Hobbys verbieten wegen weil sie nicht gefallen oder der Aufwand zu groß ist?

Guten Abend! :-)
Ich habe das hier hin und wieder mal in Antworten gelesen und bin jetzt gewissermaßen selbst damit konfrontiert. Wir haben bald 4 Kinder. Unser 6 jähriges Kind hat seit letztem Sommer ein neues Hobby. Eine Randsportart. Uns Eltern gefällt sie so gar nicht. Entspricht einfach nicht unserem Geschmack. Aber gut, dem Kind zuliebe können wir uns damit arrangieren.
Problematisch ist es für uns dennoch etwas. Es handelt sich wie gesagt um eine Randsportart. Diese ist hier kaum vertreten. Das bedeutet bereits jetzt einiges an Fahrerei. Unser Kind legt auf unsere Anwesenheit, bzw. die eines Elternteiles, noch großen Wert. Fahrgemeinschaften oder vom Verein geleitete An- und Abreise, gibt es in der Altersstufe noch nicht so häufig. Später, wenn es noch aufwendiger wird, allerdings schon. Dennoch werden wir ja auch da mal dabei sein wollen, für uns Kind.
Einer Freundin sagte mir, als ich ihr das erzählte, sowas würde sie ihren Kinder einfach nicht erlauben.
Auf der einen Seite ist das natürlich verlockend #schein Auf der anderen, wir haben uns bewusst für unsere Kinder entschieden und möchten ihnen, soweit es geht, ermöglichen Hobbys und Interessen auszuleben. Noch konnten wir uns immer gut organisieren und werden das wohl auch in Zukunft. Aktuell ginge es bei uns nur um die eigene Bequemlichkeit.
Das ältere Geschwisterkind hat Hobbys nur in direkter Nähe. Das kleine Geschwisterkind hat noch keine, das andere ist ja noch im Bauch. Wie es in einigen Jahren aussieht, weiß ich natürlich nicht. Aber aus eigener Bequemlichkeit und weil es vielleicht eng werden könnte, gleich Nein sagen? Das widerstrebt mir total
Wie seht ihr das?

Liebe Grüße

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Wir haben 3 Kinder und ich kann aus gesundheitlichen Gründen kein Auto mehr fahren. Mein Mann arbeitet Vollzeit. Also mussten/müssen die Kinder ihre Hobbys so aussuchen, dass sie diese selbst erreichen können.
Aber selbst wenn ich nicht krank geworden wäre, würde ich ja auch arbeiten gehen...und hätte da eigentlich keinen Bock regelmäßig meinen Feierabend/WE auf den Kopf zu hauen.
Ich sehe das bei Bekannten, die haben 4 Kinder und alle sind in irgendeinem Verein. Die WE´s verbringen die immer getrennt, jeder hat 2 Kinder im Schlepptau und steht in der Halle oder auf dem Platz rum und reist durch die Gegend...ne, da bin ich von mir aus eine egoistische Rabenmutter, aber das wäre mir too much.

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Solange das Kind Spaß dran hat und das ganze für die Familie machbar ist, würde ich es nicht verbieten. Dein Kind scheint sich da doch richtig entfalten zu können und ein festes Hobby in dem Alter ist doch erst recht unterstützenswert.

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Hallo,

ich habe auch ein Kind dessen 2. Hobby zum einen teuer ist und auch mit viel Fahrerei. Er fährt Wakeboard und die Anlage ist 30 Minuten eine Fahrzeit weg, aber uns stört es nicht...die Hauptsache ist das es ihm Spaß macht. Natürlich ist es auch lästig und zeitaufwändig aber solange wir das organisiert bekommen, soll er es machen. Vor Ort spielt er noch Handball und auch da sind Taxifahrten für Spiele notwendig.
Kind 2 reitet dreimal die Woche und hat ein Pflegepferd auch hier muss ich fahren, allerdings nur 7 Minuten...dafür begleite ich jeden Ausritt in den Wald mit dem Pflegepferd, da sie mir alleine noch zu jung ist.

Meine Kinder sind inzwischen 12 und 15 und ich sehe es als Qualitätszeit, wir erleben etwas zusammen und ich bleibe an Ihnen dran. Ein Pubertier will ja immer nur begrenzt Nähe, aber grade in den Fahrzeiten oder bei den Ausritten finden die besten Gespräche statt.

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Unser älteres Kind hat die Sportart gewechselt und macht jetzt Leichtathletik. Vorher Fußball. Da waren die Wege, abgesehen mal von dem ein oder anderen Turnier, extrem kurz. Auch jetzt sind wir kaum gefragt. Und wenn, sind es auch wieder kurze Wege.
Den Unterschied spürt man schon.

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Kann ich komplett unterschreiben. Unsere Älteste ist auch 14 und macht eine Randsportart. Auf den Fahrten und auf den Turnieren haben wir noch richtig viel Zeit miteinander und haben gute Gespräche und dadurch auch ein super Verhältnis.

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Die Sportart meines Sohnes ist jetzt auch nichts, was mir Spaß machen würde. Aber er hat Spaß und sowohl Training, als auch Spiele oder Turniere passen normaleweise immer irgendwie in den Alltag. Also ist das ok für mich, auch wenn es mir keinen Spaß macht.

Meine Tochter hatte auch schon mal einen Wunsch, der leider so überhaupt nicht gepasst hätte. Wir haben dann zusammen geguckt, dass wir etwas anderes für sie finden. Weniger um es ihr zu "verbieten", aber die Fahrerei wäre für uns dauerhaft nicht möglich gewesen und alleine mit dem Bus wäre sie ewig unterwegs gewesen und das wollten weder sie noch wir.

Ich kann schon verstehen, dass manche Sachen einfach nicht möglich sind, aber dann sollte man schon nach einer guten Alternative suchen.

lg

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Ich kenne das noch aus der eigenen Kindheit und finde es kommt darauf an wie sehr das Kind das möchte und auch das kann man beeinflussen.
Es war für mich normal, dass gewisse Hobbies nicht gingen, egal aus welchen Gründen. Meine Eltern haben mich da aber auch entsprechend beeinflusst, so dass ich überhaupt nicht so begeistert werden konnte.
Beispiel: reiten, weder hätten sie das gezahlt, noch es toll gefunden. Meine Mutter mag es nicht und findet es gefährlich und teuer. Sie wären also nie auf die Idee gekommen mich mit Pferden in Kontakt zu bringen, Pferde Hefte zu kaufen oder mal einen Ausflug auf einen Hof zu machen. Im Gegenteil meine Mutter hat immer erwähnt wie doof sie reiten findet. Ich hab das übernommen und hatte dann auch null Interesse.
Wenn man aber natürlich schon Ferien auf einem Reiterhof gemacht hat und Freunde reiten und und und, dann ist es natürlich schwieriger zu verbieten. Und schätze dann würde ich es auch nicht mehr tun. Das kann man ja aber steuern.

Also dem Kind mit der Randsportart jetzt das Hobby verbieten: Nein. Nächstes Kind gleiches Hobby, würde ich auch nicht verbieten, schließlich darf schon das Geschwisterkind. Aber neue Randsportart verbieten bzw. Unattraktiv machen, das fände ich ok. Man kann halt nicht immer alles ermöglichen und Kinder können das auch ruhig lernen bzw. tragen keinen Schaden davon wenn sie was ausgefallenes nicht dürfen. Anders würde ich das bei Standardthemen wie Fußball etc. sehen.

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Das klappt bei älteren Kindern?
Unsere kamen bisher beide nicht durch uns zu ihrem Hobby. Generell haben sie vor allem Interessen, die nicht durch uns kommen und uns selbst nicht so interessieren. Unsere Meinung stört sie auch überhaupt nicht. Wir versuchen nicht es ihnen schlecht zu machen, aber sie wissen natürlich was wir von uns aus gerne machen und dass wir nach x Stunden mit Thema xy auch gerne noch was anderes machen. Das akzeptieren sie auch ohne Probleme.

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Bei mir hat es oft geklappt, wahrscheinlich weil der Wunsch dann doch nicht so groß war. An meinem Herzenswunsch hab ich aber festgehalten und da konnten sie auch nicht dagegen, weil meine Schwester auch durfte.
Ich hatte recht viele Hobbies, ich glaube ich wurde teilweise auch mit etwas anderem abgelenkt und hab das unerwünschte Hobby dann auch vergessen.

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Wir machen sportlich das mit, worauf unsere Kinder Lust haben. Ob stressig hin oder her (alle 3 Kinder haben Hobbies).

Ich selber (habe 2 Geschwister) wurde damals gebremst weil es meinen Eltern zu viel war. Ebenso mein Mann, der sich dann selbst organisiert hat. Wir beide fanden es furchtbar und unterstützen unsere Kinder deswegen wo sie es brauchen.

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Bei meinem Mann war es sehr ähnlich. Das prägt wohl auch.

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Um welchen Sport geht es, wenn man fragen darf?

Du kennst dein Kind und sein Durchhaltevermögen am besten.
Wenn es wirklich seit geraumer Zeit sein Herzenswunsch ist, würde ich es ihm ermöglichen.
Wenn ich aber wüsste, dass mein Kind schnell das Interesse verliert, dann würde ich meinem Kind klar machen um was es bei dem Sport geht. Wieviel Training nötig ist und welcher Zeitaufwand usw.

Meine Tochter wollte mal unbedingt Fußball spielen in einem Verein. Sie dachte wohl, dass ist dasselbe wie wenn wir manchmal im Park dezent spielen.
Um es gelinde auszudrücken schießt sie weder weit noch treffsicher und wenn der Ball mit Wucht auf sie zukommt ist sie die Fliege. Das hat sie wohl von mir geerbt.
Nichts desto trotz wollte sie es.
OK, dann waren wir Schnuppern und nach dem zweiten Training war es auch für sie erledigt.
Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit in dem Verein mal reinzuschnuppern?

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Sie ist doch längst Mitglied :-)! Seit dem Sommer. Vorher wurde einige Wochen geschnuppert. Die Begeisterung hält an wie am ersten Tag. Es macht ihr Spaß und völlig talentfrei ist sie auch nicht (was sicherlich nicht wichtig ist, aber Erfolgserlebnisse erfreuen natürlich auch).
Es handelt sich um Rugby. Sicher nicht super ausgefallen. Es geht noch "Randsportartiger". In unserem Umkreis gibt es aber nur den einen Verein. Zum Training haben wir es nicht sonderlich weit. Aber zu einem anderen Verein (für Turnier, Spiel,...) kommt man nicht mal eben.

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OK, hab ich falsch aufgefasst.

Du schreibst, dass es machbar ist, dass ein Elternteil mit zum Training/Spiel kann.
Du siehst welchen Spass sie dabei hat und wie es aussieht möchte sie nicht aufhören.
Also viel Spass weiterhin als Mama-Taxi.

Vielleicht wird sie irgendwann eine teure Profispielerin und hat es euch zu verdanken, dass ihr es ihr möglich gemacht habt.

Nee, also man liest, dass sie mit Herzblut dabei ist. Man kann ihr das jetzt nicht mehr nehmen nachdem sie Rugby Blut in sich hat.

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Hey! Ein 6jähriges Kind kann man ja schon noch ziemlich gut lenken und Dinge anbieten, die im örtl. Verein oder im Radius von x km möglich sind, auch auf längere Zeit. Dinge, die weit weg sind oder wonach sich das gesamte Familienleben richtet, hätte ich erst gar nicht angeboten oder ermöglicht. Ebenso Dinge, die mir komplett widerstreben (wobei mir da jetzt nicht so richtig was einfällt, mich würde interessieren, um was es sich handelt).
Warum habt ihr ein Schnuppern ermöglicht unter diesen Bedingungen?
VG

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Der Verein selbst ist ja nicht weit weg. Aber alle anderen. Dadurch entstehen zwangsläufig mehr oder weniger regelmäßige längere Fahrten.
"Unser" Verein hat immer mal wieder Kooperationen mit Kindergärten. So kam das Interesse auf und nach ewigem spielen daheim und im Kiga, durfte halt geschnuppert werden.

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Gegen Rugby hätte ich nichts, warum auch? Und für Spiele etc. bildet man eben Fahrgemeinschaften, damit muss das Kind dann eben leben, dass ein Elternteil eben nur bei jedem 2. Event dabei ist. Mit 6 ist das ganze ja noch seeeehr kindlich aufgebaut, kein oder kaum Druck, nicht jedes Spiel ein Muss, in dem Alter wechseln Interessen auch schnell mal, ich würde da kein Bohei drum machen. Das Training ist dicht dran - also sehe ich da überhaupt kein Problem.

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Hallo,

wir haben bewusst nur ein Auto und mit diesem ist mein Mann die ganze Woche weg. Hier ist alles fußläufig, mit dem Rad oder auch mit dem Bus erreichbar. Von daher benötigen wir kein 2. Auto. Und aus diesem Grund haben meine Kinder auch nur Hobbys, die sie problemlos selbst erreichen können. Der Große spielt Handball und Tischtennis und ist in der Jugendfeuerwehr, der Mittlere spielt Fußball und Klavier und die Kleine geht zum tanzen und spielt Keyboard. Mein Großer würde gern Football oder Rugby spielen, die Kleine würde gerne reiten. Dafür müsste ich den Großen 2x wöchentlich 30 km eine Strecke in die eine Richtung und die Kleine 20 km einfache Entfernung in die andere Richtung fahren. Da ich nicht das Taxi meiner Kinder bin und ich mich auch nicht dreiteilen kann, fallen diese Hobbys für meine Kinder flach. Bei mir würde es zeitlich überhaupt nicht reinpassen. Du sagst, man hat bewusst Kinder in die Welt gesetzt und sollte ihnen alles ermöglichen um ihre Hobbys und Interessen auszuleben. Das ist Blödsinn. Man ist nicht der Lakai seiner Kinder und man kann nicht alle Wünsche und Interessen befriedigen. Du hast bald 4 Kinder. Wie willst du denn diesbezüglich allen Vieren gerecht werden wenn sie zeitgleich irgendwohin zum Training gefahren werden müssen? Was ist wenn die Wünsche irgendwann so exorbitant werden, dass du ihnen plötzlich nicht mehr nach kommen kannst? Sei es zeitlich oder auch finanziell. Ich denke, es schadet den Kindern nicht, wenn ihnen nicht alles ermöglicht wird. Meine durften natürlich wählen was sie machen möchten und welches Instrument sie erlernen möchten. Vorraussetzung war hier, dass sie selbständig zum Training und Musikunterricht fahren/laufen können und, dass die Kosten für das Hobby in einem angemessenen Rahmen bleiben. Weiterhin war mir wichtig, dass sie genau überlegen was sie machen möchten und nicht zig verschiedene Dinge halbherzig ausüben nur um irgendwo dabei zu sein.

LG
Michaela

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Da hast du dich aber etwas verlesen ;-) Ich rede nicht von der Allgemeinheit, sondern von uns. WIR haben uns haben uns bewusst für unsere Kinder entschieden und möchten ihnen, soweit es geht, ermöglichen Hobbys und Interessen auszuleben. Das ist UNSER aktueller Stand. Außerdem schreibe ich von "soweit es geht" und nicht "sollte ihnen alles ermöglichen".

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Das ist wirklich Einstellungssache. Ich durfte bis zu einem gewissen Punkt einen Leistungssportmachen. Dann wurde es meinen Eltern zu viel. Verkauft wurde es mir anders. Ich finde es bis heute furchtbar schade!

Mein Mann hat sich schon als Erstklässler selber organisiert, weil seine Eltern der Sport nicht interessiert hat. Traurig!

Machbar ist alles! Ich habe drei Kinder und fände es traurig, wenn sie wegen meiner Unlust nicht machen könnten was sie wollen. Wir hatten auch schon 3 Kinder zur nahezu gleichen Zeit an unterschiedlichen Orten. Mein Mann schafft das beruflich nicht. Aber ich! Dafür arbeite ich nicht voll!

Ich finde deine Einstellung schade! Ja, man wird auch ohne unterstützende Eltern groß - aber es ist traurig.

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