Wie würdet ihr reagieren? Lang..

"Obwohl ich weiterhin auf Nachfrage von schlechten Nächten berichte, "

Dann lass es doch, wenn du dich unverstanden fühlst.

So unrecht hat deine Freundin ja nicht, auch wenn es sicher nicht immer so einfach ist.

Ich finde eure Kommunikation allgemein sehr fragwürdig: ich würde a) nicht einer gebeutelten Mutter vorschwärmen wie toll mein Baby ist aber b) auch nicht immer rum jammern, wenn es nicht so ist.

Huhu,

Also ich kann dir mal von mir berichten! Meine Cousine bekam zwei super pflegeleichte Anfängerbabys -zwei Mädels!! Die habe ich ihr gewiss gegönnt! :)

Als wir unser Kind bekamen war der allerdings von der anderen Sorte.. stillprobleme, viel weinen (Koliken oder wer weiß was) nachts häufig wach etc! Von ihr kamen auch immer diese ratschläge die mich wenig weiterbrachten.. habe mich ebenfalls manches mal geärgert (habe meine Cousine deswegen aber nie weniger lieb gehabt) :)
Dann bekam sie ihr drittes Kind und der kleine war komplett anders als ihre beiden Mädels! Sie nahm alles zurück und war dankbar für jeden Ratschlag den ich ihr geben konnte! :D pucken, Fliegergriff, leises Rauschen, und und und..

Unsere Erfahrung daraus.. jedes Kind ist anders!!! Entspannen und akzeptieren ist aber trotzdem wichtig! Aber gewiss manches mal leichter gesagt als getan! ;) lass dir nichts anhängen es liegt an dir!!!!!!

Du bist bestimmt eine tolle Mama!!!
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!!
Hol dir in dieser anstrengenden Zeit Unterstützung wenn möglich um dir auch mal Pausen zu gönnen!! Später zu sagen „unsere erste Zeit war nicht einfach“ ist keine Schande!!!
Aber ich kann ganz klar verstehen was du meinst wenn du sagst du möchtest auch Kit ihr über deine Probleme sprechen ohne verurteilt zu werden! Vlt. Kannst du ihr einfach mal sagen, dass du dich für sie freust, dass ihr Kind eins von der pflegeleichten Sorte ist.. deines numal aber nicht und es würde dir gut tun wenn sie dich damit ernster nimmt!!!

Alles Gute und ich wünsche dir von Herzen, dass die anstrengende Zeit bald vorbei ist und ihr in vollen Zügen genießen könnten

Hallo,
ich wäre da auch genervt.. Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn jemand mir von seinem entspannten Baby vorschwärmt, selbst wenn ich selbst wegen meinem eigenen am Krückstock gehe. Aber ich kann es nicht leiden, wenn solche Mütter dann meinen, das sei einzig und alleine IHR Verdienst, und alles würde nur so toll laufen, weil sie selbst so unendlich entspannt und locker wären. Das ist doch echt Quatsch. Sicher kann man durch seine eigene Art ein Stück weit auf das Baby einwirken (beruhigend oder auch beunruhigend), aber entscheidend ist doch der Charakter des Kindes und auch evt Probleme wie Bauchweh oder Blockaden.
Mein erstes Kind war auch so ein Traum-Baby, und ich hatte nie das Gefühl, ich hätte den Geheimkniff dafür raus- ich war einfach dankbar für mein unkompliziertes Kind. Das zweite Kind (bei dem ich ja eher noch entspannter war, da erfahrener) war dann dafür ein anspruchsvolles Baby, hat viel geweint und schlecht geschlafen. Da hätte ich diesen Geheimkniff mal gebraucht...
Wahrscheinlich meint deine Freundin das gar nicht böse und eher als guten Tipp (nervt halt trotzdem). Je nachdem, wie eng und wichtig für mich die Freundschaft wäre, würde ich wahrscheinlich entweder ein ehrliches Gespräch suchen, um meine Gefühle dazu klarzumachen, oder ich würde mich bei dem Thema etwas zurückziehen und eben meine Sorgen und Probleme bzgl des Babys nicht mehr in dem Maß mit ihr besprechen.
Gut möglich, dass auch sie irgendwann von alleine zu der Erkenntnis gelangt, dass nur eine entspannte Einstellung nicht alle Probleme löst. Mein super-gechilltes Baby Nr.1 mutierte zB ab 16Monate zu einem kleinen Wutzwerg und lebte das für die nächsten 2-3 Jahre so richtig aus, während die Nachbarin mit gleich altem Baby ein unruhiges erstes Jahr und dann ein total friedliches Kleinkind hatte...

Solche Leute kenne ich auch und lasse sowas schnell einschlafen. Erzählen ewig über sich und ihr Leben, man hört geduldig zu. Dann merkt man, dass da vom Gegenüber keinerlei ehrliches Interesse an einem selbst oder dem Leben des anderen vorhanden ist.
Wenn sie dir wichtig ist, sag ihr, dass dich das sehr verletzt hat. Klar tragen entspannte Eltern dazu bei, dass alles entspannt(er) läuft, aber vieles lässt sich damit nicht ändern, schon gar kein Wirbelsäulenproblem. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Freundin es gar nicht so gemeint hat in dem Moment.
Guck, wie sie reagiert und entscheide dann, ob sie eine Freundin oder eher lose Bekannte ist.
VG

Ich würde ihr nur noch das erzählen, was gut läuft
und das andere eben anderen.

Meine hat auch super geschlafen usw. ja, es stimmt, wenn ich entspannt bin, ist vieles einfacher.

dennoch kenne ich auch die anderen Zeiten.

Es gibt verschiedene Umgangsformen.

Die, die nach außen hin immer nur das Schöne erzählen und innerlich leiden. (niemand darf was wissen)

Die, die wirklich entspannt sind und es sich gar nicht vorstellen können, wie es bei anderen ist.
- wollen sie es sich nicht vorstellen und reagieren auch sonst abweisend (dann halte ich den Kontakt aufs nötigste)
- versuchen sie es zu verstehen, können es aber nicht. Dann erzähle ich einfach davon weniger und wir reden über die Themen, die wir gemeinsam haben. (gemeinsames anstrengendes/gemeinsames Tolles)

Die, die immer nur schlechte Phasen haben. Da ziehe ich mich mit der Zeit auch zurück.


Nachfrage hin oder her.
Ich beobachte, achte auf die Reaktion
und selektiere DANN, wem ich was erzähle.

Problem A bespreche ich mit Person a. Sie kennt ähnliches/hat davon schon gehört.
Das Problem B würde ich vom Vertrauen her mit ihr auch besprechen. Das mache cih aber nicht, weil sie so gar nichts damit anfangen kann. Das ist auch ok!

Problem B bespreche ich mit Person b, c und d.

Einer Freundin, der es gerade nicht gut geht, sage ich zwar ehrlich, wenn es mir gut geht. Jedoch schwärme ich ihr nicht vor! Ich beobachte ihre Reaktionen. Tut es ihr gut, wieder etwas positives zu erfahren. Dann erzähle ich weiter und achte darauf, wann es bei ihr kippt.
Tut es ihr nicht gut, weil sie gerade nicht offen sein kann dafür. Dann beschränke ich mich auf das nötigste. Doch, ja, es geht mir gut. Dies schmücke ich jedoch nicht aus.

Umgekehrt genauso.
Ist eine Person aufnahmebereit, spreche ich auch die nicht so tollen Bereiche an. Ist die Person damit überfordert, hat sonst schon viel Negatives an der Backe oder will es einfach nicht hören, dann erzähle ich auch nicht viel davon.


Auf Nachfrage kann einfach nur Höflichkeit bedeuten. Du bist mir zwar wichtig / ich möchte etwas sagen, um das zu zeigen / aber ich kann mit dem, was dahinter steckt nichts anfangen.

Es kann aber auch bedeuten, dass ernsthaftes Interesse da ist.

Bevor ich also los lege, die Frage zu beantworten, spüre ich auf, wie die Frage gemeint ist.
Kurzfassung oder lange Version?
Situation andeuten und abwarten, ob tiefergehende/oberflächliche oder keine Fragen kommen.

oder ich frage ganz direkt: echtes Interesse oder einfach aus Höflichkeit?


Darüber denke ich im Alltag nicht nach. Ich mache das innerhalb von wenigen Sekunden!

Bei neuen Personen dauert es anfangs etwas länger. Bei mir bekannten Personen, weiß ich ein bisschen um das Umfeld, deren Gefühlslage, bzw. kann Nuancen im Verhalten unterscheiden, bzw. Grundeinstellungen einschätzen.

Bei manchen fasse ich mich immer kurz, bei manchen frage ich, wie viel sie hören möchten/können.


Wenn es mir nicht gut geht und mir alles zu viel wird, stecke ich mittendrin. Für andere kann das auf andere Art überfordernd sein.
Umgekehrt genauso.
Daher taste mich heran.

Neulich las ich, dass aus buddhistischer Sicht Leid dazu da ist, Mitleid zu entwickeln. Ohne Leid kein Mitleid.

Da steckt viel Wahrheit drin, denke ich. Susi Sorglos denkt oft, es sei ihr Verdienst, dass ihr Leben so toll verläuft und natürlich ist es total einfach, entspannt zu sein, wenn das Baby entspannt ist. Ich bin auch total entspannt, wenn alles glatt läuft. Und sicher hat sie Recht, dass Babys die Gefühle ihrer Bezugspersonen spiegeln und es daher oft hilfreich ist, selbst runterzukommen, um aus einer Teufelsspirale herauszukommen.
Nur ist es unfassbar schwierig, selbst völlig entspannt zu sein, wenn das Baby nachts häufig weint, Schmerzen hat und allgemein nicht als Sonnenschein auf die Welt gekommen ist... Frag Susi Sorglos doch mal, ob sie da ein Patentrezept für hat.
Wenn sie eins hat, empfiehl ihr doch mal, Therapeutin zu werden. Sie könnte dann Depressive heilen (Sei doch einfach mal happy) und Ängstliche (Sei doch einfach mal mutig), vielleicht kann sie sogar Lahme heilen (steh doch einfach mal auf). Die Welt wartet auf sie und ihre Ratschläge!

Das würde ich ihr mal freundlich lächelnd stecken und mich dann an meinem Baby erfreuen und glücklich sein, dass dich dein vielleicht nicht ganz perfektes Leben davor bewahrt, eine bräsige Susi Sorglos zu werden. Die haben nämlich nix, woran sie wachsen können.

Eine andere Mutti aus unserer Kita hat mir neulich von ihrer Bekannten erzählt: Durchschlafbaby, Essen und überhaupt alles bilderbuchhaft schön. Irgendwann traf sie deren Mutter, und die sagte: das stimmt doch gar nicht, die kleine ist so und so oft nachts wach
Oder in Krabbelgruppen:"normalerweise kann/macht/sagt er/sie das, nur heute nicht"

Mach dir nix draus, mein kleiner hatte auch koliken und schläft quasi nie durch.

Aus genau dem Grund ist meine Tochter mit ihrem Baby damals aus der Krabbelgruppe geflüchtet und nie wieder hin. Dort waren lauter Vorzeigebabys mit Vorzeigemüttern. Konnte sie natürlich mit den Frühchenproblemen, die ihre Maus so hatte, nicht mithalten. Und jedesmal das "ja ist sie immer noch nicht gewachsen?". Irgendwann fragte sie, ob jemand eine gute Streckbank empfehlen könnte - und war weg.

Reg Dich nicht auf - Du hast ja schon gute Ratschläge hier bekommen - die kannst Du ja nach und nach "abarbeiten" - bis Deine Freundin vielleicht selber merkt, was los ist.
LG Moni