Was bedeutet Kindheitsschizophrenie?

Hallo
Mein 10 jähriger Sohn bekommt in 3 Wochen(als es uns gesagt wurde waren es 4)einen neuen Mitschüler.dieser soll an Autismus leiden.kurz darauf habe ich zufällig das passende Buch,, die Geburt des selbst" im Bücherschrank gefunden.wir beide lesen das Buch um die Behinderung zu verstehen.und das Thema ist wohl komplexer als ich dachte.ich dachte nämlich das Leute mit Autismus Begabungen hätten.das scheint aber ein Klischee zu sein da in dem Buch von Kindern die Rede ist deren sprachentwicklung nicht altersgemäß ist,sich aufgrund des ablehnenden Verhaltens der Mutter zurückgezogen haben und welche zwanghafte Verhaltensweisen zeigen.kurz zusammengefasst und einfach ausgedrückt.bis jetzt habe ich alles verstanden nur eine Frage stelle ich mir.in dem Buch steht an einer Stelle das der infantile Autismus eine Form von Kindheitsschizophrenie wäre.wisst ihr was der Begriff Kindheitsschizophrenie bedeutet?Welche anderen Formen existieren noch?

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Hi,
das Buch ist ja bereits sehr alt. Zudem hat der Autor hauptsächlich mit frühkindlichen Autisten gearbeitet. Viele der Erkenntnisse sind daher wahrscheinlich veraltet oder überholt oder einfach unvollständig. Ich halte das nicht für die passende Infolektüre.

Guck vielleicht mal diese Seite an: https://www.autismusfaq.de
Die finde ich ganz spannend, weil sie von Autisten gemacht ist.

Und darüber hinaus kann ich nur empfehlen, den jungen Mann einfach unvoreingenommen kennen zu lernen.

Liebe Grüße
die Landmaus

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Man spricht auch vom Autismusspektrum, d.h. dass dir Menschen mit Autismus so unterschiedlich sind wie alle Menschen. Man kann da nicht pauschalisieren wie z.B. bei Diabetes oder Blindheit.

Bespricht doch mit deinem Kind Vielfalt im Allgemeinen, Inklusion usw. Und wenn das neue Kind da ist kann man immernoch schauen, ob Deines Fragen hat.

LG
Muriel 🐇

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Hey :)

Ähm...vorsichtig formuliert: du stellst da echt die falschen Fragen. Frag dich stattdessen, ob du wirklich von einem Buch, das 1967 (!) erschien und dessen Autor durchaus umstritten ist, Antworten und eine angemessene Einführung in das Thema für einen 10 (!) jährigen findest.

Ähm nein...

Bettelheims Theorien zur Psychogenese des Autismus sind überholt und widerlegt. Und besonders die Theorien zur sog. "Kühlschrankmutter" haben Eltern von Autisten und ihren Kindern in der Vergangenheit schwer zu schaffen gemacht. Also bitte: gleich wieder vergessen.

Autismus ist wie bereits erwähnt eine neurologisch verursachte und wahrscheinlich genetisch bedingte Spektrumsstörung. Das Spektrum reicht von Asperger-Autisten, die oft lediglich durch ein etwas eingeschränktes/seltsam anmutendes Sozialverhalten auffallen, bis hin zu schwerem Autismus mit entsprechenden Komorbiditäten, schweren Sprach- und Reifestörungen, die z.B. ihr Leben lang gewindelt werden müssen.

Letztere Form macht eigentlich immer den Besuch eines entsprechenden Förderzentrums nötig. In eine "normale" Schule kommen (auch bei dem heute so hochgelobten Inklusionsversprechen) nur die leichteren Formen - und die meist mit entsprechend geschulten Integrationshelfern/pädagogisch und psychologisch geschulten Schulbegleitern (Ausnahme meist nur Asperger-Autismus mit nur wenigen Einschränkungen).

Und genau diese Integrationshelfer sind im Zweifelsfall deine Ansprechpartner, wenn du mehr über den neuen Mitschüler mit Autismus wissen willst.

Ansonsten gibt es in jeder halbwegs gut sortierten Bibliothek Bücher über Autismus, die für Laien geschrieben und keine 50 Jahre alt sind ;-)

LG

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Wer hat denn bitte so ein Buch im Regal stehen und liest das auch noch mit einem zehnjährigen Sohn #kratz
Dazu noch unter dem Deckmäntelchen der Unschuld schön provokante Thesen rausballern ... ein Schelm wer Böses dabei denkt #contra

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Hast Du nicht letzthin schonmal ne seltsame Fakenachricht zu Autismus geschrieben?

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Nein.Welche Frage meinst du eigentlich?

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Frag doch mal Onkel Bernhard...

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Wusste ich noch gar nicht das hier schon mal so eine Frage gestellt wurde?

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Huhu
Es gibt ja verschiedene Formen von Autismus.
Ich habe hier einen 12jährigen Asperger daheim. Er ist auf dem Gymnasium und konnte schon früh sprechen.
Was mein Sohn nicht kann ist Körpersprache lesen und deuten. Außerdem versteht er keine Ironie und nimmt alles wörtlich. Er mag keine Veränderungen, braucht Unterstützung beim organisieren von Abläufen und benötigt eine feste Struktur. Mit der Körperwahrnehmung hat er auch ein paar Probleme. Dennoch war er lange beim Wettkampfschwimmen, spielt gerne Fußball und mag das Trampolin.

Mein Sohn zieht sich aber weder zurück, noch zeigte er je Zeichen von Schizophrenie. Er wird in seiner Klasse akzeptiert und kann unheimlich toll komplizierte Sachverhalte einfach erklären. Er ist gesellig, hilfsbereit, technisch begabt und liest gerne. Asperger Autisten haben viele Talente, die die Schwächen ausgleichen.

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Dein Sohn bekommt einen neuen Klassenkameraden und ihr lest euch in das Krankheitsbild des Kindes ein? Wie krank ist das denn?

Übergriffig ist es, denn in meinen Augen hat es nichts mit normalem Verhalten von Eltern gegenüber von neuen Mitschülern zu tun, insbesondere wenn man dem eigenen Sohn schon mal mitteilt, welche Einschränkungen das andere Kind haben wird. Du verhinderst so, dass dein Kind unvoreingenommen auf den Mitschüler zugehen kann. Das ist sicher nicht der Gedanke einer gelungenen Inklusion.

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Das kann kein Zufall mehr sein. Innert kurzer Zeit wieder ein Frischling der do abstruse veraltete Vorurteile über Autismus verbreitet.
Ich habe auch hier Meldung an Urbia gemacht.
Es gibt alte Schriften über Eugenik, Rassenlehre usw. Würde sich jemand dieser bedienen unter dem Deckmantel es käme demnächst ein Kind aus Somalia in die Klasse des Sohnes, würde das Thema sofort gelöscht und der Themeneröffner gleich mit.
Deshalb bitte ich das Urbiateam das hier genau so ernst zu nehmen.

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Ich finde es auch sehr befremdlich sich erst mal über Krankheiten eines neuen Mitschülers zu informieren. Wichtig ist doch eigentlich nur das sich dein Sohn ohne Vorurteile selbst ein eigenes Bild macht. Wenn er mit dem Verhalten des Sohnes nicht klar kommt dann weil er ihn komisch findet dann kann man dem Kind erklären das das Kind krank ist und evtl. Etwas Unterstützung gebrauchen kann wenn es das will. Aber sich vorher kundig zu machen und damit dein Kind unsicher zu machen halte ich für falsch.