Mit Eltern/Schwiegereltern zusammenleben

Hallo, ich bin neu hier und habe schon ganz ganz viel zum oben genannten Thema gelesen, aber noch nicht 100% das wofür ich Rat brauche.
Mein Freund und ich sind nun viele Jahre zusammen und leben seit über einem Jahr in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus. Leider klappt es mit unseren Nachbarn nicht so und wir wollen nun wieder ausziehen. Zwar wohnen wir auf dem Land, aber da ich studiere sind hohe Mieten für uns nur schwer zu bezahlen und ich sehe es auch manchmal nicht ein soviel Geld dafür zu zahlen, dass ich am Ende nichts erworben habe.
Nun da eigentliche Hauptthema (dennoch auch gerne zu oben genannten Themen kommentieren): Mein Vater ist Landwirt und lebt einmählig alleine mit seiner Lebensgefährtin in unserem riesigen Elternhaus. Nun ist für uns die Verlockung groß, eine Haushälfte für uns anzufragen und evtl. Dort die nächsten Jahre, bis wir finanziell besser dastehen, zu verbringen. Mein Vater zahlt mir monatlich 400€ für das Studium, die ich ihm dann als Miete zurückgeben möchte. ( ist bestimmt nicht der eigentlich Wert für den Wohnraum, aber ich möchte zahlen, um auch meine Rechte als Mitbewohner einfordern zu können) Mein Problem ist nun, dass es als wir früher schon ein anal dort gelebt haben, klassische Streitigkeiten bezüglich elterlichem Einmischungen etc. gab. Ich suche nun Ratschläge und Tipps, wie man diese Probleme evtl. von Anfang an regeln kann. Ist es sinnvoll eine Art Mietvertrag aufzustellen, die unser Wohnrecht und Befugnisse, aber auch Pflichten absichert? (Da ist nämlich auch so ein Thema, wir wollen keine landwirtschaftlichen Arbeiten im geoßen Stil übernehmen) Und wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr (am besten auch, mit einem Landwirt als Elternteil) und was sind schonmal sinnvolle Regeln/Tipps die ihr geben könnt oder was hat euch in kritischen Situationen geholfen?
Ich möchte jetzt nicht hören, dass es für jemanden ein No-Go wäre mit den Eltern/Schwiegereltern zusammen zu leben. Ich suche Tipps und rechtliche Möglichkeiten, die ein vielleicht bevoestehendes Zusammenziehen erleichtern könnten.
Vielen Dank im Voraus 😊

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Man man man... Es klappt schon mit den jetzigen Nachbarn nicht... Meinst du ehrlich, dass es bei deinen Eltern besser wäre?

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"Mein Problem ist nun, dass es als wir früher schon ein anal dort ...."

You made my Day!


Was sagt denn eigentlich dein Vater dazu? Wenn er nicht möchte bzw. nur unter bestimmten Voraussetzungen kannst du ihn ja nicht zwingen.
Was klappt denn mit den jetzigen Nachbarn nicht?

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Moin Moin!

Wir wohnen neben meinen Schwiegereltern, aber in getrennten Häusern. Mein Mann hat den Hof als Nebenerwerbsbetrieb vor 12 Jahren übernommen. Es ist nicht immer einfach. Ich bin zwar nur angeheiratet, aber für mich käme es z.B. gar nicht in Frage, nicht auf dem Hof zu helfen.

Wie sind denn bei euch die Gegebenheiten? Irgendwann werdet ihr euch ja eh über die Zukunft des Hofes Gedanken machen müssen.
Ist es ein Vollerwerbsbetrieb? Hast du noch Geschwister? Wie geht es weiter, wenn dein Vater in Rente geht? Wie soll die Versorgung des Altenteils aussehen?
In der Landwirtschaft gibt es so viele Stolpersteine. Setzt euch damit erstmal auseinander, bevor ihr zusammenzieht und euch dann über diese ganzen "Sonderprobleme" in die Wicken kriegt.

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Du kannst unmöglich in einem Mietvertrag alle Eventualitäten aufnehmen, die eintreten können - das werden ja 20 Seiten.
Wenn Du schon von vornherein kein gutes Gefühl hast, ob es klappen könnte, rate ich ganz einfach ab. Landwirte haben ihre eigenen Vorstellungen, das ist man nicht hobbymäßig sondern 24 Stunden/12 Monate.
Ich wohne auch in einem Mehrfamilienhaus und hatte schon Chaoten genug als Nachbarn - aber die lasse ich links liegen - und irgendwann sind sie meist eh wieder weg.
Welche Probleme hast Du mit ihnen? Anpassen muss man sich immer - wenn Du nicht alleine auf weiter Flur in einem Haus lebst.
LG Moni

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Hallo.

Getrennte hauseingänge finde ich sehr wichtig.

Ansonsten finde ich es unabdingbar das man sich mit seinen Eltern absolut grün ist! Das es keine Einmischung und bevormundung gibt. Das man die Privatsphäre des anderen achtet. Sonst ist die Sache von vornherein zum Scheitern verurteilt!.... Völlig unabhängig ob sowas wie eine obligatorische Miete gezahlt wird und man was im Mietvertrag festhält.

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Verstehe ich es richtig, Dein Vater soll Dir weiter 400 Euro monatlich Unterhalt zahlen, Du zahlst das ihm als Miete zurück, und er muss die 400 Euro Miete mit seinem Steuersatz versteuern?

Es ist wohl die effektivste Methode das Geld des Vaters lichterloh (!) zu verbrennen.

An seiner Stelle würde ich mich weigern, so einen Blödsinn mitzumachen.

Statt des Barunterhalts kann er Naturalunterhalt durch Zurverfügungstellung von Wohnraum leisten und damit hat es sich.

Und bei Lichte betrachtet hast Du dann immer noch keine „Mieterrechte“, da Du nicht auf eigenen Füßen stehende finanziell unabhängige Mieterin bist, die Du gerne wärest.
Nein, Du bist von dem Vater abhängiges Kind, das von ihm Wohnraum zur Verfügung gestellt bekommt. Und wenn es sogar eine häusliche Gemeinschaft mit gemeinsamen Wirtschaften ist, dann bist Du sogar zur Mitarbeit dort verpflichtet.

Das Posting liest sich sehr nach Rosinenpicken und Möchte-Gerne-Erwachsensein, jedoch ohne auf den eigenen Füßen stehen zu können.

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"und ich sehe es auch manchmal nicht ein soviel Geld dafür zu zahlen, dass ich am Ende nichts erworben habe"
Zahlst du eigentlich für Essen oder Urlaub? Da ist hinterher auch nichts mehr übrig, aber du hast etwas gehabt.
Bei der Mietwohnung erwirbst du das Recht ohne Einmischung zu wohnen?
Ich würde es sicher nicht machen, wenn es schon einmal nicht funktioniert hat? Und wenn dein Vater mehr Hilfe oder Familienanschluss möchte, wedelst du mit dem Mietvertrag und sagst, wir sind hier nur Mieter?
Ich halte es für keine gute Idee, wenn es schon mal Probleme gab.

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Mich würde mal die interessieren wie alt ihr seit. Arbeitet dein Freund? Du studierst, arbeitest du auch? Oder hast du lediglich die 400 Euro von deinem Vater?
Ihr seid doch bestimmt nicht ohne Grund zu Hause ausgezogen. Es hat schon einmal nicht geklappt. Warum?
Jetzt willst du wieder zurück und die 400 die dein Vater dir gibt willst du auch ihm Miete bezahlen? Im Prinzip zahlt er dann Miete im eigenen Haus für dich und du möchtest dann noch einen Mietvertrag in dem bestimmte Dinge festgehalten sind.

Also sorry, aber wenn ich mietfrei zu Hause wohne, dann ist es für mich klar, dass ich wenigstens mithelfe. Es ist ein Nehmen und Geben.
So wie du das schilderst möchte man meinen du möchtest gratis wohnen mit Mietvertrag.

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Hallo!

Du kannst das nicht vertraglich regeln. Natürlich könnt ihr das Schloss zu eurer Wohnung austauschen und dein Vater bekommt keinen Schlüssel - aber das ändert nichts daran, dass er nicht immer wieder anklopft, fragt wo ihr euch Nachts um 3 Uhr noch rumgetrieben habt, seine Lebensgefährtin meckert, dass du schon ewig nicht mehr die Fenster geputzt hast... und natürlich würde dein Vater Mithilfe erwarten. Schließlich bist du seine Tochter und ja immer greifbar.

Was hilft wäre eher ein offenes Gespräch: Dass euch die günstige Wohnmöglichkeit helfen würde, ihr eure Zeit und Kraft aber für Jobben und Studium braucht, und keine Möglichkeit seht, viel auf dem Hof zu helfen.

Dass sie eure Privatsphäre respektieren müssen etc., dass es auch vorkommt, dass Du ab 18 Uhr in einer Lerngruppe für die Uni sitzt und ihr danach noch ein wenig feiert und es damit spät wird - das aber trotzdem nicht heißt, dass Du vorher nicht schon 3-4 Stunden gelernt hast.

Dass sie eventuelle Besuche anmelden sollen, und eben sonst eher ihr zu ihnen geht, damit dann nicht gemeckert wird über Sauberkeit etc.

Ich habe lange mit meinem Vater unter einem Dach gelebt, aber der war alleine und ist bald pflegebedürftig geworden, konnte auch bald nicht mehr die Treppe zu uns hoch gehen, das hat eindeutig geholfen. Trotzdem kamen immer wieder Fragen und Einmischungen, aber eben mit einem anderen Verhältnis zueinander, weil er eben auch auf uns angewiesen war.