Schwanger und mit Kleinkind überfordert

Hallo,

Ich habe einen 3.5-jährigen Sohn und bin derzeit in der 36.Ssw mit unserem 2.Wunschkind.

Allerdings, läuft es zur Zeit zu Hause gar nicht gut mit unserem Sohn und ich stelle mir oft die Frage, ob es die richtige Entscheidung war, ein weiteres Kind zu bekommen.
Alleine der Gedanke an diesen Satz lässt mir die Tränen in die Augen steigen und ich fühle mich furchtbar gegenüber meinem kleinen Bauchbewohner.. er kann doch nichts für die aktuelle Situation.

Ich denke, dass das Verhalten von meinem ‚Großen‘ mit der nahenden Geburt zs hängt und er, verständlicherweise, Angst vor der neuen Situation hat. Ich kann das wie gesagt verstehen, aber trotzdem schaffe ich es nicht dieses Verständnis in mein Verhalten Ihm gegenüber zu zeigen. Ich werde schnell laut und bin genervt, er bockt immer weiter und so ergeben sich leider viele unschöne Momente für alle.

Ich weiss auch gar nicht, wie es erst werden soll wenn der Kleine dann da ist. Ich bin einfach nur verzweifelt und traurig und verspüre keine Lebensfreude.

Ich fühle mich jedem gegenüber schlecht: meinem Großen, dem Baby, meinem Mann.
Ich weiß auch gar nicht was ich mir von meinem Beitrag erwarte, aber es tat einfach mal gut meine Trauer und Verzweifelung niederzuschreiben.

LG und einen schönen Abend.

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Hallo🤗, ich habe zwar keinen Tip.fur Dich aber ich fühle mit Dir. Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und mein Sohn nun 3 Monate. Ich war während dieses tierisch heissen Sommers hochschwanger. Teilweise mit Bettruhe und wir haben hier echt einen Lagerkoller bekommen. Ich war auch oft ungerecht Und laut. Nach der Geburt war es sogar nochmal schlimmer bis wir uns jetzt nach 3 Monaten eingependelt haben. Mir hilft immer alle einpacken und raus an die frische Luft. Halte durch, wenn sich erstmal alles eingespielt hat wird es toll.
Ach so und die Große zeigt ihre Eifersucht auch nur uns gegenüber. Der Bruder wird vergöttert ❤
Alles gute für die Geburt!

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Danke für deine Antwort und euch als Familie weiterhin alles Gute.

LG

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Du bist im Moment in einem Hormonrausch.
Diese Gedanken von "schaffe ich das" hat wohl so ziemlich jede Schwangere mehr oder weniger. Ist das Baby erstmal geboren hast du die Zeit nicht mehr um dir darüber Gedanken zu machen. Die Hormone pendeln sich wieder ein und dich wirds wundern überhaupt mal so gedacht zu haben.
Es entsteht nicht nur für euren Sohn eine neue Situation, sondern für euch alle.
Ich kann dir nur raten ihn in der restlichen Schwangerschaft sowie nach der Geburt in alles miteinzubinden. So hab ich das gemacht und bis heute gibt es keine Eifersüchteleien.
Sag dir lieber, dass es toll wird. Auch wenn wir wissen, dass es durchaus auch anstrengend werden kann. Aber es ist die Perfekte Gelegenheit für deinen Sohn zu lernen, dass er Mama jetzt teilen muss.

Du wirst den zwei Kindern sicher gerecht, mal mehr mal weniger, aber im Prinzip lernen beide Kinder daraus fürs ganze Leben.
Alles Gute für die Geburt.

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Danke für deinen netten Beitrag. Alles Gute.
LG

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Mir ging es ähnlich. Ich habe meinen zweiten Sohn im September bekommen, auch wir haben sehr unter dem heißen Sommer gelitten. Mein erster Sohn wurde ende Juli ein Jahr alt, ich hab es oft nicht mal mehr geschafft, mit ihm das Haus zu verlassen, obwohl er so gerne raus wollte. Aber zu heiß, keine Kraft. Und auch ich habe schnell die Geduld mit ihm verloren. Und auch ich hab mich so mies gegenüber meinem jüngeren Sohn gefühlt, weil ich nur noch am jammern war - die Schwangerschaft mit ihm war ab dem fünften Monat echt grässlich, zusätzlich zur Hitze.
Als er dann da war, hatte mein Mann wenigstens die ersten drei Wochen Urlaub bekommen. Aber es war trotzdem alles sehr anstrengend und man merkte dem Großen an, das er litt. Obwohl er nicht der Kuscheltyp ist, hat er sich lautstark beschwert, wenn er nicht neben mir im Bett rumtoben durfte. Er jammerte viel, weil ich ihn nicht tragen konnte (Kaiserschnitt).
Mit zwei Monaten wurde es endlich ruhiger und besser. Mit drei Monaten haben wir uns eingependelt. Nun ist der Jüngste vier Monate alt und man kann durchaus mal davon reden, das ein paar Tage in der Woche entspannt sind.

Es braucht einfach Zeit, bis sich alle in der neuen Familienstruktur gefunden haben. Bis wieder ein Alltag da ist. Nimm dir den Druck, fühl dich nicht schlecht. Dein Großer ist nicht das erste Kind auf Erden, das ein Geschwisterkind bekommt. Er wird es meistern. Und du bist nicht perfekt, das musst du auch gar nicht. Jeder ist mal mies drauf und du hast es momentan nunmal nicht leicht! Du bist hochschwanger und dein Sohn steckt in der Autonomiephase! Sprich, ob du nun schwanger wärst oder peng, er wäre dennoch ein ordentliches Kaliber zu dieser Zeit. Und auch wenn du nicht schwanger wärst, wären deine Nerven an einigen Tagen zum bersten gespannt und du wärst lauter.
Es ist kein Weltuntergang. Du brauchst dich nicht schuldig fühlen. Es gehört zum Leben dazu, das eben nicht alles perfekt läuft. Und auch Mamas dürfen mal fertig mit den Nerven sein. Es kommen ja auch wieder andere Zeiten! Du bist dir der Situation bewusst und machst es ja nicht aus Böswilligkeit.

Lehn dich zurück, genieß die letzten Wochen so gut es geht und versuch dich nicht verrückt zu machen.

Ich wünsch dir was

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Danke für deine nette und verständnisvolle Antwort.

LG

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Sei beruhigt. Das ist normal. Ich steh unmittelbar vor der Geburt und eine Schwangerschaft geht einfach an die Substanz. Körperlich wie psychisch!!! Das man hier an Belastungsgrenzen kommt, eingeschränkt im handeln gegenüber seines bereits vorhandenen Kind. Ich hab auch ein schlechtes Gewissen weil ich vieles nicht mehr so kann wie ich will. Zu oft nein sagen muss wenn mich mein Sohn fragt ob ich mich zu ihm ins Kinderzimmer auf den Boden setze zum spielen oder ihn zu tragen. Ich hab auch Situationsbedingt ein schlechtes Gewissen weil meine nerven häufiger dazu führen das ich besonders streng bin und gar schimpfe. Das wird bestimmt auch nach der Geburt etwas bleiben, bis es sich eingestellt hat. Aber ich mach mir auch nix vor das sich das wieder ändert inkl. Der Belastbarkeit. Wir sind doch keine eierlegenden Wollmilchsäue und ich hab volles Verständnis für die besondere anstrengende Art meines juniors bezogen auf die spürbare Nähe zur Geburt. Trotzdem kann ich es nicht immer so zeigen wie ich wollte.

Wir müssen versuchen das als Situationsbedingt einfach mal hinzunehmen. Schwanger sein geht eben so wenig spurlos an einem vorbei wie die Geburt oder Ankunftszeit mit Baby/Wochenbett. Mein Ziel ist es gar nicht perfekt zu sein und immer genial zu reagieren. Ich bin froh wenn ich es schaffe, aber keiner ist immer unfehlbar und mein Sohn zeigt mir trotzdem wie sehr er mich liebt und unterstützt. Reicht mir die Hand zum aufstehen weil er sieht das mir das nicht immer leicht fällt hochschwanger oder füttert mich damit ich und sein Bruder ja nicht hungern müssen. Er ist genauso wenig permanent spürbar anstrengender wie ich nicht permanent überfordert bin. Nur häufiger als vorher. ;-)

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Danke für deine Antwort. Ich wünsche Dir eine baldige und schöne Geburt.

LG

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Hallo,

ist es nur die aktuelle Situation oder ist dieser Zustand schon seit längerem? Falls letzteres, würde ich es nicht auf die Hormone schieben, sondern zum Arzt gehen.

LG
Katty

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Hallo & Danke für deine Antwort.

Angefangen hat es vor +/- 1 Monat, mein Sohn war damals für 3 Wochen zu Hause (2 Wochen Ferien / 1 Woche wegen Krankheit)

Von diesen 3 Wochen war ich die erste mit lhm alleine. Öfters hab ich Ihm sagen müssen, dass ich grad nicht kann, müde bim wegen der Schwangerschaft etc..
Im Nachhinein natürlich nicht sehr klug, ändern kann ich es leider nicht mehr.

Die beiden anderen Wochen hatte mein Mann Urlaub und mein Sohn war nur noch Papa-fixiert; ich durfte rein gar nichts. Seine Ablehnung hat mich gekränkt, wenn sie mit Abstand natürlich verständlich ist auf Grund meines Verhaltens der Woche davor. Ich bin auch zu doof gewesen und könnte mich heute dafür in den Hintern treten.. ich fühle mich wie die schlechteste Mutter der Welt :-(

So hat sich die schlechte Laune bei uns hochgeschaukelt und wir sind bei der aktuellen Situation angekommen. Ich weiss, dass ich selbst Schuld bin und falsch gehandelt habe.
Leider sind wir nun in einen Strudel geraten, der beim Aufstehen anfängt (ich mache zBsp auf sein Bitten hin ein Toast, ist dieser dann fertig will er diesen nicht und ich soll einen neuen zubereiten - was ich natürlich nicht mache) und beim Schlafengehen aufhört.

Es raubt einfach soviel Kraft, die aber langsam nicht mehr vorhanden ist.

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„Liebe mich dann am meisten wenn ich es am wenigsten verdient habe.“
Ich weiß es ist anstrengend besonders hochschwanger, aber wenn er bockt dann würde ich versuchen ihn in den Arm zunehmen wenn er das zulässt.
Bockst du zurück oder verhängst gar Sanktionen, verhärten sich nur die Fronten.
So eine Familien Umstellung ist für alle nicht einfach, besonders für Kinder die garnicht abschätzen können was da gerade passiert.
Versuch ihm Sicherheit zu geben und Zeug ihm dass die Schwangerschaft und das neue Baby rein garnichts an deinen Gefühlen für ihn ändert.
Nun weiß ich ja, du bist auch nur ein Mensch, wenn du nicht mehr kannst und kurz davor bist ihn anzuschreien oder ihn abzulehnen, geh kurz aus der Situation trink nen Tee oder geh kurz auf den Balkon und nehm dir 5 min. Danach geh wieder zu ihm hin und sei nicht nachtragend.
Alles gute für dich und die baldige Geburt.

Lg

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Hallo,

oh weih, da treffen Hormone auf Autonomie- bzw. Trotzphase. Lass dich erst mal drücken. Zuerst einmal: das Verhalten deines Sohnes ist völlig normal, dein Verhalten ist völlig normal und deine Gedanken sind es auch. Dein Sohn steckt momentan in einem schwierigen Alter und du bist hochschwanger. Ich war in meiner 2. Schwangerschaft auch ein Pulverfass, bin schnell an die Decke gegangen, hatte sehr nah am Wasser gebaut und hatte die gleichen Gedankengänge wie du. Mein erster Sohn war aber jünger als deiner. Ich habe mich bis zum Tag der Geburt gefragt was mich geritten hat ein 2. Kind zu bekommen. Als man mir Sohn Nr. 2 nach der Geburt auf den Bauch legte, wusste ich warum. Die ersten Wochen waren anstrengend. Meine Schwägerin sagte mir immer: "die ersten 3 Monate sind eine Katastrophe, dann ist alles super". Daran habe ich mich festgehalten und es war tatsächlich so. Es wurde von Tag zu Tag besser. Es stellte sich ein Alltag ein und es klappte dann sehr gut.
Dein Sohn bemerkt deine Anspannung vor der bevorstehenden Geburt, deine Ängste und Unsicherheit. Das überträgt sich unbewusst und er wird ebenfalls unsicher was da kommt. Deshalb verhält er sich auch so. Wenn du entspannter wirst und alles auf dich zukommen lässt, wird auch dein Sohn entspannter.
Geh ganz natürlich mit der Situation um. Dein Sohn bekommt lediglich ein Geschwisterchen. So wie Millionen anderer Kinder täglich auch. Beziehe ihn in die Vorbereitungen mit ein. Erkläre Dinge, die kommen werden. Das nimmt ihm die Unsicherheit. Was ich allerdings nicht machen würde, ihm zu sagen, dass alles so wahnsinnig toll wird und er dann einen Spielkameraden bekommt etc. Die Ernüchterung folgt dann spätestens wenn das neugeborene Geschwisterchen hilflos da liegt, außer schlafen, essen und weinen nichts macht, der Tagesablauf sich erst mal nach dem Baby richtet und man mit ihm nichts anfangen kann. So prickelnd ist das für den großen Bruder nämlich nicht. Deshalb würde ich es vermeiden, die Zeit als toll zu bezeichnen wenn das Baby da ist. Es gibt schöne Bücher darüber, die Geschwisterkinder gut vorbereiten und auch Fragen beantworten. Aus der wieso, weshalb, warum - Reihe zum Beispiel. Was ich auch vermeiden würde, wären Anspielungen, dass das Baby dann viel Hilfe braucht, viel weint, er ja dann großer Bruder ist und der Mama helfen muss. Das schürt, in meinen Augen, wieder Ängste. Lasst es einfach auf euch zukommen. Du wirst sehen, alles spielt sich ein und wird gut. Irgendwann lachst du über deine Gedanken. Stress dich in der ersten Zeit nicht, lass dir Arbeit abnehmen oder auch mal liegen. Nach der Kennenlernte ist wirst du wieder einen normalen Alltag haben.

LG
Michaela

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Hallo,
Vielen Dank für deine ausgiebige Antwort und Anregungen.
Liebe Grüße 😊

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Hallo,

ich kann dich komlplett verstehen. Ich habe einen vier Monate alten Knirps und einen 2,5 Jahre alten Sohn.
Auf jeden Fall wird es nach der Geburt eher noch schlimmer.
Hast du Familie, die den Großen dir mal abnehmen können.
Das hat mir sehr geholfen und ist auch jetzt noch für meinen Großen wichtig. Mit Baby hat man nicht mehr so viel Zeit für die Ersten.
Viel Kraft und eine schöne Geburt!

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Hallo,

Meine Eltern wohnen beide nur 20 Minuten Autofahrt entfernt und ich weiß auch, dass ich mich die erste Zeit nach der Geburt auf Sie verlassen kann.
Ich habe auch daran gedacht, dass meine Eltern mal mit dem Kiwa rausgehen können (vorausgesetzt Kind n2 ist darin genau so zufrieden und schlummert sofort ein wie Kind n1) und somit hätte ich dann Exklusivzeit mit dem Großen.
Theorie und Praxis.. in ein paar Wochen wissen wir mehr 🙂

LG

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Ich kann dich verstehen, meine Kinder sind 23 Monate auseinander und ich war leider auch manchmal gereizt und irgendwie auch überfordert ab und zu (Schlafmangel, bockiges Kind etc.)
Mein Rat wäre, such Fotos raus von deinem großen wie er ein Baby war, vielleicht schenkst du ihm sogar ein Fotobuch und dann erzählst du ihm immer immer wieder wie schön es war mit ihm schwanger zu sein, wie er als Baby war, wie du dich über seine Geburt gefreut hast, wie Oma /Opa ihn im Krankenhaus besucht haben etc. Das wird ihn stolz machen und es verbindet euch und auch ihn mit dem Baby. Außerdem habe ich mich mit meiner Tochter unterhalten (neulich mit 3 fast 4) und habe ihr gesagt dass ich nicht mehr so viel schimpfen möchte und das wir zusammen halten. Ich schimpfe weniger, sie ist brav (er). Und wenn es nicht klappt, frag ich auch direkt in dem Moment was wir denn jetzt machen sollen, weil sie ja nun nicht gehorcht ich aber doch nicht mehr schimpfen möchte. Da kommen teilweise gute Vorschläge, bzw es ist wirklich ruhiger bei uns geworden.
Ich wünsche dir alles Gute
LG bibabuba mit Maus (4) und Mäuschen (2)

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Danke für deine Antwort und die vielen konkreten Beispiele.
Ich werde versuchen, op dein Tipp, meinen Sohn nach Lösungen zu fragen, eventuell auch bei uns klappen kann / wird.

Dir und deiner Familie alles Gute 🤗

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Was macht dein Mann im Haushalt?

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Hallo,

Wenn ich arbeite, kümmert sich mein Mann morgens alleine um unseren Sohn, da ich da schon weg bin: anziehen, Frühstück und in den Kiga bringen.
Da ich momentan in Mutterschutz bin, stehen wir gemeinsam auf, mein Mann übernimmt aber das Bringen zur Kita.

Mein Mann kümmert sich um den Einkauf und kocht ca 3 mal Mittags pro Woche. Danach ist er von 13-22h auf Arbeit, sowie Samstags von 9-14.

Abholung/Betreuung unseres Sohnes am Nachmittag/Abend, aufraümen, Wäsche etc fallen in meinen Arbeitsbereich.

LG