Dicke Luft zwischen Ehemann und meinem Vater- stehe dazwischen.

Hallo zusammen!
Ich versuche mich kurz zu fassen, entschuldige mich aber, falls es doch länger wird. Mein Mann (40) und ich (37) haben letztes Jahr ein Haus gebaut, knappe Dreiviertelstunde per Auto von meinen Eltern entfernt. Meine Schwiegereltern wohnen etwa 2 Stunden entfernt.
Mein Mann arbeitet Vollzeit und ist der Typ Mann, der dann an vielen Stellen anfängt, aber nicht unbedingt fertig wird. Aus Kostengründen machen wir jetzt einige Dinge in Garten und Haus noch selbst, bzw. mit Hilfe von Freunden und Familie. Mein Vater ist im Gegensatz zu meinem Mann der Typ Mr. 1000%. Während der Bauphase haben wir letztes Jahr immer gescherzt, dass er das Ganze hier "zu seinem Projekt" macht und als es irgendwann überhand nahm, haben wir das Thema auch angesprochen und ihn gebeten, sich etwas zurückzunehmen, da wir ja schließlich bauen würden und er es bestimmt auch nicht so toll gefunden hätte, wenn sein Schwiegervater vor 30 Jahren bei deren Hausbau alles an sich gerissen hätte. Er war dann ein wenig eingeschnappt, weil er es wohl nicht so empfunden hat, aber wir hatten dadurch kein schlechtes Verhältnis oder so.
Jetzt ist es so, dass wir in unserer Garage noch keine Stromkabel, sprich Elektrik verlegt haben und ohne Absprache immer klar war, dass mein Vater das übernehmen wird, da er gelernter Elektro-Ingenieur ist und entsprechend mehr Ahnung von dem Thema hat als sonst irgendjemand den wir kennen. Also kam er letzte Woche zu uns (zusammen mit meiner Mutter inkl. Übernachtung) und hat angefangen in unserer Garage Kabel zu ziehen usw. Irgendwann kam mein Mann ins Haus und war absolut genervt. Dann erzählte er mir, dass es unmöglich wäre, mit meinem Vater zusammen zu arbeiten, da er ihm nichts recht machen könnte. Er hatte ihm mehrmals seine Hilfe angeboten, die mein Vater abgelehnt hat, da er es "alleine schneller schaffen würde". Mein Mann kam sich daraufhin in seinem eigenen Haus vor wie ein Vollidiot und hatte den ganzen Tag schlechte Laune. Gestern ging es dann genau so weiter und die Laune war wieder miserabel. Ich muss dazu sagen, dass mein Schwiegervater genau das Gegenteil von meinem Vater ist. Als er uns kürzlich hier geholfen hat, herrschte danach absolutes Chaos und ich konnte, schwanger im achten Monat, noch das ganze Chaos beseitigen, was mein Mann mit seinem Vater hinterlassen hatte (Pinsel nach dem Anstreichen nicht ausgewaschen, nichts weggeräumt etc.).
Ich bin irgendwie hin und her gerissen. Zum einen verstehe ich meinen Mann total, zum anderen kenne ich meinen Vater seit 37 Jahren und weiß, dass er alles, was er dann macht auch wirklich ordentlich und zuverlässig macht. Dass er kein Teamplayer ist, wundert mich nicht, aber meine Mutter und ich haben ihn dann einfach immer machen lassen und damit hatte es sich für uns erledigt. Mein Mann hingegen kommt halt eher auf seinen Vater- in seinem Büro sieht es aus, wie nach einem Bombenangriff und da alles voll gepackt ist mit einzelnen Zettelchen kann ich z.B. nicht mal das Fenster dort putzen. Er ist auch nicht in der Lage, ein T-Shirt zu falten, ebenso wie seine beiden Brüder, was ich schon oft zum Anlass genommen habe, ihn aufzuziehen, weil ich es a) nervig finde, ihm alles hinterher zu räumen und b) nicht verstehen kann, dass man sich in dem Alter teilweise so gehen lassen kann (haben halt alles von der Mama hinterher getragen bekommen). Er macht halt viele Sachen eher "hopplahopp) und dann ist es nachher eben hier und da mal schief, wenn er ein Bild aufhängt oder oder oder.
Ich habe gestern meine Mutter auf das Verhalten meines Vaters angesprochen, die ihn dann sofort zur Schnecke machen wollte, was ich dann gerade noch verhindern konnte, aber dauerhaft wird es diese Situationen immer geben. Was würdet ihr tun? Kann man irgendwas machen, ohne einem von beiden auf den Schlips zu treten?

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Na, da würde ich meine Arbeit einstellen. Für Eure Familie arbeiten und dann noch Deinen Mann pampern, damit er ein wenig Selbstbewusstsein entwickelt.

Wenn Ihr einen Elektriker beauftragt, könnt Ihr auch nicht verlangen, dass der nebenher Deinem Mann den Kopf streichelt.

Soll Dein Mann in der Zeit Arbeiten machen, die er kann, und nicht Deinem Vater auf die Nerven gehen.

Gruss Bernd

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Wenn dein Mann handwerklich unbegabt ist, dann sollt er doch froh sein einen Schwiegervater mit Geschick zu haben.
Würde ihm das mal unter die Nase reiben.
Hat ja keiner was von halbfertigen provisorischen Arbeiten, die sich unnötig in die Länge ziehen. Statt grumelig zu sein sollt er sich bei seinem Schwiegervater für die professionelle Unterstützung bedanken und ihn machen lassen zumal das sein Job ist.
Das Männer immer so zart beseitet sein müssen, wenns um ihr Ego geht😂

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Vielleicht auch deinen Vater bitten ob er nicht doch ein paar anspruchslose Hilfsjobs für deinen Mann hat. Fürs männliche Ego halt 😁

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Hallo,

Mit welchem Tonfall nimmt dein Vater anderen die Arbeit aus der Hand? Oder kommentiert deren arbeiten?

Entweder dein Mann stellt sich an oder dein Vater hat einen unmöglichen Tonfall drauf. Je nachdem tritt vorsichtig auf den Schlips, entweder dem einen oder dem anderen oder beiden.
Oder verwandeln sie sich dann in bockige Kleinkinder? Dann kannste mit den Augen rollen und den Kopf schütteln, aber das Gespräch brauchst du nicht suchen.

Zu der chaotischen Seite deines Mannes, wenn du das Bild gerade aufgehängt haben willst, mach es doch selbst.

Gruß Sol

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Ich glaube, beide sind da etwas eigen in ihren Charakterzügen. Mein Mann vermutlich zu schnell eingeschnappt und mein Vater nicht immer der Diplomat in Person.
Bilder hänge ich übrigens selbst häufig auf, da ich nicht gerne in einer „Rumpelbude“ wohnen möchte, in der es nach Kraut und Rüben aussieht. Ich finde aber, dass es nicht zu viel verlangt ist, wenn man sich wenigstens Mühe gibt. Da ich bereits den größten Teil des Haushalts erledige sowie Hund und Kleinkind bespaße und inzwischen hochschwanger bin, sollte man auch erwarten dürfen, dass der andere einen winzigen Teil beiträgt. Aber es macht auch eben nur dann Sinn, wenn der andere nicht alles so „hinrotzt“ und das dann zur Folge hat, dass er ständig noch irgendwas wieder nacharbeiten muss 😉

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Hallo,
ich würde meinem Mann sagen, dass er sich freuen soll, dass dein Vater als Fachmann die Arbeit schnell und kostenfrei erledigt und er doch in der Zwischenzeit eine der anderen 1000 Baustellen in Angriff nehmen kann. Dann kann er seinen wichtigen Beitrag zum Haus leisten und durch das parallele Arbeiten an verschiedenen Stellen werdet ihr sogar noch schneller fertig.

Denken würde ich mir: Immer dieses kindische Affentheater, wer jetzt der stärkere und bessere Affe im Haus ist. Meine Güte! 🙄

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Ich stelle mir die Situation mal anders vor.... ich und Schwiegermutter und mein Mann an deiner Stelle.

Ich wäre relativ „angesickt“ wenn mein Mann sagen würde: sei doch froh! (Zumal es ja -wenn auch im Scherz- öfter mal Thema war).

Denn wenn ICH mich im eigenen (!) Haus als Vollidiot fühlen würde, würde ich von meinem Mann erwarten, dass er mir den Rücken freihält!

Es wäre etwas anderes, wenn es bei meinen Schwiegereltern im Haus wäre, denn da ist eine andere „Rollenverteilung“.

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Ja, das sehe ich ähnlich! Zumal ich auch die Situation kenne, dass meine Schwiegermutter bei uns im Heim immer gerne putzen und Ordnung schaffen möchte, was im Übrigen bei meiner Mutter genau das Gleiche ist und mich regelmäßig zur Weißglut führt, da es in meinen Augen übergriffig und nicht angebracht ist. Ich finde es ja nett, wenn sie Hilfe anbieten, aber dieses ungefragte sich einfach einen Lappen zu nehmen und direkt mal den Tisch abzuwischen oder nach einem Staubwedel zu fragen, wenn sie 5 Minuten da sind, macht mich auch wahnsinnig, obwohl ich es mittlerweile einfach gerne stumpf ignoriere. Aber da ist mein Mann auch so, dass er dann seiner Mutter sagt, dass sie die Füße stillhalten soll, was sie dann in der Regel tut. Für meine Mutter bin ich dann selbst „zuständig“. Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Entweder haben unsere Mütter das Helfer-Syndrom oder sind schlicht putzsüchtig. Es ist nämlich keinesfalls so, dass wir hier im Dreck untergehen, was man vielleicht annehmen würde. Aber der Anspruch meiner Mutter was Sauberkeit angeht, ist teilweise doch unheimlich, wenn ich mir mal unsere vier Wände und dann z.B. die Wohnungen oder Häuser von Freundinnen angucke. Da könnte meine Mutter dann vermutlich keinen Fuß reinsetzen.

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Der Unterschied ist doch der: Putzen kannst Du selbst, die Elektrik sollte (wenn man nicht sehr risikofreudig ist) von einem Fachmann gemacht werden. Den könnt Ihr entweder bezahlen, oder man lässt das nen Verwandten für nass machen, dann muss man sich halt ein bisschen nach demjenigen richten.

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Meine Güte, da müssen halt beide mal ihre persönlichen Befindlichkeiten hinten an stellen. Dein Mann taugt nicht zum Handwerker, na und? Er wird andere Qualitäten haben. Wenn er sich beim Handwerken wie ein Vollidiot benimmt, muss er halt mit der Rückmeldung melden, dass er einer ist. Oder ihr verzichtet auf die Hilfe deines Vaters und beauftragt einen Elektriker. Da kann ja dein Mann dann “helfend“ zur Hand gehen. Der hat vielleicht angesichts des Stundenlohns einen längeren Geduldsfaden.

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Er benimmt sich ja nicht handwerklich in allen Bereichen wie ein Vollidiot! Mein Vater lässt ihn als solchen dastehen und das fällt ihm im eigenen Haus nun mal schwer, was ich ja auch verstehen kann. Das Problem ist halt, dass sie vom Typ komplett unterschiedlich sind. Mein Mann ist wie sein Vater eher von der Fraktion „Zack Zack“- Hauptsache schnell fertig werden oder an allen Ecken und Enden erstmal ein bisschen anfangen, es muss ja nicht alles direkt perfekt sein und mein Vater stammt aus dem Hause „auch wenn‘s doppelt so lange dauert, mache ich lieber direkt alles ordentlich“. Da mein Mann nach seinem Vater schlägt, kann er mit dem natürlich gut zusammenarbeiten, wenn sie hier bei uns Pflastern oder den Zaun setzen, weil beide den gleichen Arbeitssinn haben. Mein Vater war noch nie der Gesprächigste und fummelt lieber vor sich hin mit Kabeln und Steckdosen. Ich lasse ihn dann einfach machen- das habe ich in den vielen Jahren gelernt und bin auch immer der Meinung, dass er die Sachen, die er dann macht, top erledigt. Deshalb ist es für mich kein Problem, wenn er alleine in unserer Garage vor sich hin arbeitet, aber mein Mann fühlt sich da halt degradiert und möchte sich mehr einbringen bei den Arbeiten.

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" Er hatte ihm mehrmals seine Hilfe angeboten, die mein Vater abgelehnt hat, da er es "alleine schneller schaffen würde". Mein Mann kam sich daraufhin in seinem eigenen Haus vor wie ein Vollidiot"

Selbst schuld... dein Gatte hätte sich eher freuen sollen, dass er somit Zeit für was anderes hatte.

Aber es ist wie es ist: "Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann"

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Dein Mann ist einfach faul und schlampig.

Das nervt extrem.

Rede mit Deinem Vater, bitte ihn, Anweisungen genau zu kommunizieren. Dein Mann soll die dann einfach befolgen.

Seine Ego- Mätzchen könnt ihr euch nicht leisten.