Verzweifelt wegen meinem Sohn

Hallo,

ich habe lange überlegt hier zu schreiben, da ich nicht mit Beleidigungen und Verurteilungen konfrontiert werden möchte. Jedoch kann ich in meinem direkten Umfeld mit niemandem wirklich darüber sprechen, da es mir peinlich ist. Es geht um meinen Teenager Sohn, er ist 16 und das älteste von 4 Kindern. Seit ca. 2 Jahren gibt es mit ihm immer wieder Probleme und wir bekommen die nicht in den Griff (trotz Hilfe von Jugendamt und Erziehungsberatung). Er tut eigentlich nur was er will. Geht zur Schule wann er will und schwänzt oft (was wir oft erst Wochen später erfahren). Er hat schon geklaut und wurde auch schon von der Polizei erwischt, was ihn aber nicht besonders stört. Er trinkt viel Alkohol und ist dann ein anderer Mensch. Nicht dass es falsch rüber kommt, er hat auch seine guten Seiten und er war früher ein normales Kind, ist eigentlich schlau und man konnte immer gut mit ihm reden, doch in den letzten Monaten wird es immer schlimmer. Mein Mann kommt bei ihm überhaupt nicht weiter. Sie ecken dauernd aneinander, da er respektlos ist und mein Mann das nicht hinnehmen will, sodass es sogar schon handgreiflich wurde zwischen den beiden. Unsere beiden jüngsten Kinder sind im Grundschul und Kindergartenalter und ich mache mir Sorgen, dass sein verhalten ihnen schadet. Da die auch viel mit bekommen von dem was er anstellt. Letztens hat er meinem kleinen Sohn (8) Alkohol gegeben und fand es lustig. Mein Mann ist natürlich ausgerastet und hat ihn vor die Tür gesetzt, woraufhin er 2 Tage von zu Hause weg geblieben ist und keiner wusste wo er sich aufhält. Es passiert dauernd etwas. Lamgsam komme ich an meine Grenzen mit ihm. Er hatte eine Freundin die auch oft bei uns war und irgendwann meinte er sie haben Schluss gemacht. Ich habe sie auf der Straße getroffen und wollte mit ihr reden wie es ihr geht usw., da ich sie immer sehr nett fand. Sie meinte es geht ihr nicht gut, sie will nichts mehr mit uns zu tun haben, denn mein Sohn hätte sie geschlagen und gewürgt und sie würde ihn anzeigen. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Ich habe sie gebeten das nicht zu tun und ihn natürlich zu Hause zur rede gestellt. Er meinte sie erzählt Lügen und es stimmt absolut nicht was sie erzählt. Er hätte sie im Streit nur geschubst. Ich habe nun Angst vor dem was auf ihn zukommt. Wenn sie ihn wirklich anzeigt. Er schwört er hat sie nicht geschlagen und beschwert sich, dass ihm keiner glauben will. Ich gebe zu, mir fällt es auch schwer ihm zu glauben, bei allem was schon mit ihm war. Mein Mann glaubt ihm sowieso nicht und sagt wenn er endlich ins Jugendgefängnis kommt, wird es ihm nicht schaden. Ich sehe das anders und trotz allem ist er unser Kind und ich mache mir Sorgen um seine Zukunft. Zur zeit ist unser ganzes Familienleben lahm gelegt. Wir stehen alle noch unter schock und ich habe jeden Tag Angst zum Briefkasten zu gehen. Was würdet ihr mir raten? Ich kann nicht in seinen Kopf schauen um zu sehen was die Wahrheit ist. Ich musste mir das einfach von der Seel schreiben. Sorry wenn es zu lang wurde.
LG

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Hallo

Es tut mir sehr leid! Eine Bekannte hat ähnliches durch. Das Verhältnis wurde immer schlechter und sie kam nicht mehr an ihre Tochter dran.
Sie hat die Tochter mit Hilfe des Jugendamtes in eine betreute Wohngruppe gegeben und am durfte sie nach hause. Mittlerweile wird das Verhältnis wieder etwas besser und das kind etwas vernünftiger.
Manchmal ist ein Abstand zum wohle aller.

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Wir hatten auch schon Gespräche darüber mit dem Jugendamt. Doch ich versuche das zu umgehen, denn es würde mir vorkommen wie aufgeben. Aufgeben des eigenen Kindes und Versagen als Mutter. Er hat auch sehr viele gute Seiten, ist oft hilfsbereit gegenüber seinen Geschwistern und Freunden, ist eigentlich gut in der Schule wenn er sich Mühe gibt und man kann sogar vernünftig mit ihm reden wenn er denn Lust hat. ich verstehe nicht wie er sein Leben so wegwerfen kann. Mein Mann hat ihn fast schon aufgegeben, doch ich kann das nicht.

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>>>und Versagen als Mutter.<<<

Du solltest deinen falschen Stolz dem Wohl deines Sohnes unterordnen.

Plätze in betreuten Wohngruppen gibt es auch nicht wie Sand am Meer und die Unterbringung ist sehr teuer. Sollte dein Sohn diese Chance bekommen, sollte er sie wahrnehmen.

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Hey,

es tut mir sehr leid, wie es bei euch läuft. In welchem Umfeld bewegt er sich denn sonst? Sind seine Freunde genau so drauf, sind sie gleichaltrig?
Ihr habt ja schon Kontakt zu verschiedenen Stellen aufgenommen und leider ist er schon Delinquent geworden...
Ich arbeite in einer Jugendabteilung eines Gefängnisses und muss sagen: so sehr sich alle bemühen, die Jugendlichen dort auf einen guten Weg zu bringen - es ist einfach schwer. Nachgewiesenermaßen muss man auch sagen, dass ein Gefängnisaufenthalt den Teufelskreis nicht unterbricht und meist nicht viel nützt.
Es nützt allenfalls der Gesellschaft, die dann vor diesen Jugendlichen geschützt wird.
Es gibt natürlich auch positive Beispiele, aber eben wenige.
Gefängnis sollte immer das allerletzte Mittel sein und da sehe ich ihn eigentlich (noch) nicht.
Vielleicht kommt ihr noch einmal mit dem Jugendamt ins Gespräch? Vielleicht wäre eine betreute Wohngruppe etwas für ihn/euch?

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und macht euch keine Vorwürfe. Das kann JEDER Familie passieren. Leider.

Alles Gute 🍀

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Er hat(te) eigentlich gleichaltirge Freunde aus Sport und Schule, doch mit denen läuft es seit einiger Zeit auch nicht mehr gut. Die "anderen" Freunde kenne ich nicht, die werden mit natürlich nicht vorgestellt oder mit heim gebracht, ich vermute die sind älter und die haben schlechten Einfluss auf ihn. Ich fürchte auch, dass es überhaupt nichts nutzen würde wenn er irgendwann weggesperrt wird, sondern dass es noch schlimmer wird wenn er dort noch mehr solche Jugendlichen trifft. Er kommt mir vor als hätte er zwei Gesichter, manchmal ist er feundlich und fürsorglich mit seinen Geschwistern und tobt auf dem Trampolin mit den 2 kleinen herum und dann 2 stunden später kann man kein normales Wort mit ihm sprechen weil man nur noch Beleidigungen an den Kopf geschmissen bekommt oder er direkt wortlos abhaut und dann 2 Tage weg bleibt. Man weiß nie was einen erwartet.

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Spontan kommen mir Drogen in den Kopf.

Mein Bruder hat "nur" ein Alkoholproblem und ist oft unberechenbar. Man weiß nie, wie er auf etwas reagiert. Nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht, fühlt sich grundsätzlich im Recht, alle anderen sind schuld, es wird beleidigt und bedroht. Obwohl er kurz zuvor noch mit anderen gelacht hat und Spaß hatte. Da reicht wirklich sowas wie "kannst du mir mal bitte die Flasche anreichen" um aus Spaß - Hölle werden zu lassen.

Würde auch erklären, warum er diese Freunde nicht vorstellt!

Ich als Mama sage dir aber folgendes:

Manchmal müssen solche Menschen auf dem Boden liegen, um zu merken, was mit ihnen los ist.
Wenn du deinen Sohn in eine Wohngruppe gibst, gibst du ihn nicht auf! Du hast noch 3 viel jüngere Kinder zuhause. Sollen sie sowas vorgelebt bekommen? Respektlosigkeit. Verbale Gewalt. Bedrohung. Stress.

Für sie ist das dann normal. Es ist hoch wahrscheinlich, dass sie auf den Zug irgendwann aufspringen.

Denk darüber nach. Fühl dich bitte nicht angegriffen. Aber zum Schutz der drei kleinen muss etwas passieren!

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Oh je das tut mir leid.
Ich sehe das aber so wie dein Mann. Wenn er sie tatsächlich gewürgt und geschlagen hat, gehört er angezeigt. Das du das als Mama nicht möchtest, kann ich verstehen.

Aber was passiert wenn man ihm dauerhaft alles durchgehen lässt?

Gibt er nächstes mal dem Kindergartenkind Drogen? Prügelt er eine Frau krankenhausreif oder schlimmer?

Allerdings finde ich "aus dem Haus werfen" unmöglich! Solange er nicht volljährig ist, tragt ihr für ihn Sorge und Verantwortung. Es ist euer Job, ihm Grenzen zu setzen, Konsequenzen aufzuzeigen, sich drum kümmern. Vermutlich habt ihr da irgendwann etwas verpasst.

Ich würde ihn wenn überhaupt ins Auto packen, zum JA bringen und dort mitteilen, dass ihr die anderen Kinder schützen müsst und er deswegen in Obhut genommen werden muss. Einfach raus werfen ist nicht! Er ist nicht volljährig.
Und wenn dann etwas passieren sollte, während eines Rauswurfs, wer ist dann verantwortlich?

Wenn euch die Erziehung überfordert, danach sieht es ja aus, da sogar JA und Beratung schon involviert sind, und er sich so dermaßen nicht an Regeln hält, dann überlegt wirklich mal, ob in Obhutnahme durch das JA nicht eine gute Möglichkeit wäre.

Lg

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Mein Mann ist komplett überfordert mit der Situation. Ich versuche das ganze noch etwas zu schlichten wenn es eskaliert, da ich in ihm trotz allem meinen Sohn sehe, der kein Monster ist, sondern eigentlich ein guter Mensch der gerade etwas die Orientierung verloren hat. Ich weiß nicht ob es stimmt was seine Ex-Freundin behauptet. Zur zeit könnte jeder alles über ihn behaupten und jeder würde es glauben. Er schwört sie lügt und ich bin eigentlich die einzige die ihm das vielleicht glaubt. Das frustriert ihn auch. Ich möchte das beste für ihn und seine Zukunft. Nur weiß ich nicht was das beste ist.

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Ich meine das nicht böse, falls es so rüber kommen sollte!

Ihr seid beide überfordert.
Aber ich finde, du sagst gerade etwas ganz essenzielles.
Du und dein Mann, kann es sein, dass ihr euch in erziehungsfragen öfter uneins seid?

Mein Sohn ist 9. Vor etwa einem halben Jahr heulte er hier rum, dass ihm nie jemand glaubt.
Wir haben ihm dann gemeinsam erklärt, dass das eben so ist, wenn man bisher so oft gelogen hat. Wer Einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht.
Wer sich oft als unzuverlässig zeigt, auch dem glaubt man oft nicht. Was bringen die tollsten Versprechen, wenn anschließend nichts eingehalten wird?

Wenn ich dich richtig verstehe, ist dein Sohn 16. Sein Verhalten ist nicht gerade vertrauensförderlich. Das würde ich ihm so auch ganz ruhig erklären. Kann sein, dass er nun die Wahrheit spricht. Das ihm nun niemand glaubt, ist ganz alleine sein Verdienst! Er ist nicht 2, er ist 16. ER MUSS SEINE KONSEQUENZEN SELBST TRAGEN!

Meine Mama ist bis heute so. Ihr armer Sohn. Die Frauen waren schuld wenn er sie schlug oder würgte. Warum bringen sie ihn denn auch aus der Fassung? Warum nimmt sie sich das Recht, ihre Eltern zu besuchen? Warum nimmt sie sich das Recht, ihn dafür zu kritisieren?

Das höre ich bei dir GOTT SEI DANK nicht.

Aus eigener Familiengeschichte bitte ich dich nur aufrichtig darum, IHN seine Fehler ausbügeln zu lassen! Wenn du als Mama, was ich verstehen kann, nicht aufhörst, ihn zu rechtfertigen, zu schützen, später auch finanziell aufzufangen, dann wird es eh h allen vermutlich sehr lange nicht gut gehen!

Meine Eltern sind durch ihn mittlerweile finanziell gut ausgezogen worden. Sie sind beide depressiv. Aber sie wollen bis heute nicht einsehen, dass sie ihn mit Ü30 nicht mehr finanziell tragen müssen und das Er, ganz alleine er, die Verantwortung für all das üble trägt.

Aus seiner Sicht ist es nämlich so: egal was er macht, Mama und Papa retten ihm schon den Arsch. Vor dem Knast, vor den Schulden, etc.

Ich meine es nur gut, mit euch allen!

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Hallo,

es geht hier nicht um Dich oder ob du oder ihr als Eltern versagt habt. Es geht darum das ihr ein klare Grenze zieht.

Wie schon jemand geschrieben hat es gibt Wohngruppen für Jugendliche und ich denke wenn es schon so weit ist das er einem 8 jährigen Alkohol gibt und seine Ex in Anzeigen möchte wegen Körperverletzung sollte das der nächste Schritt sein.

Ihr müsst euch im klaren darüber sein das es in erster Linie auch darum geht die beiden jüngeren zu beschützen und die Hilfe für euren großen Sohn sollte von außen kommen. Das funktioniert bei euch nicht mehr und schützen kannst du ihn nicht. Wenn er das getan hat MUSS er die Konsequenzen tragen.

Ich kann ein Lied davon singen was passiert wenn jemand immer von Mami beschützt wird. Seit meine Schwiegermutter tot ist kommen immer mehr von den Lügen raus die meinen jüngsten Schwager beschützen sollten. Aktuell sitzt er in der Psychatrie niemand aus der Familie will mehr was mit ihm zu tun haben und einen Betreuer hat er jetzt auch. Und das ist nur die absolute Kurzfassung. RTL2 würde sich freuen da könnten die ein Jahr lang das Nachmittagsprogramm füllen.

Nehmt euch Hilfe von außen, redet mit jedem und kehrt nichts unter den Teppich. Denn das ist das schlimmste das man aus falsch verstandenem Stolz alles gut redet. So nach dem Motto:"Das ist ja nur passiert weil er in falsche Gesellschaft geraten ist usw."

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Ja genau. Ich sehe das auch genau so!

Den hier kann man die Probleme durch den falschen Stolz ebenso wahrnehmen und sie belasten die komplette Familie.

Wir werden sogar unser Eigentum aufgeben und ein paar km weiter ziehen. Nur um die Grenze deutlich zu machen. Nicht nur meinem Bruder, auch meinen Eltern gegenüber!

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Ich kenne eine Familie, die hat ähnliches durchgemacht.
Dort ging es um die Tochter, die schon als Kind und Baby schwierig war und als Jugendliche komplett eskaliert ist. Hat geklaut, sich geprügelt, getrunken und was nicht noch alles. Die Eltern waren komplett überfordert. Schlussendlich ist sie in der Psychiatrie gelandet, weil sie sich im der Schule das Leben nehmen wollte. Seit dem wohnt sie in einem betreuteten Wohnheim und kommt viel besser klar, macht Therapie und hat ein besseres Verhältnis zu ihren Eltern.
was ich damit sagen will, manchmal geht es einfach nicht mehr, und dann ist ein Auszug vielleicht das einzige was hilft, inklusive Therapie, vielleicht sogar als Familie.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und starke Nerven.

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Hallo,

an deiner Stelle wuerde ich mit der Familie des Mädchens reden. Wenn es stimmt, dass sollte sie ihn anzeigen. Dass er dem Haftrichter vorgeführt wird, ist nicht das Schlimme hierbei.
Dass er sie gewürgt hat schon.
Woher hat er denn das Geld sich volllaufen zu lassen?

Gruss

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Ich wünsche dir viel Kraft. Vielleicht ist es besser, wenn er in ein betreutes Wohnen kommt. Für euch alle.

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Er hat normales Taschengeld. Ich nehme aber an, dass seine "Kumpels" auch einiges an Alkohol beisteuern. Zu Hause trinkt er natürlich nicht. Und ob er sie gewürgt hat, das weiß ich nicht. Er bestreitet es.

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Hast du schon mal an eine Wohngruppe gedacht? Manchmal ist eine Situation zu verfahren, da hilft nur kompletter Abstand. Das wäre mir auch alles too much, wenn mein 15jähriger jetzt meinem 8jährigen Alkohol geben würde, könnte ich für nichts mehr garantieren.
Ich würde eventuell nochmal das Gespräch mit der Freundin suchen. Wenn dein Sohn sie echt gewürgt hat, dann wäre eine Anzeige genau das Richtige, vielleicht merkt er dann mal was. Gute Nerven!!

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Hallo,

ich glaube dir, dass es euch damit richtig mies geht und dass das eine immense Belastung ist, insbesondere, wenn man noch jüngere Kinder hat, denen man nicht vorleben will, dass das Verhalten des großen Bruders normal ist.

Was ich aber finde, was gar nicht geht ist, dass du das Mädchen bittest, dass sie deinen Sohn nicht anzeigt. DOCH! Genau das MUSS sie tun. Zunächst, weil sie verinnerlichen muss, dass sie das als Frau und Partnerin niemals aushalten und unter den Teppich kehren soll. Und zum Zweiten, weil dein Sohn ein Täter ist. Und umso früher er merkt, dass er nicht konsequenzlos Täter sein kann, desto eher sind noch Chancen da, dass er wachgerüttelt wird.

Ich kann verstehen, dass dir als Mutter das in der Seele weh tut. Aber wenn er das wirklich getan hat, dann müssen Konsequenzen folgen. Und wenn man sein Verhalten anhand deiner Beschreibungen so betrachtet, passt das, was das Mädchen erzählt hat, sehr gut ins Bild. Ich würde es daher großartig finden, wenn du ihr sagst, dass sie als Opfer nicht schweigen soll und wenn es sich so zugetragen hat, wie sie es gesagt hat, dann soll sie die Anzeige machen.

Dass dein Mann ihn rausgeworfen hat, finde ich auch nicht SO schlimm. Auch hier erfährt er nur eine Konsequenz für sein Verhalten. Er muss sich darüber im Klaren sein, dass sein Verhalten nicht akzeptabel ist, wenn seine ganze Familie und wehrlose jüngere Geschwister darunter leiden. Und wenn er so dumm ist, dass er seinem 8jährigen Bruder Alkohol anbietet, dann muss er eben merken, dass er in der Nähe des Bruders nichts mehr zu suchen hat. Mir ginge hier der Schutz der Kleinen eindeutig vor.

Natürlich sollt ihr ihn nicht aufgeben und weiter nach Ursachen forschen, warum es diesen Bruch in seiner Entwicklung gegeben hat. Allerdings finde ich nicht, dass es ein Versagen ist, wenn ihr euch eingesteht, dass ein gemeinsames Leben im Familienverbund nicht mehr funktioniert, wenn er daran nicht aktiv und mit dem Willen etwas zu verbessern mitwirkt. Deshalb finde ich es auch sinnvoll, den Gedanken zu erwägen, dass er in eine betreute Wohngruppe zieht und ihr dann mit externer Hilfe an eurer Beziehung arbeitet.

LG

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Ich glaube eben NICHT dass er das getan hat was das Mädchen sagt. Wenn er es getan hätte, dann bin ich auch dafür, dass sie ihn anzeigt und er Konsequenzen trägt. Meine ältere Tochter ist 14 und die beiden älteren haben ein einigermaßen gutes Verhältnis. Und auch ihr hat er gesagt dass er das nicht gemacht hat. Keine Ahnung was ich glauben soll. Natürlich möchte ich nicht, dass er den Kleinen ein schlechtes Vorbild ist. Aber sein kleiner Bruder vergöttert ihn und es wäre auch für ihn schlimm wenn sein großer Bruder "abgeschoben" wird. Ich weiß einfach nicht was das richtige ist.

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Das glaube ich dir gern, denn da gehen ja logisches Denken, Gefühle und alles durcheinander. Wenn man sich auf eine stimmige Linie Kopf-Bauch nicht mehr verlassen kann, würde ich mir selbst Hilfe holen. Du findest ja keinen Hebel IHN zu verändern, also kannst du nur an dir selbst arbeiten, um wieder einen Weg zu finden. Und vor allem auch, dass du mit deinem Mann einen gemeinsamen Weg findest. Das ist natürlich noch schwerer. Ich drücke dir die Daumen, dass du ihn findest.

LG

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Ich antworte dir mal aus Sicht einer ehemals sehr schwierigen Jugendlichen.

Ich war ein extrem schwieriger Teenie. Mit 13 schon Alkohol, Drogen und Clubs.. ich habe geklaut, Leute ausgenommen und mich ständig geprügelt... Ich schwänzte ständig die Schule, war tage- und nächtelang unterwegs ohne meiner Mutter oder meinem Stiefvater Bescheid zu geben. Auch meine Mutter habe ich ständig beklaut, bis ich erwischt wurde. Was jetzt kommt möchte ich nur sagen, verurteilt meine Eltern bitte nicht!
Ich war 15 als mich mein Stiefvater beim klauen erwischt hat. Er hat mich sofort rausgeschmissen. Ich hab dann ein paar Tage bei Freunden geschlafen und wohnte anschliessend fast 1 Jahr in der Familie meines besten Freundes. Das alles passierte dann unter Absprache mit dem Jugendamt. Meiner Mutter wurde die Obhut entzogen, da sie mehrmals in eine Klinik eingewiesen wurde.
Wir hatten über ein Jahr kein Kontakt, gar nichts. Schlussendlich kam ich in ein betreutes Wohnen.

Ich kann dir sagen, dass es das Beste war, was mir passieren konnte! Es gab strenge Regeln, ich durfte zurück auf meine Schule um die 3. Oberstufe fertig zu machen und musste 1x zur Woche zum Psychologen.

In dieser Zeit ist mir bewusst geworden, was ich alles angerichtet und verloren habe. Mir haben die Sitzungen beim Psychologen echt total geholfen und auch die Augen geöffnet.

Nach einem halben Jahr durfte ich wieder zu meinen Eltern nach Hause. Unser Verhältnis ist jetzt besser als je zuvor!

Ich möchte dir damit sagen, dass es nichts mit versagen zu tun hat und es vielleicht das Beste wäre, ihn in ein betreutes Wohnen zu schicken. Es ist nicht so schlimm wie alle denken, es ist echt etwas gutes und vielleicht braucht ihr einfach Abstand. Zudem hast du noch 3 kleinere Kinder die geschützt werden müssen. Bei mir musste meine Mutter geschützt werden, dies auch zurecht.
Es wurde immer schlimmer mit meinen Eltern deshalb rate ich dir wirklich die Notbremse zu ziehen!

Vielleicht wäre eine Therapie auch eine Option für deinen Sohn.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles alles Gute!

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Ich finde es super, dass du deine Erfahrung teilst und antipasti damit ein wenig die positive Seite aufzeigst!

Ich denke auch, dass die strengen klaren Vorgaben der Wohngruppe ihrem Sohn gut tun würde. Ich finde nicht, dass sie dann versagt haben!

Ausserdem ist er 16. In ein paar Jahren zieht er vielleicht sowieso aus. Und wer weiß wie es dann wird, wenn er im Moment in den Tag lebt, wie er Lust hat.

Der Kleine darf ihn ja weiter lieb haben. Die Eltern und die Geschwister dürfen ja Kontakt halten.

Auch wenn die Entscheidung aus Mutter-Sicht sehr schwer zu treffen ist, denke ich, dass es eine Chance für die ganze Familie ist. Es kann Ruhe einkehren, alle können Kraft tanken und es muss ja gar nicht für immer sein.

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Es ist mir nicht leicht gefallen aber ich finde es wichtig für sie, dass sie auch die andere Seite hört.

Ich finde auch, dass es überhaupt nichts mit versagen zu tun hat, im Gegenteil. Es zeigt Stärke das du dir Hilfe holst bevor es zu spät ist! Wenn ihr so weiter macht kann es sein das alles noch viel schlimmer wird.

Ich kann mir vorstellen, dass es als Mutter keine leichte Entscheidung ist aber da sollte man die eigenen Interessen hinten anstellen und im Interesse des Kindes handeln. Und es ist offensichtlich, dass er dringend Hilfe braucht!

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