79

Wahnsinn.
Also mir wäre es früher echt peinlich gewesen, mich überall hinfahren zu lassen.
Klar, wenn es gegossen hat wie aus Eimern, wurde ich zur Schule gebracht... aber bloß eine Straße vorher rauslassen 😜.

Mit 14 sind wir mit dem „Ferienticket“ auch für einen Tag an die Nordsee gefahren, oder zum Shoppen in die nächste (über- überübernächste) Stadt.

Mit 16 hatte ich einen Freund mit Auto, das war dann cool wenn er mich morgens zur Praktikumsstelle gebracht hat (was übrigens eh auf seinem Weg lag...)- zurück ging es dann natürlich mit dem Bus.

Aber ist es fehlende Selbstständigkeit oder Faulheit? Die Sorge der Eltern, dass das Kind dann gar nicht bei der Ausbildungsstelle aufschlägt?
Meine Nachbarin hatte zum Beispiel eine Mutter, die sie auch überall abgeholt hat- selbst aus dem 500m.entfernten Kino (mit 14,15 Jahren)... weil die Mutter das wollte. Fazit: ihre Tochter ist nun fast 30 und die unselbstständigste Person, die ich kenne 🤦🏼‍♀️.

85

Kann ich so nicht unterschreiben. Zum Beispiel sind bei.uns auch immer mehr Frauen laenger berufstaetig. Schon allein da ergibt sich mehr Selbststaendigkeit bei den kids. Wenn eine Frau nur halbtags arbeitet, muessen die kids ja nicht so selbststaendig sein. Mein aeltester wurde frueher eingeschult, auf Grund der Veraenderung der Schulpflicht. Auch hier. Er muss selbststaendig sein. Mein 2. Ist schon mit 7 auf eine Hortferienfahrt mit. Ich war erst mit 11 das 1. Mal mehrere Tage ohne Eltern weg.

86

Hallo,
also ich kann nicht behaupten, dass meine Kinder unselbständiger waren als ich in diesem Alter. Ich hatte eine Mutter, die nur Hausfrau und Mutter war und ich habe es geliebt und mich bis ins Erwachsenenalter betüdeln lassen. Trotzdem bin ich selbständig geworden, ich bin mit 19 in eine andere Stadt zum Studieren und da musste ich es alleine machen. Ich konnte weder kochen noch waschen, hat immer meine Mama gemacht und ich habe es auch noch gelernt.
Ich verwöhne meine Kinder auch, kann es allerdings nicht so in dem Rahmen wie meine Mutter es könnte, da ich arbeite. Ich würde meine große Tochter auch mehr fahren, aber sie will nicht, sie fährt gerne mit dem Rad, wir wohnen am Rand einer Großstadt, sie fährt mit 14 selbstverständlich mit der S-Bahn in die Stadt und besucht da ihre Freundinnen. Das hätte ich in diesem Alter nicht gemacht und auch nicht gekonnt.
Was für mich selbstverständlich ist, dass ich meine Tochter nachts abhole, wenn sie bei Freundinnen ist. Meine Eltern haben mich auch jeden Samstag um 0.00 Uhr aus der Disko geholt bis ich 18 war und einen Führerschein hatte. Das finde ich bis heute klasse und bin ihnen sehr dankbar. Das mache ich bei meinen Kindern auch. Sicherheit geht einfach vor.
LG Leah

94

Hallo

Mein Sohn ist 14 Jahre alt und kann durch ganz Deutschland allein fahren egal ob Zug oder Bus.
Verbindungen würde er sich auch raussuchen.

Er kann waschen und putzen auch.

Einkaufen kann er auch.

Geld einteilen geht so.

Wenn es mal passt hole ich ihn von der Schule ab ist aber selten.

Wenn er nun allein leben würde, würde er es hinbekommen.

99

Die sind nicht unselbstständig, sondern bequem und verwöhnt (durch Mamas Taxidienste)!

Aber es stimmt, heute trauen viele Eltern ihren Kindern nicht mehr viel zu bzw. haben Angst, es passiert ihnen.

Sowohl meine Tochter als auch mein Sohn sind als Teenager schon solche Wege mit Fahrrad gefahren .Ab 15 unser Sohn dann mit Roller.

100

ja - mir fällt das auch immer mehr auf...

Wir hatten die Diskussion zu Hause vor einem knappen Jahr das erste Mal. Zur Info - wir wohnen in der kompletten Pampa. Töchterchen wollte sich spontan nachmittags mit einer Freundin treffen (ca. 6 km Weg) und ich konnte spontan nicht fahren (hatte wirklich keine Zeit). Töchterchen war zu diesem Zeitpunkt 10.

Zuerst hat sie wutentbrannt aufgelegt (hatte mich noch auf der Arbeit angerufen) - 2 Minuten später rief sie noch mal an - und fragte, ob sie mit dem Rad hinfahren dürfe. Ja klar - durfte sie. Das geht komplett über Feldwege. Einzige Bedingung - sie sollte ihr Handy mitnehmen und kurz anrufen, wenn sie angekommen war - und wenn sie sich auf den Rückweg macht. Als sie abends wieder zu Hause war, war sie völlig glücklich, dass sie sich doch noch mit ihrer Freundin treffen konnte - und stolz wie Bolle, dass sie es alleine geschafft hatte... Den Weg kannte sie natürlich, den sind wir oft genug gemeinsam gefahren - kleine Radtouren zur Eisdiele oder ähnliches...

Aber viele andere Eltern haben auch völlig schockiert geschaut, wenn Judith oder wir das erzählt haben. Ich finde, es gehört zum groß werden dazu - und es gibt den Kindern auch ein Stück Unabhängigkeit. Sie können auch ins Städtchen, wenn Mama keine Zeit hat - und wenn sie noch ein wenig größer werden, fahren aus dem Städtchen auch Busse in andere (größere) Städte - ab der nächstgrößeren Stadt ist dann mit dem Zug sogar Köln erreichbar...

LG
Frauke