Fabian beim Training ist. Mit diesen Fahrten verbinden wir auch das Einkaufen, wenn wir was außer der Reihe brauchen. Es spart unheimlich viel Zeit, wenn man solche Wege miteinander verbindet.

Ich würde auch Deine Tochter altersgemäß ein wenig mit einbinden. Uns Sohn hat immer gerne beim Unkraut zupfen geholfen oder mal gekehrt oder eben Geschirrspüler ausgeräumt, Tisch abgeräumt etc. Das sind alles so kleine Hilfen, die ein Kind nicht belasten, aber Dir vielleicht auch mal 5min Zeit zum Kaffee trinken und durchatmen verschaffen. Da unser Tag bereits um 4 Uhr beginnt, hat unser Sohn auch durchaus früh gelernt, dass wir mal sagen "ich/wir habe/n jetzt mal 10min Pause". Man muss nicht rund um die Uhr für Bespaßung sorgen.

Alternativ, wenn ihr es euch leisten könnt:
Stell eine Haushaltshilfe ein, die putzt & bügelt & evtl. Mittag essen vorbereitet. Sie kann, wenn eure Hunde so nett sind, kommen, wenn Du arbeitest.

Ich wünsche Dir, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet.

Gruß
Kim

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Ich verstehe Deinen Frust und dass Du mit der Situation unglücklich bist!

Du hast ja schon viele Antworten bekommen. Ich kann mich nur anschließen:
- werde aktiv
- finde Möglichkeiten, wie Du es Dir leichter machen kannst
*und das Wichtigste*
- klare, sachliche Ansagen an Deinen Mann!!!


Ich selber finde es schräg, meinem Mann to-do-Listen zu schreiben. Erst ja kein Kind, und ich würde nicht wollen, dass er mir "Arbeitsanweisungen" gibt. Aber er findet so eine Liste prima! Er wählt dann aus, worauf er zuerst Lust hat oder was noch n paar Tage liegen bleiben kann und freut sich dann nen Ast beim Durchstreichen der erledigten Aufgaben.

Er ist auch einer, der oft bei Freunden/ der Familie hilft und die Dinge zu Hause bleiben liegen.
Manchmal denke ich, das kommt daher, dass die anderen ja klare Ansagen machen. "Hast Du am Samstag Zeit, mir bei xy zu helfen?" -> klar hat er! Weil Rasenmähen nicht im Kalender steht und sich der Kühlschrank von allein füllt.
😂

Buch ihn Dir doch selber auch mal! Für Samstag, um ein konkretes Arbeitsprojekt im Garten anzugehen und am Sonntag für einen schönen Familienausflug. (Zum einfach glücklich sein)

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Da hilft nur, zu reduzieren! Hund umgehend abgeben, nur noch 1 Hobby des Kindes erlauben, Planung 2. Kind erstmal auf Eis legen, Gartenpflege abgeben oder extrem einfach anlegen (nur Rasen, Büsche, Beete weg). Wie soll ein 2. Kind Platz finden, wenn dir jetzt bereits alles über den Kopf wächst?
Wenn der gesamte Bekanntenkreis dir erklärt, du müsstest doch glücklich sein, bedeutet das im Umkehrschluss, dass du jedem erzählst, wie unglücklich du bist....welche Tipps kommen aus deinem Umfeld oder welche Unterstützungsmaßnahmen?
Habt ihr nicht vorher besprochen, wer wie wann mit anpackt (dein Mann/du)? Warum erledigt dein Mann nicht seinen Teil mit Kibd, Haus, Tier, Garten?
Ich bleibe dsbei: Extrem reduzieren!
VG

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Wie verhält er sich dir gegenüber sonst so?

Ich bin alleinerziehend: das heißt ich organisiere so, wie es für mich/uns passt.
Ich rechtfertige mich nur mir selbst gegenüber (wenn etwas liegen bleibt)
Ich vergleiche nicht, was der Partner tut oder nicht, weil keiner da ist. Diese Vergleicherei würde mich wahnsinnig machen.

Ausgewogenheit ist das, was ich selbst auswiege.
D.h. ich vergleiche nicht mit einem Partner, weil ich auch nichts von einem erwartet - und vor allem auch von mir nichts erwartet wird.

Wenn Außenstehende meinen ihren Senf dazu geben zu müssen, können sie sich den auf ihr eigenes Brot schmieren.


Bei dir sehe ich den Ärger weniger in dem Arbeitsumfang, sondern viel mehr darin, dass er für alle anderen springt und dein Tun für selbstverständlich nimmt! So wie er selbstverständlich nichts dazu tut, weil es für ihn ja läuft.


Ändere DEIN Verhalten, dann erst wird er spüren, dass dein tun auch Auswirkungen auf ihn hat. Reden ist der erste Schritt, wenn das nichts bringt, handeln.

- Nimm dir Urlaub als Urlaub. Sage ihm, wann du über's Wochenende wegfährst. Hunde müssen um xy raus, Tochter hat Training um. Zur Not fällt das Training aus und er nimmt allesamt mit zu Freunden zum helfen.


Wenn du wegen Krankheit ausfällst, weil du dich selbst übergangen hast, muss er auch ran. Vorher üben wären eine Gelegenheit es herauszufinden, bevor du krank wirst.

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Hallo, zu deinem eigentlichen Problem kann ich dir nix sagen, aber ich würde dir einen Saugroboter ans Herz legen wollen.
Ich habe den Xiaomi Roborock 2 und liebe ihn. War echt die beste Investition in letzter Zeit.
Er saugt die Bude während ich irgendwas anderes mache, und wenn ich heim komme ist der Boden ordentlich. Das ist so eine Zeiterersparniss, hole nur noch einmal pro Woche den Sauger raus für Polstermöbel und um die Spinnenweben von Wänden und Decke zu saugen. Hab 2 Katzen, die haaren wie verrückt, die Katzenstreukörnchen fliegen überall rum.
Echt eine super Investition.

Alles Gute für dich

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Lebt ihr auch noch eine Ehe oder laufen eure beiden Leben aneinander vorbei?

Dein Mann scheint durchaus noch zeitlich Kapazitäten zu haben, wenn er Freunden helfen kann.

Nur weil er ein paar mehr Stunden pro Woche arbeitet, bedeutet es doch nicht, sich als Frau ausnutzen lassen zu müssen! Du bist doch keine Sklavin und hast auch Anspruch auf Freizeit.

Ich finde ihr solltet dringend über die Aufteilung der freien Zeit reden. Er kümmert sich mal ums eigene Haus und vor allem um die Familie und du bekommst auch mal Zeit für Unternehmungen mit Freundinnen oder zum Entspannen oder, oder...

Ich kann dich verstehen, würde aber ganz klar Grenzen setzen und die Konsequenzen daraus durchziehen.

Und verliert euch als Paar nicht aus den Augen, sonst müsst ihr irgendwann aus 240qm (wozu auch immer man die braucht, da sehr viel Arbeit) 2x 120qm machen....

LG

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Ich kann dir erzählen wie es bei uns läuft - wir haben eine Haushaltshilfe. Seitdem ist Streit um den Haushalt Geschichte und wir sind sehr viel entspannter und glücklicher.
Sie macht alles außer Wäsche waschen (Bügeln tut sie aber) und kochen.

Gekocht wird abwechselnd, um die Kinder kümmern wir uns beide und Garten ist Aufgabe meines Mannes.
Alles, was im Garten aufwändig war, wurde abgeschafft - wollen wir nicht, brauchen wir nicht. Jetzt haben wir noch einpaar Nuss- und Obstbäume (wird an Nachbarn verschenkt wenn es zu viel wird), einpaar Zierkirschen, Trauerweiden, Laubäume und Kletterrosen. Keine wiederkehrende Bepflanzung, kein Geschnibbele, keine aufwändigen Beete, nur Rasen mähen.
Bis vor einpaar Jahren hatten wir Haustiere, aber nachdem unser Kater verstorben ist, kommt uns nix mehr ins Haus. Ist alles nett und schön, aber die Arbeit, der Stress wenn es in den Urlaub geht - nope, machen wir nicht mehr.

Bis jetzt sah mein Tag so aus:
Großen zum Arzt bringen (Mann passte auf Baby auf)

Als wir zurück waren, war schon die Haushaltshilfe oben im 2. OG am putzen. Mein Mann und ich haben mit den Kindern gemeinsam gefrühstückt

Arbeit (Homeoffice)
Haushaltshilfe putzt 1. EG

Mittag hatte ich gestern vorgekocht (Eintopf, dazu gab es noch einen Salat)
Haushaltshilfe putzt Erdgeschoss

Großen zur Schule gebracht
Haushaltshilfe bügelt

Kleine gestillt, jetzt mach ich auch eine Pause und schreibe hier

Dann mach ich mich nochmals an die Arbeit

Später hole ich den Großen ab

Abendessen

Gemeinsamer Abend mit den Kindern (momentan bringen wir dem Großen Schach bei)

Unsere Haushaltshilfe ist echt Gold Wert!

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Also:
1) Red mit deinem Mann über deine Wahrnehmung. Er denkt wahrscheinlich, dass du super glücklich bist.
2) Du musst selber für dich und deinen Freiraum sorgen. Sag wann du nicht da bist und mach wieder selber ab - damit du auch neben dem Job noch alleine unterwegs mit Freunden zusammen sein kannst. Dein Mann wird auch bei dir nicht nein sagen, wenn du klar kommunizierst, dass du weg gehst.
3) Pröble nicht mehr am 3. Kind rum wenn du sogar eine potentielle Trennung nicht ganz ausschliesst.
4) Dann lass den Garten halt etwas verwildern. Insekten sind gerade mega in... mach nicht so viel Arbeit - tat ich auch lange
5) Hausaufgaben sind Sache deines Kindes, nicht deine. Wenn sie es nicht hinbekommt, dann weiss der Lehrer wenigstens, dass sie von ihm Hilfe braucht. Du sorgst für die Erziehung, er fürs schulische
6) Wenn der Hund so viel Arbeit und so wenig Freude bringt, dann such jemand, der dir (auch für ein kleines Entgelt) regelmässig den Hund abnimmt und mit ihm spazieren geht.
7) Frag dich, ob du glücklich sein wirst, wenn du nicht mehr so viel in Haushalt, Aufgabenhilfe, Hundebetreuung und Garten investieren musst und ab und an in den Augang kannst. Ja? Dann ist ja jetzt alles geregelt. Nein - dann ändere grösseres. Aber oft sieht man gar nicht, dass man sich selber den Stress macht, nicht der Mann.
Er kann sich abgrenzen. Nicht bosartig - sondern er kann. Wir Frauen denken immer, wir müssten überall alles super machen. Muss man nicht.


Ich arbeite 60%, gehe in den Ausgang, habe 2 coole Kids, lasse den Garten verwildern und den Haushalt mache ich dann, wenn die Sonne nicht scheint. Scheint sie, gehe ich mit Freundinnen morgens walken oder spazieren und habe trotzdem Mittags ein warmes Essen auf dem Tisch... und wenn ich mich verplaudere, ist es halt mal nur Griesbrei mit Zwetschgen oder Würstchen mit Nudelsuppe. Himmel! Davon stirbt auch keiner. Bisschen Obst dazu und alles ist gut.
Für Hausaufgaben und Musikvorbereitung sind die Kids selber verantwortlich, Hobbies dürfen sie machen - aber nur wenn sie selber per öffentlichem Verkehr oder Velo hinkommen. (Klar, an Matchs etc. fahren wir sie dann schon!).
Und eine faule Mutter bin ich nicht - ich mache so mega viel mit den Kinder. Klettern, Hochseilgarten, Wandern, wir sind xMal in jedem Museum, Spielpark, Theater und Konzert... mit dem Velo unterwegs oder einfach im Wald am "auf die Vögel hören" und schnitzen...

Und ja - dafür liegen die Socken mal neben der Waschzaine oder die Hemden müssen halt auswärts gebügelt werden.

Mach dir selber nicht so viel Druck!