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Also....
mein großes Kind war auch immer total unkompliziert, pflegeleicht, hochintelligent, mit dem konnten wir alles machen, Trotzalter und Pubertät waren kaum zu merken, er hat ohne viel zu lernen ein gutes Abi gemacht.

Auch bei den zwei jüngeren hatte ich ganz unkomplizierte Schwangerschaften und Geburten, obwohl es Ärzte gab, die mir zum KS rieten und ich empfohlene Untersuchungen ablehnte, alle schliefen früh durch, gesundheitlich gab es nie Probleme und in der Beziehung zwischen meinem Mann und mir passt es auch.

Stimmt alles.
ich könnt ja jetzt noch erzählen, was alles nicht wunschgemäß läuft....aber die Liste wär mir jetzt zu lang;-).
Du kannst sicher deine Lebensgeschichte auch perfekt erzählen, wenn du die weniger perfekten Stellen weglässt;-).

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Ja das ist so :-) ich weiss was du meinst und da gebe ich dir Recht.
Wenn man das liest, denkt man wirklich, dass kann doch nicht sein. Interessant wäre es nun zu lesen, wie der Text aussehen würde, wenn du alles erzählen würdest.
Aber danke für deinen Input.
Gibt es denn wirklich Leute, welche so darauf bedacht sind nur das Gute zu erzählen? Ich schreie meine Probleme auch nicht in die Welt hinaus, aber ich kann durchaus erhrlich sein umd sagen, wenn ein Thema diskutiert wird, welches bei uns nicht so perfekt läuft.

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In Kurzform:
Das Kind zwischen dem Großen und den beiden Kleinen kam per KS behindert und krank auf die Welt und ist früh gestorben. Auf das Folgekind haben wir lang gewartet. Alle drei haben zwar nachts gut geschlafen, aber dafür tagsüber kaum und man konnte sie auch nicht ablegen. Die beiden jüngeren haben ADHS mit allem was dazugehört und in der Schule gibt es oft Probleme.
Das erzähle ich aber auch nicht alles unbedingt jedem...

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Hey

Als eine Mutter, deren Kind in den ersten 3-4 Lebensmonaten gefühlt dauergestillt und absolut nicht geschlafen hat, vom Ablegen ganz zu schweigen, kann ich diesen „Neid“ schon verstehen. Das Kind meiner Schwester schläft durch. Praktisch seit Anfang. Klar, mit Augenringen bis zu den Kniekehlen ist es halt irgendwie „ungerecht“.
Trotzdem sind wir eine Familie, die von aussen betrachtet als „Vorzeigefamilie“ gilt, da bei uns alles „zu klappen“ scheint, unser Kind wird von allen heiss geliebt, hat die Eingewöhnung bei der TaMu im Nu und ohne mit der Wimper zu Zucken gemeistert, wir sind beide ziemlich erfolgreich im Job, wir unterstützen und verstehen uns, wir haben ein reges Sozialleben..
Aber das ist eben nur das, was die Leute sehen. Dass ich oft krank arbeiten muss, dass wir getrennt schlafen, weil der Kleine eben nicht gut schläft und nachts viel Nähe braucht auch mit bald 2 Jahren noch, das ist eben die Kehrseite. Die wir allerdings total offen kommunizieren. Wenn das Gespräch darauf kommt.
Aber: wir sind glücklich so und uns auch bewusst, dass es Glück ist, was wir haben. Und dass sich das ständig ändern kann und nichts selbstverständlich ist.
Wir kennen unsere Grenzen und wir kommunizieren sie auch. Wenn einer nicht mehr kann, überlegen wir, wie wir zu mehr Entlastung kommen.
Mein Rat: sag das doch mal deiner Freundin.
„Du, euch kann ich nur bewundern. Bei euch sieht das so leicht aus, du warst so mutig mit der 2. Geburt, Wahnsinn. Ich hab das Gefühl, bei euch klappt alles.“
Mal gucken, vielleicht freut sie sich und erzählt dann, was noch so bei Ihnen passiert.
Vielleicht hilft dir das, dich und deine Familie besser einzuordnen.

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Als mein Kind klein war, lief vieles super.
Schlafen, Schwangerschaft (trotz äußerer Probleme).

Ich hatte Freunde und "Freunde".

Freunde habe mich so genommen wie ich war. Mit ALLEM. Mit den super laufenden Situationen mit Kind - und mit den Problemen, die ich nebenher hatte. Die nichts mit Kind zu tun hatte.

Vielleicht lief es mit Kind so gut, weil ich an anderer Stelle an meine Grenzen gekommen wäre. Wer weiß.


"Freunde" schielten nur auf die Situation mit Kind.
Dein Kind schläft zu viel. Dein Kind ist zu brav. Dein Kind isst zu gut.

Als es dann nicht mehr so war, hieß es: selbst schuld. Hättest du früher mehr Probleme mit Kind gehabt, wäre es jetzt anders.
Irgendwann schlief mein Kind nicht mehr durch
- selbst schuld, ich hätte mein Kind nicht streng genug erzogen (als es durchschlief)
- selbst schuld, früher lief es so gut bei dir, es musste dich ja auch mal treffen.

Nun ja, mit diesen "Freunden" (die sich selbst so nannten) habe ich mich dann nicht mehr getroffen - und auch nichts erzählt.

Wozu auch.


Entweder nimmt man mich so, wie ich bin (wie es läuft) oder eben auch nicht.


Bei echten Freunden freue ich mich, wenn es wirklich richtig gut läuft bei ihnen. Ehrlich. Einfach, weil ich weiß, was sie sonst schon so durch haben.

Bei "Freunden" denke ich mir meinen Teil und halte mich fern.

Es gibt immer Phasen, in denen es mal besser, mal schlechter läuft.
Wer nur auf einzelne Bereiche schielt, übersieht den Menschen dazu.

Bei manchen bekommt man manche Phasen gar nicht mit, weil man sich nur kurze Zeit kennt oder weil nicht jeder einem alles erzählt oder auch, weil man selbst einiges ausblendet.

Während der Schwangerschaft waren mir andere Themen wichtig als heute.
Als mein Kind ein Baby war, erfuhr ich von Schlafgewohnheiten vieler Menschen mit Babys in der Umgebung.
Danach kräht heute kein Hahn mehr. Wenn mir heute jemand erzählt, wie es mit Schlafmangel ist, dann höre ich zwar zu, aber nachfühlen kann ich es nicht mehr. Ich nehme das Problem Schlafmangel heute anders wahr, als früher. Für die andere Person ist es SEHR wichtig, steckt ja voll drin in dem Problem. Für mich ist es ein nennenswertes Problem, aber nicht nachfühlbar. Ich kann es viel besser ausblenden als früher.


Wer weiß, vielleicht hat deine Nachbarin auch ihre Probleme. Nur spricht sie nicht mit dir darüber, weil das nichts mit Thema Kind zu tun hat. Weil sie dich nicht auch noch damit belasten will. Vielleicht auch, weil sie davon ausgeht, dass du es nicht verstehst, weil es eine völlig andere Situation ist.

Den Tod meiner Eltern haben "Freunde" locker vom Hocker genommen. Ist ja kein großes Ding. So lange das Baby nachts durchschläft, ist es kein Problem. Weil nur das Stellenwert hatte bei ihnen. Jahre später kamen sie wieder an, als deren Eltern sich der Pflege näherten. Bis dahin, blendeten sie es aus.

Echte Freunde nahmen mich ernst, dass es für MICH ein Problem war. Für SIE war Schlafmangel ein extremes Problem. Auch, wenn ich es nicht kannte, nicht in der Form kannte. Ich anerkannte, dass es für SIE stressig war.
Ja, sie beneideten mich hin und wieder über ein schlafendes Kind, aber freuten sich mit mir, wenn es mir an anderen Stellen wieder gut ging - oder wenigstens das gut ging.

Da sie mich ernst nahmen, redete ich auch mit ihnen.


Mit den anderen.... die sahen nur das wie toll es mit Baby lief
erklärten mir, was ich besser machen müsste (um zu beweisen, dass sie bei mir auch nicht gut laufendes finden wollten)

Da es egal war, ob ich ihnen nicht so gut laufendes erzählte oder auch nicht, erzählte ich nichts mehr.


Was möchtest du von deiner Freundin?
Dass es bei ihr schlechter läuft? Damit du dich besser fühlst?
Dass sie mit DIR über ihre Probleme redet? Hörst du ihr dann auch WIRKLICH zu ? Interessieren dich ihre Probleme auch, wenn sie NICHT ums Thema Kind gehen?
Dass sie dich ernst nimmt, wenn es bei dir nicht so gut läuft?

Finde heraus, was du dir von ihr wirklich wünschst?
Dann handle danach bzw. sprich es offen an.

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Danke für deinen Input. Finde ich sehr gut geschrieben. Ich muss ehrlich sagen, bei einigen Stellen sah ich mich als Freund, bei anderen als "Freund". Werde mir mal Gedanken darüber machen.

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Ich glaube auch nicht, dass bei dieser Familie alles so toll ist. Manche Menschen sprechen auch nicht so über wahre Probleme. Und selbst wenn es so sein sollte, dass zur Zeit alles wunderbar ist, kann sich das immer ändern, wenn da Kind in die Trotzphase kommt, wenn es in die Krippe geht, in die Schule, wer weiß was für Probleme sie dann bewältigen müssen? Ich habe schon so oft gedacht ich hätte "perfekte" Familien getroffen und immer stellten sich hinterher später heraus, es gibt genauso Schwierigkeiten wie bei anderen, ein "perfektes" Traumpaar mit zwei Kindern haben sich irgendwann getrennt, die anderen hatten Kinder die große Schwierigkeiten in der Schule hatten usw. Deswegen, nicht immer ist alles so toll wie es scheint.

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Ich denke, sie lebt gefühlt anders, als du.

Ich sehe das immer wieder bei mir im Vergleich mit anderen. Ich bin ein sehr lebensfroher Mensch, ich freu mich über echt jede Kleinigkeit und nehme Dinge locker. Wenn andere mich beschreiben, heißt es eigentlich immer zu Beginn, ich habe sehr viel Stärke und ein großes Herz, auf mich könne man sich immer verlassen und für unkonventionelle Ideen immer zu haben.

Man könnte bei mir auch meinen, mein Leben ist bilderbuchhaft. Ich bin verheiratet, habe zwei Jungs, 18 Monate und 4 Monate und die beiden sind auch sehr chillige Kinder.

So, aber viele wissen eben nicht, was hinter dieser Stärke, hinter diesem lebensfrohen wollen steckt. Ich wurde meine ganze Kindheit misshandelt, mein großer Bruder war von Geburt an schwer krank, er war meine einzige bezugsperson, meine Mutter hat mich behandelt wie Dreck. Ich musste mir im Leben alles selbst erkämpfen. Mein Bruder starb vor vier Jahren, für mich absoluter Horror. Ich war wegen meiner Mutter vier Jahre in Therapie und musste den Kontakt zu ihr abbrechen, da sie nicht mit sich reden ließ.

Bei mir ist bei weitem nicht alles Friede Freude Eierkuchen gewesen.

Ich hab Freunde, da war alles super, das sagen sie selbst, aber sie sind so unglücklich und pessimistisch.

Ich weiß, wie schnell das Leben umschlagen und grausam zu mir sein kann. Deshalb genieße ich jeden Moment und freue mich über die kleinen Dinge. Gebe schlechten Dingen keinen Raum.

Ich ärgere mich auch nicht so darüber, wenn etwas bei meinen Jungs nicht so toll läuft. Ist halt so, ich mache das beste daraus und betone auch für mich selbst nur die positiven Dinge.

In meinen Augen ist es Ansichtssache, ob man ein glückliches Leben führt oder nicht. Niemand kann dir ein glückliches Leben machen, das obliegt deiner eigenen Auffassung.

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Weisst du manchmal denke ich es geht mir einfach zu gut und fühle deshalb so. Ich habe noch nie wirklich einen Schicksalschlag gehabt und schätze wohl einfach zu wenig, dass es meiner Familie und mir so gut geht. Aber ich bin ja nicht grundsätzlich so. Einfach diese Familie ist für mich abnormal. Heute hat sie mir im Treppenhaus erzählt, dass es ja so easy sei mit dem Neugeborenen, dass sie bereits am zweiten Tag die Stube voller Besuch hatten und am dritten Tag bereits auf Besuch waren. Mein Kind hat ab dem 1.Tag nur geschrien. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen bereits Leute ins Haus zu lassen, auch dem Kind zuliebe. Könnte ja sein, dass das Kind danach überdreht oder von den Eidrücken überfordert wäre und ein paar Stunden schreit. Aber nein, ihr Kind natürlich nicht....

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Und was hast du geantwortet?

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Naja, vielleicht ist sie entspannter mit den Kids und deswegen klappt es besser?
Du scheinst neidisch zu sein und dein Mann wünscht ihr wohl nicht das Beste .

Ich hatte arge Probleme um überhaupt Schwanger zu werden, hatte trotz Mehrfachrisiko eine 1A Schwangerschaft und Geburt war recht Ok. Hatte prima brave Zwillinge und bis heute bin ich mega Stolz auf beide, weil es einfach toll harmoniert. Aber auch wir hatten Probleme. Meine Tochter konnte bis zum 6. Lebensjahr kaum bis schlecht sprechen, viel Einsatz, viel Therapie und wir haben es zusammen mit extrem viel Einsatz hin bekommen.....

Wenn ich sehe, wie meine beste Freundin ihre Kinder erzieht, kein Wunder das sie täglich Stress hat. Überhaupt keine Grenzen, nur chi chi und zwei Kds die es suuuper ausnutzen. Und dann immer den Schein nach aussen wahren, wie toll das Leben ist....#schwitz
Bei jedem Telefonat kommmt auch ein Anflug von Neid aber sorry, sie hat ihre eigenen Erziehungsmethoden also muss sie selber damit zruecht kommen und nicht auf andere schielen. Ich sage schon gar nicht mehr, das sie zwei total verzogene Rotzlöffel hat, die vor nichts Respekt haben.

Manchmal hat man Glück, das vieles funktioniert, manchmal ist es die Einstellung, manchmal die passende Erziehung zum passendem Kind und manchmal einfach ein harmonisches Familienleben, um entspannte Kinder zu haben.

lg
lisa

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Weisst du das ist genau das was ich nicht verstehe. Diese Familie macht auch sehr viele Dinge wo ich denke, da müsste man sich ja nicht wundern, wenn die Kinder das nicht einfach so mitmachen. Aber genau so ist es! Die sind einfach immer brav.
Ich kenne auch Familie wo ich finde, dass sie nicht alles so gut machen, aber dort verhalten sich auch die Kinder entsprechend.

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Es wär ja auch zu einfach. Es nimmt sich ja niemand vor, hey, wenn das Kind auf der Welt ist, werd ich mal schnell unentspannt. Man wird es halt irgendwann mal, wenn so gar nix klappt.
Ich war übrigens bei dem Kind am entspanntesten, bei dem ich es am wenigsten hätte sein dürfen, nämlich bei dem kranken Kind. Aber dieses Kind war, so lang wir es hatten, so zufrieden, so ruhig, so unkompliziert, dass ich viel entspannter war als bei den gesunden Schreihälsen.

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Ein Sprichwort, daß Dir vielleicht hilft... "Das Schicksal schenkt uns die Kinder, mit denen wir umgehen können"
Sei nicht neidisch, daß verbittert und macht Falten...
Vielleicht würde sie mit Kindern, wie den deinen, völlig überfordert sein...
Sieh es mal von der Seite...

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Danke für diese Sichtweise. Das könnte mir vielleicht echt helfen. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich das könnte, wenn ich ein schwerbehindertes Kind bekommen würde. Und mir ist auch schon aufgefallen, dass diejenigen Eltern die dieses Schicksal bekommen haben, oft sehr stark sind und überaus herzlich mit ihren Kindern umgehen.
An diesem Spruch könnte nämlich echt was dran sein.

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Was ist Dein Problem? Neid?

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Hallo,

was wäre eigentlich wenn dein Leben so toll wäre wie das von deiner Nachbarin? Du weißt schon dass es irgendwo IMMER eine Familie geben wird die es noch BESSER kann? Aus dir spricht so viel Neid und Neid macht hässlich. Warum kann man in der heutigen Zeit nicht einfach mal mit dem zufrieden sein was man hat: gesunde Kinder, selber in der Familie auch keine Krankheiten, einen liebevollen Ehemann, eine schöne Wohnung und ein ausreichendes Einkommen?

LG

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Hallo
Jeder hat seine Päcken zu tragen. Nur weil die Kinder absolut friedlich sind, was man ja auch nur bedingt beeinflussen kann, heißt es doch nicht "alles klappt". Das Leben besteht aus sehr viel mehr, als nur den Kindern.
Auch die Aussage dass auch die andere Familie an ihre Grenzen kommen wird (? in dem Zusammenhang ja wohl wegen den Kindern) finde ich unnötig #sorry Warum sollte das so sein müssen?

LG

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Das muss ganz sicher nicht so sein, wird aber wahrscheinlich auch einmal so kommen.
Ja da hast du recht, dass das Leben nicht nur aus Kindern besteht und das man das Verhalten der Kinder nur bedingt beeinflussen kann. Da bin ich ganz bei dir

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Dass sich etwas ändert, sicher. Aber warum unbedingt so stark zum Negativen?
Mein ältestes Kind war so ein "Vorzeigekind". An den Rande des Wahnsinns hat sie uns nicht einmal annähernd gebracht.Ist halt so. Ein Einzelfall ist sie sicherlich nicht.
Dafür hatten wir hier und da halt andere Baustellen und es war nicht immer alles rosarot.
Was ich damit auch sagen wollte, es lebt sich leichter, achtet man vorrangig auf sein eigenes Leben und denkt weniger "die werden schon noch sehen...".