Wessen Bedürfnissen gehen vor - die der Kinder oder Eltern ?

Hallo,

Ich hatte im Baby Forum vor einigen Tagen gefragt wie andere es handhaben, wenn die Babys bei Oma & Opa auf dem Arm weinen, auch hinsichtlich von Fremdbetreung. Die Antworten brachten mich zum nachdenken.

Meine Maus ist noch kein halbes Jahr alt und bisher wurde sie erst 3 mal für 2 Stunden von den Großeltern betreut. Seit kurzem fremdelt sie und wird nun nur Babygesittet wenn wir wirklich zusammen einen wichtigen Termin haben und es nicht anders geht.

Aber wie macht ihr das bei größeren Kindern ?
Also ab einem Alter von ca 3 Jahren, wenn die Kinder verstehen, dass die Eltern weggehen und auch wissen, dass sie wieder kommen.

Wenn die Kinder nicht mit Oma & Opa bzw. wem auch immer als Babysitter bleiben wollen - verschiebt ihr dann eure Pläne oder müssen die Kinder gegen ihren Willen von anderen betreut werden ?

Mein Kind ist zwar noch ein Baby aber wenn ich in paar Jahren Zb Karten für ein Konzert habe oder eine Einladung zu einer Hochzeit, dann würde ich - glaub ich - nicht darauf verzichten, nur weil mein Kind der Meinung ist, es möchte den Abend lieber mit Mama statt mit Oma verbringen.

Wie handhabt ihr das ?

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Das kommt auf zwei Faktoren an

1. was sind die Gründe meines Kindes
2. was sind meine Pläne

- sind meine verschiebbar, einfach, Kind kann mit, dann ist es einfacher einen Kompromiss zu finden
- ist der Termin einmalig, schön, nicht verschiebbar, jedoch nicht überlebenswichtig: vgl. weiter unten

- ist mein Termin überlebenswichtig, sehr wichtiger Arzttermin, dann kommt es darauf an, was überlebenswichtiger ist.


Kind
- keine Lust
- Mama soll bleiben
- Müdigkeit
nur bei verschiebbaren einfachen Plänen. In diesen Fällen ist dann meist ein Kompromiss möglich. Auch Alter des Kindes.

- Fremdelphase, Zahnen, Ängste
dies dauert meist etwas länger und ist somit in meine Pläne schon im Vorfeld einplanbar.

- Sind es größere Probleme, Krankheit, etwas akutes, das sich nicht verschieben lässt, dann rede ich mit meinem Kind
Vertrauen stärken, Mut machen, aber auch ernst nehmen, Lösungsversuch/Kompromissversuch

- muss mein Kind zum Arzt und ich auch, dann entscheidet, was akuter/dringender ist.

- ist mein Kind leicht krank und kann problemlos von anderen betreut werden, gehe ich trotzdem (Weg/Zeit/Entfernung/Erreichbarkeit abgewogen)
- ist mein Kind schwerer krank oder so, dass keine andere Betreuung möglich ist, dann bleibe ich bei meinem Kind.


Einfach nur aus Laune des Kindes ... ist etwas anderes als wichtige Gründe des Kindes
ebenso sind einfache Planungen anders als Krankenhausaufenthalt, Hochzeit in x km Entfernung oder sonstiges.

Daher keine Pauschalantwort möglich.

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Exakt so ist es hier auch!

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Es ist eine Frage des Maßhaltens und der Gewohnheit, auch für die Kinder. Bei liebevollen vertrauten Babysittern bleibt mein Sohn ohne Proteste. Natürlich vermeiden wir als Eltern so gut es geht, dass ein Babysitter einspringen muss, und insoweit stehen unsere Bedürfnisse nach Ausgehen, Feiern etc. schon zurück.
Ist wahrscheinlich normal wenn man sich bewusst für Kinder entscheidet.

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Für mich geht mein Kind dahin gehend vor.
Ich glaube, wenn man es erzwingt, dauert es nur länger bis es selbstverständlich wird.

Auch finde es ich es den Betreuenden gegenüber eine Zumutung.
Mit 3 hätte mein Kind das noch nicht gemacht, seit er vier ist, geht es immer besser. Er musste zu seinem Glück da hier auch überredet werden, aber es ging ohne Tränen und es war dringend, da ich arbeiten musste.

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Mein Großer und mein Mittlerer haben immer so gern bei Oma und Opa geschlafen, dass wir dazu gar nicht weggehen mussten. Mein Jüngster mochte es nicht soo gern, fand es aber immer okay, wenn die Großeltern zum Sitten kamen, wenn wir weg wollten.

Sonst kommt es halt einfach drauf an. Ich lasse sicher keine Konzertkarten verfallen, weil Kind heute mal keine Lust auf Oma und Opa hat. Wenn es aber auf keinen Fall woanders schlafen würde oder sich nicht sitten lassen würde, würden wir halt dran arbeiten, es dran zu gewöhnen, und vorher würde ich dann halt keine Konzertkarten kaufen.
Und wenn es ihm schlecht ginge, und unbedingt Mama und Papa bräuchte, wärs auch was anderes. Hatten wir aber nie, dass wir deswegen was nicht machen konnten. Und jetzt sind sie groß genug...

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Mein Sohn ist drei Jahre alt. Er wird seit dem 1. Geburtstag tagsüber fremdbetreut (erst TaMu, jetzt KiGa). Einen Babysitter haben wir selten und wenn dann sind es die Großeltern oder mein Bruder, sprich ihm Vertraute. Wir können ihm mittlerweile ganz gut erklären, warum wir dann mal weg müssen und wann wir wieder kommen. Dann lassen wir uns von ihm auch wegschicken, ab dem Moment ist es für ihn nämlich auch in Ordnung. Kommt bisher aber nur alle paar Monate mal vor, da alle weiter weg wohnen.

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Wenn ich wüsste, dass das Kind wirklich dauerhaft leidet, würde ich solche Termine vermeiden.

Ansonsten, zB bei dem recht typischen Abgabeschmerz, würde ich es genauso konsequent durchziehen, wie den Kindergarten.

In der Praxis waren Übernachtungen bei Oma und Opa rechtzeitig angekündigt und mit irgendeinem Highlight verknüpft. Ob das jetzt Kuchenbacken oder mit Opa Blümchenpflanzen im Garten oder Eisenbahnbauen durch die Wohnküche war oder auch gaaaaaaanz lange aufbleiben, es war immer etwas, was mit Vorfreude verbunden war. Und ganz wichtig ist auch die eigene Ausstrahlung als Eltern dazu. Die Zwerge spüren, wenn man selbst unsicher ist, ob das eine gute Idee ist.

Wir haben übrigens im Alter von 6 Monaten angefangen mit Übernachtungen. Er ist da so entspannt rein gewachsen, dass es mit 3 Jahren für ihn völlig normal war. Mit 5 Jahren ist er das erste mal mit Oma und Opa für eine Woche verreist. Das macht er jetzt mit 15 noch.

LG

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Aber wie macht ihr das bei größeren Kindern ?
Also ab einem Alter von ca 3 Jahren, wenn die Kinder verstehen, dass die Eltern weggehen und auch wissen, dass sie wieder kommen.

Wenn die Kinder nicht mit Oma & Opa bzw. wem auch immer als Babysitter bleiben wollen - verschiebt ihr dann eure Pläne oder müssen die Kinder gegen ihren Willen von anderen betreut werden ?

Mein Kind ist zwar noch ein Baby aber wenn ich in paar Jahren Zb Karten für ein Konzert habe oder eine Einladung zu einer Hochzeit, dann würde ich - glaub ich - nicht darauf verzichten, nur weil mein Kind der Meinung ist, es möchte den Abend lieber mit Mama statt mit Oma verbringen.

Wie handhabt ihr das ?

Liebe Lex,


an deiner Stelle würde ich nicht so ein schlechtes Gewissen haben. Wir haben uns auch einen Babysitter gegönnt. Und manchmal ging es nicht anders, wenn mein Mann nicht da war und ich musste mit meinem Großen zum Arzt plötzlich, dann habe ich Babysohn auch abgegeben, wenn er fremdelte. ich kann ja nicht den Arzt verschieben, wenn mein Großer plötzlich schwer erkrankt war

Wenn ein Kind älter ist kann man ihm durchaus klar machen, Mama und Papa gehen weg und es kommt eine Oma/ein Opa oder Babysitter. Ja und ich bin der Meinung da muss das Kind eben durch.


LG Hinzwife

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Das ist doch teils auch wie die uns fast allen bekannten Kita-/Kindergartenabgabesituation.
Es wird geschrien wie am Spieß und sobald die Eltern weg sind ist es auch schon wieder vorbei.
Zumindest bei bekannten Sittern wie Großeltern würde ich davon ausgehen.

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Wobei das auch nicht zur Norm werden sollte, finde ich.

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Das gibt sich!
Ich nehm mein Kind ja auch nicht wieder vom kiga nach Hause nur weil es schreit.
Oftmals wird dieses Weinen schon von den kleinsten äußerst bewusst eingesetzt.
Aber in der Regel kann man das ganz gut unterscheiden.
Bei Sittern bleiben ist auch Trainingssache. Auch für die Eltern ;-)

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Mein Mann und ich teilen uns schon von Anfang an die "Kinderbetreuungszeit". Ich habe sicherlich den größeren Anteil, aber mein Mann hat von Geburt an mitgemacht. An den Wochenenden auch sehr intensiv.

Ich gehe schon lange vor meinen Kindern einmal in der Woche regelmäßig zum Sport. In dieser Zeit betreut mein Mann unsere Kinder. Als meine Tocher so 1 - 1,5 Jahre war fing sie an zu weinen und zu schreien wenn ich ging.
Gegangen bin ich trotzdem. Und das war auch richtig so, sie hat erst mit gut 4 Jahren damit aufgehört.

Mit Augenmaß und gesunden Menschenverstand an die Sache rangehen. Sich selber klar machen, das es dem Kind ja an nichts fehlt und es gut versorgt ist. Und auf der anderen Seite die Zeit ohne Mama schon nicht zu viel werden lassen.