Mein Mann kommt mit der Sexualität unserer Tochter nicht klar

Hallo erstmal, wie man meiner Frage schon entnehmen kann geht es um meine Tochter und meinen Mann. Unsere Tochter hat sich vor ca. einem Jahr bei uns als lesbisch geoutet. Mein Mann fand das von Anfang an nicht sehr prickelnd (ich hatte überhaupt kein Problem damit). Jetzt hat unsere Tochter (19) seit paar Monaten eine Freundin (21). Seit mein Mann von ihren Freundin weiß fliegen zwischen den beiden nur noch die fetzen. Jeden Tag wird diskutiert und er versucht ihr jeglichen Kontakt zu ihrer Freundin zu verbieten und ich kann das ganze einfach nicht verstehen ihre Freundin ist wirklich sehr sympathisch, freundlich, höflich und zuvorkommend. Aber mein Mann kann es einfach nicht akzeptieren.
Ich stehe total zwischen den beiden!
Also was würdet ihr mir in dieser Situation jetzt raten?
Danke schon mal

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Deine Tochter wird ihm und damit auch ein Stück Dir den Rücken kehren, wenn er so weiter macht.
Das wäre ein ganz normales Verhalten.
Ist er sich dessen bewusst?

Er wird sie verlieren!

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Nein dem ist er sich nicht bewusst! Er will sie ja auch nicht verlieren, (das sagt er auch oft) aber sie so akzeptieren will er auch nicht!

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Warum? Wo liegt das Problem den für ihn genau? Es gibt massig Vorurteile. Manchen muss man da einfach mal den Kopf waschen.
Ansonsten kann ich mich nur anschließen. Sie ist erwachsen und könnte sich ganz einfach komplett von ihm anwenden. An deiner Stelle würde ich klar positionieren und im Zweifelsfall auch meine Konsequenzen ziehen.

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Vielleicht wäre eine professionelle Konfliktberatung (Mediation, Familientherapie oder Ähnliches) sinnvoll. Ist dein Mann bereit an seiner Homophobie zu arbeiten. Für mich im Speziellen wäre das sonst ein Trennungsgrund. Ich könnte nicht mit jemandem zusammen sein, der derartig Minderheiten diskriminiert und schon gar nicht meine eigene Tochter. Aber ich verstehe, dass das vielleicht nicht für jeden gilt. Das hinge für mich aber komplett davon ab, ob der/die Person am Anfang Berührungsängste hat, an denen er arbeiten möchte oder ob die Person darauf besteht, dass es "schlecht" ist homosexuell sein.

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Er soll akzeptieren, was er nicht ändern kann. Deine Tochter macht schließlich keinen Fehler und begeht auch kein Verbrechen. Ich würde mich da ehrlich gesagt wie eine Löwin vor die Tochter werfen und jegliche weitere Diskussion unterbinden, sonst zieht das Kind schneller zu ihrer Freundin, als euch lieb ist.

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Ich würde mich klar positionieren- an die Seite deiner Tochter! Wenn er ein Problem hat, muss er es lösen! Du hast keines und deine Tochter auch nicht! Ich wäre ganz klar und würde mich auf keinerlei Diskussionen einlassen, keine negativen Äußerungen dulden! Wie traurig!

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Hallo
Warum will er es nicht akzeptieren? Kennst du den Grund?
Wir kommen aus einem anderen Land wo die Familie auch aus Mann, Frau und Kindern besteht. Meine Cousine kam irgendwann mit einer Freundin nach Hause. Für meine Großeltern war es am Anfang ein Schock, sie sagten immer, es sei nicht "ihre" Freundin sondern "eine" Freundin. Wir mussten ihnen mehrmals erklären, dass es eben nicht "eine" sondern wirklich "ihre" Freundin ist. Danach habe ich auch nie mehr was darüber gehört und die zwei waren immer willkommen.

Ich würde auch klar zur Tochter stehen und deinem Mann bewusst machen, dass er die Tochter mit seinem Verhalten aus dem Haus treibt. Er muss es ja nicht gut finden aber er muss es akzeptieren denn sie ist erwachsen und lebt ihr eigenes Leben. Notfalls ohne euch wenn es ihr zu bunt wird. Das will er doch sicher auch nicht.

Zu dem Beitrag wo jemand geschrieben hat, dass man sich das Sexleben vorstellt:
Sorry, das finde ich ziemlich ekelig. Ich hoffe nicht, dass meine Eltern sich Vorstellungen zu meinem Sexleben machen. Weder mit einem Mann noch mit einer Frau. Ich fände es auch ganz schön komisch, wenn ein Vater sich das Sexleben seiner Tochter ausmalt...

Halte zu deiner Tochter und stärke sie, es ist bestimmt so schon nicht einfach weil man immer noch viel zu häufig mit verbohrten Leuten zu tun hat, da sollte man sich doch wenigstens auf die eigene Familie verlassen können und einen Rückhalt haben.

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Hi du! Was mir noch einfällt, hat dein Mann vielleicht auch einfach nur Angst vor den Kommentaren der ANDEREN? Und eben was Nachbarn, Freunde und Familie sagen?

Männern kann das möglicherweise mehr zu schaffen machen weil es an ihrem Ego kratzt. ABer ich finde die Haltung deines Mannes ebenfalls nicht richtig. Selbst wenn er noch etwas Zeit braucht.

Ela

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Könnt schon sein, weiß ich aber nicht.
Danke für die antwort

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Hi du, ist es inzwischen ein wenig besser geworden oder hat dein Mann noch immer daran zu knabbern? Vielleicht hat er sich über Weihnachten doch so seine Gedanken gemacht.
Ela

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Wenn ich dich richtig verstanden habe, kann bzw. möchte dein Mann die sexuelle Orientierung der Tochter nicht akzeptieren.

Gründe nennt er keine, er will halt nicht, es gibt ja auch keine. Verlieren möchte er sie auch nicht, ist aber auf dem besten Weg genau in die Richtung.

In den Kommentaren haben einige User nach Erklärungsansätzen gesucht, auch wenn sich alle einig sind, dass eine Verhaltensänderung nur beim Vater herbeigeführt werden muss.

Was wurde da alles genannt: Ein möglicherweise intolerantes Umfeld, das männliche Ego, die Einordnung einer bildhaften Vorstellung gleichgeschlechtlicher Sexualität als ekelhaft - das ist sicher alles gut gemeint, entlastet den Vater aber in keiner Weise. Die Vorstellung, sich überhaupt bildlich Geschlechtsverkehr zwischen zwei anderen Menschen vorzustellen, gleich ob es nun eine heterosexuelle Beziehung ist oder nicht, empfinde ich als befremdlich und unangemessen. Wer denkt schon drüber nach, wie es wohl ausschaut, wenn Onkel Otto mit Tante Hilde Geschlechtsverkehr hat?

Und Angst vor tratschenden Nachbarn - ernsthaft? Feigheit und fehlende Souveränität zu Lasten der Tochter sind nicht mal nach Rollenklischees typisch männliche Eigenschaften, was außerdem meiner Meinung für Mann und Frau gleichermaßen gilt.

Wie gesagt: Keine der Userinnen hat sein Verhalten hier verteidigt, aber mir fehlt auch das Verständnis für die Erklärungsansätze, vor allem, nachdem er einfach meint, dass er das nicht will.

Kurz: Er ist das Problem. Er allein.

Er kann sich jetzt überlegen, ob er sich der Realität stellt und seine Tochter akzeptiert und zwar ohne Wenn und Aber. Ein schlechter Vater, der nur hinter seiner Tochter steht, wenn sie funktioniert, wie er es sich vorstellt.

Du kannst dich nur klar positionieren und versuchen, ihn dabei zu unterstützen, seine derzeitige Respektlosigkeit gegenüber eurer Tochter wiedergutzumachen.

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Hallo!

ist deine Tochter glücklich? Wenn ja, will dein Mann nicht das sie glücklich ist?
Fakt ist: Er wird sie verlieren wenn er so weiter macht. Und deiner Tochter kann ich nur raten so schnell wie möglich auszuziehen (ich denke mal sie wohnt noch Zuhause?!). Vielleicht solltest du sie dahingehend unterstützen.
Wieso stehst du zwischen den Stühlen. Du stehst doch zu deiner Tochter und das ist auch gut so. Dein Mann hat einen an der Klatsche und das würde ich ihm auch so sagen.

Ich glaube du wirst ihn da nicht ändern können. Er will das nicht und fertig. Das er da aber gar nichts zu melden hat.....scheint er nicht verstehen zu wollen. Er wird seine Tochter nicht ändern können, damit MUSS er einfach klar kommen. Ich würde da gar nicht mehr Diskutieren und deine Tochter sollte das auch nicht tun.


LG Sonja

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Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee kommst zwischen den Fronten zu stehen.
Du sagst selber, du teilst die Ansicht deines Mannes nicht (zum Glück), somit sollte klar sein, wem deine Loyalität gelten muss.