Eltern pflegebedürftig

Hallo,
Ich bin Einzelkind, meine Eltern leben im Ausland und meine Mutter ist jetzt nach einem Schlaganfall pflegebedürftig.
Mein Vater hat Parkinson, und war immer auf die Hilfe meiner Mutter angewiesen.
Jetzt muss innerhalb weniger Tage eine Entscheidung getroffen werden.
Sie müssen auf jeden Fall rund um die Uhr betreut werden.
Meine Mutter ist halbseitig gelähmt und kann nicht mehr sprechen.
So. Was jetzt?
Zurück nach Deutschland?
Die beiden sind gar nicht in der Lage nach Hause zu kommen, meine Mutter ist nicht transportfähig.
Das KH in Spanien hat sie in dem Zustand nach Hause entlassen.
Mein Vater kann sich nicht kümmern.
Was nun?

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Hallo,
das ist natürlich ein großer Schicksalsschlag mit Deiner Mutter. Wie alt sind denn Deine Eltern? Kannst Du kurzfristig zu ihnen reisen und sie vorerst unterstützen bis ihr eine Lösung gefunden habt? Ich kenne mich nicht gut genug aus, habe aber immer Angst, dass mir das als Einzelkind auch mal passiert. Ich würde mich auf jeden Fall an einen sogenannten Pflegestützpunkt in Deutschland wenden und mich dort kostenlos beraten lassen. Wenn beide in ein Pflegeheim müssten, muss ja auch die Finanzierung geklärt werden und da wiederum kommt es ja drauf an wie lange sie in Deutschland eingezahlt haben. Vielleicht wäre eine Betreuung in Spanien auch günstiger. Haben die beiden denn überhaupt Vorsorgevollmachten ausgefüllt? Sie bräuchten ja nun vermutlich beide einen gesetzlichen Betreuer, sowohl für Spanien als auch für Deutschland. Hol Dir auf jeden Fall professionelle Unterstützung und auch Unterstützung im Familien- und Freundeskreis. Das ist zu viel für eine Tochter allein. Ich drück Dir die Daumen, dass Du schnell Hilfe und Lösungen findest. LG

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Du kannst 10 Tage Pflegeauszeit nehmen und die Pflege organisieren. Kuck mal hier rein:

https://www.betanet.de/pflegezeit.html

Dann gibt es Kurzzeitpflege ohne Pflegerad:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/leistungen-im-ueberblick/uebergangspflege-fuer-menschen-ohne-pflegegrad

Den Rat für den Pflegestützpunkt hast du ja schon bekommen. Vielleiht können Freund oder Verwandte dir helfen den Transport nach Deutschland zur organisieren, damit du dich hier um den Einzug ins Pflegeheim kümmern kannst zumindestens für die Zeit der Kurzzeitpflege.

LG Hinzwife

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Habt ihr über einen solchen Fall mal gesprochen?
Wie gut ist dein spanisch?

In Deutschland würde ich Kontakt mit dem Krankenhaus, Beratungsstellen und Pflegediensten aufnehmen.

Im Ausland würde ich mich über einen Dolmetscher informieren und dann versuchen dort was zu klären. Am besten jemand, der sich über die gesundheitlich-medizinische Versorgung dort auskennt und weiß, was es dort gibt.

Auch würde ich klären, was die Krankenkasse alles abdeckt, was nicht, welche Kosten auf euch zukommen.
Wie läuft das Gesundheitssystem in Spanien ab?

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Keine Ahnung wie das in Spanien funktioniert, ich hatte jetzt 20 Jahre keinen Kontakt zu meinen Eltern.
Ich muss mich erstmal informieren, meine Eltern sind geistig wohl nicht mehr in der Lage, zu entscheiden was jetzt passiert.
Ich tendiere dazu, sie nach Deutschland zurück zu holen.
Es gibt keine Vorsorgevollmachten.
Es muss ein gesetzlicher Betreuer fest gesetzt werden.
Das wird wohl auch in Spanien so erfolgen, in Deutschland ja dann ebenso.
Spanisch kann ich nicht, ich hab keinen Bezug dazu.

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Ach du sch…., das ist ja dann doppelt ätzend. Wenn kein Kontakt bestand und man nun in der Pflicht ist. So ein Kontaktabbruch hat ja meist Gründe.
Gibt es keine Pflegeeinrichtungen in Spanien, ich kenne mich damit auch nicht aus. Aber gute Nerven wünsche ich dir!

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Hallo,

wo sind die beiden Kranken- und Pflegeversichert? In Spanien oder in Deutschland? Wollen sie in Spanien bleiben? Dann dort die Pflege organisieren. Ist vielleicht finanziell sogar günstiger. Sind sie den "resistentes" in Spanien? Oder nur deutsche "Dauerurlauber"?

Liebe Grüße Andrea

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Wir standen kürzlich auch vor der Entscheidung, der Schwiegermutter das Pflegeheim näher bringen zu müssen. Mein Mann ist Einzelkind und Schwiegermutter selbst war es auch. Leider verstarb sie, bevor es so weit kam.

Kann mitfühlen, welche Belastung das ist.

Meine eigene Mutter ist ebenfalls Einzelkind und hat das mit ihren Eltern (meinen Großeltern) auch schon durchmachen müssen.

An Deiner Stelle würde ich bei vorliegender deutscher Renten- und Pflegeversicherung die beiden notfalls in einen gemieteten Van einpacken und schleunigst hier rüber bringen - wenn es auch nur irgendwie geht.

So hat es meine Mutter mit den Großeltern aus dem benachbarten Ausland, wo sie dauerhaft als Ruheständler wohnten, auch gemacht. Mit Erwachsen-Pampers und allem. Unschön, aber leider notwendig.

Nach den Reisestrapazen ging es direkt ins nächstgelegene Krankenhaus und ab da war professionelle Hilfe da.
Großmutter wurde in D dann gar nicht mehr nach Hause entlassen, sondern direkt in ein Pflegeheim gebracht. Großvater war in bisschen besserer Verfassung, er zog dann dort nach.

Es ist ein Kraftakt, aber wenn man da drin steckt in der Situation, dann werden die letzten Reserven mobilisiert um die Lage zu bewältigen.

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Und wo soll sie die dann einpacken?
Sie muss erstmal Plätze für die 2 haben.
Die Heime nehmen ohne Unterlagen auch nicht so einfach Leute auf! Sie brauchen auch Kosendeckungen.
Dazu kommt dann noch, das die Eltern auch wohl kein Deutsch verstehen.

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Aus dem „zurück nach Deutschland“ habe ich verstanden, dass es Deutsche sind, die im Alter in Spanien leben.
Wie gesagt, nach der Reise geschwächt ging es bei uns für meine Großmutter DIREKT ins Krankenhaus. Dort verweilte sie 2-3 Wochen bis ein Pflegeheimplatz organisiert wurde.

Was tun Krankehäuser denn mit älteren Leuten, die auf offener Straße in Deutschland einen Schlaganfall erleiden?
Die kommen doch auch ins Krankenhaus, dann eventuell Reha oder direkt Pflegeheim. Nach Hause werden solche Patienten doch kaum noch entlassen.

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Hallo!

Versuch erst mal, Plätze zur Kurzzeitpflege in Deutschland zu bekommen, das geht auch ohne Pflegegrad. Außerdem können sie sich dann das Leben im Heim erst mal anschauen. Achte drauf, wie es vor Ort riecht, und auf gutes Essen, damit ist schon viel gewonnen. In Spanien können sie nicht bleiben, Du kannst ja schlecht für jeden Arztbesuch zu ihnen, das funktioniert nicht.

Mit 4 Wochen Kurzzeitpflege hast Du die Zeit, das nötigste zu Organisieren. Ideal fängt dein Vater schon mal an zu überlegen, was sie in ein Zimmer im Pflegeheim mitnehmen wollen, arg viel passt da sowieso nicht rein, der restliche Hausrat muss entsorgt werden.

Deine Eltern werden sicher nicht glücklich darüber sein, allerdings war es ja ihre eigene Entscheidung, sich nicht selbst rechtzeitig drum zu kümmern, dann müssen sie jetzt mit der Lösung leben, die Du aus dem Ärmel schütteln kannst. Wenn ihr ein schlechtes Heim erwischt, können sie dann immer noch das Heim wechseln.

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Auch da muss geklärt sein, wer die Kosten trägt.
So einfach ist das alles nicht.

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Ich bin immer wieder überrascht, dass viele Menschen immer noch glauben, ich kann mir mein Heim aussuchen. In der Theorie natürlich. In der Praxis frage ich bei 15 Heimen an und bin dankbar bei einem auf die Warteliste zu kommen. Es sei denn, Geld spielt keine Rolle...
Pflegenotstand sei Dank...

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Ohne Kostenklärung kannst Du sie nicht nach D holen. Wenn sie hier nichts einbezahlt haben......schwierig. Ich weiß von einem Kollegen, dessen Vater in Thailand zum Pflegefall wurde, für ihn hätte er in D allein aufkommen müssen und er kam dann in Thailand in ein Heim. Wie das Sozialsystem in Spanien aussieht, weiss ich natürlich nicht. LG Moni