Paten, Vorhaltungen - und gesellschaftliche Konventionen

Ich hätte diese Frage gern einer Userin aus dem Kindergeburtstagsthread gestellt, das darf ich aber nicht, wegen der Diskussionsregeln, also jetzt hier ein neuer Thread zum Thema, auch wenn ich es für albern halte, das in dieser Form zu tun :-).

Eine Userin antwortete der TE, dass sie um das Thema Pate viel zuviel Gewese machen würde und sie selbst ja nicht einmal hinfahren wolle. Um meine Frage zu verstehen - der TE wurden von ihrem Partner im Zuge gesellschaftlicher Konventionen Vorhaltungen gemacht, dass diese nicht mit zum Kindergeburtstag seines Patenkindes mitwolle bzw. sie vor dem Abendessen gehen wolle. Sie hat kaum Bindung zu der Familie - der Vater des Patenkindes ist lediglich der Kumpel ihres Partners, der sein Patenkind allerdings auch nur 1x pro Jahr zu eben diesem Geburtstag sieht und abends gern noch ein "Bierchen" mit dem Kumpel zischen möchte.

Ich muss ja jetzt alle fragen, auch wenn ich die Frage eigentlich nur der einen Userin hätte stellen wollen, aber seis drum - ich halte mich an die Dikussionsregeln.

Was ist daran in Ordnung, dem anderen Vorhaltungen zu machen, sich nicht an gesellschaftliche Konventionen zu halten, wenn man sich selbst als Pate nur 1x zum Geburtstag sehen lässt und dann (wahrscheinlich) auch nur des Kumpels und des Bierchens wegen.

Ich finde solche Haltung zutiefst opportunistisch oder auf deutsch gesagt - völlig daneben. Wie seht ihr das?

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Es ist nicht in Ordnung und zeigt zudem, dass der Pate nach dem Motto lebt: ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Er scheint recht lieblos zu sein, mit Frau und Kind, mit seinem Patenkind.. aber nach aussen muss der Schein gewährt werden.
Allerdings: sowas geht nur, wenn man es auch zulässt als Frau.
Ich würde im Leben nicht auch noch das Geschenk besorgen und mir sagen lassen, wann ich wie lange dort zu sein habe.
Und ganz klar sagen, dass er als Pate echt eine Null ist.

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Danke dir für deine Antwort. Und ja, du hast Recht - der eine tut es und der andere lässt es mit sich machen.

Ich mag mich ja täuschen und bin als Atheist auch nicht so ganz in der Materie, aber ich las in besagten Thread jetzt mehrfach, dass es doch heutzutage normal sei, dass nicht mehr viel mit dem Patenkind gemacht würde ... wozu aber wird man denn dann Pate? Ich dachte bisher, der hilft dabei, das Patenkind mit im christlichen Glauben zu erziehen.

Wenn aber nichts weiter getan wird, wie in diesem Fall, außer 1x Geburtstag, zu dem der Patenonkel es noch nicht mal schafft, in Geschenk zu besorgen... dann kann man dieses Konstrukt doch ganz lassen oder verstößt man dann wieder gegen die gesellschaftlichen Konventionen?

Die Frage ist eher allgemein und nicht speziell an dich ;-).

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Ich kann nur von mir sprechen: als ich gefragt wurde, Patin zu werden, habe ich die Eltern gefragt, wie meine Aufgabe auszusehen hätte. ZB ob sie mich dann auch als Vormund usw sehen würden, falls ihnen was zustösst. (Nicht verwandt.)
Ich muss allerdings gestehen, dass ich zwar meine Aufgabe ernst nehme, aber
a) nicht in einem christlichen Kontext, bzw nicht vorrangig sondern einfach als „erweitertes Familienmitglied“ mit einem Extratitel
b) ich, obwohl ich es möchte, nicht so viel Zeit mit meinem Patenkind verbringen kann. Ich sehe sie definitiv mehr als einmal im
Jahr, aber nicht wöchentlich oder monatlich. Aber sie bekommt zB aus dem Urlaub eine Karte, Ostern, Weihnachten und Geburtstag selbstverständlich und dann noch so 2 Treffen extra.
Strenggenommen halte ich damit auch nicht die ursprüngliche Aufgabe eines Paten ein.

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Mein Ex ist auch so ein „Pate“.
Allerdings ist er kein Taufpate oder ähnliches.
Er wurde nach der Geburt des ersten Kindes seines besten Freundes gefragt, ob er Patenonkel sein will und er hat ja gesagt.
Für mich ein ingesamt unnützes Konstrukt.
Er kauft was zum Geburtstag oder zu Weihnachten und dann war es das. Ab und an sehen sich die Familien, aber wie gesagt eigentlich sind nur die Männer befreundet.
Er hätte das bei unserem Kind auch gern so gemacht, ich war aber dagegen, denn zum einen hatte ich keinen Draht zur Familie, zum anderen sehe ich keinen Sinn darin, denn ein Pate ist für mich - ob getauft oder nicht - jemand der im Notfall sich um das Kind kümmert und dafür muss man ja doch eine enge Bindung haben.

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Ich sehe das genauso wie du, entweder ich übernehme für etwas die Verantwortung und heutzutage überlege ich mir das sehr gut - und dann tue ich auch etwas dafür, alles andere ist Quark.

Und nichts gegen gesellschaftliche Konventionen im Allgemeinen, sie haben sicher auch ihre Berechtigung an bestimmten Stellen. Sie aber bei anderen zum Zwecke der emotionalen Erpressung anzuführen und sich dann ncoh nicht einmal selbst dran zu halten ... naja..

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Natürlich ist das opportunistisch.
Meiner Meinung nach geht es im anderen Thread nur darum, dass der Mann jemanden braucht, der ihn nach dem "Bierchen zischen" wieder nach Hause fährt.

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Ich glaube tatsächlich, so banal ist das gar nicht.

Pate zu sein ist eine gesellschaftliche, öffentliche Funktion, eine Position, die nach außen vertreten werden muss. Um der Wichtigkeit dieser Position den angemessenen Ausdruck und die notwendige Würde zu verleihen, muss die Gattin dabei sein.

Das gehört zum Repräsentieren dazu.

Wie ich das persönlich finde...? Nun, ja. ;-)

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und warum diskutierst du jetzt ein Theard, mit dem du im Endeffekt absolut nichts zu tun hast, nur um eine Diskussion zu führen?

Trauzeugen haben auch „traditionelle „ Aufgaben, die sie nicht ausführen, Paten haben „traditionelle“Aufgaben, die sie nicht ausführen, etc. etc.

Jetzt ein Thema mit einem anderen gleich zu setzen, kann ja nicht wahr sein. Es hätte auch jeder andere Geburtstag eines Freundes sein können, einer Nichte mit der er wenig zu tun hat aber es ist nun mal Familie, etc.etc.

Es werden hier Hochzeitseinladungen diskutiert, warum der Partner nicht automatisch eingeladen ist#heul und eine Welt deswegen ins Wanken gerät.

Es geht der TE nur um Ausreden, da nicht hin zu müssen. Sei es, das der Mann die Patenschaft nicht ernst nimmt, geraucht wird Kinderablauf gestört wird, sie das Geschenk kaufen mus, etc. etc.

Du redest hier eher am Thema vorbei, Patenschaft ist absolut nicht das Thema sondern Animositäten der Te, die mit allem möglichen erklärt wird und die Patenschaft ist hier ein super kleiner Teil davon. Hättest auch das Rauchen thematisieren können ...

lg
lisa

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>>>Du redest hier eher am Thema vorbei, Patenschaft ist absolut nicht das Thema sondern Animositäten der Te,<<<

Die Userin milchreisbubilein hat einen Thread eröffnet zu einem Thema, das sie interessiert, da verstehe ich deinen Einwurf nicht, sie schriebe in ihrem eigenen Thread am Thema vorbei #kratz.

Es stimmt, dass sie den untenstehenden Thread zum Anlass genommen hat, aber es geht nicht rein um das Thema "Patenschaft", vielleicht solltest du nochmal nachlesen.

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Siehst du, ich hätte diese Frage kürzer und prägnanter lieber der Userin im Kindergeburtstagsthread geschrieben und evtl von ihr eine Antwort darauf erhalten. Das wurde wir vom Team aber definitiv untersagt, weil es Schreddern wäre und den Thread von Usern kaputtmacht. Ich hab versucht, das in meinem Eingangspost zu erklären, das ist aber schwierig.

Zu deinem Beitrag, aus meiner Sicht hat die TE nur das Thema "schlechter" Pate angeführt, weil ER sie vorher versucht hat, mit dem Verweis von Nichteinhaltung gesellschaftlicher Konventionen zu erpressen und wahrscheinlich nur einen Fahrer braucht, um sein Bierchen trinken zu können. Meine Meinung DAZU hab ich ja schon geschrieben ;-).

Wenn du Lust hast, sieh mal nach in Urbia aktuell, da haben wir das Thema eingehend mit dem Team diskutiert. Und jetzt halte ich mich strikt an die mir vorgegeben Regeln, auch wenn ich das in dieser Form für Schwachsinn halte, weil ich eigentlich nur 1 Frage an eine Userin habe. Ist aber egal, die Antworten hier sind auch interessant.

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Ich finde es merkwürdig und befremdlich.
Es ist eine Art, sich und anderen das Leben schwer zu machen, die ich nicht nachvollziehen kann.
Niemand wird im Sachverhalt selbst verletzt oder gekränkt. Für mich scheint das Verhalten eher symbolisch, um zu signalisieren, "du teilst meine Einstellungen nicht". #klee

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Ich bin auch Atheistin und von daher vermutlich nicht so "befugt" dazu eine Meinung zu haben. Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele Menschen nur noch taufen, weil es eine tolle Feier gibt (wie bei der Hochzeit in weiß), das im Dorf so üblich ist oder die Leute sonst reden oder ein Familienmitglied sonst beleidigt ist.

Christliche Erziehung und damit auch eine mit Leben gefüllte Patenschaft, davon lese oder erlebe ich selten etwas. Für meine Begriffe also eher, weil es "schick" ist und nicht weil man ach so gläubig ist. Die Folge daraus sind dann solche Situationen wie im von dir geschilderten Beitrag. Der Mann der TE erfüllt keine Patenfunktion, drängt aber zur Befriedigung eigener Wünsche auf "Einhaltung von Konventionen". Wie ich das finde? Armselig.

LG

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"Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele Menschen nur noch taufen, weil es eine tolle Feier gibt (wie bei der Hochzeit in weiß), das im Dorf so üblich ist oder die Leute sonst reden oder ein Familienmitglied sonst beleidigt ist"

Das ist auch mein Eindruck!
Ich gehe sogar noch weiter und werfe materielle/finanzielle Aspekte in den Raum...
z.B. Kommunion. Ich wundere mich immer wieder, dass Menschen, die mit Religion laut eigenen Aussagen so gar nichts am Hut haben und außer zu "Anlässen" eine Kirche aufsuchen, ihre Kinder taufen lassen und zur Kommunion schicken... Und sich sogar noch beschweren, wenn Geschenke oder gar Geldgeschenke nicht in der Höhe ausfallen, wie erhofft.

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"Ich gehe sogar noch weiter und werfe materielle/finanzielle Aspekte in den Raum...
z.B. Kommunion"
Genau. Ich bin nach wie vor beeindruckt von einer Mitschülerin, die in der 12. Klasse bei einer Diskussion über Konfirmation sagte: "Ich finde es sch***, wenn man sich konfirmieren lässt, obwohl man nicht glaubt. In der Kirche lügen geht gar nicht." Sie hat sich übrigens nicht konfirmieren lassen, weil sie nicht glaubt. Fand ziemlich stark, dass sie es eben nicht so gemacht hat, wie "alle".

Genau aus diesen Gründen ist es übrigens so, dass in der Kirche(nentwicklung) diese "Kasualien" (Taufe, Hochzeit, Konfirmation/Kommunion, Beerdigung) eine immer wichtigere Rolle spielen. Da hat man nämlich Leute in der Kirche, die sonst nicht kommen, und die man da sozusagen begeistern will, damit sie bleiben.

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Hallo,
Zu deiner Frage

"Was ist daran in Ordnung, dem anderen Vorhaltungen zu machen, sich nicht an gesellschaftliche Konventionen zu halten, wenn man sich selbst als Pate nur 1x zum Geburtstag sehen lässt und dann (wahrscheinlich) auch nur des Kumpels und des Bierchens wegen."

Eindeutig gar nichts. Da braucht es auch keine weitere Erklärung.

Und es gibt noch Paten, die ihre "Aufgabe" ganz toll ausführen.

Lg
boehmin

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"Eindeutig gar nichts. Da braucht es auch keine weitere Erklärung."

Danke für deine Antwort und ich denke auch, dass es nocht engagierte Paten gibt. Und hier sieht man auch wieder, wie unsinnig es sein kann, einen neuen Thread aufzumachen, weil man eigentlich nur eine Frage an einen User in einem Thread hat, der der TE vorwirft, ihren Gatten zu Unrecht als Paten zu kritisieren, weil es ja angeblich unüblich wäre, dass diese heute noch viel täten und die TE sich nicht einmal die Zeit nähme, zum Geburtstag SEINES Patenkindes zu fahren.

Es hat mich aber interessiert, deshalb der neue Thread - streng nach den vorgegebenen Diskussionsregeln, damit ich nicht wieder gelöscht werde. Vielleicht antwortet die besagte Userin hier auch noch, ich weiß nur nicht, ob ich auf ihren Namen verweisen darf ...

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Jeder interpretiert Patenschaft anders. Aber nur an bestimmten Tagen an das Kind zu denken widerstrebt mir. Dafür übernimmt man nicht dieses Amt. Was sich Eltern und Paten sich jeweils darunter vorstellen sollte unbedingt VORHER besprochen werden.
Mal das christliche außen vor gelassen, für mich bedeutet Patenschaft sich Zeit für das Kind nehmen, zuhören in schwierigen Phasen, einfach ein enger Vertrauer zu sein auf den man sich verlassen kann. Und nicht nur Geschenkegeber.. Ich bin 31, meine Patin 63 und wir haben ein tolles Verhältnis all die Zeit. Mein erstes Patenkind wird 18 und lebt seit fast 2 Jahren bei uns. Mein zweites Patenkind ist 5 Monate und ich gebe alles daran ihr eine gute Patin zu sein.

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dem is nix hinzuzufügen #pro

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Bei uns in der Familie bedeutet Patenschaft auch mehr und wird auch so gelebt. Allerdings haben wir als Paten auch nicht „irgendwelche Bekannten“, sondern Familienmitglieder die sich wirklich kümmern. Das Kind meiner Patentante ist inzwischen Pate unseres Kindes, und mein Bruder..

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Und wenn sie nicht Paten geworden wären, würden sie sich weniger kümmern?