Was ist so schlimm an Plastikspielzeug?

Ich habe hier im Forum schon ganz oft Beschwerden über das ach so böse "Plastikzeug" gelesen, dass die Verwandtschaft gedankenlos verschenkt... Dabei frage ich mich manchmal, was daran so schlimm ist?

Klar, ich persönlich mag es auch dezent und hab mich gegen den Dschungelblinkegeräuschbogen entschieden und für den Kleinen einen Holzspielbogen angeschafft. Auch bin ich nicht traurig, dass die Batterien in manchem Spielzeug der Großen schnell leer war... Aber ehrlich, der ganze Holzkram macht mich auch depressiv 😅 Mein Schwager und seine Frau kaufen nur Holzspielzeug und pädagogisch wertvolle Bücher. Keine bunten Bücher, eher so künstlerisch gestaltet...
Wir haben zu Hause eine ganz gute Mischung aus beidem aber ich möchte unser Duplo und Playmobil (Werbung?) nicht missen. Es ist so herrlich unkaputtbar und vielfältig. Auch das Puppenzubehör aus Plastik bereitet momentan große Freude.

Das Plastik umwelttechnisch bedenklich ist, ok... Wobei ich v.a. Wegwerfprodukte bedenklich finde, Gebrauchsgegenstände aus Plastik dagegen durchaus praktisch. Und natürlich geht es auch um gesundheitliche Aspekte aber ich geh eigentlich davon aus, dass Spielzeug unbedenklich ist...

Warum ist es also so schlimm, wenn durch Geschenke doch das ein oder andere ins Haus kommt, wenn man es ja nicht selbst kauft, also die Anzahl begrenzt ist? Oder geht es tatsächlich auch um ästhetische Aspekte?

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Meine Mutter war Perfektionistisch, alles musste durchgeplant sein.

Beim Essen hat sie es konsequent durchgezogen. (Folge: Essstörungen bei einigen!)

Bei Holzspielzeug hat sie bereits bei meinen Geschwistern (deutlich älter) kapituliert.
Sie legte auch bei mir noch sehr großen Wert auf Qualität und Perfektionismus. Jedoch hatte so weit kapituliert, dass Lego, Playmobil etc. nicht komplett zu verbannen war.

Bei meinem Kind mache ich es beim Thema Essen anders: die Mischung macht es.
"Perfekt" ist es für mich, wenn wir beide gesund sind, satt werden, genießen können, ohne uns vom nur gesunden kaputt zu machen, ohne uns im Ungesunden zu überfressen.

Beim Thema Spielzeug mache ich es ähnlich:

Gesund ist, wenn wir uns nicht durch "Zwang am gesunden" festzuklammern.

Ich mag das meiste Plastikspielzeug nicht. Ich könnte bei einigem schreiend davon laufen.
Aber ich weiß, dass ich es als Kind toll fand. Je mehr meine Mutter dagegen war, desto größer war mein Wunsch, es auszuprobieren (egal ob ich es mochte oder nicht). Die Neugier war oft stärker als die Vernunft.

Mein Kind hat ab und zu etwas.
Den Kompromis, den meine Mutter mit mir eingegangen ist, mache ich noch heute mit meinem Kind:

ICH kaufe es NICHT. Aber du darfst es dir gerne von anderen wünschen oder von deinem Geld sparen. Letzteres hat den Vorteil, dass ich dann sehr genau überlegt hatte, ob ich es WIRKLICH wollte oder ob es nur die Sehnsucht nach dem "verbotenen" war. :-p

Zu Hause gilt die Regel: jeder darf sich wohlfühlen.
D.h. mein Kind darf mit Discospielzeug spielen. Ich nutze auch technische Geräte, die mein Kind doof findet (Staubsauger oder Computer statt zu spielen).

Der Kompromis ist: ich nutze den Staubsauger nicht, wenn mein Kind schlafen möchte, Hausaufgaben macht und sage vorher bescheid. Dann kann mein Kind Kopfhörer aufsetzen und es sich in einem anderen Raum gemütlich machen.

Sie nutzt die Blick-Geräuschspielzeuge in ihrem Zimmer. Nicht neben dem Ohr von wem auch immer. Nicht bei offenen Türen, wenn jemand versucht zu schlafen.


Das klappt super und bringt sogar positives: Rücksicht lernen.

Als Kleinkind habe ich darauf geachtet, dass
- keine Weichmacher darin waren
- Batteriefach verschraubt war
- keine verschluckbaren Kleinteile

Bei Holzspielzeug habe ich auf die Lackart geachtet.
Und dass es niemandem gegen den Kopf fliegt. Beim Versuch etwas wieder hinzulegen, wurden Sachen auch schon mal aus der Hand rausgeschüttelt, wenn es motorisch noch nicht so klappte.

Generell finde ich vieles Plastikkinderspielzeug schrecklich.

Jedoch würde ich Doppelmoral betreiben, wenn ich weiterhin Plastik nutze (Geldkarte, Handygehäuse uvm) und meinem Kind genervt vorhalte, dass ich es hier nicht haben will.

Ich selbst kaufe es nicht (bewährte Erfahrung; nicht ganz so strikt wie meine Mutter damals), freue mich mit meinem Kind mit, wenn es Freude daran hat.


So lange mein Kind verschiedene Erfahrungen machen kann
Essen, Spielzeug, haptisch, optisch, Klänge

ohne dass etwas davon giftig, verschluckbar, Hörschaden auslösend ist: prima.

Meist merkt mein Kind sehr schnell von selbst, wenn es zu viel ist.

(was mir an Erfahrung fehlte. Weil ich es sonst nicht haben durfte, aber wusste, dass es das gibt: klammerte ich an dem frevelhaften umso mehr, sobald ich es hatte. Ob es mir gut tat oder nicht, konnte ich nicht einschätzen. Ich hatte es und "musste" es festhalten)
Mein Kind lässt von selbst los.

Eingreifen würde ich, wenn es überhand nimmt oder aus individuellen Gründen gefährdend wäre. Allergien, Reizüberflutung etc.

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Beim Spielzeug hatten wir immer eine Mischung, ich mochte die Holzeisenbahn und mochte das laute Plastikzeug nicht wirklich( da hab ich immer die Batterie raus). Lego finde und fand ich immer gut. Ich denke die Mischung macht es, viele Plastiksachen sind wirklich unnötig und hässlich, völlig verbannen kann man es aber nicht denke ich .

LG
Visilo

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Mein Sohn spielt mit Sachen von Fisher Price die von 1977 sind, haltbar ist es also... Ich verstehe es auch nicht, bei uns gibt es auch eine „bunte Mischung“, Duplo, Playmobil, Holzspielzeug, Tut Tut- Flitzer.. und wenn einem die Geschenke nicht gefallen kann man sie ja wegtun und nur selten rausholen..

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Ich hatte damals als ich mit meinem 1 Kind ss war, mir auch vorgenommen nur Holzspielzeug zu kaufen. Dann merkte ich aber, dass wenn wir bei Bekannten mit Kindern waren, er total verrückt nach Fisher price, vtech usw war. Habe dann auch ein paar Teile gekauft bzw geschenkt bekommen. Danach hatten wir eine Mischung aus Holz und Plastik . Fand ich absolut in Ordung. Lego ist immer gut und zählt meiner Meinung nach nicht zu dem Plastikzeugs.

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Finde ich ganz und gar nicht schlimm - Engstirnigkeit dagegen schon ;-). Für mich macht es die gute Mischung - wie fast bei allem! VG

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Ich sehe es genau so.
Ich war noch nie Anti-Plastik-Hardliner, habe aber meine Einstellung zum Thema Spielzeug nochmal leicht geändert seit unsere Maus da ist.
Da war Plastik dann praktisch zum mitnehmen, denn das kann man eben gut sauber machen.
Außerdem gestehe ich, dass sie an einem batteriebetriebene, kitschigen Spielzeug viel Freude hat und ich das dann auch mal gezielt einsetzte, um zB kurz Ruhe zum Arbeiten zu haben.

Die Mischung macht´s!

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So batteriebetriebenes Plastikgedöns brauche ich auch nicht, aber wenn man sich die Beiträge hier so durchliest, merkt man, dass wir im Überfluss leben. #Firstworldproblems... #zitter

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An Plastikspielzeug ist gar nichts schlimm.

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Schlimm finde ich Plastik- Spielzeug nur, wenn es so ein "wegwerf-kram" ist. Wir haben von Bekannten grosse Bausteine geschenkt bekommen - etwa 30 Stück. Mindestens 10 habe ich schon weggeschmissen, da sie verbogen oder gerissen waren. Mit dem Rest werde ich im Garten etwas basteln (fiel mir nicht früher ein..). Im Gegensatz dazu haben unsere Jungs an Heiligabend mit bereits Eisenbahn gespielt, die mein Mann schon hatte... Qualität ist das Stichwort...