Freundin in Kiwu Behandlung und ich bekomme mein zweites:-/

Vor knapp 2 Jahren bekam ich meinen Sohn. Meiner langjährigen Freundin (knapp 30 Jahre Freundschaft) wurde mit der Geburt meines Sohnes bewusst, dass sie auch Kinder möchte und so beschlossen sie und ihrn Mann die Verhütung sein zu lassen.
Seit zwei Jahren passiert leider gar nichts....wir treffen uns regelmäßig zum Sport, shoppen, Kaffee &Kuchen bei mir oder ihr. Ich kenne ihr Seelenleben und bin für sie da.. Ich achte sehr darauf, dass ich in ihrer Gegenwart nicht über meine Familie spreche ,lediglich, wenn sie fragt. Außerdem schaue ich immer zuerst nach einem Babysitter (Oma's, Opa's und natürlich meinem Mann) bevor ich mit ihr ein Treffen ausmache....eben auch darum, dass sie und ich ungestört quatschen können und sie nicht immer nur mein Glück vor Augen gehalten bekommt.

Sie ist unglaublich gestresst momentan, auf ihrer Arbeit gibt es wohl schwangere, ständig wird sie von anderen Freunden auf ihre noch Kinderlosigkeit angesprochen und grundsätzlich meinte sie würde sie mit dem Thema ständig konfrontiert.

Jetzt bin ich wieder schwanger...noch ganz am Anfang. Geplant war es nicht, willkommen ist es von ganzem Herzen.

Meine allergrößte Sorge ist meine Freundin! Ich möchte ihr nicht weh tun! Das war niemals mein Plan. Ich weiß trotzdem, dass es sie richtig mitnehmen wird! Das hat sie mir eigentlich auch schon sehr deutlich gemacht, als ich mal wieder genervt auf meine Periode warten durfte (zu dem Zeitpunkt war einfach noch alles durcheinander nach der Geburt)

Meine Frage an euch: Wie um Himmels Willen soll ich ihr das erzählen? Habt ihr schon einmal ähnliches erlebt?
Soll ich noch warten? Es kann so vieles noch passieren? Soll ich es direkt sagen?

Danke fürs lesen!

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Ich war an Stelle Deiner Freundin. Ich kann nur sagen, was mir geholfen hat: Es nicht über Umwege und als Letzte erfahren. Selbst bestimmen dürfen, wie viel Zeit und Raum das Thema "erneute Schwangerschaft" einnimmt. Nicht die Ewartungshaltung spüren, dass ich mich aber gefälligst mit der Freundin zu freuen habe. Das habe ich, aber in einem anderen Tempo als andere aus ihrem Umfeld.

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Ich danke dir für deine Antwort! Das hilft mir sehr!

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Hallo!
Ich war auch anstelle deiner Freundin. Sogar schon 2x und einmal hat meine Freundin direkt mit mir gesprochen und ja, es war hart zu erfahren und wir haben beide geweint und ich brauchte 1,2 Tage um das zu verdauen, aber letztlich konnte ich mich dann doch für sie freuen und war ihr sehr dankbar, dass sie mir gleich bescheid gesagt hat.
Beim 2. Mal war es nämlich anders, da war meine Schwägerin zum 2. Mal schwanger, hat es zunächst sogar abgestritten und bis zum 6. Monat verheimlicht.
Sie ist mir total aus dem Weg gegangen, dabei wusste ich eigentlich eh schon löngst Bescheid.
Dss verhalten hat mich geärgert, obwohl sie das ja auch nur gemacht hat, um mich nicht zu verletzen, versteh ich, aber es bringt ja nix! Irgendwann lässt es sich ja nicht mehr verheimlichen...
Also mein Tipp, sprich sonald wie möglich mit deiner Freundin!
Alles Gute für deine Schwangerschaft!

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Hallo,
Bei meiner besten Freundin und mir war es genauso. Ich habe zwei Kinder bekommen, während sie in der Behandlung war.

Ich habe es ihr mit als eine der ersten gesagt. Wir haben die Schwangerschaften grundsätzlich erst nach der zwölften Woche verkündet.
Wichtig finde ich, es persönlich zu sagen.
Sie hat immer gesagt, das es natürlich wehtut andere Schwangere zu sehen oder zu hören wie unkompliziert es bei fast allen klappt, aber sie hat sich auch sehr für uns gefreut.
Das deine Freundin deswegen so gestresst ist tut mir leid. Wir haben trotzdem über die Kinder gesprochen und sie kam auch oft zu uns um mit der großen zu spielen.

Und so hart es auch klingt, man kann die eigene Familienplanung ja auch nicht in eine Warteschleife stellen, nur damit dadurch niemand verletzt wird.

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Hallo!
Ich weiß genau wie es Dir geht, da ich in der selben Situation gewesen bin.
Wir sind eine Mädelgruppe die sich regelmäßig trifft und ich habe es dann einfach erzählt. Kurz und schmerzlos trifft es glaube ich ganz gut. Ich habe keinen Sekt bestellt und als Grund dann einfach gesagt, dass ich wieder schwanger bin. Damit war das Thema erledigt.
Sie fragt nie nach meinem ersten Kind und ist auch generell wenig an meinem Leben interessiert. Wir verstehen uns trotzdem gut und reden über alles Mögliche, wenn wir uns sehen.
Sie meinte mal, dass sie darunter leidet und sich ausgeschlossen fühlt, weil ich mit ihr nicht über meine erste Schwangerschaft etc. geredet habe, aber ich hab ihr dann gesagt, dass es schwer für mich ist zu erkennen, wann sie einen guten Tag hat und ich nicht einfach immer reden will. Wenn sie fragt erzähle ich ihr alles, aber das macht sie trotzdem nicht.
Vondaher lass sie das Tempo bestimmen und versuche es auf keinen Fall mitleidig zu erzählen ala „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, weil es dir so schlecht geht!“.
Letzten Endes kennst du deine Freundin am Besten. Aber ich denke es einfach ohne Umschweife zu sagen und dann gar nicht näher darauf eingehen - sofern sie es nicht macht - wird vielleicht das Beste sein.
Freuen tun sich andere Freunde direkt mit mir und auch der Austausch findet mit denen statt. Das passt so und ich denke wir fahren beide gut damit. Wenn sie darüber reden will, wird sie sich melden und fragen.

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Ich war auch schon selbst in der Situation - sogar von beiden Seiten.
Ich kann dir nur raten ehrlich zu sein. Gleich sagen musst du es nicht, aber zeitlich so, wie du es auch ohne den Kiwu- Hintergrund sagen würdest. Wichtig ist, dass sie es nicht von anderen erfährt.
Je nachdem, wie du sie einschätzt, ist manchmal ein Brief eine gute Alternative, so kann sie erstmal allein mit dieser Neuigkeit sein.
Erwarte nicht zu viel von ihr. Lass ihr Zeit, das zu "verdauen". Du bist ja bisher schon sehr rücksichtsvoll, das ist toll.

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Dein Mitgefühl in aller Ehren (meine beste Freundin und ich sind in einer ähnlichen situation), aber du bist nicht schuld am Unglück deiner Freundin. Als Mensch muss man mit Realitäten umgehen! Du bist ihre Freundin, aber auch Mutter. Wieso hältst du sie von diesem Teil deines Lebens fern, wieso darf sie daran nicht teilnehmen? Ich finde das nicht richtig und für mich wäre das keine Freundschaft, wenn ein Teil meines Lebens ausgeklammert werden muss. Ich kenne das „schlechte Gewissen“, dass man der Freundin ggü. hat. Mein Kind und meine Freundin lieben sich heiß und innig, zum Glück habe ich nie versucht sie zu „schönen“.
Sag es ihr, wie es ist, das hat sie als Freundin verdient und muss sie „aushalten“, weil das Leben nicht gerecht ist. Sie darf traurig und neidisch sein, na klar, sie verdient dein mitgefühl, aber auch Ehrlichkeit.

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Ich gebe meiner Vorschreiberin recht. Du bist wahnsinnig rücksichtsvoll, fast schon übertrieben. Auch ich hatte schon die Situation, dass um mich rum alle schwanger waren oder Babys hatten, nur ich nicht. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, dass ich Freundinnen immer nur ohne Kind sehen will oder das Thema mir unangenehm war. Die Kinder gehören neunmal zum Leben dazu. Klar, tat es manchmal weh. Aber das muss man aushalten. Wenn es mir Zuviel wurde, habe ich mich mal für ein paar Wochen zurückgezogen, aber das wars auch schon.
Sag es ihr bald, das ist das einzige, was es dazu zu sagen gibt. Ob in einem ruhigen Moment oder eher „nebenbei“, musst du einschätzen.
Und wenn sie dann erstmal ihre Ruhe haben will, dann ist das eben so.
LG

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Ich finde nicht, dass sie zu viel Rücksicht nimmt, sondern sich genau die richtigen Fragen stellt.
Ich hatte die Situation auch und auch hier im Forum geschrieben. Mir wurde geraten ihr frühzeitig zu sagen wie es ist, offen und klar, aber auch Möglichkeit zum Rückzug zu lassen. Im Ergebnis haben wir telefoniert, so konnte sie einfach auflegen und hatte ihre Ruhe.
Es war gut, dass ich mir darüber Gedanken gemacht habe, auch wenn es schwer war für meine Freundin, die Freundschaft hält. Ich denke genau weil ich mir überlegt habe was ich tue und ihr gezeigt habe, dass mir ihre Situation nicht egal ist. Ihr fällt es weiterhin schwer meine Tochter zu sehen, daher versuche ich sie möglichst getrennt zu treffen bzw wenn wir uns sehen erzähle ich möglichst wenig und biete auch nicht an, dass man das Kind mal hält oder damit spielt.
Aus meiner Sicht respektiere ich damit einfach ihre Gefühle und für mich ist es nicht schlimm, ich habe genug andere Freunde mit Kindern, mit denen man jede Kleinigkeit dazu besprechen kann.

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Ich wollte damit eher sagen, dass sie nicht so ein furchtbar schlechtes Gewissen zu haben braucht.. da sie sowieso schon sehr reflektiert mit der Situation umgeht. Wäre sie mehr der Typ Holzhammer, hätte ich auch das gleiche geschrieben, wie du. Aber trotzdem bin ich der Meinung, man zeigt sich in einer Freundschaft von allen Seiten. Ein Thema so ganz ausklammern, nur damit jemand nicht verletzt wird (was sowieso mehr am Gegenüber liegt), führt ja auf Dauer auch zu nichts. Dass man deswegen nicht ständig über Kindererziehung reden muss und sich im Babycafe trifft, ist ja klar.

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Hey, also ich befinde mich mit meiner besten Freundin in der gleich Situation. Naja fast.
Sie hat seit 4 Jahren Kinderwunsch, ich hatte 4 Fehlgeburten.
Ich wurde Anfang Mai 17 schwanger und sie war der dritte Mensch den ich es erzählte.
Sie freute sich für mich. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen. Später lagen wir einander heulend in den Armen, aber sie hat sich immer für mich gefreut. Sie ist die Patentante meines Krümels.
Sie befindet sich in der Kinderwunschbehandlung. Diese wurde aber leider verschoben, da sie eine fiese riesige Zyste hatte.
Ich erzählte ihr davon das wir uns an Baby Nummer drei wagen wollen.
Wir wollten zusammen hibbeln. Dann kam die Zyste und bei ihr wurde alles verschoben, ich wurde gleich im zweiten Zyklus schwanger.

Ich habe es ihr ca eine Woche nachdem ich positiv getestet habe gesagt.
Sie hat sich wieder für mich gefreut und mein schlechtes Gewissen war noch größer. Wir haben darüber geredet. Sie sagte mir auch das ich ja nichts dafür kann, das sie erst so spät zur kiwu gegangen ist und das ich auch nichts für ihre blöde Zyste kann.

Sie freut sich jetzt wieder mit mir über jedes Bild der Raupe und ist einfach so toll.

Rede einfach mit deiner Freundin darüber. Lasst Platz für eure Gefühle. Und akzeptiere, wenn sie erstmal etwas Abstand möchte.

Liebe Grüße Janina mit Logan 11 Jahre, Leo 11 Monate und kleine Raupe 19+1

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Auch wenn das jetzt hart klingen mag, aber deine Freundin muss damit klar kommen, dass du und andere Leute Kinder haben.

Natürlich ist es nicht schön, wenn es bei einem selber nicht so klappen mag, aber das gibt niemanden das Recht das Glück des anderen nicht zu respektieren.

Du kannst sie davor nicht schützen. Sollst du auch nicht. Sie muss wie gesagt an sich arbeiten einen Weg zu finden damit umzugehen. Du kannst ihr dabei helfen und sie mental unterstützen.

Wenn sie deine Freundin ist, dann sollte sie sich eigentlich mit dir über deinen Familienzuwachs freuen.