Stiefgeschwister lernen sich kennen :) *sehr lang*

Hallo :)
Ich brauch mal den Rat von jemandem,der vll auch schon mal in meiner Situation war oder ähnliches miterlebt hat.

So wie fange ich an das zu erklären ohne dass es zu Missverständnissen kommt.

Ich bin seid drei Jahren mit meinem Mann zusammen u habe eine 7 jährige Tochter aus einer voran gegangenen Beziehung. Der Vater meiner Tochter kümmert sich und wir hatten uns im Guten getrennt. Meine Tochter hat meinen Mann gleich akzeptiert und umgekehrt auch, die beiden sind ein Herz und eine Seele😍 Sie sieht ihn als Papa, auch wenn ihr leiblicher Vater eine Rolle in ihrem Leben spielt, laut ihrer Aussage hat sie eben Glück und hat 2😅
Mein Mann ist auch einfach mit der Zeit durch den gemeinsamen Alltag in die Vaterrolle geschlüpft. Allerdings lief es bei ihm damals als er sich von seiner Exfreundin getrennt hat nicht so glatt. (Anmerkung: keiner von uns war Grund für die jeweiligen Trennungen von den vorangegangenen Partnern, da lagen Jahre dazwischen)
So jetzt weiter zur Vorgeschichte aus der vorangegangenen Beziehung meines Mannes entstand sein Sohn, die Mutter hat sämtlichen Kontakt unterbunden als er sich getrennt hat mit den Worten „du wirst dein Kind nicht mehr sehen und auf keinen grünen Ast mehr im Leben kommen dafür werde ich sorgen“ man kann natürlich jetzt sagen ich kenne nur die eine Seite allerdings hat er alles was danach geschrieben wurde festgehalten um etwas in der Hand zu haben. Er hat seinen Sohn das letzte mal gesehen als dieser 1 Jahr alt war und nach mehreren Bemühungen den kleinen zu Gesicht zu bekommen hat er aufgegeben, teils aus Sturheit und zum Teil weil er es einfach nicht mehr ertragen hat immer zu verlieren. ( er hat sich ziemlich dämlich angestellt und seiner Ex dadurch jedes Mal in die Karten gespielt)
Naja jedenfalls is die Lage so der kleine mittlerweile auch 7 ist oft Thema bei uns gerade an den schweren Tagen wo er sich damit rumquält dass er so jung und dumm war und aufgegeben hat. Für mich stand von Anfang an fest auch wenn ich dieses Kind noch nie gesehen habe, er ist ein Teil meines Mannes und somit auch von uns.
Nach langen endlosen Gesprächen gegen die Angst wieder zu „versagen“ und ihm den Mut zu geben zum Anwalt zu gehen hat er den Schritt endlich getan und kam so befreit von diesem Termin zurück, dass ich hätte weinen können vor Glück.
Fazit des Gesprächs mit der Anwältin war : warum er sich das schon so lange gefallen lässt und nicht früher um Hilfe gebeten hat und dass die Exfreundin damit nicht durchkommt und er einfach mal auch rechte hat und nicht nur Pflichten.

Lange Rede kurzer Sinn das Umgangsrecht ist durch und nach ein paar betreuten treffen um erst mal zu schauen wie der kleine darauf reagiert (immerhin war der Papa ja all die Jahre in Urlaub,wenn er wissen wollte wo er ist) und den beiden die Chance zu geben eine Bindung aufzubauen steht nun ein Treffen vor der Tür wo er mich und meine Tochter mitnimmt bzw sein sohn für ein paar Stunden alleine zu uns nach Hause kommt. Ich hab mich die ganze Zeit eher unterstützende im Hintergrund gehalten,weil ich meinem Mann den Freiraum geben wollte und er sich nicht unter Druck setzen sollte ob er jedem gerecht wird, für mich stand erstmal die Bindung zwischen ihm und seinem Sohn im Vordergrund, aber jetzt kommt der Tag näher wo wir uns alle sehen( der kleine weiß von mir und meiner Tochter)allerdings hab ich tierisch Angst, dass er uns nicht mögen könnte oder meine Tochter völlig verwirrt ist. Ich muss dazu sagen, dass wir darüber gesprochen haben es ihr alles zu erzählen allerdings meinte mein Mann wir sollten noch warten (bedingt durch die Angst es klappt wieder nicht) und irgendwann haben wir den Zeitpunkt verpasst. Ich glaube nicht, dass die kleine Probleme haben wird, ihren Stiefbruder als das anzunehmen was er ist, nämlich der Sohn ihres stiefpapas und somit Teil der Familie, da sie sehr offen ist und ich glaube auch sie wird die Situation damit ihrer Art auflockern. Habe aber gleichzeitig Angst, dass ich sie überfordere. Wir haben in den Jahren unserer Beziehung kein Geheimnis um seinen Sohn gemacht, aber irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass das an meiner Tochter total vorbeigezogen ist so alla „kenn ich nicht interessiert mich nicht“(natürlich im kindlichen Sinne und nicht negativ zu werten)

Wie gehe ich das jetzt nun an? Einfach mit der Tür ins Haus fallen oder hat jemand eine Tipp wie wir das ganze einfühlsamer gestalten können um sie darauf vorzubereiten?

Und noch was... ich habe kein Problem damit, dass jetzt ein Kind mehr zur unserer Familie gehört auch wenn es nicht mein leibliches ist. Ich wusste von Anfang an, dass er existiert und das er dazu gehören wird sollte wir die Chance dazu bekommen ein Teil seines Lebens zu sein. Ich mache mir lediglich sorgen, dass alles gut läuft und nicht nur für meine Tochter sondern auch für seinen Sohn, aber das hier alles noch aufzuschreiben würde den Rahmen noch mehr sprengen. Aber eins sei gesagt ich hab mir große Sorgen gemacht wie es für den Jungen sein muss mit all dem zurecht zu kommen und ich hoffe einfach, dass wir ihn dabei unterstützen können und er sich wohl fühlt und angenommen. Also bitte keine Kommentare von wegen ich würde nur das eine Kind in den Vordergrund stellen oder wär eifersüchtig oder hätte Ängste, dass meine Tochter zu kurz kommt.. was in diesem Zusammenhang ja doch öfter zu lesen ist. Ich bin mir bewusst, dass sich hier mehrere Leben verändern und versuche nur die besten Umstände dafür zu schaffen.

Lg looori

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Zu aller erst möchte ich dir sagen das du wirklich klasse mit dem Thema umgehst! Hut ab, soviel Verständnis und Einfühlungsvermögen habe ich selten erlebt in so einer Situation. 👍 auch das du deinen Mann so gut unterstützt und das Kind gleich mit offenen Armen empfangen möchtest.

Allerdings sehe ich genau hier das Problem! Du bauscht das ganze zu arg auf. Du machst dir natürlich Gedanken und sorgen wie das alles klappt, aber ich finde du solltest da etwas vom Gas gehen. Lass es doch einfach mal laufen. Sei ganz locker und nicht so verkrampft darauf das alles perfekt läuft. Das wird es sicherlich nicht. Erkläre deiner Tochter kurz die Situation „ du pass mal auf, am .... kommt der .... das ist das andere Kind vom Papa, der würde uns gerne mal kennenlernen“. Ich würde da echt kein Riesen Theater darum machen. Kinder verstehen das meistens nicht so recht.
Sei locker und entspannt bei dem Treffen und schau einfach was passiert. Was ich immer ganz gut finde ist wenn man einfach zusammen was unternimmt. Das lockert das ganze sehr auf. Steif in der Wohnung sitzen, keiner weiß so recht wie er sich verhalten soll usw. ist eher Kontra produktiv. Geht mit den Kindern zusammen irgendwo hin (Zoo, Spielplatz, Kino etc.) der Rest ergibt sich dann von alleine!

Ich wünsche euch alles alles liebe und vor allem das sich der kleine bei euch wohlfühlt!

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Vielen Dank für deine Antwort :)

Zum „vom Gas gehen“...wenn man meinen Text liest könnt man echt meinen ich bin übereifrig😂🤦🏼‍♀️ Aber wie du sagst ich werd versuchen so locker wie möglich daran zu gehen(hab ich mir zumindest vorgenommen 😅) und auch kein Theater vorspielen oder mich dem kleinen aufdrängen. Das kennenlernen nehme ich so wie es eben kommt auch wenn ich etwas nervös bin, wobei dass glaube ich mehr an dem Druck liegt den ich mir selber mache, weil ich mir für meinen Mann wünsche, dass alles gut läuft bzw für uns alle. Bremse die Sorgen so gut es geht aus, da mir klar ist es wird nicht alles so reibungslos verlaufen wie man es vll gerne hätte. Aber wird schon werden :)

Deinen Vorschlag was zu unternehmen haben wir auch schon in Betracht gezogen. Der kleine soll ja sehen wie wir leben bzw wo auch er lebt alle zwei Wochen, sollte es aber zu steif ablaufen lenken wir direkt um und wollen auf einen großen Spielplatz in der Nähe gehen.
Ich denke die beste Lösung wär (weil die Mutter ihn hier zu Hause absetzt), dass wir ihm kurz alles zeigen und dann mit den Kindern losziehen, beim Spielen werden sie wohl schneller locker miteinander umgehen und der kleine hat die Chance das ganze mit etwas Abstand zu beobachten ohne dass alle Augen auf ihn gerichtet sind. Und wer weiß vll kommen sie nach kurzer Zeit schon an und wollen nach Hause, weil meine Tochter erzählt was da für Spielsachen in ihren Kisten verstaut sind und sie lieber damit spielen wollen, wäre ja typisch 😂
Ich lass den kleinen einfach auf mich zu kommen, wenn er dazu bereit ist, natürlich ohne ihm das Gefühl zu geben ich würde mich nicht dafür interessieren, dass er da ist.

Und was du geschrieben hast bzgl der Erklärung... eigentlich hast du recht die kleine ist so offen und eher der „erklär nicht so viel, ich schau mir das selber an“ - Typ.
Je weniger Wirbel wir machen desto besser für beide denke ich.

Nochmal vielen Dank :) auch für deine lieben Worte bzgl meinem Umgang mit unserer neuen Situation 😊

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es ist toll, wie weit ihr gekommen seid aber ich weiss nicht, wäre es nicht am Anfang noch schöner, wenn der Vater was alleine mit dem Kind unternimmt, anstatt ihn nach ein paar Treffen gleich eine neue Familie vorzustellen?
Die beiden können doch alleine in den Zoo etc....um sich besser kennenzulernen.
Ich würde hier bewusst die beiden alleine machen lassen, bis überhaupt eine Bindung da ist, ohne die grosse Ablenkung einer neuen Familie.
Das Kind macht gerade so viel mit und sollte sich da auch Zeit nehmen, damit zurecht zu kommen.
Es trägt den schwersten Part, nicht Du oder Dein Kind.....da solltet ihr einen Gang zurück schalten

lg
lisa

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Das finde ich auch eine gute Idee. @TE: Erst unternehmen die 2 etwas und anschließend kocht ihr alle zusammen Spaghetti Bolognese in der Wohnung mit Eis zum Nachtisch. Das ist locker und nicht zu lang.

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Alleine unternommen haben sie auch schon stundenweise was, nach den betreuten treffen.
Hab ich oben glaube ich nicht mit rein geschrieben 😊

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Hallo,
ich würde mit der Tochter erst ein Stündchen später dazustoßen und Papa und Sohn erstmal Zeit in der neuen Umgebung geben.
Ich habe das Gefühl, ihr macht das ziemlich gut.
VG

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Dein Mann hat grosses Glück so eine großherzige Frau wie Dich an seiner SEite zu haben. Ich kann mich den anderen nur anschliessen, dass Du Dir zu viele GEdanken machst. Erfahrungsgemäß wird der kleine Junge eventuell nach einer Weile in die ein oder andere Richtung komisch reagieren. Ob er aggressiv wird oder gemein, sagt er möchte nicht mehr kommen.... alles schon passiert. Auch erlebt man ja leider oft, dass die Stiefeltern desillusioniert werden, weil das Kind unerzogen ist oder sonstwas. Sei dir dessen bewusst. Es liegt scheinbar in unserer Natur dann letztendlich doch ein Problem damit zu haben, dass es ein weiteres Kind mit jemandem anderen gibt. Auch wenn Du damit momentan noch kein Probelm zu haben scheinst. Oft genug liest man (auch hier), wie furchtbar die Kinder des Partners sind. Wobei ich bei dir ganz zuversichtlich bin. :) Mein Mann sieht z.B. Immer gern den Vater meines Sohnes, wenn sich negative Charakterzüge zeigen. Das sind Charakterzüge die mein Mann nicht an meinem Kind mag und es auf die Gene schiebt. Das hört sich jetzt schlimmer an als es ist, wir haben das im Griff. Du scheinst ja auch nicht den besten STart mit der Mutter des Kindes zu haben (ihr kennt euch wohl noch nicht mal) daher kann es passieren, dass man Fehlverhalten auf Erziehung der Mutter schiebt oder ihren Charakter.

Lass es auf dich zukommen, sei dir für dich allerdings klar was Du für eine Rolle einnehmen möchtest. Am besten ist vorerst auf jeden FAll die Rolle der freundlichen, lustigen Freundin die keine Mutterrolle übernehmen will. Die KInder sind im gleichen Alter, das wird wahrscheinlich leichter als Du denkst. Drücke alle DAumen für Euch!

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Also erstmal danke für die Anregungen😊
Bzgl der Mutter kann ich wirklich nichts sagen, ich kenne sie nicht und bilde mir vorher auch keine Meinung, mir ist auch egal was bei den beiden während ihrer Beziehung vorgefallen ist oder nicht...niemand ist perfekt. Ich bin kein Mensch, der Vorurteile hat von daher bin ich auch ihr gegenüber nicht negativ eingestellt. Klar was das Mist wie das die letzten Jahre gelaufen ist, aber wie gesagt niemand ist fehlerfrei und im Endeffekt geht ihr Verhalten nicht auf mich zurück oder gegen mich.
Genauso wenig werd ich dem Kind irgendwelche schlechten Gene nachsagen(zu mal ich die Mutter ja nicht mal kenne 😅), wenn er mal seine negativen Charakterzüge zeigt. Es sind Kinder, dass die mal aufmucken ist völlig normal finde ich. Meine Tochter hat auch ihre Phasen wo ich manchmal denke „mein Gott wann hört das wieder auf“, aber weder ich noch mein Mann suchen die Fehler bei ihrem leiblichen Vater,erstens verstehen wir uns alle gut und zweitens ist sie nicht er sondern ein eigenständiges Individuum und als genau das sollte man jeden Menschen wahrnehmen und nicht die Fehler systematisch in der Erbfolge suchen, auch wenn mir klar ist, dass jeder von uns die Charakterzüge und Wertvorstellungen seiner Kinder prägt.
Und ich denke wir sind beide so erwachsen, dass wir auch wenn der kleine irgendwie komische Marotten an den Tag legt, darüber stehen und unseren Weg finden damit umzugehen, außerdem sollte man natürlich auch berücksichtigen, dass er die letzte Zeit doch mit einiges Dingen konfrontiert wurde an die er sich auch erstmal gewöhnen muss und es da ne meiner Meinung nach völlig normale Reaktion ist auch mal trotzig zu sein oder auf gut deutsch gesagt „ am Rad zu drehen“, wenn es so sein wird...bitte , dann ist es eben so, ich werd’s ihm nicht negativ auslegen sondern einfach akzeptieren, dass es vll einfach seine Art ist mit dem allem umzugehen. Und wenn es sich nicht legt kann der Papa immer noch das Gespräch suchen und dann findet sich eine Lösung. 😊

Die Mutterrolle will ich schon mal gar nicht einnehmen, der Junge hat eine Mutter also würd ich mich hüten mich als etwas aufzuspielen was ich nicht bin😊 mit der Zeit werden wir schon unseren Weg finden wie sich unsere Beziehung zu einander definiert.

Bzgl. des Treffens... uns wurde von der sozialpädagogin des JA geraten dem kleinen jetzt nachdem die ersten Treffen mit dem Papa alleine stattgefunden haben und gelaufen sind, ihm als Familie gegenüber zu treten, dass er sich auch daran gewöhnt. Auf meine Frage ob es nicht zu viel wäre meinte sie nein wir gehören dazu und das soll er auch so wahrnehmen, damit er sich nicht daran gewöhnt Papa allein zu haben und wir als Störenfriede empfunden werden könnten und dass der kleine auch soweit wäre. Sie hat wohl auch allein mit ihm gesprochen und er möchte uns auch kennenlernen. Was ich sehr toll finde, ich glaube manchmal machen wir Erwachsenen uns auch einfach zu viel Gedanken, Kinder sind anpassungsfähiger als wir denken.
Mein Mann sieht das ganze auch so, er hätte uns am liebsten von Anfang an dabei gehabt, aber da hab ich ihn ein bisschen gebremst auch wenn er sehr stur war und meinte dass wir zu ihm gehören und er das auch direkt so wahrnehmen soll. Nach ein paar Gesprächen hat er es dann auch eingesehen, dass alles schritt für schritt passieren muss und er nicht innerhalb von Wochen die Jahre, die er verpasst hat nachholen kann. Auch wenn ich seine übereifrige Euphorie verstehen kann.

Lg 😊

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Noch was, das wir uns nicht falsch verstehen 😊 mir ist durchaus klar, dass seinem Sohn in dieser Situation das größte abverlangt wird und nicht mir oder meiner Tochter. Dessen war ich mir von Anfang an bewusst und ich habe mir auch wirklich sorgen gemacht wie schwer das alles für ein 7 jähriges Kind sein muss und für mich war von Anfang an klar, an erster Stelle steht ihn nicht zu überfordern, er soll auf seine Art und weise in unserem Leben ankommen und seinen Platz als Teil davon finden😊

In meinem Betrag ging es darum wie ich meiner Tochter das Thema näher bringe, da ich das Gefühl habe ich/ wir haben den passenden Moment verpasst um das zu tun. Und dass ich mir sorgen mache wie auch sie auf die veränderte Situation reagiert kann mir keiner negativ auslegen, das ist eine völlig normale Rektorin als Mutter und hat auch nichts damit zu tun, dass ich mir um ein Kind mehr sorgen mache als um das andere😊
Wir haben beschlossen das ganze einfach locker und mit wenig bla bla zu erklären, fragen werden so wie ich meine kleine kenne eh im Nachhinein von selbst kommen 😅