Warum gibt es so wenige altersweise Menschen?

Hallo liebe Community,

seid einiger Zeit frage ich mich, warum es so wenig altersweise Menschen und vor allem Schwiegermütter gibt. Ich glaube nicht, dass es so viele Schwiegermonster gibt, wie hier oft dargestellt wird. Aber manche Sachen finde ich schon fragwürdig und übergriffig.

Warum können einige Großeltern ihre Kinder nicht einfach machen lassen und sich etwas zurücknehmen? Bis sie Großeltern geworden sind, haben sie doch schon jede Menge Lebenserfahrung sammeln können. Zum Beispiel das sich Ernährungs-, Erziehungsansätze im Laufe der Jahrzehnte ändern, wie nervig es ist ständig ungefragt gute Ratschläge zu bekommen, das man auch gerne selbst Dinge ausprobieren und erfahren möchte etc.
Warum können sie die Elternschaft ihrer Kinder nicht aus einer distanzierteren und wohlwollenderen Perspektive wahr nehmen? Was für mich für eine Altersweisheit bedeuten würde. Warum immer ein- und mitmischen? Sie haben die Situation als Schwiegertochter meist doch auch schon durch.

Ich hoffe meine Kinder und Schwiegerkinder später machen lassen zu können und hoffe genug Vertrauen in Sie zu haben.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

Liebe Grüße Alva

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Ich denke, dass die gutgemeinten Ratschläge und Einmischerreien lieb gemeint sind. Man möchte Kinder, auch wenn diese schon Erwachsen sind, vor Fehler bewahren. Das man eben aus Fehler lernt und daraus wächst, wird oft überdeckt.

Natürlich gibt es nicht nur Schwiegermonster, kenne genug Beispiele in meinem Umfeld wo es mega läuft. Es sind dann eben die (Schwieger)Eltern die ihre Kinder einfach machen lassen.

Ich hätte selber Probleme mit meinen Schwiegereltern. Schränke wurden durchwühlt, unsere Finanzen wollten die wissen, im Topf wurde nachgeschaut was ich denn gekocht habe. Es war zum kotzen. Und mein Mann war da ganz chillig. Meine Kinder haben die hinterm Rücken bearbeitet, meinen Mann auch. Nicht nur unsere Ehe litt darunter.

Und das alles nur weil die uns "Helfen" und uns vor Fehler bewahren wollten. Frage mich bis heute wovor bewahren. Anscheinend haben die in Ihren jungen Jahren Mist gebaut und hatten Angst das wir in deren Fußstapfen treten oder so. Keine Ahnung. Gott sei dank ist der Spuk schon lange vorbei.

Das schlimmste ist, dass ich vor wenigen Jahren noch erfahren habe, das meine Schwiegermutter extreme Probleme mit ihrer Schwiegermutter hatte. Also die Oma von meinem Mann. Da Frage ich mich warum sie das selbe tut.

Nunja, ist halt alles passiert, längst geklärt und is gut. Nur hoffe ich, dass ich eine gute Schwiegermutter sein werde. Ist zwar noch bisschen Zeit bis dahin, aber trotzdem halte ich es mir vor die Nase.

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Es gibt natürlich auch Ausnahmen wie man hier im Forum ließt. Mütter die ihre Söhne nicht richtig loslassen können und die Frauen als Konkurenz sehen. (War bei mir auch so) Ja was soll man dagegen tun. 😏

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Ja, gut gemeint ist es sicher oft. Aber warum wird dann so wenig geschaut, wie es ankommt bzw. aufgenommen wird? Das gehört doch auch dazu.
Du wirst ja auch nicht hell auf begeistert gewesen sein und ihnen das doch zumindest ein wenig gezeigt haben. Warum fällt ihnen das nicht auf? Unverständlich vor allem, dass deine Schwiegermutter auch so Probleme hatte. Da hätte ich schon etwas mehr Weisheit erwartet.

Wie ging das denn bei euch aus, wenn ich fragen darf?

LG Alva

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Also meine Schwiegereltern können das. Ich nenne das einfach mal Respekt haben - und zwar gegenseitig. Meine schwiegermama würde mich niemals belehren und Ratschläge kommen ungefragt gar nicht! Ich würde sie aber auch als sehr gute Mutter bezeichnen, denn sie weiß, wo ihre Grenzen sind. Sie hat ihre Kinder zur selbstständigkeit erzogen und sich immer weiter zurück genommen, je älter sie wurden und fungierte nur noch als "sicherer hafen". Man kann jederzeit zu ihr kommen mit Problemen und sie unterstützt einen dort, wo man es wünscht und braucht. Aber sie mischt sich nicht in das Leben eines anderen Menschen ein.

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So erlebe ich das zum Glück sich sowohl bei meiner Schwiegermutter als auch bei meinen Eltern.

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Zu solchen Traumschwiegereltern kann man nur gratulieren. #blume Toll. Da fragt man sicher auch mal gerne um Rat.

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Ich finde ehrlich gesagt, dass es schon "altersweise Menschen" gibt. So wie du aber den Respekt der Alten gegenüber den Jungen forderst, so fehlt es andersrum auch oft an Respekt. Sicher hat sich vieles geändert aber nicht alles zum Guten bzw. nicht alles "Alte" war schlecht.
Wenn Mama oder Schwiegermutter sich "eingemischt" haben, habe ich das als Ratschläge gesehen. Ich habe mein eigenes Handeln reflektiert und das beste von beiden Seiten umgesetzt.
Ich erlebe es (v.a. hier im Forum) so, dass viele Mütter meinen die "Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben"... Das man nicht zwangsläufig alles umsetzt, was einem geraten wird ist ja richtig...
Aber wo sollen denn die alten, weisen Menschen herkommen, wenn man sie verstößt und abwertet...

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Es stimmt schon, man erwartet Respekt für seine Ansicht, aber selber respektiert andere Meinungen nicht. Lob nimmt man gerne an, Kritik lehnt man ab...selber spart man mit loben, aber teilt selbst mal schnell Kritik aus .
Austeilen ja, einstecken nein....man sieht Fehler immer nur bei andere, obwohl man selbst bei andere auch nicht anders ankommt.

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Mit dem fehlenden Respekt hast du sicher recht. Schade eigentlich, dass das so wenig wahrgenommen wird. Bei eine respektvollen Umgang kommt es sicher auch eher dazu, dass man sich austauscht und nicht gegenseitig belehrt. So a la "Wie hat du das gemacht?" "Wie möchtest du es machen?" Denn es ist ja ebenfalls oft so, dass über die Ernährungs- und Erziehungsmethoden der Schwieger-/Eltern die Nase gerümpft wird und das Verständnis fehlt.

LG Alva

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Es hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern eine Mischung aus seiner eigener Meinung /Ansichten und wachsende Lebenserfahrung, nur der Charakter zeigt, wie deutlich diese Mischung kund getan wird.
Selbst als Mutter belehrt man auch sein Kind , manche mischen sich auch gleich in deren Freundschaftskrisen ein, manche möchten nach ihre Ansicht lehren, andere lassen eher mal machen, um daran zu wachsen, sofern es nicht vom Weg abkommt. , es werden auch Erzieher und Lehrer belehrt, als Freundin wird oft die Freundin belehrt, der Partner wird belehrt( meist zwecks der Kindererziehung) , sowie mal auch die Eltern und Schwiegereltern hier und da belehrt werden. Bestimmerkinder belehren auch ihre Kindergartenfreunde.
Jeder Mensch hat die Eingebung seine Meinung/Ansichten für das Richtige zu halten , die einen drücken es einen auf und andere behalten eher es für sich. Von einem gut gemeint, von anderen als Kritik....aber gut gemeintes kommt bei den meisten auch als Kritik an, weil sie aus verletzten Stolz, keine andere Ansicht aktzeptieren.Darin liegt der Unterschied .Aber belehren tut indirekt jeder.

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Also ich finde schon, dass es Menschen gibt, die tatsächlich keine Meinung zu bestimmten Dingen haben, sondern da ganz klar sagen können, dass das jeder selbst entscheiden muss. Und weil ich denke, dass etwas für mich und meine Familienmitglieder passt, gehe ich nicht davon aus, dass es bei anderen ebenso gut wäre. Das funktioniert ja oft schon nicht bei Geschwisterkindern. Selbe Eltern, verschiedene Kinder und somit auch andere Bedürfnisse.

LG Alva

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Eine Meinung haben und diese äußern finde ich völlig normal. Das werde ich sicher auch als Schwiegermutter mal nicht ablegen.
Die Frage ist doch bloß, wie man damit umgeht, wenn die Kinder und Schwiegerkinder einem erklären, sie möchten das anders machen. Ob ich ihnen dann zutraue, dass sie selbst nachdenken und entscheiden können.

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Ich kenne „Schwiegermonster“ nur von Urbia.
Wobei ich sagen muss, was sich in den Jahren an Ernährungs-/Erziehungsthemen geändert hat, wissen doch meine Eltern nicht oder meine Ex-SchwieMu.
Sie betrachten ihr Leben und denken, im Nachhinein würden sie vielleicht xy anders machen.
Was sie aber alle tun, sich mit Meinungen zurück halten, wenn sie nicht gefragt werden. Meine Mama kann das nicht immer, aber es ist aushaltbar.
Was ich sehr erstaunlich finde: ich habe meine Mama als meckernde, auch mal zuhauende Mutter in Erinnerung. Wenn ich aber jetzt erziehungstechnisch was frage, hat sie so tolle Ideen, wie man alles entspannt regeln kann.

Was ich aber kenne: eine zickige Schwiegertochter. Die ihre Mutter über alles stellt, mit Mann und Kind in einem Haus mit ihr wohnt, aber sich total quer stellt, wenn ihre Schwiegermutter Zeit mit ihrer Enkelin verbringen will. Aber da war auch schon vor dem Kind was im Argen.

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Naja, dass sich auch im Ernährungs- und Erziehungsbereich was ändert kann man sich ja denken, oder? Frisuren, Mode, Politik etc. ändert sich ja auch ständig.
Wie begründet deine Mutter denn ihr Wandlung? Ist ja sehr schön zu lesen und toll für deine Familie.

LG Alva

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Denken kann man viel, aber um etwas zu sagen, muss man sich ja auch damit beschäftigen.
Wer liest denn wirklich aktuelles in jeglicher Hinsicht, wenn es einen - warum auch immer - nicht interessiert? Wo ich dann aber auch die Meinung habe, dass man sich dann eben zurück halten muss. Und ja, das können viele nicht.
Zum einen war meine Mama ein gestresste Grundschullehrerin, mit 3 Kindern und Mann auf Montage.
Zum anderen sind meine Erinnerungen evtl. auch sehr selektiv... sie sagt, dass es so schlimm nicht war, aber das sind eben meine Erinnerungen an mein Kindergartenalter.
Als ich älter wurde, sie ihren Job gewechselt hatte, mein Vater mehr daheim war, war es tatsächlich nicht mehr so.

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Ohne die Antworten der Anderen gelesen zu haben:

- weil sie Macht haben wollen
- weil sie ihre Kinder nicht als mündige Menschen wahrnehmen
- weil sie um ihre eigene Bedeutsamkeit fürchten
- weil ein Teil manipulativ und narzisstisch ist und Andere in ihrer Abhängigkeit braucht.

Den überwiegenden Teil davon halte ich für egoistisch. Damit meine ich, dass sie diese Einmischugen nicht machen, weil sie das wahrhaft für hilfreich halten, sondern zur Befriedigung ihrer eigenen Interessen.

LG

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Damit hast du bei denen, wo es nicht klappt, bestimmt recht. Das hat ja auch immer etwas damit zu tun sich selbst zurück zu nehmen und die Anderen/Jungen zum Zug zu lassen. Aber klar, wenn man das so zuläßt ist man eher Randfigur.

LG Alva

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Ich denke, das sind Mechanismen, mit denen schon die Kernfamilie "funktioniert" hat, weshalb die zugehörigen Söhne/Töchter das Verhalten nicht in Frage stellen und zwischen die Stühle Mutter /PartnerIn geraten.

Der Widerstand des Partners zeigt ja, dass er oder sie etwas Anderes gewohnt ist.

Oder anders: ich lasse meinen Sohn mit 15 so gut wie alle Entscheidungen selbst treffen, weil ich ihn dazu erzogen habe selbständig und unabhängig zu werden und weil er es deshalb auch verantwortungsbewusst KANN. Ich werde wohl schon deshalb nicht zur Schwiegermutter, die meint, das Maß aller Dinge für die Enkel zu werden. Die werden das schon hinkriegen und wenn etwas anders gemacht wird, als ich es kenne, werde ich interessiert nachfragen.
So wie ich fragen werde, ob ich Hilfe anbieten soll oder sie mich fragen, ob sie welche brauchen. Ich käme gar nicht auf die Idee klugzuscheißen, weil ich das nicht mal bei meinem Kind gemacht habe.

Vielleicht haben diese Schwiegermütter auch einfach keine Lebensinhalte mehr, wenn die Kinder aus dem Haus sind und krallen sich dann dort fest.

LG

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Altersweise war bisher nur meine Uroma, die mit 103 gestorben ist.
Meine Oma mütterlicherseits hat sich dauernd in meine Erziehung eingemischt, wie ich finde zurecht. Da hatte ich wenigstens einen Fürsprecher.
Meine Oma väterlicherseits hatte wohl mit meiner Mutter Zoff (was mich bei der Art meiner Mutter nicht im geringsten wundert) und somit hatte ich wenig bis keinen Kontakt zu ihr, obwohl sie 3 Straßen weiter gewohnt hat.
Meine Uroma mütterlicherseits schwebte immer über den Dingen, sie hatte Spass mit mir und hat sich ansonsten zurück gehalten.
Ansonsten habe ich auch vor, mich später nicht einzumischen, es sei denn mein Enkelkind wird physisch oder psychisch misshandelt.

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" Ich glaube nicht, dass es so viele Schwiegermonster gibt, wie hier oft dargestellt wird."

Wie viele Millionen Einwohner hat dieses Land?

xy davon sind Schwiegermütter

x sind die Schwiegermütter, die super sind, hier aber nie erwähnt werden!
y sind ein TEIL der Schwiegermütter, die hier erwähnt werden.

Wenn ich also 20 schlechte Erfahrungen lese
und 5000 gute Erfahrungen nicht gepostet werden (gibt ja keinen Grund dazu)

Dann sind immer noch nicht all jene erwähnt, die es wirklich gibt. :-p



Und wenn ich mir die Beiträge so durchlese, ist es fast wie im richtigen Leben
- Schwiegermonster, die wirklich übergriffig sind
- Schwiegertöchtermonster, die (hoffentlich) noch lernen

- und viele die schweigen und genießen und froh sind, dass sie DIESES Problem nicht haben. Diese sind hier, weil sie dafür andere Probleme haben, die es in ihrem Umfeld kaum gibt.


Und dass viele Schwiegersöhne nicht schreiben, liegt vielleicht daran, dass dieses Forum eher weiblich dominiert ist oder andere Gründe hat.

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Interessante Überlegung... ich denke, die meisten Menschen sind nicht wirklich in der Lage, sich in die Position und Perspektive anderer Menschen hineinzuversetzen. Die meisten gehen immer von sich selbst aus - ohne zwangsläufig eine egoistische Intention zu haben. Es ist ihnen einfach gar nicht bewusst (leider). Wahrscheinlich liegt das an der Natur des Menschen, leider sind Empathie und Feinfühligkeit eher selten.
Es würde oft sooo viel einfacher zwischen Menschen laufen, wenn sie bei Konflikten mal fünf Minuten in sich gehen würden und zu verstehen versuchen würden, warum der andere so reagiert.