3. Kind - Kopf über Herz?

Hallo,
Es wurde ja schon oft diskutiert, da die Themen aber oft einige Jahre alt sind, möchte ich doch nochmal eine neue Diskussion eröffnen.

Wir haben 2 Kinder (3 & 2J.). Eigentlich sind wir glücklich. Wir haben ein schönes Heim, Arbeit, sind alle gesund und glücklich, unendlich dankbar für das was wir haben. Was wünscht man sich mehr?

Vielleicht doch ein 3. Kind?
Mein Mann ist sich sicher, er möchte ein 3. (Und vielleicht auch 4.) Kind.
Und auch ich fühle, dass am Tisch noch ein oder zwei Plätze frei sind. Wenn ich jedoch vom Tisch aufstehe, stolper ich über Spielzeug. Die Zeit rennt davon, die Wäsche stapelt sich...
Ich bin wieder arbeiten, wir haben einige finanzielle Verpflichtungen, werden vermutlich beide selbständig. Unsere Kinder sind wundervoll, lieb, offen, freundlich und viiel unterwegs.(mit Mama) und ich schlafe für gewöhnlich mit meinen Kindern am Bett ein.
Wie sollen wir jetzt ein drittes Kind versorgen ohne komplett im Chaos zu versinken.
Am meisten macht mir die Arbeit Sorgen. Mit den “Großen“ wird das klappen. Die sind einfach toll und verständlich. Die Zeit die wir gemeinsam haben genießen wir, trotz wechselnder Trotzphasen.
Aber noch ein Würmchen?
Es müsste mit ins Büro, wie werde ich dem gerecht und wie den beiden Großen? Sie müssten noch mal zurück treten... Beide Kinder wollen noch ein Geschwisterchen, gehen super süß mit den Babys von Freunden um und fragen, wann wir noch ein Baby bekommen.
Zudem kommt meine Arbeit. Ich könnte das Geschäft vom Chef übernehmen, wir haben viiiel zu tun. Und mit einer neuen SS müsste ich wieder aufhören. Ich fände es meinem Chef gegenüber nicht fair. Er hat mich seit der Schulzeit unterstützt.
Nun hätte ich das Gefühl ihn im Stich zu lassen...
Das sollte eigentlich kein Grund sein, aber irgendwie ist es das doch.

Noch ein wenig warten? Hm... dann wäre das Kind ein Nachzügler und eher Einzelkind. Die Situation kenne ich, nicht so schön.

Also lieber dankbar, zufrieden und mit den 2 Kindern glücklich sein oder doch alles ignorieren darauf hoffen dass sich als schon irgendwie fügt, und dem Herz nachgehen.
Aber was können mein Mann und ich noch stemmen. Wenn alle gesund sind, ist es machbar.
Wenn aber einer krank ist, wird es schwierig und lässt mich zweifeln.

Es ist so verwirrend...
Und habe ich das Recht mir darüber überhaupt Gedanken zu machen, es gibt doch andere Familien mit ernsthaften Sorgen.

Freue mich über eure Meinung.
Danke und LG

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Hallo
Mmh dieses automatische jünger = Einzelkind kann ich irgendwie überhaupt nicht nachvollziehen. Wer bestimmt denn wie eine „vollwertige“ Beziehung zwischen Geschwistern auszuziehen hat? Zudem, deine Kinder sind vielleicht aus dem gröbsten raus, aber doch nicht sonderlich groß. Wartet ihr ein paar Jahre, werden sie noch immer Kinder sein und spielen. Wartet ihr ein paar Jahre mehr, wird es länger dauern bis die Kinder auf Augenhöhe sind. Aber ist das so dramatisch? Das kann viel wertvoller sein als der Spielkamerad, der selbst noch voll im Türme bauen und Schleich Tiere spielen steckt.
Egal wie, Kinder bekommt man nicht als Spielkamerad oder weil man noch Platz am Tisch hat. Du machst dir Gedanken, das ist gut und wichtig. Ich denke genau diese Gedanken sollte ihr mal sortieren, denn du sprichst in deinem Text ja wirklich viel an (sentimentales wie das Baby für die Geschwister, Unklarheit wie ihr euch eure berufliche Zukunft vorstellt, die eigenen Belastungsgrenzen,...). Es gibt Menschen die sagen es gibt ohnehin nie den richtigen Zeitpunkt für ein Kind, doch das kann ich nicht nach empfinden. Ich finde wenn der Wunsch da ist, die Rahmenbedingungen passen, spürt man das auch.

LG

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Wenn ihr beide vorhabt, euch selbständig zu machen, würde ich den Kinderwunsch erst mal zurückstellen. Eure Kinder sind ja noch recht klein und "arbeitsintensiv", das wird alles bestimmt schwierig genug.
Wenn deine biologische Uhr noch nicht unüberhörbar tickt, würde ich fünf Jahre abwarten, vielleicht muss dein drittes Kind kein "Einzelkind" werden, wenn dein Mann sich sogar ein viertes Kind vorstellen kann :-).

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Hey,
du hast natürlich Recht dazu, die Gedanken darüber zu machen. Vergleiche es nicht mit ganz anderen Situationen, das geht nicht. Auch kannst du nichts dafür, wenn es anderen Paaren/Familien schlechter geht.

Wenn der Wunsch so groß ist, dann geht dem nach. Und wenn auch erst in 2-3 Jahren. Nachzügler müssen nicht immer ein schlechtes Verhältnis zu den anderen Geschwistern haben.
Es wird sich alles regeln irgendwie, mit 2 Kindern hat es bei euch ja auch schon geklappt.

Macht euch eine Pro- und Contra-Liste und Gedanken dazu, wie die Betreuung der 3 Kinder aussehen könnte, wenn ihr beide arbeitet... vielleicht findet sich ein Weg.

Alles Gute euch 🍀

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Deine Kinder sind noch so klein, du arbeitest, ihr habt finanzielle Verpflichtungen. Da würde ich jetzt nicht über ein drittes oder sogar viertes Kind nachdenken. Dann möchtest du eventuell auch noch selbständig werden? Und warum ihr beide?
Wenn ich mir vorstelle du bekommst in den nächsten 3 Jahren noch zwei Kinder (übertreibe es mal), bist selbständig, wie willst du denn das alles wuppen? Nur mit den beiden Kindern etwas unternehmen ist dann teilweise passee. Es kommen ja dann noch der Schulbesuch, der dann aber bitte ohne Probleme zu laufen hat. Wehe, wenn dann auch noch ein Kind krank wird. Das darf dann auch nicht passieren. Achja , die beiden Kleinen müssen dann noch in die Krippe, damit man seine Arbeit schafft. In Prinzip kannst du dann das Thema Elternzeit vergessen.


Das Thema Selbständigkeit für dich und deinen Mann würde ich wirklich mal überdenken. Deine Mann sollte vielleicht lieber in Brot und Lohn bleiben. Bei dir weiß ich es nicht. Wenn soviel zu tun ist, überschätze bitte nicht die Arbeit. Willst du das wirklich? 3 bis 4 mehr oder wenige kleine Kinder brauchen viel Zuwendung und Zeit.
Ob die du dann wirklich noch hast weiß ich nicht. Überlege dir das wirklich gut.


LG Hinzwife

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Für mich liest es sich so, als ob ihr euch bereits für ein drittes Kind entschieden habt. Eine Entscheidung für ein Kind kann man ja eigentlich sowieso nur mit dem Herz/Gefühl treffen. Fragt euch doch nicht ob, sondern besser wann. Macht eine pro und Contra Liste. Was steht zuerst an. Erst selbständig werden. Ab wann wäre dann ein weiteres Kind realistisch? Erst einmal ein weiteres Kind, und sicher angestellt bleiben, Elterngeld und Elternzeit mitnehmen. Ab wann könnte man sich dann realistisch selbstständig machen? Verändert eure Denkweise einfach in der Hinsicht, dass ihr überlegt welche Voraussetzungen wie erfüllt sein sollten damit dass 3 Kind kommen kann. Liebe Grüße

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Ich danke euch für die ehrlichen antworten.

Es trifft alles ganz gut. Theoretisch wollen wir ein drittes Kind (nicht als Spielkamerad für die großen, die haben bereits Freunde😉 auch nicht will der Tisch groß genug ist, dass sind Metaphern).
Irgendwie sagt mein Kopf, jetzt lieber nicht. Aber ich glaube das es später nicht einfacher wird. Mein Mann möchte sofort.

Mein Mann ist im Familienbetrieb. Entweder er übernimmt oder es wird geschlossen und wir sind ja extra deswegen wieder in die Heimat zurück gekommen. Und meine Arbeit, wäre eine gute Erweiterung zum Geschäft des Mannes. Ich wäre dann eigentlich nur Vormittags beruflich gebunden. Nachmittags ist Familienzeit.

Die Großeltern sind in der Nähe. Es gibt bereits einen Oma/Opa- Nachmittag in der Woche, den unsere Mini's lieben.

Und zum Thema Nachzügler.
Ich bin 9 Jahre älter als meine Schwester und es hat lange gedauert bis wir ein vernünftiges Verhältnis aufgebaut haben. Egal was war, ich war schuld. Das führte soweit dass ich mehr oder weniger mit 16 ausgezogen bin.
Ich möchte das nicht für meine Kinder.

In der Summe hat mein Herz Angst, das es dann einfach nichts wird. Denn unsere Kinder sollen unsere Kinder sein und nicht die von Freunden, Großeltern und Babysittern.

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"und es hat lange gedauert bis wir ein vernünftiges Verhältnis aufgebaut haben."
Das lag dann eher an euch als Personen bzw. den Eltern. Meine hatten vom 1. Tag an ein super Verhältnis (6 & 8 Jahre Altersunterschied). Jetzt ist der Jüngste 4 und nach wie vor mitten drin, immer dabei bei den Großen - und das gerne von allen Seiten.

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Das ist bei mir und meiner Schwester (6 Jahre Abstand)genauso. Bei unseren Söhnen (7 und 8 Jahre Abstand des Großen zu den beiden Kleinen) aber ganz anders. Kann man nicht vergleichen.

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"Noch ein wenig warten? Hm... dann wäre das Kind ein Nachzügler und eher Einzelkind."
So ein Quark! Unsere Nr. 3 hat 6,5 bzw 8,5 Jahre Abstand zu den Geschwistern und ist MITNICHTEN "wie ein Einzelkind". Immer mitten drin, immer dabei, immer gerne gesehen, sie spielen zu dritt, zu zweit und mal alleine. Ich bin Einzelkind. Das ist etwas vollkommen anderes! Der Kleine ist genauso im Team wie die Älteste oder die Mittlere. Jeder kann mit jedem viel anfangen.

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hallo,

ich finde deinen gedankengang, dass die kinder unbedingt nahe beieinander sein mü+ssen nicht verständlich. ja, du selber hast damit keine guten erfahrungen gemacht, dass muss das aber nicht heißen, dass es nun auch so wird.
wir haben, nicht geplant, einen altersabstand von 9 jahren. wir hätten uns auch gewünscht, dass das geschwsterchen eher kommt, aber dem war nun mal nicht so. also ist es auch für uns kein problem gewesen.
wie gesagt, unsere jungs sind 9 jahre auseinander und haben ein sehr schönes verhältnis. der große ist unheimlich stolz auf den kleinen und beschäftgt ich gerne mit ihm. natürlich nicht immer. auch hier gibts geschwisterstreit, genauso wie unheimlich schöne momente. der große schmiedet jetzt schon pläne, was er mit seinem bruder alles macht, wenn er erwachsen ist. sehr niedlich anzuhören.

wer weiß wie eure kinder mal zueinander stehen werden. was bei dir einmal war hat doch nichts mit eurem leben jetzt zu tun.
offenbar ist es momentan nicht der richtige zeitpunkt. also wartet einfach, bis ihr merkt, der zeitpunkt ist da.

lg

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Ich sehe das alles ein wenig anders und vereinfacht: wenn ihr wirklich wollt, dann tut es! Chaotisch ist es eh, ihr habt Familie ums Eck und ein geregeltes Leben. Ich fände es viel schlimmer später alt zu sein und einem Kind, dass es nicht gibt, hinterherzutrauern. Ergeben wird sich alles, ich bin da ein optimistischer Typ. Und im Armenhaus werdet ihr ja wahrscheinlich nicht landen. Alles Gute!

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Das, nicht „dass“