Umziehen, jedoch ohne ihn?

Ich habe mich vor 3 jahren entschieden zu meinem Partner aufs land zu ziehen, 150km weg von zuhause, familie, stadt, arbeit, etc. mit meinen damals zwei Kindern. Er hat eine firma und ist somit recht angebunden, zeitlich gesehen sehe ich ihn äusserts kurz unter der woche, da er von 6.- 21.00 uhr meist arbeitet. Nun... wir haben geheiratet, ein 3. kind bekommen und das elternhaus seiner familie übernommen (sein traum, immer klar differenziert). Ich habe mit ihm schon oft darüber gesprochen. Für ihn kommts nicht in frage. Muss ich mich fügen für die Liebe? Mein Herz sehnt sich zurück zu gehen. Aber ich möchte nicht ohne ihn.

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Hallo

Mal ganz davon abgesehen, was du möchtest.
Wie denken die großen Kinder darüber?
Euer gemeinsames Kind dürftest du gar nicht ohne sein Einverständnis mitnehmen.
Ihr habt euch da was aufgebaut, das wirft man nicht einfach so hin.

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Es scheint als wärst du dort nie angekommen. Dass er eine Firma hat macht das Ganze nicht unbedingt leichter.
Stell dir mal vor er arbeitet von 6 bis 21 Uhr und müsste dann noch 150 km nach Hause fahren. Insgesamt müsste dein Mann 300 Kilometer zusätzlich pro Tag zurück legen. Das würde noch weniger Zeit bedeuten. In dieser Hinsicht kann ich ihn verstehen, dass er das nicht möchte. Allerdings sind 150 Kilometer für dich auch sehr weit zur Arbeit.
Gibt es nichts was du in der näheren Umgebung machen könntest?
Ich weiß ja nicht ob du dir einen neuen Freundschaftskreis aufbauen könntest da wo ihr jetzt wohnt und dich vielleicht deshalb unwohl fühlst, weil dir die sozialen Kontakte fehlen.
Mir kommt es nicht so vor. Korrigiere mich, wenn ich mich irre.

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Hallo,

die Situation sehe ich als sehr schwierig. Vor allem wenn er nicht möchte. Hier ist es umgekehrt. Wir sind 300 km von Baden Württemberg in meine Heimat gezogen und ich habe mein Elternhaus übernommen. Vorher haben wir 5 Jahre in BW gewohnt. Den Schritt zurück in die Heimat haben wir gut überlegt. Mein Mann war glücklich in BW und tat sich anfangs schwer. Zwischendurch hatten wir auch mal wieder den Plan zurück nach BW zu gehen, weil mein Mann sich hier nicht wohl fühlte. Ich wäre mit ihm gegangen, denn es bringt nichts wenn eine Partei nicht glücklich ist. Diesen Schritt haben wir ebenfalls gut überlegt und wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass es totaler Blödsinn ist. Die Kinder haben hier ihre Heimat gefunden und wir haben ein Haus, in das wir viel investiert haben. Das wollten wir beide nicht aufgeben. Mein Mann versuchte sich dann zu integrieren. Suchte Anschluss in Vereinen etc. Jetzt fühlt er sich hier auch wohl und das Thema Umzug ist vom Tisch. Ich sehe die Situation bei euch noch schwieriger. Dein Mann ist selbständig. Somit ist er sicherlich ziemlich gebunden. Auch finde ich es schwierig einfach so ein Haus aufzugeben. Ihr müsstet dann zur Miete ziehen. Mit 3 Kindern muss man a) erst mal was passendes finden und b) ist das ein teurer Spaß. Wir hätten für eine 5-Zimmer Wohnung 1200,- kalt gezahlt. Das war ein Argument, bei dem selbst mein Mann sagte, dass es idiotisch wäre. Der andere Punkt ist der emotionale Wert, den dieses Haus für deinen Mann hat. Ich hätte mein Elternhaus nur sehr schweren Herzens verkauft. Ich weiß nicht was dein Mann beruflich macht und ob er so einfach seine Selbständigkeit woanders ausführen könnte. Ich war damals selbständig als Übersetzerin und selbständige Schreibkraft und habe zwar von Zuhause gearbeitet, meinen Kundenstamm hatte ich allerdings hier. Klar, per Mail wäre der Kontakt zu den Kunden möglich gewesen, aber mir wären sicher viele abgesprungen weil einiges doch persönlich geklärt wird. Deine Kinder müssten aus ihrem Umfeld raus. An sich wäre das nicht so das Problem. Aber willst du ihnen wirklich den Papa nehmen weil du nicht dort bleiben willst? Oder, dass sie einen unglücklichen Papa haben, falls er doch mit geht. Das finde ich reichlich egoistisch....

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Ihr habt euch entschieden zu heiraten, habt 3 Kinder, seid eine Familie. Ihr müsst Entscheidungen gemeinsam treffen. Suche bei dir nach den Gründen warum du dort weg willst. Ist es Einsamkeit? Findest du keinen Anschluss? Fühlst du dich fremd? Versuche an solchen Dingen etwas zu ändern. Gerade über Kinder schließt man schnell Kontakte. Engagier dich im Ort, such dir Vereine und Hobbys. Sprich mit deinem Mann darüber wie du dich fühlst und nenn ihm deine Beweggründe.

LG
Michaela

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>>Aber willst du ihnen wirklich den Papa nehmen weil du nicht dort bleiben willst? Oder, dass sie einen unglücklichen Papa haben, falls er doch mit geht. Das finde ich reichlich egoistisch....<<

Und was ist mit der Mama???

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Liebe TE,

Ich finde... ja... du 'musst dich fügen' - er hat alle rationalen Gründe (Job, Wohnsituation) auf seiner Seite. So schlicht ist es für mich

Ich verstehe Herzensangelegenheiten, aber nicht und niemals jedweder Rationalität.
Natürlich kann man überlegen, ob eine Wochenendehe für euch eine Option wäre - natürlich auch mit Blick auf die Kinder - ansonsten fiele mir nicht viel ein.

Eine Trennung kommt ja scheinbar nicht in Frage und sollte, finde ich, auch keine sein, wenn zwischen euch sonst alles okay ist.

Ich finde aber wichtig, dass du an deiner Situation / deinem Gefühl arbeitest, denn, wenn du immer nur das Gefühl hast, dich für ihn (was denke ich Quatsch ist) anzupassen, wirst du nur jeden Tag unglücklicher und machst ihn fälschlicherweise für dein Unglück verantwortlich... und dann ist Streit vorprogrammiert. Wenn sich immer einer im Hintertreffen fühlt, ist es sicherlich schwer, eine Ehe aufrecht zu erhalten.

Alles Liebe

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Hallo,

genau solche Probleme sind es, die mich nicht verstehen lassen, dass so viele Frauen alles hinwerfen und mit fliegenden Fahnen zu ihrem Neuen ziehen. Irgendwann kommt das Erwachen oder gar eine Trennung und dann hängen sie fest.

Ich denke auch, du solltest da durch. Die wirtschaftliche Situation ist eine Seite. Aber auch, weil du deine größeren Kinder schon mal aus allem raus genommen und umgetopft hast und ihnen das nun - erneut wegen deinen Wünschen - noch mal zumutest. Außerdem ist da ein gemeinsames Kind, bei dem eine Vorschreiberin schon zutreffend anmerkte, dass der Vater da ein Wörtchen mitzureden hat.

Ich denke, du hast dir das eingebrockt und nun solltest du das auch aushalten, denn deine Befindlichkeiten sollten nicht über den Befindlichkeiten der VIER anderen Personen stehen.

LG

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Ich schließe mich deiner "Problemsicht" an und füge - aus meiner Sicht - noch hinzu, dass ich es auch befremdlich finde, mit jemandem ein Kind zu bekommen, der täglich von 6- 21 arbeitet/außer Haus ist. Man ist praktisch alleinerziehend und jemand, der die ganze Woche so "tuckert", den kann ich mir auch am WE nicht wirklich als familientauglich vorstellen. Aber das ist nur meine persönliche Sicht.

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Hallo

"michback" hats ja schon auf den Punkt gebracht.

Ich habe auch den Eindruck, dass du in der neuen Heimat weder Freunde, noch einen schönen Job gefunden hast, oder?
Du solltest GENAU DA ansetzen!

Du hast deine größeren beiden Kinder schon einmal komplett entwurzelt - willst du das jetzt Jahre später mit allen dreien so machen? Den Mann, den du eigentlich liebst, "sitzen lassen" - und das nur, weil du scheinbar als Erwachsene nicht in der Lage bist, Anschluss zu finden?? Die Kinder sollen genau dies nach dem erneuten Umzug aber schon, oder wie?#zitter

Ich finde dein Verhalten sehr egoistisch. Ihr seid doch EINE FAMILIE. Hast du mit deinem Mann noch nie über deine Gefühle gesprochen, bzw. versucht, was an der Situation zu ändern??
Dass er viel arbeitet wusstest du ja aber auch schon vor dem Zeitpunkt, als du mit den großen beiden Kindern zu ihm gezogen bist, oder hat er die Firma erst später gegründet?
Wahrscheinlich ist das erste große Verliebtsein mittlerweile etwas abgeflacht und die Realität und der Alltag holen dich ein. Das ist gut möglich und auch ganz natürlich. Aber du kannst vor solchen Gegebenheiten nicht einfach davon laufen, noch dazu, wenn drei Kinder mit im Spiel sind, die sich deinen Gefühlswelten einfach so fügen sollen....#nanana

Du fragst hier, ob DU DICH fügen musst? Die Frage kann man auch um gekehrt stellen: Müssen sich deine Kinder alle paar Jahre DEINEN GEFÜHLEN fügen??

Dass eine Fernbeziehung, so wie du sie scheinbar gerade im Sinn hast, auf Dauer nicht gut geht, ist dir aber insgeheim schon klar? Es wird zumindest in absehbarer Zeit auf eine Trennen hinauslaufen. Dessen solltest du dir bewusst sein. Dein kleinstes Kind ist ja noch ziemlich jung..... Wie stellst du dir die Trennung vor? Du wirst dir spätestens DANN wieder einen Job suchen müssen. Klappt das mit der Kinderbetreuung? Das alles sollte geklärt sein, BEVOR du diesen Schritt gehst.

Alles Gute!

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Mein Partner zog damals aus Frankfurt zu mir nach München. Das ganze ist über 10 Jahre her.
Ich habe ihn öfter gefragt, ob er mit der Situation klarkommt in einer für ihn fremden Stadt zu wohnen.
Er meinte daraufhin: „Zu Hause ist dort wo du bist!“
Und ich glaube auch, dass es so ist!

Inzwischen haben wir eine gemeinsame Tochter und unser Sohn ist unterwegs.
Er hat sich hier aber unabhängig von mir sein eigenes Leben aufgebaut mit Job und Freunden (eigene, nicht nur meine!).
Und ich denke, das fehlt Dir.

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Hallo!
Wie alt sind die Kinder?
Hast du ein Auto?
Da koennte man sich so einiges ausdenken...
LG

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Ja, ohne auto läuft gar nichts auf dem land🤷🏻‍♀️

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Richtig. Ich bin sozusagen alleinerziehend. Wenn er dann mal da ist macht er es sehr gut mit den kids. Ich habe keinen familienanschluss zu seiner familie, eher das gegenteil.bin recht verstritten mit seiner schwester. Meine grosse würde gerne wieder zurück, ich halte es jedoch für das richtige wenn sie die schule hier noch abschliessen würde. Noch 4 jahre. Ich dachte nie das ein landleben so öde ist. Die nächste stadt ist 40 min entfernt. Mein mittleren, na der geht in Kiga, würde es verkraften. Er hätte dort auch seine Grosseltern...ich hätte unterstützung. Ich gebe mir noch max. 5 jahre hier. Nur eine glückliche mam ist eine gute mam

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Dann weißt Du ja, was Deine Aufgabe ist. Glücklich werden. Nicht glücklich gemacht werden.

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in 5 Jahren kann viel passieren. Das ist schon mal ein guter Ansatz. Und 40 Minuten sind nicht gerade viel... Warte mal, bis das letzte Kind im Kindergarten ist!

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