Baby - Erwartungen an den Partner

Hallo Zusammen!#winke

Mein Mann und ich haben eine 4 Monate alte Tochter, ein absolutes Wunschkind.

Heute sitze ich mal wieder alleine zuhause, nachdem ich unsere Kleine den ganzen Tag betreut habe. Mein Mann ist direkt nach der Arbeit in seine Stammkneipe gefahren, um seine Kumpel zu treffen.

Ich rief ihn am frühen Abend noch an, dass das Essen bald fertig ist (hatte noch gekocht) und ob er mit mir die Kleine baden möchte. Er gab mir dann zu verstehen, dass er heute nicht so früh heim kommen würde, dankte mir aber, für die Nachfrage.#gruebel

Ich bin mir nun nicht sicher, ob ich von ihm -als Vater- einfach zu viel erwarte, aber irgendwie bin ich an Tagen wie heute schon enttäuscht.

Mein Mann ist Selbstständig und hat einige Angestellte. Sein Job ist recht stressig und er geht jeden Abend nach der Arbeit in seine Stammkneipe um erst mal "runter zu kommen", wie er sagt. Er ist wirklich fast jeden Tag dort und kommt dann durchschnittlich gegen 20 Uhr nachhause. (Ich bin in Elternzeit und voll zuhause.)

Oftmals schläft unser Baby dann schon und ich verstehe nicht, warum er nicht direkt nach der Arbeit (oder wenigstens etwas früher) heim kommt, um sie noch zu sehen.

Wenn er dann mal da ist (oder auch am Wochenende) sitzt er gerne stundenlang vor dem Fernseher und zieht sich eine Folge nach der anderen von irgendwelchen Serien rein, während ich mich um die Kleine kümmere.

Ich drücke sie ihm dann schon mal in die Hand und gehe mal in die Badewanne oder mache etwas anderes. Doch wenn ich wieder komme, hat er sie meistens zum Schlafen hingelegt und schaut weiter seine Serien...

Oftmals habe ich den Eindruck, dass ich ihn damit nerve, wenn er sich mal AKTIV mit seinem Baby beschäftigen soll, er macht es dann zwar mal kurz, aber mit einem entsprechend genervten Seufzer dazu.:-(

Allerdings muss ich dazu sagen, dass er sie jeden Morgen für ca. 2 Stunden nimmt (meist von 6 bis 8 Uhr), dann habe ich nochmal Zeit, um in Ruhe zu schlafen.
Er spielt dann wohl ein wenig mit ihr und legt sie dann nochmal zum Schlafen in ihr Laufgitter im Wohnzimmer.

Er gibt mir zu verstehen, dass er ja einen stressigen Job hat und die Brötchen verdient und somit ein Anrecht auf Freizeit am Abend (Kneipe) oder am Wochenende (Couch) hat.
Aber was ist mit mir?
Ich habe doch auch einen "Job", schließlich betreue ich unsere Tochter Tag und NACHT. Oder zählt das nicht?

Stellt euch mal vor, ich würde ihm Abends das Baby in die Hand drücken und sagen: "Ich hatte heute so einen stressigen Tag, ich gehe jetzt erstmal in die Kneipe zum runterkommen! Ach ja, und warte nicht mit dem Essen auf mich, es wird sicher später."

Wie ist das bei euch? Erwarte ich zu viel?

Liebe Grüße!

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"Ich hatte heute so einen stressigen Tag, ich gehe jetzt erstmal in die Kneipe zum runterkommen! Ach ja, und warte nicht mit dem Essen auf mich, es wird sicher später."

Warum machst du das nicht einfach mal? Statt Kneipe könnte ja auch "Sport" oder "Freundin" eingesetzt werden. Finde ich nur recht und billig und sollte sich in etwa die Waagschale halten. Er 2 Abende "runterkommen", du ebenso 2 Abende :-)!

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Ach ja, ich hatte noch vergessen zu schreiben, dass ich voll stille. Das macht die Sache momentan natürlich nicht einfacher...

Sicherlich beneide ich ihn auch etwas um seine "Freiheiten". Er darf Alkohol trinken, ist nach wie vor flexibel und uneingeschränkt, kann Nachts durchschlafen etc.

Aber das, was mich am meisten bedrückt ist, dass er sein "Ausgehverhalten" nicht an die neue Familiensituation angepasst hat. Aus irgendeinem Grund, bin ich davon ausgegangen, dass er die Kneipengänge sicherlich einschränken wird, um Zeit mit seiner Tochter verbringen zu können. Aber nein.

Vielleicht ist sie auch einfach noch zu klein, als dass er schon großartig was mit ihr anfangen könnte...ich weiß auch nicht.

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Für ihn ändert sich auf diese wiese nichts. Ist doch sehr konfortabel für ihn. Es gibt für ihn keinen Anlass, das Verhalten zu ändern. Siehst ja, dass er sich nicht grad drum reißt, sich mit ihr zu beschäftigen. Kneipe ist schöner. Da bleibt dir nur reden. Wie es dir dabei geht und drauf eingehen, warum ihm das Zusammensein mit eurer Tochter so unangenehm ist.

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Nein, du erwartest nicht Zuviel. Aber eure Tochter ist erst 4 Monate alt und ihr beide müsst noch in die Elternrolle reinwachsen.
Dass er sie morgens nimmt, ist schonmal gut.
Nun würde ich mit einem Abend in der Woche anfangen, an dem du zB zum Sport gehst.. und einen halben Tag am Wochenende. Dein Mann scheint ja grundsätzlich nicht abgeneigt zu sein, da kann man drauf aufbauen. :-) Aber grad bei
Neugeborenen ist oftmals ja eine Person die „wichtigere“ (weil mehr da, mehr Busen, mehr Körperkontakt), da muss die zweite Person dann noch mehr in die Rolle reinfinden.
Ach ja: und wenn er sie dann hat, dann lass ihn aber auch machen. Wenn die Kleine zufrieden schläft, muss er sie ja nicht auf Teufel komm raus bespassen. Das muss nicht heissen, dass er sich nicht mit ihr beschäftigen will.

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Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort!#pro

Das mit dem einen Abend in der Woche für mich, ist eine tolle Idee!:-)
Ich stille zwar, aber beim Rückbildungskurs hatte er ja auch 1x pro Woche auf die Kleine aufgepasst und sie hat ohne Probleme 3 Stunden ohne Stillen durchgehalten...

Ja, man muss sich eben erst an die neue Situation gewöhnen.
In den ersten 2 wochen nach der Geburt, ging es mir gesundheitlich sehr schlecht. Da hatte mein Mann (bis auf das Stillen) die Kleine rund um die Uhr betreut. Deshalb kann er sie auch so gut zum Schlafen hinlegen.;-)

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Ist doch toll dass er sich so kümmern konnte. Ich finde es grundsätzlich eigentlich nicht gut, wenn Männer jeden Abend in die Kneipe gehen, aber ich denke dass es bei euch bestimmt noch anders wird. Er scheint ja gut mit eurer Tochter zurecht zu kommen. Nun ist sie ja wirklich noch sehr klein. Wenn sie älter ist und mehr Aufmerksamkeit fordert wird es sich langsam von selbst erledigen, dass er am Wochenende den ganzen Tag auf der Couch liegt. Da wird eure Kleine mit Papa spielen wollen. Oder wenn sie mobiler wird und vor Freude zu ihm krabbelt wenn er nach Hause kommt. Ich denke da wird er von selbst so früh wie möglich heim kommen, um sie noch sehen zu können. Für mich hört sich das wie der typische Start an. Du bist von 0 auf 100% für sie da und fremdbestimmt und er nicht. Klar liebst du sie über alles, aber trotzdem ist es anstrengend und ungewohnt und irgendwie auch nicht fair, dass sich für ihn so wenig ändert. Für Männer ändert sich allerdings auch viel, nur machen sie solche Sachen oft mit sich selbst aus und brauchen dann ihre bewerten Auszeiten. Falls du es kannst würde ich mich nicht verrückt machen und schauen was die Zeit bringt. Aber einmal die Woche zum Sport finde ich durchaus eine gute Idee. So hat dein Mann Zeit mit euren Baby und du kommst mal raus.
LG Bibabuba mit Maus (4) und Mäuschen (2)

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Lass mich raten: Dein Partner war natürlich vor deiner Schwangerschaft gaaanz anders.
Warum zeugt man mit so jemandem ein Kind?

Ich würde ihm ein Ultimatum stellen -wenn er sich weiterhin so wenig kümmert, kannst du auch bald ganz allein erziehend sein.

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Nein, im Gegenteil, er hat sein "Freizeitverhalten" (entgegen meiner Erwartungen) kaum geändert.

Es störte mich bisher nie, dass er zum Ausgleich zu seinem Job Abends noch seine Freunde trifft. Wieso auch?? Wir hatten ja auch keine Kinder und es hat mir gereicht, wenn er um 20 Uhr zuhause war. (Meist bin ich sogar noch dazugestoßen.)

Ich finde es sehr anmaßend von dir, mich zu fragen, wieso ich mit "so jemandem" ein Kind zeuge. Weshalb hätte ich mit ihm kein Kind zeugen sollen? Weil er Freunde hat, die er regelmäßig trifft? Meine Freizeitgestaltung sah vor meiner Schwangerschaft auch noch etwas anders aus, dann hätte er mit mir auch kein Kind zeugen dürfen.;-)

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Habt ihr vor der Geburt nicht darüber gesprochen??

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Mein Partner, der voll berufstätig ist, und ich teilen die Zeit außerhalb Arbeit fair auf. Ausgenommen die Nacht, weil ich stille.

Wenn dein Partner meint, seine 40h sind dasselbe wie dein 24/7, käme von mir eine klare Ansage. Mit einem Stundenvergleich, dh einem sachlichen Argument.
Danach würde ich auch mal über Erwartungen in Bezug aufs Kind generell reden.

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Danke für deine Antwort.#danke

Ja, ich habe das Thema bis jetzt nie so direkt angesprochen...
Vielleicht sieht er es von selbst einfach nicht so.

(Ich dachte früher auch mal, Mütter haben den ganzen Tag nicht viel zu tun, denn das Baby schläft doch die meiste Zeit. -Nun weiß ich es besser!#rofl)

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Ich kann dir nur raten, sprich mit ihm, stelle Forderungen.
Ich war vor dem Kind sehr stolz auf meine Beziehung. Jeder könnte sein Ding machen. Entweder für sich oder gemeinsam. Mein Freund hatte ein sehr wochendintensives Hobby.
Dann kam das Kind.
Er hat so ziemlich sein Leben weiter gelebt, meines hatte sich geändert.
Unsere Beziehung hat das nicht überlebt. Es gab da sicher noch andere Gründe, aber ich kann nur raten: sprich deinen Frust an. Regelmäßig!

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Du erwartest nicht Zuviel! Ich frage mich bei solchen Fällen aber immer- habt ihr vor dem Kind nicht gesprochen über gegenseitige Erwartungen, rollenvorstellungen etc.? Natürlich ist mein Mann nicht so! Er hat viele interessen, bespricht Termine etc aber immer vorher mit mir, sagt auch was ab, bzw geht erst, wenn das Kind schläft. Er verbringt viel Zeit mit unseren Kindern, versucht von sich aus mich zu entlasten, hat Arbeitszeit reduziert, bzw zum Teil homeoffice um Zeit für die Kinder zu haben, aus eigenem Wunsch! Von einem Exemplar wie deinem hätte ich keine Kinder bzw würde ich mich trennen!

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Typisch Mann...

Und warum kann er die Brötchen verdienen, weil du auf die Kleine aufpasst.

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Nein, nicht typisch Mann! Die Männer, die ich kenne, mein eigener Vater, die Männer meiner Freundinnen, mein Mann, sind nicht so! Augen auf bei der Partnerwahl

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Habe auch nicht alle Männer gemeint, aber dieses Modell...ich verdiene doch und du bist die Kinderfrau...gibt es auch oft.

Ansonsten stimme ich dir vollkommen zu.

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Mein Mann und ich handhaben das so:

Wir erwarten unser 2. Kind im Mai.
Ich nehme 12 Minate Elternzeit, er im Anschluss 2 Monate.
Die Zeit, in der der jeweils andere Partner in der Arbeit ist, wird auch für den betreuenden Elternteil als Arbeitszeit gewertet.
Kinderbetreuung und Haudhalt sind einfach nicht zu unterschätzen.
Sobald der „bezahltarbeitende“ Elternteil zu Hause ist, wird alles anfallende geteilt.
Also Kinderbetreuung und Haushalt.

Somit wiegen wir die Betreuung + Haushalt 1:1 auf.

Das hat bei unserer Tochter gut geklappt und wird auch beim 2. Kind wieder so gemacht.

D.h. alle anfallenden/gewünschten Freuzeitaktivitäten werden auch abgesprochen und diese Zeiträume fair verteilt. So kommt keiner zu kurz und es gibt keinen Zoff!

Frauen, emanzipiert euch doch endlich!

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Hi,

mein Mann konnte am Anfang auch nicht so viel mit unserem Großen anfangen.
Er hat ihn natürlich trotzdem bespaßt, auch beruhigen können und ins Bett bringen. Aber wenn ich mich um ihn gekümmert habe, war das völlig ok.

Er hat auch nach der Geburt alles so weitergemacht wie vorher, warum auch nicht? Er hat ein Mal die Woche Training, geht Sonntags Morgens 2 Stunden Fußball spielen und während der Saison sind noch insgesamt ca. 20 Verbandsspiele, da ist er Abends oder am Woe mal für 3-4 Stunden weg.
Ich habe, sobald der Kleine für mich alt genug war, auch wieder in der Mannschaft mitgespielt und da blieb er zu Hause.
Als er so 1 Jahr alt war, wurde die Verbindung der beiden deutlich besser. Er konnte mehr Blödsinn mit ihm machen und war auch sicherer im Umgang.
Jetzt bei unserer Tochter hat man direkt gemerkt, dass er sich mehr traut, als noch beim Großen. Er musste natürlich auch, um mir etwas zu helfen.😁

Da dein Freund ja grundsätzlich bereit ist, sie zu nehmen, wenn du was sagst, denke ich fehlt es von deiner Seite an Kommunikation.
Du schreibst z. B. auch, du findest es schade, dass er sie Abends nicht sieht Aber er hat sie ja morgens. Mein Mann sieht unsere Kinder auch nur 2 Stunden am Tag unter der Woche. Er geht morgens um kurz nach 6 aus dem Haus und kommt abends um 17 Uhr wieder. Kurz nach 7 machen wir die Beiden bettfertig und normalerweise ist um 8 dann Ruhe.

Daher rede mit ihm und erklär ihm, dass du auch etwas Freizeit brauchst, oder dir mehr Austausch mit ihm wünscht.
Ich denke ihr werdet da sicher eine Lösung finden.