Geschwisterkind hat Angst was zu verpassen

Hallo ihr Lieben,
ich hab eine Tochter, die im September 6 Jahre alt geworden ist und dann kam mit neuem Partner im Mai der Oskar zur Welt. Alle lieben sich, es gibt keine Probleme.
Mir macht nur die Große Sorgen, weil sie Angst hat,was zu verpassen. Sie kann einfach nicht abschalten bzw mal länger schlafen. Sie steht mittlerweile morgens mit Augenringe auf. Früher weckte ich sie gegen 7 Uhr und sie kam schwer aus dem Bett. Abends geht sie 19:30/20 Uhr ins Bett. Sie ist in Oskar echt vernarrt und Oskar liebt sie auch, aber ich hab das Gefühl, dass sie kontrolliert, was wir mit ihm machen. Dabei gehts ja nur um das Füttern/wickeln ... Sie sah heut morgen wie ne Eule aus. Wir redeten auch schon mit ihr, aber das kommt irgendwie nicht an. Sie kann auch recht schlecht entspannen. Immer in Bewegung. Habt ihr einen Tipp? Sollte ich mal mit der Kinderärztin sprechen?
Ab 17 Uhr merkt man richtig, wie sie sich selber pusht,weil sie merkt, dass sie müde wird. Wir essen 18:30 Uhr Abendbrot und vorher wird Oskar fertig gemacht.
Vielleicht legt sich das ja irgendwann...
Ich hab langsam echt keine Ahnung.
LG Stefanie

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Sicher, dass es nicht einfach noch die Folge der Zeitumstellung ist?

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Hm, eigentlich nicht. Bel Oma schlief sie am Mittwoch bis 7:30 Uhr. Oskar war nicht dabei.

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Bei den Großeltern schlafen meine Kinder aber auch immer länger, weil sie eben auch abends länger wach sind. Woanders schlafen sie meistens später ein als daheim.
Und da sie abends bei euch recht früh schlafen geht, ist sie natürlich auch eher wach. Dertote Punkt kommtdann halt auch wieder früh. Für mich klingt das ganz normal

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Das hatte ich als Kind, wenn Besuch da war und ich alleine ins Zimmer musste zum Schlafen.

Andere hatten Spaß, ich nicht. Irgendwie kam ich mir da ausgeschlossen vor, obwohl ich zuvor dabei sein durfte. Als Kind machte das keinen Unterschied.

Ist es wirklich das, sie könnte etwas verpassen?
Hat sie noch andere Umstellungen?

Meine Geschwister, deutlich älter als deine, bereits in der Pubertät, wären am liebsten auch zu den Eltern ins Schlafzimmer gezogen, als ich kam.
Sie hatten nicht Angst, dass sie etwas von mir verpassen. Sondern dass sie selbst etwas verpassen: Brocken der Kindheit, eine gute-Nacht-Geschichte, die sie zuvor über Jahre nicht mehr wollten (als ich kam aber wieder).

Als wir uns das Zimmer teilen mussten, verloren sie das Interesse. Bei getrennten Zimmern dann ganz. Da gab es nichts mehr zu verpassen und ich bekam auch nicht mehr oder weniger.


Die Frage ist: WAS hat sie Angst zu verpassen:
- die Entwicklung des Babys, weil sie ihn sehr liebt. Es verändert sich so viel in den ersten Monaten und viele Erwachsene reden darüber. Auch aufgeschnappt.

- Familienleben


Auch ohne Geschwister kenne ich einige Kinder, die sich abends gerne mal wach-pushen, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Das WAS kann so extrem unterschiedlich sein und ich würde Seiten brauchen, das aufzulisten.

Manches können sie benennen, manches ist einfach nur ein Gefühl.

Bei meiner hilft dann ein Kompromiss. Wenn Besuch da ist, darf sie dabei bleiben. Dadurch dass sie darf, verpasst sie nichts, wenn sie von selbst ins Bett geht. Das ist keine Dauerlösung und hilft nur, wenn es zu der Situation passend ist.

In anderen Siatuationen brauchen wir beide manchmal andere Kompromisse (einzelne Tage) oder Regelanpassungen (neue Entwicklungen, Entwicklungsschritte, Lebensveränderungen etc).

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Liebe Stella,

Du erwähnst in Deinem Thread 4 Mal den Namen eures Babys, während Du von Deiner Tochter nur von „die Große“ und „sie“ sprichst.

Ich meine das keineswegs vorwurfsvoll, ich habe selber 2 Kinder im gleichen Altersabstand (unser Baby ist nur 3 Monate älter als eures und unsere Große auch im September 6 geworden). Es ist mir nur so besonders deutlich aufgefallen. Sicherlich war es von Dir nicht bewusst so geschrieben, aber vielleicht hat auch Deine Tochter das Gefühl, dass sie anders wahrgenommen wird als ihr Bruder.

Mich hatte nach der Geburt unseres zweiten Kindes extrem erstaunt, dass sich zwar die Liebe zum ersten Kind nicht ändert, aber der Beschützerinstinkt sich extrem auf‘s Baby verlagert hatte. Sah ich noch am Tag der Geburt in meiner Großen mein einst kleines Baby, war sie nur einen Tag später plötzlich die Große.

Diese Veränderung geht vermutlich an keiner Familie spurlos vorbei, jede Beziehung muss sich wieder neu finden. Vielleicht hilft es, wenn Du Zeit mit ihr allein verbringen kannst und in ihrer Gegenwart mal bewusst nicht das Baby in den Mittelpunkt stellst.

Lieben Gruß,
Manja